Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorben???
am Freitag Mittag ist meine Pflegemutti mit 78 Jahren gestorben. Für mich war sie meine Mutter, bin ich doch schon im Alter von 8 Wochen zu Ihr gekommen. Mutti hatt Alzheimer und im März und April noch 2 schwere OPs wegen Darmkrebs. Davon hat sie sich nicht mehr erholt. Donnerstag ist sie aus dem KH entlassen worden, ihre eigene Tochter hat sie zu Hause gepflegt, Freitag bekam sie plötzlich hohes Fieber und mittags hat sie ihre letzte Reise angetreten. Ich weiss, dass es so besser ist, sind ihr doch viele Schmerzen und das Fortschreiten vom Alzheimer erspart geblieben, trotzdem bin ich sehr traurig und weine viel.
Torben bringt mir immer wieder Taschentücher und sagt "Du bist traurig". Ich habe ihm 2 mal erklärt, dass Oma Kaireit ganz krank war und gestorben und nun im Himmel ist, aber er versteht es nicht. Das Problem ist, dass ich ihn evtl. am Mittwoch mit zur Trauerfeier nehmen "muss", da Dirk wahrscheinlich nicht frei bekommen wird. Der kleine Mann wird aber ganz sicher nicht ruhig sitzenbleiben, er hat irgendwie nicht die Ruhe, mal einige Zeit still zu sitzen. Wie mache ich ihm also begreiflich, was am Mittwoch stattfindet, und dass er auf dem Stuhl sitzen bleiben muss?
Vielleicht könnte ihn auch eine Freundin nehmen, wäre vielleicht die beste Lösung?! Bin unsicher, ob ich fragen soll. Leben und Sterben gehören für mich zusammen, aber ob für Torben eine Trauerfeier jetzt schon das richtige ist???
Was würdet Ihr tun bzw. was würdet Ihr sagen?
Traurige Grüsse
Christine
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
Ich schicke Dir eine ganze Tüte Kraft rüber.
Sei froh, dass Torben es mit kindlicher Leichtigkeit auffasst. Ich bin mir sicher, er versteht es wohl. Und nimm ihn ruhig mit zur Trauerfeier. Kinder spüren die Stimmung und ich denke er belibt ruhig sitzen und wenn nicht? Er ist ein Kind und gehört zu Deinem Leben ebenso wie Deine Pflegemutter zu Deinem Leben gehört.
LG Sandra
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
ich danke Dir! Vielleicht oder hoffentlich hast Du Recht.
Ich weiss bloss nicht, ob die anderen Trauergäste Verständnis hätten, wenn mein kleiner Quirlgeist durch die Kapelle flitzt. Den Pastor würde es wohl auch irritieren. Aber es stimmt, er gehört ebenso zu meinem Leben wie Mutti und alle anderen! Traurige Grüsse Christine
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
erst einmal herzliches beileid zum tod deiner mutti. ich wünsche dir viel kraft für die zeit der trauer.
dass torben das ausmass von tod nicht versteht ist ganz normal....wir erwachsene verstehen es ja nicht. für kinder sind manchmal bilder hilfreich, je nachdem ob du an ein leben nach dem tode glaubst. zum beispiel eine raupe stirbt und wird ein schmetterling. an bücher gibt es z.b. großmutter (franz hübner, kirsten höcker) oder lebe wohl, alter dachs...die schon kleine kinder verstehen.
ansonsten lass torben abschied nehmen. er kann z.b. ein bild malen oder etwas für die oma basteln, was er ihr mitgeben kann.
zur beerdigung würde ich ihn durchaus mitnehmen, wenn er es möchte.frag ihn doch einfach.
allerdings solltest du event. jemanden mitnehmen, der zur not mit torben rausgehen kann. denn du wirst dich nicht um ihn kümmern können, du hast genug mit dir selbst zu tun. wenn du ihn mitnimmst, dann musst du ihn vorbereiten. es werden dort alle leute schwarz tragen und auch weinen. kinder spüren diese stimmung ganz stark und torben muss wissen, dass es in ordnung ist, dass alle weinen. ob er die ruhe hat still zu sitzen weisst du jetzt noch nicht. die situation ist ja eine ganz besondere.
ich hatte mir bei der beerdigung meiner mutter auch viel zu sehr (wie so oft) einen kopf gemacht, weil cornelius nicht ruhig sitzenblieb bzw. rumlief. aber leben und tod gehören zusammen und so ein kleines kind ist das leben und es geht alles weiter. offen hat zu uns niemand gesagt, dass cornelius stört, im gegenteil. auch der pfarrer war der meinung, dass er dazugehöre. allerdings ist am schluss, als die leute sich am sarg verabschiedeten und wir einfach wartend da sassen, sein papa mit ihm rausgegangen, das cornelius zu unruhig wurde.
ich würde cornelius übrigens jederzeit wieder zu einer beerdigung mitnehmen. ich kann mich heute noch daran erinnern, dass ich im kindergartenalter nicht zur beerdigung des lebensabschnittsgefährten meiner oma mitdurfte. ich hätte mich so gerne von ihm verabschiedet.
ich wünsche dir alles alles gute.
liebe grüße
doris
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
vielen lieben Dank!
