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mein Opa - ein Update

Also mein Opa ist nach wie vor in der Reha, aber so langsam reicht es mir mit denen da. Er hat Dauerkatheter UND Windeln. Eins könnte man sich ja sparen, aber so ist der pflegerische Aufwand geringer. :evil:
Wenn ich nicht anrufe, erfahre ich gar nichts und das obwohl ich Betreuer bin.
Und als ich am Montag anrief wegen Entlassungstermin, da war eine völlig neue und russlanddeutsche Ärztin (super Verständigung sag ich nur :evil: ) für ihn zuständig und will mir seit dem eine PEG-Sonde einreden, weil Opa nur 1Liter statt anderthalb trinkt und deswegen ständig infundiert würde. Ich hab bisher nur an zwei Tagen Infusion gesehen und die immer wegen Temperaturen. Ich dachte ich fall um. Er würde im Heim vertrocknen, war die Argumentation. Was für eine Frechheit. Selbst als er noch hier im Krankenhaus war, hat die Bilanzierung gestimmt und die waren mit 1Liter zufrieden und er hatte nur Infusion wenn er wieder zentral bedingte Temperaturen hatte. Welcher 86 Jährige trinkt im Normalfall 1,5 Liter, da hab ich ehrlich gesagt schon zu tun und sein hausarzt versicherte mir, das die Nierenwerte schon über jahre leicht aber nicht schlimm erhöht sind und das das nun mal bei alten menschen so wäre. kenne ich aja su der praxis selbst auch. Ich hab natürlich abgelehnt und die Damme versucht mir natürlich ins Gewissen zu reden von wegen Lebensqualität und so. Und außerdem hab ich an seinem Geburtstag am 05. März selbst erleben dürfen wie hervorragend er leicht angedickte Getränke mit Strohhalm zu sich nimmt.
Ich habe mich dadurch natürlich mächtig unbeliebt da gemacht, aber was soll's.
Ja ansonsten hat er ja nun doch eine Hemiparese (Halbseitenlähmung) rechts entwickelt, wird wie gesagt gewickelt und kathetert, braucht Hilfe bei Körperpflege, aus dem bett/ins Bett, beim Essen teilweise füttern, sitzt stunden weise im Rollstuhl und ist nicht immer wirklich orientiert. Aber laut ärztlichen Bericht ist er freundlich, kooperativ und das Sprachvermögen ist [U]noch[/U] eingeschränkt. Aber es kommt wieder wie es ausieht. Erst hat er nur mit dem Arzt gesprochen, dann hat er zu Phillip Tschüss gesagt, für seine Geburtstagsglückwünsche hat er zu jedem Danke gesagt und letzten Sonntag hat er den ersten Satz mir gegenüber gesprochen und verwendet auch wieder mehr Wörter. Ich denke mit weiterer Logopädie ist da noch einiges zu machen.
Ich hoffe inständig, dass die Reha bald rum ist und er ins Heim kann, denn da ist er besser aufgehoben, finde ich. Die wollen erst mal den Katheter ziehen und nur wickeln, damit er wieder die Blasenkontrolle erlangt. Die wollen antürlich wie wir auch keine PEG-Sonde und die wollen ihn so viel wie möglich aus dem Bett raus und im Rollstuhl haben. In der Reha ist das ja gerade an den Wochenenden nicht so.
Ich hoffe er lebt sich dort gut ein und sein Zustand bessert sich noch etwas, so dass er noch eine angenehme Zeit da haben kann.
Aber eins hab ich bisher schon lernen dürfen/müssen, wenn man medizinisch Null Ahnung hat und als Betreuer eingesetzt wird, dann ziehen einen die Ärzte zum Teil dermaßen über den Tisch und springen mit einem um, das es bald auf keine Kuhhaut mehr geht. Meine Mutter ist heilfroh, dass ich Betreuer bin und nicht sie.
LG Anett
Bisherige Antworten

Re: mein Opa - ein Update

Liebe Anett,
schön, dass du von deinem Opa schreibst, wollte shcon immer mal wieder nachfragen und habe es immer vergessen.
Gut, dass du stur bleibst :-) und denen in der Reha nicht nach dem Mund redest!
lg
Melanie

