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ein Beitrag zum nachdenken - Amniozentese

Ich möchte hier eine Anregung geben die Risiken bei der Amniozentese mal kritisch zu betrachten und vielleicht einen neuen Blickwinkel darlegen.
Habt ihr mal den Beipackzettel von Aspirin gelesen?
Oder die Statistiken angeschaut wie viel Risiko bei der Untersuchung mit Röntgenstrahlen herrscht?
Wie viel Antibiotika habt ihr als Nichtschwangere genommen? Habt ihr mal deren Beipackzettel und Risiken und Langzeitgefahren gelesen?
Es ist Fakt, dass ein Risiko bei der Amniozentese besteht. Doch man kann nicht pauschal sagen bei jeder Untersuchung ist das Risiko 1%. Dies ist ein statistischer Wert,der von vielen Kriterien abhängig ist und dem man erstmal kritisch und objektiv betrachten muß. In Deutschland ist es Gesetz, dass bei Untersuchungen und Medikamenten über jedes Risiko aufgeklärt werden MUSS. Daher werden wir über diese Werte informiert. Nun liegt es an uns, wie wir diese Information betrachten. Diese Werte sind statistisch zu betrachten und sinken im Individualfall einbezogene Risikofaktoren wie z.B. Erfahrung des Arztes, Zustand der Mutter, Sterilität der Geräte, etc. runtergeschraubt werden.
Warum empfiehlt aber der Arzt prinzipiell immer erst am 35 die Amniozentese, wenn sie angeblich (wie ich behaupte) relativ ungefährlich ist?
Hier das statistisches Risiko für die Häufigkeit von Chromosomenanomalien in der 15. SSW im Alter von:
35-37 J. = 1,4 %
38-40 J. = 1,8 %
40-44 J. = 4,7 %
>44 J. = 8,5 %
siehe Teil II wen es interessiert
Bisherige Antworten

@Mamafu: echt interessant!

Sag mal ich war gestern kaum im Forum wie war das gestern bei dir du bleibst bei SSW 14? Das geht doch gar nicht! Unglaublich. Gehts dir denn gut??? lg Tanja 21+3 mit Neutrum inside *gg*

ein Beitrag zum nachdenken - Amniozentese-Teil II

Das statistische Risiko einer Amniozentes liegt bei 0,5-1%. Bei einem Alter der Mutter von 35 Jahren beginnt also STATISTISCH das Risiko einer Chromosomenanomalie höher zu liegen, ergo die Ärzte empfehlen eine Amniozentese.
Wir müssen Abwägen zwischen dem Risiko der Untersuchung und der Wahrscheinlichkeit, eine chromosomale Anomalie zu finden.
Schauen wir uns nun mal die Risiken genauer an bei der Untersuchung im Labor:
-Wiederholung der Entnahme infolge eines Laborfehlers aus technischen Schwierigkeiten in 3% der Fälle.
-Zweifel an Befunden die aus klinischer Sicht schwer zu interpretieren sind (in unserer Erhebung 1 %).
-Fehldiagnosen: Äußerst selten (bei fast allen Labors bisher keine nachgewiesen).
Nun mögliche STATISTISCHE Komplikationen bei der Entnahme des FU:
-Spätabort = Mögliche Komplikationen können aus einem Fruchtwasserverlust durch den unvollständigen Verschluss der Eihäute nach dem Entfernen der Punktionsnadel entstehen. Dies kann zu Wehen führen, welche unter bestimmten Umständen nicht beherrschbar sind. Kleinere Blutungen sind sehr selten und Infektionen sind aufgrund der optimalen hygienischen Bedingungen sehr selten.
-Intrauterine Infektionen: äußerst selten (0,5 % in unserer Erhebung).
-Fetale Verletzungen: äußerst selten (bei uns bisher keine nachgewiesen).

Re: ein Beitrag zum nachdenken - Amniozentese-Teil II

Wo hast du denn das her? Ist ja echt interessant!

