Hallo, ich melde mich auch wieder einmal hier.
Wir haben am Dienstag Schreckliches erlebt......
Am frühen Dienstagabend hatte Jana plötzlich Fieber, das sehr schnell anstieg.
Plötzlich rief mein Mann ich solle sofort kommen, Jana ginge es sehr schlecht.
Unsere Tochter lag auf dem Sofa, nicht mehr ansprechbar, die Augen halb offen, Speichel lief aus dem Mund -
und....
glühend heiss.
Ich rief sofort dem Doktor an, packte Maurin, mein Mann hatte Jana auf dem Arm und wir rannten im Regen in den Strümpfen zum Auto, wir hatten keine Zeit um Schuhe anzuziehen.
Ich warf Maurin praktisch in den Kindersitz rein und nahm Jana in den Arm. Auf der Fahrt dachte ich sie stirbt mir jetzt in den Armen weg.
Mein Mann dachte das Gleiche und fuhr wie ein Henker im Feierabendverkehr zum Arzt.
Ich sprang mit der bewusstlosen Jana raus, die Treppen hoch. Der Arzt hatte schon den Notfallkoffer bereit und gab ihr rektal ein Mittel gegen die Krämpfe und Sauerstoff. Die Arzthelferinnen wuselten hektisch rum, Infusion wurde gesteckt usw. und endlich kam mein Mann mit dem weinenden Maurin.
Ich versuchte ruhig zu bleiben und sprach auch einigermassen ruhig zu Jana dass alles wieder gut werden würde.
Als das Mittel zu wirken begann und sie in einer Art Tiefschlaf war, dachte ich dass es überstanden ist
und ging mit Maurin nach Hause um für die Klinik zu packen, Rolf würde mit Jana in der Ambulanz mitfahren.
Zuhause angekommen habe ich Maurin mit eingefrorener Milch meiner Nachbarin in die Hände gedrückt und bin dann auch losgefahren.
In der Klinik angekommen erfuhr ich dass es Verzögerungen gegeben habe und die Ambulanz noch nicht da sei, genaueres wüssten sie nicht. Ich schwitzte Blut und Wasser. Die 20 Minuten waren die längsten meines Lebens.
Endlich kam die Ambulanz mit Blaulicht und Sirene. Ein Blick auf meinen Mann sagte alles.
Jana hatte nachdem ich gegangen war noch fast 50 Min lang schlimme Krämpfe, über 40° Fieber und sprach nicht sofort auf die Medikamente an, weshalb sie für die Ambulanz nicht transportfähig war.
Nach 1 Stunde wurde es langsam besser. Sie wurde an Überwachungsmonitore angeschlossen. Wir weinten erst als wir mit ihr alleine im Zimmer waren, an all die Kabel und Monitore angeschlossen, vorher hatten wir gar nicht richtig realisiert was abgelaufen war.
Die erste Nacht haben wir gar nicht geschlafen, irgendwann ist sie dann aufgewacht. Wir waren so erleichert. Am nächsten Tag gingen dann die ganzen Untersuchungen los, weil die Krämpfe sehr intensiv und vorallem lange waren.
Es hat sich dann aber rausgestellt, dass wahrscheinlich ein Virus einen sehr kompliziert verlaufenden Fieberkrampf ausgelöst hat.
Ich hatte ja schon oft gehört, dass Fieberkrämpfe ganz schlimm sein müssen, aber sowas hätte ich nicht gedacht.
Normalerweise hören die nach 5-10 Min wieder auf . Ich dachte wirklich das wars......unser Kind stirbt.
Ist alles nochmals gut ausgegangen und nun haben wir für den Notfall krampflösende Medikamente im Haus.
Seit gestern sind wir wieder zuhause. Mein Mann, Maurin und ich waren ständig in der Klinik bei Jana und haben viel Schlaf nachzuholen.
Es wird einem nach so einem Erlebnis wieder richtig bewusst wie sehr wir unsere Kinder lieben.
Wie schrecklich muss es für Eltern sein, die ihre Kinder verloren haben.
Liebe Grüsse
Carmen mit Jana *11.10.02 und Maurin *03.05.05