Re: mein Opa - ein Update

hallo anett,
ich kann deinen unmut gut verstehen! bei meiner oma war es damals ähnlich.
eine PEG lehne ich grundsätzlich ab, die dient nicht der flüssigkeitszufuhr, sondern der ernährung. und ich bin strikt dagegen, jemanden zum essen zu zwingen, wenn er nicht möchte. flüssigkeit kann ausreichend, wenn nötig, per infusion zugeführt werden. lebensqualität ist eine PEG sicher nicht!
wo ich dir widerspreche, ist der katheter und die windel ;-). dein opa ist in der reha, dort soll er soweit mobil gemacht werden, daß er zuhause oder im heim wieder etwas auf den beinen ist. eine reha-klinik ist KEIN krankenhaus in dem sinne. die reha-klinik übernimmt einen pat. aus einem kh und versorgt ihn weiter, so wie er ankam.
der katheter hat noch die funktion, daß die bilanzierung genau überwacht werden kann. meine patientin ist 84 und trinkt ca. 2400 ml am tag. dein opa trinkt sehr wenig! auch wenn du meinst, es sei für ihn ausreichend....
windel bekommt er zusätzlich, der stuhl muß ja auch irgendwohin.
ich würde aber vorschlagen, die windel nur im rollstuhl anzuziehen, im bett reicht ja eine unterlage aus.
du hast absolut recht: wenn man keine ahnung hat, versuchen die ärzte grundsätzlich alles, damit man auch keine ahnung bekommt und sie machen können, was sie wollen.
schlimm aber leider wahr...
ich wünsche deinem opa alles gute für's heim, er ist sicher sehr gut aufgehoben dort .-)
liebe grüße
kerstin

Re: mein Opa - ein Update

Hallo Kerstin
Ich arbeite selber im Krankenhaus.Sag mal im Heim gibt es doch keine Infusionen,oder? Meiner Meinung nach ist das Personal dort auch nicht dazu befähigt,oder?
Also lieber eine PEG als Infusionen.Wenn man bedenkt,welche Gefahr von "Nebenwirkungen" beider Dinge wohl höher ist,würde ich lieber die PEG wählen.
Viele Apoplexpatienten haben hinterher auch Schluckstörungen womit die ausreichende Bilanzierung zusätzlich in Frage gestellt wird.
Ich kann immer nur mit dem Kopf schütteln,was die Leute für einen Eindruck von Klinik-und Pflegepersonal haben.Unmenschen sind wir nicht und über den Kopf hinwegentscheiden tun Ärzte auch nicht.Ich denke man sollte da als "Angehöriger" ruhig mal etwas mehr vertrauen.
lg
bernadett

Re: mein Opa - ein Update

hallo,
ich möchte niemanden zu nahe treten, aber wirklich vertrauen würde ich keinem arzt oder pflegepersonal.....da waren meine erfahrungen andere. es gibt immer solche und solche menschen und personal-und geldmangel tun das übrige dazu.
zum thema peg kann ich nur sagen, dass es sich hier um einen 86 jährigen alten mann handelt. muss man da alles machen, was machbar ist und leben verlängert, aber auch belastend ist?
eine peg dient vor allem der ernährung...was ist, wenn die gelegt ist? wird dieser mann dann auch darüber ernährt? ist ja praktisch. es ist auch praktischer, flüssigkeit darüber zuzuführen, als darauf zu achten, dass der mann mit genügend trinkt. scheinbar kann er das mit strohhalm ja noch gut. ist die peg gelegt, dann kommt er nie wieder davon los!
lg katkat