Heute habe ich erfahren, dass am Dienstag zwischen 18 und 19 Uhr die Möglichkeit besteht, am offenen Sarg in der Kapelle Abschied zu nehmen. Ich werde das auf jeden Fall tun, um für mich abzuschliessen. Da Dirk dann arbeitet, muss ich Torben mitnehmen. Stellt sich für mich noch die Frage, nehme ich ihn mit in die Kapelle? Mit Dirk habe ich mich schon darüber unterhalten. Während ich an ein Leben nach dem Tod glaube, ist für ihn mit dem Tod alles zu Ende. Aber wir sind beide der Meinung, dass auch Torben sich verabschieden darf/ dürfen muss. Vielleicht mag er morgen die Tonpapier-Blume mit Fingerfarbe anmalen und wir legen sie dann zu Mutti in den Sarg. Wir denken, kleine Kinder gehen noch unverkrampft mit dem Tod um, er hat für sie keinen Schrecken. Vielleicht wäre es für ihn sogar "schonender", sich am Dienstag von Mutti zu verabschieden, als bei der direkten Trauerfeier am Mittwoch, wenn alle schwarz gekleidet sind, weinen, und ich ihn schon lieber sitzend als rennend sehen würde. Er ruft und quietscht auch sehr gerne und in einer Kapelle hallt es bestimmt schön, das liebt er. ;o)
Habe heute von einem Trauergast gehört, dass es nicht schön wäre, wenn er die Trauerfeier "stören" würde. Eben weil es für alle der letzte Abschied ist. Und beim Abschied am Dienstag bin ich mit ihm zeitlich flexibler, d. h. wenn er unruhig ist, gehen wir halt. Ausserdem ist nur Familie dabei. Aber ist ein Abschied am offenen Sarg das richtige? Mutti würde dann aussehen, als ob sie fest schläft, das könnte ich ihm auch vermitteln... ich weiss auch nicht...
ich hoffe, wir treffen die richtige Entscheidung...
Ein Buch kann ich ja leider erst am Dienstag Morgen besorgen, ist ziemlich wenig Zeit, ihn vorzubereiten. Nachher werde ich nochmal mit ihm reden, ein Bild von Mutti nehmen und schauen, was er sagt.
Traurige Grüsse
Christine
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
also dann würde ich ihn wohl eher am dienstag mitnehmen. ob ich allerdings ihn in den sarg schauen lassen würde, würde ich spontan entscheiden. wenn deine mutti "schlecht" aussieht, was nimm es mir nicht übel, nach 4 tage und bei der krankheitsgeschichte, sehr wahrscheinlich ist, kann es schon sehr erschreckend für ein kind oder auc erwachsene sein.
mein vater sah nach der zeit noch "gut" aus, meine mutter nach 2 tagen schrecklich.
wenn deine mutti "nur" schlafend aussieht, kann das eventuell auch probleme geben, wenn er der meinung ist, sie schläft und liegt dann unten im grab.
gäbe es denn eine möglichkeit, dass torben sich geschlossenen sarg verabschieden kann? eventuell könntest du ja einen termin mit dem bestattungsunternehmen ausmachen, wenn er den sarg zugemacht hat.
wie schon gesagt, wenn du ihn mitnimmst, dann brauchst du eigentlich noch jemanden für ihn. denn du wirst nicht in der lage sein, dich wirklich um ihn zu kümmern. wenn jetzt schon die trauergäste sich so äussern, dann stehst du ja jetzt schon unter druck. sehr schade, denn torben hat ja auch ein recht sich von seiner oma zu verabschieden nicht nur erwachsene trauergäste.
ich wünsche dir alles gute und viel viel kraft, du wirst es schon richtig entscheiden.
liebe grüße
doris
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
ob ich ihn hineinschauen lasse, würde ich auch spontan entscheiden. Nach der ersten OP haben wir sie zusammen zu Hause besucht, ich denke, dass sich ihr Aussehen bis nach der 2. OP nicht so arg gewandelt haben wird. Die 2. OP war nach 2 Wochen wegen Darmverschluss bei Verwachsungen, der Krebs selbst war wohl noch gar nicht so schlimm. Sie war aber da schon sehr schwach.