Teil III

Die Angaben, die ich hier mache,habe ich aus Informationen von der Uni München, 2 FAs von mir, 1 FA aus meiner Klinik und dem Internet.
Meine Erfahrung ist, dass es sehr wichtig ist bevor man sich eine Meinung bildet gründlich informiert. Fakt ist, dass ein Risiko besteht, Fakt ist aber auch, dass man sich nicht von pauschalen angstmachenden Statistiken verrückt machen läßt.
Sollte eine SChwangere, egal wie alt sie ist, über eine Amniozentese nachdenken, dann sollte sie gründliche Informationen und viele Antworten bei dem Arzt einholen,der den Eingriff macht. Vielleicht sogar noch eine zweite Meinung einholen.
Die Entscheidung trägt alleine sie und egal zu welcher Entscheidung die werdende Mutter kommt, sie hat in jedem Falle recht.
Das ist jedenfalls meine Meinung und sollte nur mal eine Unterstützung sein, Dinge kritisch zu betrachten
(Mußte ich mal hier sagen, weil mein Puls immer um Faktor 10 hoch geht, wenn ich wieder lese, dass pauschal immer bei jeder FU das Risiko 1% ist)
Liebe Grüße
Birgit

Hallo Birgit,

sehr interessanter Beitrag. Ich habe auch lange überlegt, ob ich eine FU mache oder nicht (bin gerade 35 geworden!) und habe doch keine gemacht.
Ich weiß aber nicht, ob man so rational daran gehen kann, weil bei einer SS - geschweige bei einem Abbruch - viele andere Faktoren eine Rolle spielen, die man schwer in Statistiken erfassen kann, wie Psyche, Emotionen, Religion usw.. Wie du richtig sagst, die Entscheidung liegt bei der Mutter, und sie hat in jedem Falle recht. Bei mir war auch eine Thema, das einerseits nicht ALLE Chromosomfehler durch eine FU entdeckt werden, andererseits kann man auch bei vielen Anomalien ein normales Leben führen. Und oft kann man das halt nicht vorhersagen. Muß aber auch einräumen, dass ich sicherlich auch eine FU gemacht hätte, wenn es im Verlauf der SS Auffälligkeiten gegeben hätte.
LLG Chiara

Re: Teil III

hallo birgit,
habe gerade mit großen interesse deine beiträge gelesen.du hast recht,die entscheidung muss immer bei der frau liegen und ist wohl für ihren individuellen fall auch richtig.ich denke es ist auch zutreffend,dass nicht jede frau dieselben risiken hat bei einer fu,wenn es sie jedoch trifft ist es schlimm.
es fehlen mir bei deinem beitrag jedoch noch weitere gesichtspunkte.
1.)nicht alle genetische defekte werden bei einer fu abgedeckt und das ergebnis sagt nichts über das ausmass der behinderung aus.als beispiel ein offener rücken kann von völlig normalem leben bis extremste behinderung bedeuten.
2.)man wägt sich in einer scheinbaren sicherheit ein gesundes kind zu bekommen.viele behinderungen sind jedoch nicht genetisch bedingt,sondern z.b. aufgrund eines ungünstigen geburtsverlauf.
3.)das ist für mich persönlich der wichtigste gesichtspunkt.viele begründen die entscheidung zu einer fu damit,dass es doch besser sei beruhigt zu sein,als sich sorgen zu machen.das mag richtig sein,aber was ist bei einem negativen fu-ergebnis?bin ich dann in der lage eine entscheidung zu treffen?ich denke man sollte sich vor einer fu klar machen,wie man bei einem negativen fu-ergebnis handeln würde.bin ich in der lage mich gegen das kind zu entscheiden?kann ich mit der entscheidung leben?wenn ja dann ist auch das risiko einer fu anders einzuschätzen als wenn ich von vornherein mich für das kind entscheide.
lg katkat

Re: ein Beitrag zum nachdenken - Amniozentese

Hallöchen, ich stimme Chiara und katkat absolut zu. Eine FU deckt nicht alles ab und ich stehe auch auf dem Standpunkt, wenn keine Auffälligkeiten vorliegen oder Vorbelastungen in der Familie bestehen, bin ich gegen all diese Zusatzuntersuchungen, soviel wie nötig - sowenig wie möglich. Eine FU kann man meines Wissen auch erst ab der 15. oder 16. Woche machen, d. h. eine "normale" Abtreibung ist nicht möglich, man muß das Kind gebären, sprich, eine Totgeburt (bin nicht sicher, ob ich da richtig informiert bin). Wie soll man sowas aushalten? Also ich stehe solchen Dingen immer sehr skeptisch gegenüber, würde eine FU aber machen lassen wenn ich über 37 Jahre wäre. Aber wie auch alle einstimmig der Meinung sind: Jeder muß seine eigene Entscheidung treffen und diese ist immer richtig. LG Gabi
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