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ein Lebensweg hat sich vollendet

Heute gegen 13 Uhr ist unser Opa nach einen schönen Sonntagsmittagessen im Pflegeheim verstorben.
Sein Wunsch nach einem kurzen schnellen Tod ohne Schmerzen hat sich nach Aussage des Notarztes erfüllt, denn er muß einfach in sich zusammen gesackt und sofort tot gewesen sein.
Er findet nun endlich seine wohlverdiente Ruhe und muß sich nicht mehr mit den Folgen seines Schädel-Hirn-Traumas quälen.
traurige und auch erlöst Grüße von Anett, Tino und Phillip
Bisherige Antworten

Re: ein Lebensweg hat sich vollendet

Die richtigen Worten zu finden ist nicht einfach, deshalb unserer Beileid.
Petra und Familie

Re: ein Lebensweg hat sich vollendet

Danke,
auch für's Zulesen die letzten 4 Monate.
Irgendwie bin ich nicht wirklich traurig, sondern einfach nur froh, dass er es geschafft hat und jetzt an einem Ort ist wo alle Krankheit und Last von ihm gefallen ist.

Re: ein Lebensweg hat sich vollendet

Liebe Anett,
in wenigen Worten hast du dich total schön und liebevoll und herzlich ausgedrückt.
Ich sende dir mein Beileid und auch meine Bewunderung, dass du das alles so positiv und stark gemanagt hast über die letzten Wochen und ich bin mit dir froh, dass sein Wunsch nach einem schnellen Tod in Erfüllung gegangen ist.
Deine auch erlösten Grüße kann ich gut verstehen,
liebe Grüße
Melanie

Re: ein Lebensweg hat sich vollendet

Hallo Melnaie,
es ist eigenartig diesmal.
Opa ist der erste Tote für mich, den ich nach seinem Tod noch mal sehen, den ich streichle und dem ich Lebewohl sagen konnte von Angesicht zu Angesicht. Ich hab ihn durch das weit geöffnete Fenster ziehen lassen und wäre da nicht die Binde gewesen, um zu verhindern das der Kiefer nach unten fällt, so hätte es wirklich ausgesehen als ob er schläft.
Er ist der erste Verwandte auf dessen Tod wir schon seit fast 4 Moanten eingerichtet sind, der uns ein paar Mal schon Grund zu der Annahme gegeben hat und dann doch noch weiter gemacht hat.
Und er ist der Erste, der mir mit seinem Tod auch ein Gefühl der Befreiung gibt. Befreit von der Last seiner rechtlichen Betreuung, von medzinischen Entscheidungen und auch von der Last, dass er nur durch mein Handeln überhaupt noch so lang hat leben dürfen oder müssen.
Und das Wissen, dass er jetzt von aller Krankheit, von allem Leiden und sicher auch von seiner Sprachlosigkeit befreit und wieder bei seiner Frau ist, läßt mich das Ganze auch mit einem lächelnden Auge sehen und verarbeiten.
Phillip übrigens war ganz verständnisvoll. Er war dummer weise dabei als meine Mutter die Todesnachricht erhielt und wir selbst nicht da. Als ich heim kam sagte er ganz trocken und völlig selbstverständlich "der Opa Heinz ist gestorben, weil er so krank war". Und als ihm erklärt wurde, das Opa jetzt im Himmel bei seiner Frau sei meinte Phillip "nein der Opa ist jetzt bei der Disko"
Ich hab ihm bei Amazon ein Buch bestellt, um es mit ihm noch etwas auf zu arbeiten und er darf, wenn er möchte, auch mit zur Beerdigung. Ich denke so ist es ihm selbst auch möglich Abschied zu nehmen, denn er hat das Leiden ja schon mit bekommen und war teilweise sehr traurig darüber.
Danke für's Zulesen.
LG Anett

Re: ein Lebensweg hat sich vollendet

Liebe Anett,
erstmal möchte ich Dir auch mein Beileid ausdrücken, fühl Dich umarmt.
Ich kann verstehen was Du meinst mit dem Lebewohl sagen. Nach dem ich Anfang des Jahres meine beiden Pferde auch tot noch verabschieden konnte weiß ich wie wichtig so ein Abschied sein kann! Bei meinem einen Pferd hatte ich erst nach drei Tagen das Gefühl das sie wirklich gegangen war und war jeden Tag nocheinmal bei ihr (zum Glück wurde sie nicht so schnell abgeholt.)
Ich weiß das man das nicht vergleichen kann (Mensch/Tier) aber ich wünsche mir auch wenn ich von einem Menschen mal Abschied nehmen muß das ich mich dann auch noch vom Toten verabschieden kann!!
ich wünsche Dir und Deiner Familie weiterhin viel Kraft,
LG Kerstin