Mein Pflegevater sah damals ebenfalls "gut" aus- wie schlafend.
Aber es ist eine gute Idee, den Bestatter zu bitten, den Sarg zu schliessen, um dann mit Torben hineinzugehen.
Da Mutti eingeäschert und anonym bestattet wird, wäre kein Grab da, zu dem ich mit ihm gehen kann. Nach der Trauerfeier wird sie weggefahren...
Der Trauergast, der sich schon geäussert hat, kennt meinen Wirbelwind und hat es auch nicht böse gemeint. Die Entscheidung liegt ja immer noch bei mir.
Habe mich gerade erkundigt, die Möglichkeit, den Sarg zu schliessen, besteht und dann werde ich Torben Dienstag mitnehmen und es so machen! Lieben Dank für deinen Vorschlag!
Traurige Grüsse
Christine
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
ist doch völlig ok, wenn du den Text nicht ein zweitesmal schreiben willst, ist ja auch lang geworden. Ich lese dann halt bei Doris "fremd".
Also grundsätzlich denke ich, dass Kinder mit Leichen (auch mit geschlossenen Augen, das kann man ja vermitteln) durchaus gut umgehen, wenn sie gut darauf vorbereitet werden (die Bücher die Doris und ich dir vorgeschlagen haben, sind ja durchaus auch noch für anschließend geeignet!). Wie deine Mutter aussieht, könntest du ja auch vorher erfragen. Von "meinen" Toten, die ich gesehen habe, war nur Annika auch mehrere Tage tot gewesen, sie war schon ziemlich verändert,aber wurde halt auch nicht "hergerichtet" (allerdings sah sie auch deutlich besser aus als nach dem Sterben).
Allerdings finde ich Doris Idee mit dem geschlossenen Sarg durchaus auch sehr gut, dann ist es etwas "Handfestes", aber man muss sich keine Gedanken machen über Aussehen, evt. Schock etc. Finde ich gut!
Und wenn du selbst schon schreibst, dass du durchaus unruhig bist, wenn Torben dabei ist (und nach der Bemerkung des Gastes erst recht) würde ich ihn wohl zuhause lassen. Ich habe Mona auf die Trauerfeier meiner (Schwieger)oma vor zwei Monaten mitgenommen (wurde auch anonym auf eigenen Wunsch beerdigt), ganz ehrlich .......... es hat Mona nichts gebracht. Die Urne habe ich nicht näher erklärt und ansonsten können sie einer Predigt ja eh nicht so richtig folgen und etwas "Sichtbares" zum Begreifen (wie das Herunterlassen des Sargs) gibt es ja halt nicht.
Ganz liebe Grüße
Melanie
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
habe gestern in meinem Bücherregal sogar ein Kinderbuch zu dem Thema Sterben gefunden: "Abschied von der kleinen Raupe" von Heike Saalfrank und Eva Goede. Habe gestern versucht, es Torben vorzulesen und heute wieder, aber er bleibt nicht mal 3 Minuten sitzen. Auch wenn ich das Thema anschneide, indem ich mich mit ihm hinsetze, weicht er aus und will anderes tun. Kann ich ja auch nachvollziehen. Er merkt, dass es ein Thema ist, das mich traurig macht und will lieber lustiges tun.
Morgen werde ich in der Buchhandlung nach den anderen Büchern schauen und sehen, ob ich intensiveren Kontakt zu Torben finde, um mit ihm darüber zu sprechen. Wenn nicht, ist es glaube ich fast besser, ihn am Dienstag nicht mit in die Kapelle zu nehmen. Aber dann habe ich es versucht und damit wäre es für mich auch ok. Heute hat er die Blume mit Fingerfarben angemalt, die werde ich Mutti morgen "geben".
Donnerstag (die Beerdigung ist verschoben) wird dann meine leibliche Mutter auf ihn aufpassen, sie kommt morgen mit. So kann Dirk, wenn er den Dienst tauschen kann, am Donnerstag mitkommen. Alles regelt sich...