Re: mein Opa - ein Update

hallo bernadett,
inwieweit die altenpflegeausbildung nun ausreicht, um infusionspatienten zu betreuen, kann ich nicht genau sagen. ich selbst bin krankenschwester, habe aber auch schon im altenheim gearbeitet, zuletzt als nachtwache. es gibt schon einige krankenschwestern in pflegeheimen.
wenn ich das alter des mannes bedenke, bleibe ich bei meinem nein zur PEG. solange er in irgendeiner form noch selbst trinken kann, muß das gefördert werden.
ich bin auch kein unmensch :-), aber ich verstehe nichtwissende angehörige sehr gut! ich selbst habe schon so etliche male im krankenhaus gelegen und dabei so einiges erlebt und mitgemacht. wenn ich dann meinen beruf nannte, waren auf einmal alle wie ausgewechselt zu mir. nach dem motto: "oh, da müssen wir ja aufpassen, was wir tun". das kann ja nun nicht in ordnung sein....
ich hatte schon so einige kollegen, wo ich mich gefragt habe, warum sie einen pflegeberuf ergriffen haben.
kennst du sicher auch, oder?
liebe grüße
kerstin

Re: mein Opa - ein Update

Hallo Kerstin
Das Problem an der Sache ist doch aber überall der Personalmangel. Es reicht nicht aus,mal eben beim füttern ein paar Schlucke Suppe darzureichen. Oft haben die alten Leutchen auch gar keinen Appetit.Ich kenne keinen in der ALtersklasse,der auch nur 1 einzigen Liter zu trinken schafft.Man müsste die Leute schon manchmal nötigen,dass sie wenigstens einen halben Becher trinken.
Wer wirklich schlecht trinkt,bekommt Infusion.Denn den Schnabelbecher lasse ich mir nicht um die Ohren hauen.
Wie die Leute das in den Heimen machen ist mir egal.Wenn überhaupt,ist das Personal dort in den meisten Fällen nicht examiniert bzw. darf weder Infusion anhängen noch was weiß ich.Daher fände ich es schon sinnvoller eine PEG zu legen.Muss man natürlich abwägen.
Am besten ist es natürlich, man hat den Opi zu hause selber unter Kontrolle und sitzt 6 Stunden am Bett,dann kann man in aller Seelenruhe Becher für Becher Suppe einflößen,aber wer hat schon die Zeit und Möglichkeit?
lg
bernadett

Re: mein Opa - ein Update

Hallo,
also Infusionen werden meines Wissens nach im Heim nicht verabreicht, da das ja ein invasiver Eingriff ist, der der Genhemigung/Anordnung eines Arztes bedarf.
Aber wenn ich selbst meinem Opa beim Trinken behilflich bin, das heißt ich halte seinen Becher ein wenig mit, dann trinkt er super mit dem Strohhalm. Es ist keinesfalls so, dass er nicht kann oder nicht will. Eine Schluckstörung existiert nicht, aber sehr wohl ein Mümmeln mit dem Gebiss durch den Parkinson wodurch er eben die meiste Zeit kein Gebiss rein gemacht bekommt und auch überwiegend mit Breiigen oder Püriertem ernährt wird. Du ahnst nicht mit welcher Begeisterung er an seinem Geburtstag sein Stück Torte gefuttert hat.
Ehrlich gesagt, wenn ich mehr Vertrauen haben soll, dann frag ich mich in wen oder was. Mir erzählte die Ärztin Opa müßte andauernd infundiert werden, was mir nach 8 Wochen Reha völlig neu war und er hatte bis dato auch nur 2mal Infusion, wenn ich da war und dann immer wegen zentraler Temperaturen. Sie konnte mir nicht sagen, warum er ein Antibiotika bekommt, sie ging trotz mehrmaliger nachfrage gar nicht rauf ein, die PEG war ihr super wichtig. Sie wußte nicht Bescheid, dass Opa gerade erst wieder mit sprechen anfängt und erklärte mir, dass er schlecht spricht weil er angeblich exikotisch ist. Schönen Dank auch, da ist mein Vertrauen dahin ganz ehrlich.
Genau das selbe gilt für die Ärzte der ITS unseres Krankenhauses, indem er vor der Reha lag. 4 Ärzte erzählten mir jeweils unterschiedliche Versionen und jeder einen netten Neubefund zu meinem Opa, es wurde keine Lysebahndlung gemacht, weil er zu alt ist. Na Danke, wenn mal wieder ein älterer Mensch aus meiner Familie auf den Kopf fällt und Schädelhirntraume 2. bis 3. Grades hat, werde ich nicht mehr zum Krankenhaus raten können, ohne an den mist mit meinem Opa denken zu müssen. Und wenn ich als Enkel eine Wesenveränderung und Befundverschlechterung fest stelle und die Ärzte erst 2 Tage später ein CT für notwendig erachten, in dem sich raus stellt, dass zusätzlich hinter der Blutung noch ein Anteriorinfarkt eingetreten ist, dann kann ich nicht mehr vertrauen, sondern mich nur intensiv auf die Hinterbeine stellen und den Ärzten Dampf machen.
Vertrauen ist gut, Konztrolle ist besser, heißt es doch so schön.
LG Anett

