Kerstin, habe dir damals keine mail geschickt, sondern im Forum eine zweiteilige Antwort auf das Posting geschrieben, in dem du gefragt hast, ob der Lebensinhalt Kinder sind (oder so ähnlich). Genau wiederholen werde ich das von damals nicht mehr können, aber B. erinnert mich in seinem Verhalten sehr stark an meinen Ex, mit dem ich 12 Jahre lang (von 14 bis 26) zusammen war und der eigentlich die ganze Zeit hindurch nicht 100% bereit war, Verantwortung zu übernehmen. Wir hatten eingentlich die ganze Zeit hindurch *keinen* KiWu (Alter, Studium), das ist ein großer Unterschied zu dir und B.
Mir kommt vor, dass B. schon sehr stark auf sich selbst bedacht ist, in Richtung Egoismus, und dass er nicht 100%ig zu dir steht. Wie kann er nur einen so starken Wunsch von dir nach MONATEN des Probierens einfach ablehnen? Kann er sich sooo sicher sein, dass du trotzdem bei ihm bleibst? Du schreibst, du liebst ihn, das habe ich auch die längste Zeit gedacht, aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob du es wirklich tust, oder ob du in *vielen* Situationen zwar glücklich bist, aber in der im Moment ganz wichtigen unglücklich, und ausgerechnet in der lässt er dich hängen. Natürlich MUSS jeder in seiner Beziehung auch Dinge wie - keine Ahnung - gemeinsame Hobbies, Interessen, Freunde haben, aber das ist nicht alles. Wenn B. aufgrund von persönlichen Ängsten (?) kein Kind will, es für dich aber nahezu essenziell ist und die Zeit läuft, dann ist meiner Meinung nach ein Wurm in der Beziehung. --->

Bei mir hat sich der Prozess der Ablösung über ein Jahr hingezogen, ich konnte mir schon aufgrund dessen, dass er mein erster Freund war, gar nicht vorstellen, ohne ihn zu sein, aber mir ist die Beziehung in den letzten Monaten vorgekommen wie Kaugummi, auf dem ich herumkaue, und der nicht mehr frischer wird, egal, wie lang ich kaue. Ich war wie gelähmt, wollte nicht ohne ihn sein, aber mit ihm war es auch schlecht, wir hatten so banale Streitereien, wie du letztens geschildert hast, eigentlich sinnlos, aber nicht vermeidbar. Eines Morgens bin ich aufgewacht und der erste Gedanke in meinem Kopf war "heute ist es AUS" und ich bin voll Elan aufgesprungen, habe ihm meine Entscheidung gesagt, und endlich, endlich nach Monaten ist wieder ein frischer Wind durch meinen Kopf gebraust, der Kaugummi war weg und im Nachhinein habe ich keine einzige Sekunde die Entscheidung bereut, ich habe erkannt, dass ich ihn die letzte Zeit nicht mehr geliebt habe, dass ich bei ihm irgendwie zuhause war, geborgen, aber nur scheinbar, weil er eben immer wieder Aktionen gesetzt hat, an denen ich gemerkt habe, dass er nicht voll hinter uns steht.
Puh, weit abgeglitten, aber als ich im Dezember (?) deine verzweifelten postings über seine Entscheidung gelesen habe, hat es mir das Herz umgedreht und ich habe nur gedacht, dass er deine Liebe gar nicht verdient. Ich hoffe, ich bin dir damit nicht zu nahe getreten, aber deine Geschichte geht mir echt unter die Haut! Ulli

Nö, bist mir nicht zu nahe getreten.
Ja, diese Geschichte mit dem Ablösungsprozess kenne ich auch. Im Nachinein merkt man erst, wie lange man dafür gebraucht hat, diesen Schritt zu tun. Und das es schon sehr lange Zeit vorher vorbei war. Schön, dass es sich bei dir positiv entwickelt hat, und du nichts zu bereuen hast.
Zu B: Also sein Nein kam nicht nach Monaten des Probierens. Ich spreche seit ca. 2,5 J. von meinem Kiwu. Da waren wir aber noch nicht so lange zusammen. Damals fand ich es vernünftig zu sagen, ok., wir warten noch ein bißchen.
Seit 1,5J. nehme ich keine Pille mehr. Jetzt im Nachhinein hat er mir gesagt, wenn ich in dieser Zeit ssw geworden wäre, wärs ok. gewesen. Toll!! :-(
Aber wir hatten nie Sex, wo ich es drauf angelegt hätte, da diese bewußte Entscheidung ja noch ausstand.
Seit Aug. habe ich mich intensiv mit Kiwu auseinander gesetzt. Auch bedingt durch den Tod meiner Mutter, ist seitdem mein Kiwu konkret, und ichh habe mit ihm immer wieder drüber gesprochen, daraus wurde ein "nichht übers Knie brechen" - zu "vielleicht" - "Nein".
Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Und das habe ich ihm neulich auch nochmal gesagt. Ich hab ihhm deshalb eine Bedenkzeit bis Feb. gegeben, weil ich gar nicht darauf reagieren konnte.
So, und in dieser Zeit muss ich jetzt auch gucken, wies weiter geht. Ich glaube nicht, dass sich seine Meinung ändert. Im Moment gibt er sich viel Mühe, aber die Beziehung ist aus meiner Sicht stark belastet durch das Thema. -->

Ich hab keinen klaren Kopf, mir dazu vernünftige Gedanken zu machen. Eigentlich gefällt mir mein Leben so, wie es ist. Alles was ich möchte, ist, dass er ja sagt zum Kiwu, und wir es dann probieren. Wenn es dann nicht klappt, ok, damit könnte ich leben.
zZ. ist es für mich nicht vorstellbar, alleine zu sein. Es geht dabei nicht nur ums Umziehen, sondern hat weitreichende Konsequenzen für meine Firma usw.
Leider muss ich für heute Schluss machen, wir wollen noch weg, können morgen gerne weiter posten, llG Kerstin