LG Christine
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
wir waren gestern zu Verabschiedung in Schieder und es ist richtig gut gelaufen. Habe ich auch schon den anderen (fast gleich) geschrieben:
Wir waren gestern in Schieder zur Verabschiedung am offenen Sarg. Ich bin mit den anderen Familienmitgliedern hineingegangen und Torben blieb bei meiner Schwester draussen, hat im Wald mit Stöcken gespielt. Ich habe ihn dann gefragt, ob er der Oma Tschüss sagen möchte (sie sah wirklich aus wie schlafend), weil die Oma jetzt zum lieben Gott in den Himmel möchte. Er wollte, hat die Stöcke vor der Tür abgegeben, und wir beide sind hineingegangen. Er hat Tschüss gesagt, wir haben Mutti die Bilder "gegeben" und dann wollte er raus zu den anderen. Ich bin dann noch kurz allein drin gewesen. Während ich ja gedacht habe, dass Torben von allem, was ich ihm erklärt habe, nichts verstanden hat, wurde ich auf der Fahrt hin zu Friedhof eines besseren belehrt. Wir haben alles besprochen, nachdem er fragte, wo wir hinfahren. Ganz super! Anschliessend hat er für eine halbe Stunde geschlafen! Auf der Rückfahrt habe ich ihm gesagt, dass er Oma ganz toll Tschüss gesagt und ihr die Bilder gegeben habe und er meinte : Oma habe sich ganz doll gefreut und könne jetzt wieder aufwachen. Ich habe es ihm nochmal erklärt, dass Oma nicht mehr aufwacht und jetzt zum lieben Gott in den Himmel geht, wo es sehr schön ist und wo es ihr gut geht. Das war dann für ihn ok. Er wollte aber nicht nach Hause, sondern unbedingt auf einen Spielplatz, da waren wir auch noch für eine Stunde und haben dann Dirk vom Zug abgeholt.
Beim Abendessen hat Torben nochmal gefragt, wir haben es ihm erklärt und dann kamen keine Fragen mehr. Er hat auch gut geschlafen und ist heute wie immer. Zur Trauerfeier am Donnerstag werden wir ihn nicht mitnehmen, dann haben wir die Ruhe, um Abschied zu nehmen und er kann zu Hause oder draussen spielen.
Kinder gehen doch viel unverkrampfter mit Tod und Sterben um als wir. Abends hat mich Torben noch gefragt, ob jetzt alles wieder gut ist, weil wir doch der Oma tschüss gesagt haben, oder ob ich immer noch traurig bin. Ich habe ihm erklärt, dass ich traurig bin, weil die Oma nicht wieder kommt, aber dass es bald wieder besser wird.
Vielleicht kaufe ich noch ein Buch zu dem Thema, mal sehen. Eines habe ich ja schon. Habe mich gestern schon in unserer Buchhandlung informiert, aber sie hatten keine passenden da. Ich dachte, dass Torben es nicht weiter besprechen will und habe ihn dann zufrieden gelassen, aber wie ich feststellen konnte, hat er es trotzdem aufgenommen und gestern von sich aus gefragt. Und er macht sich auch Gedanken, weil ich traurig bin- toll! Hätte ich gar nicht von meinem Wuselchen gedacht. ;o)
Ich bin froh, dass alles so gut abgelaufen ist. Mal schauen, ob Torben in den nächsten Tagen und Wochen noch fragen stellen wird. Ich denke, auch bei ihm muss erst alles sacken und er muss verarbeiten.
Donnerstag zur Trauerfeier nehmen wir (Dirk kommt mit und konnte den Dienst tauschen) Torben nicht mit. Er hat sich verabschiedet und meine leibliche Mutter wird hier auf ihn aufpassen, mit ihm auf den Spielplatz gehen, o.ä. So ist es für uns alle sicher am besten. Nun hat es sich gut geregelt.
Lieben Dank!
LG Christine
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
habe gestern in meinem Bücherregal ein Kinderbuch zu dem Thema Sterben gefunden: "Abschied von der kleinen Raupe" von Heike Saalfrank und Eva Goede. Es beschreibt das Thema Sterben finde ich recht schön: "Dass heisst, dass für sie ein anderes Leben angefangen hat, an einem anderen Ort. Sie ist nicht mehr hier und sie wird auch nicht wiederkommen. Niemand weiss, wo dieser Ort ist, auch ich nicht. Das einzige, was ich weiss, ist, dass es dort sehr schön ist und dass es ihr dort gut geht. ... Sie kann doch nicht einfach weg sein, schluchzte er. Lale sagte: Das ist schwer zu verstehen. Aber wenn du an sie denkst, ist sie in Gedanken bei Dir. Auch wenn deine Freundin weg ist, die Erinnerungen werden bleiben."