Re: mein Opa - ein Update

Hallo,
also Infusionen werden meines Wissens nach im Heim nicht verabreicht, da das ja ein invasiver Eingriff ist, der der Genhemigung/Anordnung eines Arztes bedarf.
Aber wenn ich selbst meinem Opa beim Trinken behilflich bin, das heißt ich halt seinen Becher ein wenig mit, dann trinkt er super mit dem Strohhalm. es ist keinesfalls so, dass er nicht kann oder nicht will.
Ich bin mit der Rehaklinik jetzt so verblieben, dass sie infundieren dürfen, wenn sie anhand der bluwerte oder Symptome eine Exikose bemerken oder er unter dem Liter liegt. Ich will aber dann bitte angerufen werden, wenn sich sein zustand verschlechtert oder die Blutwerte schlecht werden. kann ja nun nciht sein, dass da munter drauf los hantiert wird und der betreuer weiß von nix.
Ich verstehe aber auch die Lage des Personals dort, denn die haben nun mal (leider) nicht die zeit alle 30min zu Opa zu gehen und ihm beim Trinken behilflich zu sein. Von daher sind Infusionen der PEG für die natürlich ideal. ebenso verhält sich das ja mit dem Katheter und den Windeln.
Aber ich finde es nach wie vor eine Frechheit als einziges Argument für die PEG die eventuelle Exikose im Heim anzuführen.
Von daher bleibt es vorerst bei meinem NEIN.
LG Anett

Re: mein Opa - ein Update

liebe anett,
was soll ich dazu sagen? ich wünsche deinem opa noch eine angehme zeit..
lg katkat

Re: mein Opa - ein Update

Hallo Anett,
ohweh das hört sich ja furchtbar an.
Wieso wird er denn kathetert UND gewickelt???Hääääääää???Komme ja aus der Pflege und kann DAS absolut NICHT nachvollziehen!!!!
Die PEG Sonde hat im Falle Deines Opas wohl absolut nix zu suchen,denn solange er einen Liter*weiss gar nich ob ich das schaffe*trinkt,reicht es doch völlig und über die Nahrung bekommt er doch auch noch Flüssiglkeit.....Lasst sie Euchnich einreden,denn 1.is sie unangenehm
2.kann sie durchaus grosse Komplikationen mit sich bringen wenn sie nich absolut korrekt versorgt wird.Habe da schon viele schlimme Sachen erlebt.
Solange er keine Anzeichen hat die auf Austrocknung etc hinweisen und er dazu zu bewegen is zu trinken-NEIN!!
Sieh zu dass er schnell ins Heim kommt,damits ihm schnell besser geht...
Ich drücke die Daumen dass alles so läuft wie Ihr es Euch für ihn wünscht
LG Tanja

Re: mein Opa - ein Update

Hallo Tanja
Ob es im Heim wirklich so viel schöner ist,wage ich zu bezweifeln. DIE Leute,die wir aus dem Heim in die Klinik bekommen sind in fast allen Fällen dehydriert.Da frage ich mich doch wirklich,WAS machen die im Heim?? Zu trinken geben bestimmt nicht.
lg
bernadett

Re: mein Opa - ein Update

hallo Anett, was soll ich dazu sagen!? Jedenfalls wünsche ich Deinen Opa noch einen schönen Lebensabend und Dir viel Kraft als Betreuerin!
Lass Dich mal knuddeln, LG Petra
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