Hallo Ihr Lieben,
in der vergangenen Woche ist uns das Schlimmste passiert, was man sich als Schwangere vorstellen kann. Wir haben unsere Zwillinge in der 17. SSW wieder hergeben müssen. Beim Gedanken daran zerreißt es mir das Herz und ich könnte nur noch weinen. Heute vor einer Woche war ich noch die glücklichste Mama mit zwei kleinen Würmchen im Bauch. Entbindungstermin sollte der 26.08.05 sein. Wir haben uns so auf die beiden gefreut, vor allen Dingen weil es auch gleich zwei waren?
Ich kann es immer noch nicht fassen und auch nicht damit umgehen, dass alles vorbei sein soll. Und dabei bin ich doch nur zum Arzt, weil ich die letzte Zeit öfter Kopfschmerzen hatte. Ansonsten ging es mir prächtig. Keine Bauchschmerzen, keine Blutungen, nix. Also warum sollte ich mir Gedanken machen, dass irgendetwas mit den Kindern nicht stimmen sollte.
Nachdem ich beim Arzt mein Leid mit den Kopfschmerzen geklagt hatte, bat ich sie, dass noch einmal nach den Kindern geschaut wird, damit auch alles in Ordnung ist. Ich war in dieser Schwangerschaft immer ziemlich ängstlich und hatte Angst, dass etwas schief gehen könnte. Es sind ja schließlich auch zwei.
Beim Ultraschall wurde ihr Gesicht immer ernster und sie schallte sehr lange. Ich habe keinen Herzschlag sehen können ? bei Beiden nicht. Ich habe nur noch geweint. Das konnte doch einfach nicht sein. Im 5. Monat passiert einem doch so etwas nicht mehr. Dachte ich bis dahin?
Wie ich die 30 km nach Hause gefahren bin weiß ich nicht mehr. Es ist alles wie ein Film an mir vorbei gelaufen.
Wir fuhren dann ins Krankenhaus. Eigentlich hätte ich erst am nächsten Tag Termin gehabt, aber ich habe es zu Hause nicht mehr ausgehalten.
Am nächsten Morgen um 7 haben sie mir das erste Wehenmittel gegeben. In diesem Moment haben draußen die Glocken angefangen zu läuten. Ich habe nur noch geweint. Bis meine Kinder dann auf der Welt waren hat es 17 Stunden gedauert. 17 Stunden Wehen und Schmerzen und am Ende kann man seine Kinder nicht in den Arm nehmen.
Die Hebamme hat mich gefragt, ob die Beiden noch einmal sehen möchte. Ich hatte aber Angst davor, dass ich die Bilder nie vergessen könnte. Heute bereue ich es, denn ich habe einfach meine Kinder allein gelassen und mich nicht richtig von Ihnen verabschiedet. Sie fehlen mir so sehr.
Am nächsten Morgen wurde dann noch eine Ausschabung vorgenommen. Und danach war alles, als ob nie was gewesen wäre. Einfach nichts. Keine Schmerzen, keine Blutungen, einfach nichts. Nur dieses riesengroße Loch in meinem Herzen und in meiner Seele. Ich komme einfach nicht damit klar. Weiß nicht wie damit umgehen soll? Es tut einfach so weh!
Jetzt muß ich erst einmal abwarten, was der histologische Befund sagt, wenn er irgendetwas aussagt.
Alle sagen mir, dass ich nach vorne schauen soll und dass mein Adrian mich braucht. Das ist alles richtig und ich bin froh, dass ich meine Familie habe. Aber wenn ich tagsüber zur Ruhe komme, fange ich gleich an zu weinen und muß an meine beiden Zwillings-Jungs denken. Ich weiß nicht ob dieser Schmerz jemals aufhört oder wie man sich damit arrangieren kann.
Liebe Grüße von Conny mit ihren beiden Sternen ganz tief im Herzen