Habe schon 2 mal versucht, es Torben vorzulesen, aber er bleibt nicht mal 3 Minuten sitzen. Auch wenn ich das Thema anschneide, indem ich mich mit ihm hinsetze, weicht er aus, er merkt, dass es ein Thema ist, das mich traurig macht und will lieber anderes tun.
Morgen werde ich in der Buchhandlung nach den von Euch empfohlenen Büchern schauen und sehen, ob ich intensiveren Kontakt zu Torben finde. Wenn nicht, ist es glaube ich fast besser, ihn am Dienstag nicht mit in die Kapelle zu nehmen, kann ich ja auch spontan entscheiden und ihn da fragen. Mit nach Schieder muss er eh. Aber dann wäre es für mich auch ok. Heute hat er die Blume mit Fingerfarben angemalt, die werde ich Mutti morgen "geben" und einen Brief von mir.
Donnerstag passt seine leibliche Oma auf ihn auf, sie verabschiedet sich morgen. Evtl. kann Dirk dann mitkommen, wenn er den Dienst tauschen kann. Freimachen ist nicht. Aber es regelt sich so langsam alles...
LG Christine
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
ja manchmal regeln sich die dinge einfach.
ich würde das erst einmal gar nicht weiter thematisieren. das braucht jetzt alles seine zeit und ich denke, dass er ja jetzt weiss, dass er drüber reden kann, wenn er es möchte. bei cornelius kam der tod der uroma und großmutter immer phasenweise und ist heute immer wieder thema....also lass ihm und dir zeit.
ich würde ihn dennoch fragen, ob er mit zur kapelle möchte. wenn ja, kann er er tun, wenn nein, ist es auch gut. wirst du allein bei der kapelle sein? wenn du nicht allein bist, dann kann ja auch jemand mit torben rausgehen.
wie geht es denn dir heute? kannst du wenigstens einigermassen schlafen....es ist ja auch für dich eine schlimme zeit.
liebe grüße
doris
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
ich habe mich ganz gut gefasst, weine aber natürlich auch häufiger. Durch Torben bin ich abgelenkt. Ausserdem tröstet es mich immer wieder, dass es so besser ist, Mutti nun alles überstanden hat. Die eigene Tochter hat den Arztbericht vom KH gesehen, danach hatte Mutti nicht nur die OP zu überstehen, sondern auch eine doppelseitige Lungenentzündung und einen Harnwegsinfekt. Alles postop. Komplikationen, die in ihrem geschwächten Körper leichtes Spiel hatten. :o( Freitag (Donnerstag Mittag entlassen) hatte sie 40 Grad Fieber, also ist sie zu früh entlassen worden- oder gerade noch rechtzeitig? Ich bin ja Krankenschwester und habe in Hamburg 1,5 Jahre auf der Palliativstation in der Sterbebegleitung gearbeitet. Ich weiss, dass es für sie besser ist, und dass es ihr nun gut geht und sie hoffentlich wieder mit meinem Pflegevater vereint ist, so wie sie es sich gewünscht hat. Sie hatte ihn so vermisst...
Schlafen kann ich einigermassen, wache aber trotzdem nicht erholt auf. Rückenschmerzen und Kopfschmerzen sind an der Tagesordnung. Ansonsten kriege ich nicht viel geregelt, habe auch gar keine Lust zu irgendwas.
In der Kapelle bin ich nicht allein. Torben wird erst draussen bei einer Pflegeschwester bleiben, und ich gehe mit den anderen Familienmitgliedern rein. Dann entscheidet meine Schwester, ob sie reingeht (je nach Muttis Aussehen) und ich entscheide, was ich mit Torben mache.
Wahrscheinlich mache ich mir einfach zu viele Gedanken...
LG Christine
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
aber so wie du es geplant hast hört es sich doch sehr stimmig an. du wirst die richtige entscheidung treffen, da bin ich mir sicher.
ich wünsche dir eine gute nacht.