Re: ein Lebensweg hat sich vollendet

Doch Kerstin, man kann es vergleichen.
Wir haben vor knapp 2 Jahren unseren Kater hier zu Hause einschläfern lassen, weil er voller Metastasen war.
Er durfte friedlich auf unserer Couch in unseren Armen einschlafen, wir haben ihn gestreichelt, ich hab ihn selbst in einen Karton mit seiner Lieblingsdecke und Spielzeug gebettet, aber erst als er wirklich kalt war. Bis dahin hatte ich ihn im Arm. Gut er war dann auch fast tropfnass, weil ich so geweint habe, aber wir hatten alle Zeit der Welt zum verabschieden und genau deswegen macht unser Tierarzt geplante Einschläferungen lieber zu Hause. Ich stand danach jedne Abend über eine Woche lang auf dem Balkon nachts und hab die Sterne beobachtet und Kerzen angehabt udn mit ihm gesprochen. Erst dann hatte ich das Gefühl, dass erwirklich angekommen war.
Bei meiner Oma vor kanpp 3 Jahren hatte ich immer das Gefühl, noch nciht fertig zu sein mit allem, etwas verpaßt zu haben. Sie kam in der Nacht ins KH, dort wurde mir gesagt, dass man uns morgens anruft und über den Zustand informiert, wir sollen uns aber auf das schlimmste einrichten. Und genau eine Stunde später war sie tot. Ich bereue noch heute zu tiefst, nicht bei ihr gewesen zu sein. Und frage mich noch immer, wie es wohl für sie gewesen sein muß, so ganz allein in fremder Umgebung zu sterben. Noch heute kommen mir beim Gedanken daran die Tränen udn cih kann es nicht wirklich abschliessen.
Opa hingegen, ist einfach in sich zusammen gesunken und war tot. Keine Vorankündigung, nix, wenn man mal seine Leidensgeschichte ab 28.12.2005 weg rechnet. Ich schätze, er wird's nicht mal gemerkt haben, was da jetzt gleich kommen wird.
Meine Mutter hat den letzten Besuch kategorisch verweigert, sicher besser für sie mit ihren Depressionen, denn ich glaub der Anblick wäre zu viel für sie gewesen. Mich hat es eigenartigerweise nicht gestört, ich hatte keine Berührungsängste, saß neben ihm, hab ihm den Kopf gestreichelt und ihm erzählt wie schön er es jetzt haben wird und das er trotzdem immer bei uns sein wird. Das Fenster war weit offen und ich hab ihn so wie es immer wollte friedlich ziehen lassen.
Für mich schon der Beginn der Trauerarbeit.
LG Anett

Re: ein Lebensweg hat sich vollendet

Liebe Anett, wieder sehr schön und liebevoll beschrieben. Ich habe in den letzten anderthalb Jahren zwei Omas, einen Opa und eine Großtante verloren, bis auf letztere hatte ich mit allen engen Kontakt ......... und bei allen war es am Schluss so, dass eine gewisse "Befreiung", Erleichterung mit dabei war. Alle hatten ein erfülltes, meiner Meinung nach glückliches Leben, alle jedoch waren gegen Ende abhängig von intensiver bis intensivster Pflege, alle haben sich am Schluss ein würdiges Sterben gewünscht und bekommen. Bei einer Oma war ich in dem Moment bei ihr, als es zu Ende ging ....... und es war irgendwie (übrigens wie auch bei Annika) ein "schöner", würdiger Moment, der keinen SChrecken hatte, sonder eher ein friedliches Abschied nehmen war vor dem Hintergrund, dass der WEg so vorgezeichnet war. Daher kann ich dein Beschriebenes gut nachvollziehen, dass er jetzt befreit ist.
Ich denke, Phillip wird das gut verarbeiten, Mona redet momentan häufig von ihren verstorbenen Omas (die eine Oma ist gerade erst verstorben und sie war zwei Tage zuvor auch noch bei ihr und war auch mit auf der Beerdigung, bzw. Trauerfeier) und ich finde, dass sowas durchaus mit zum Leben gehört und von den Kindern sehr natürlich integriert wird.
Ganz liebe Grüße
Melanie

Re: ein Lebensweg hat sich vollendet

hallo Anett,
es tut mir sehr leid für Euch! Einen geliebten menschen zu verlieren ist immer sehr schmerzhaft. Aber wie du schon geschrieben hast, er hat nun seine wohlverdiente Ruhe ohne Schmerzen.
LG Susi

Re: ein Lebensweg hat sich vollendet

Liebe Anett!
Wir möchten euch unser Beileid aussprechen! Du hast ihn dabei geholfen die letzten Wochen nochmal so gut es möglich war schön zu gestalten. Wie du schon sagst, war es sicherlich das beste für ihn nun friedlich einzuschlafen und erlöst von den Folgen des Traumas zu sein.
Er wird nun auf euch aufpaßen und immer bei euch sein.
glg anke mit familie

Auch ganz liebe Grüße .........

Liebe Anett,
Du weisst ja, dass ich momentan nicht posten kann, deshalb die Nachricht
über Melanie.
Als ich Dein Posting vom Tod Deines Opas gelesen habe, war mein erster
Gedanke "Wie schön!".
Wie schön, dass Dein Opa sein Leben friedlich nach einem guten
Mittagessen beenden konnte. Wie schön, dass er seine Last der Hilflosigkeit,
der Sprachlosigkeit überwunden hat.
Wie schön, dass ihr noch eine Zeit des Abschieds hattet und der
Schlusssatz dennoch friedlich war. Wie schön, dass Ihr ihn gehen lassen
konntet.
Sicher bist Du sehr traurig über den Tod Deines Opas. Es ist ja sehr
schwer einen geliebten Menschen gehen zu lassen. Man möchte ihn doch bei
sich behalten, noch so vieles sagen und fragen und dann ist es einfach
nicht mehr möglich und es tut weh.....auch wenn der Verstand sagt, dass
es gut so ist.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft für die Zeit der Trauer.
Ich werde heute Abend eine Kerze für Deinen Opa anzünden.
Herzliche mitfühlende Grüße
Doris
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