liebe grüße
doris
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
ja, ich habe mir zu viele Gedanken gemacht. Ich ist richtig gut abgelaufen:
Wir waren gestern in Schieder zur Verabschiedung am offenen Sarg. Ich bin mit den anderen Familienmitgliedern hineingegangen und Torben blieb bei meiner Schwester draussen, hat im Wald mit Stöcken gespielt. Ich habe ihn dann gefragt, ob er der Oma Tschüss sagen möchte (sie sah wirklich aus wie schlafend), weil die Oma jetzt zum lieben Gott in den Himmel möchte. Er wollte, hat die Stöcke vor der Tür abgegeben, und wir beide sind hineingegangen. Er hat Tschüss gesagt, wir haben Mutti die Bilder "gegeben" und dann wollte er raus zu den anderen. Ich bin dann noch kurz allein drin gewesen. Während ich ja gedacht habe, dass Torben von allem, was ich ihm erklärt habe, nichts verstanden hat, wurde ich auf der Fahrt hin eines besseren belehrt. Wir haben alles besprochen, nachdem er fragte, wo wir hinfahren. Ganz super! Anschliessend hat er für eine halbe Stunde geschlafen! Auf der Rückfahrt habe ich ihm gesagt, dass er Oma ganz toll Tschüss gesagt und ihr die Bilder gegeben habe und er meinte : Oma habe sich ganz doll gefreut und könne jetzt wieder aufwachen. Ich habe es ihm nochmal erklärt, dass Oma nicht mehr aufwacht und jetzt zum lieben Gott in den Himmel geht, wo es sehr schön ist und wo es ihr gut geht. Das war dann für ihn ok. Er wollte aber nicht nach Hause, sondern unbedingt auf einen Spielplatz, da waren wir auch noch für eine Stunde und haben dann Dirk vom Zug abgeholt.
Beim Abendessen hat Torben nochmal gefragt, wir haben es ihm erklärt und dann kamen keine Fragen mehr. Er hat auch gut geschlafen und ist heute wie immer. Zur Trauerfeier am Donnerstag werden wir ihn nicht mitnehmen, dann haben wir die Ruhe, um Abschied zu nehmen und er kann zu Hause oder draussen spielen.
Kinder gehen doch viel unverkrampfter mit Tod und Sterben um als wir. Abends hat mich Torben noch gefragt, ob jetzt alles wieder gut ist, weil wir doch der Oma tschüss gesagt haben, oder ob ich immer noch traurig bin. Ich habe ihm erklärt, dass ich traurig bin, weil die Oma nicht wieder kommt, aber dass es bald wieder besser wird.
Ich bin froh, dass alles so gut abgelaufen ist. Mal schauen, ob Torben in den nächsten Tagen und Wochen noch fragen stellen wird. Ich denke, auch bei ihm muss erst alles sacken und er muss verarbeiten.
Du hattest recht, die richtige Entscheidung zu treffen, war nicht so schwer, wie ich gedacht habe. Die Möglichkeit, den Sarg zu schliessen, wäre auch da gewesen, war aber nicht nötig.
Lieben Dank!
LG Christine
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
es freut mich sehr, dass sich alles so schön geklärt hat.
alles gute für die beerdigung heute.
lg doris
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorben???
ich habe weder unseren Großen noch die Kleinen zur
Beerdigung meiner Oma mitgenommen, einfach weil ich ihn Ruhe Abschied nehmen wollte, ohne dabei auf die Kinder Rücksicht zu nehmen. Der Große war zu dem Zeitpunkt 2 1/4, also nur etwas älter als Torben jetzt. Die drei Kleinen waren sowieso erst 8 Monate und hätten das ganze eh noch nicht verstanden.
Ich war außerdem der Meinung, das die traurige Stimmung für den Großen sehr belastend sein könnte, das wollte ich ihm nicht zumuten. Er kannte meine Oma allerdings kaum.
Ich persönlich würde, wenn es möglich ist, Torben ruhig bei einer Freundin lassen und ohne ihn gehen. Nicht weil er die anderen stören könnte, das wäre mir egal. Aber ich würde ihn in diesem Alter nicht unnötig mit der Trauer belasten wollen.
LG
Tuffi mit
Räuber 05.10.02 und
Mäuserich, Maus und Mäuschen 15.07.04
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
ich finde die Entscheidung auch sehr schwierig. Einerseits möchten wir ihm den Abschied ermöglichen, andererseits wissen wir nicht, ob es das richtige ist. Eben darum auch mein Posting. Er merkt ja, dass ich traurig bin, und ich sage ihm auch warum. Es ist fröhlich wie immer und so soll es auch bleiben. Übrigens ist Torben 3J4M, schon 1 Jahr älter als Dein Grosser damals. Sicherlich versteht ein 3 jähriger auch mehr als ein 2 jähriger.
Vielen Dank für Deine Meinung, auch sie wird uns helfen, eine- hoffentlich die richtige- Entscheidung zu treffen.
Traurige Grüsse
Christine
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
erst einmal tut es mir ganz Leid für dich!!!! Auch, wenn du weißt, dass es "besser" so war, hilft das im ersten Moment nicht bei der wirklichen Trauer. Und es heraus zu lassen, zu weinen etc. ist wichtig und wird von den Kindern auch durchaus verstanden. Wichtig ist, dass du immer wieder mit Torben darüber sprichst. Dass er es momentan nicht versteht, ist klar ...... das kommt mit der Zeit, auch wenn du mit ihm dann zum Grab gehst etc.
Es gibt zwei wohl sehr gute, prämierte Bücher (ich selbst kenne sie nicht!!):
- Opas Engel von Jutta Bauer, Carlsen Verlag
- Was kommt nach 1000? Anett Bley
Vielleicht hilft dir das.
Ob du Torben mit zur Beerdigung nehmen willst, musst DU für DICH entscheiden. Vom Alter her finde ich es persönlich schon möglich (wobei ich eine kenne, die im Kindergartenalter eine Art Trauma davon bekommen hat, aber ich weiß auch nicht, wie sie darauf vorbereitet wurde) und wenn er herum läuft, dann ist es halt so. Besser oder wirklich wichtig wäre, dass noch jemand dabei wäre, der mit ihm dann raus gehen könnte.
Aber wichtiger ist es, ob DU die Ruhe hättest, wenn er wirklich unruhig würde, würde es DICH zu sehr ablenken. Ich denke, Torben muss nicht unbedingt in seinem Alter daran teilnehmen, er kann. Aber für dich ist es ein wichtiger Schritt und wenn du das Gefühl hast, du wärest in Gedanken nur bei ihm und innerlich total angespannt, dann würde ich deine Freundin anrufen.
Ganz herzliche Grüße
Melanie
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
ja, es stimmt, gegen die Trauer hilft es nicht, aber ein bisschen tröstet es und ebenso das Wissen, dass sie zu Hause sterben durfte. Ich wäre aber so gerne bei ihr gewesen...
Ich glaube, ich wäre bei der Trauerfeier angespannt, wenn ich (allein) Torben dabei hätte. Wenn Dirk arbeiten muss, würde ich mit ihm herausgehen müssen, da sonst keiner dafür da wäre. Bitte lies einmal das Posting, dass ich katkat auf ihre Antwort geschrieben habe und schreib mir Deine Meinung dazu. Nicht bös sein, aber ich mag nicht alles nochmal schreiben und bitte nicht falsch verstehen.
Die andere Sache ist die, dass es kein Grab geben wird. Mutti wird anonym bestattet. So ist es wohl gewollt, haben uns die eigenen Kinder, die sie gepflegt haben, mitgeteilt. Es gibt schon einen Bereich, wo man Blumen ablegen kann, aber kein eigenes Grab. Für Torben wäre es dann nicht so einfach zu verstehen, wie bei einem Besuch am Grab.
Ich bin so zwiegespalten: Ich möchte ihm den Abschied ermöglichen, und dann trotzdem die Traurigkeit von ihm fernhalten. Dass beides nicht geht ist klar, ich hoffe, wir finden die richtige Entscheidung.
Lieben Dank auch für Deine Buchvorschläge, muss mich Dienstag Morgen mal kundig machen, ist wirklich nicht viel Zeit für die Vorbereitung
Traurige Grüsse
Christine
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorben???
erst mal mein herzliches Beileid, ich kann grad voll mit dir fühlen, denn mein Opa ist gestern vor einer Woche gestorben.
Phillip hat bis jetzt Tage gehabt wo er von selbst sagte Opa sei im Himmel und schläft dort bei der Sonne und den Sternen. Aber erst gestern hat er mit mir diskutiert und behauptet Opa sei nur im Krankenhaus und käme wieder. So war das ja auch die letzten 4 Monate.
Bis er es vesteht wird noch viel Zeit vergehen auch bei Torben.
Kinder trauern völlig anders wie wir, sie sind völlig ausgelassen und spielen fröhlich, haben dann aber mal wieder eine Zeit der Traurigkeit, während unsereins eigentlich dauernd heulen könnte. Auch sie haben wir wir Momente in denen sie es nicht verstehen, nicht war haben wollen und dann wieder sehr verständige Momente, sieht man ja an Phillip.
Ich hab Phillip das Buch "der kleine Bär und sein Opa" gekauft. Wenn Phillip Lust hat lesen wir es und sprechen drüber, aber ich zwinge Phillip kein Gespräch darüber auf. Wenn das Gespräch auf Opa kommt ist es gut, wenn nicht auch nicht schlimm. Wir behandeln es nicht als Tabu, darum habe ich alle gebeten, auch Tränen und Trauer sind Phillip gegenüber "erlaubt", er soll lernen, dass weinen und Trauer nix schlimmes sind, was man hinter verschlossenen Türen macht.
Auch zur Urnenbeisetzung wird Phillip nicht mit gehen. Erst wollten wir das so, aber so lang sich heraus kristalisiert, dass er es noch nicht ganz verstanden hat, das haben wir ja selbst noch nicht, hat es keinen Sinn und würde ihn nur überfordern. Und da mein Opa sich eine Urnenbeisetzung in aller Stille gewünscht hat, ohne Musik ohne Traueredner und großes Tamtam, wird es nicht lang dauern und in der Zeit geht jemand mit ihm spazieren. Später werde ich mit Phillip immer mal wieder zum Friedhof gehen und "Opa besuchen".
Ich habe mal in einem Seminar gelernt, dass man Kinder die notwendige Zeit geben soll und muß, dass man Fragen nach dem Tod beantworten soll und nicht dem Thema ausweicht auch wenn es schwer fällt. Man kann mit Kinder zum Abschied was malen, basteln, einen Blumenstrauß pflücken, denn sie dann selbst mit ins Grab geben oder eben nach der Beerdigung am Grab ablegen.
Ich würde dir auf alle Fälle empfehlen, Torben lieber sofern möglich zur Freundin zu geben und später mit ihm in aller Ruhe zum Grab zu geben.
Wenn du magst, kann ich auch gern mal meinen Freund von der Kirsenintervention nach hilfreichen Links fragen.
LG und alles Gute Anett
was vergessen
Wenn e rmöcjhte, solltest du dir aber jemand mit nehmen, der sich um ihn kümmern kann, denn ich glaube nicht, dass du das dann kannst.
Wenn er zu quirlig wird oder es ihm zu langweilig ist oder ähnliches, kann ja dann in der Zwischenzeit jemand mit ihm rausgehen oder so.
Wäre auch für uns eine Variante, ich stöber grad in meinen Seminarunterlagen.
LG Anett
Re: was vergessen
auch Dir herzliches Beileid zum Tode Deines Opas! Ich wünsche Dir die Zeit und zwischendurch auch die Ruhe, um trauern zu können.
Wir waren gestern in Schieder zur Verabschiedung am offenen Sarg. Ich bin mit den anderen Familienmitgliedern hineingegangen und Torben blieb bei meiner Schwester draussen, hat im Wald mit Stöcken gespielt. Ich habe ihn dann gefragt, ob er der Oma Tschüss sagen möchte (sie sah wirklich aus wie schlafend), weil die Oma jetzt zum lieben Gott in den Himmel möchte. Er wollte, hat die Stöcke vor der Tür abgegeben, und wir beide sind hineingegangen. Er hat Tschüss gesagt, wir haben Mutti die Bilder "gegeben" und dann wollte er raus zu den anderen. Ich bin dann noch kurz allein drin gewesen. Während ich ja gedacht habe, dass Torben von allem, was ich ihm erklärt habe, nichts verstanden hat, wurde ich auf der Fahrt hin eines besseren belehrt. Wir haben alles besprochen, nachdem er fragte, wo wir hinfahren. Ganz super! Auf der Rückfahrt habe ich ihm gesagt, dass er Oma ganz toll Tschüss gesagt und ihr die Bilder gegeben habe und er meinte : Oma habe sich ganz doll gefreut und könne jetzt wieder aufwachen. Ich habe es ihm nochmal erklärt, dass Oma nicht mehr aufwacht und jetzt zum lieben Gott in den Himmel geht, wo es sehr schön ist und wo es ihr gut geht. Das war dann für ihn ok. Beim Abendessen hat er nochmal gefragt, wir haben es ihm erklärt und dann kamen keine Fragen mehr. Er hat auch gut geschlafen und ist heute wie immer. Zur Trauerfeier am Donnerstag werden wir ihn nicht mitnehmen, dann haben wir die Ruhe, um Abschied zu nehmen und er kann zu Hause oder draussen spielen. Da meine Pflegemutter anonym bestattet wird, wird es leider keinen Ort geben, wo wir Bilder, Blumen, etc. ablegen können.
Ich habe das Buch "Abschied von der kleinen Raupe", das wollte er bisher aber nicht vorgelesen bekommen.
Ich glaube, ich habe mir viel zu viele Gedanken gemacht, Kinder gehen doch viel unverkrampfter mit Tod und Sterben um als wir. Abends hat mich Torben noch gefragt, ob jetzt alles wieder gut ist, weil wir doch der Oma tschüss gesagt haben, oder ob ich immer noch traurig bin. Ich habe ihm erklärt, dass ich traurig bin, weil die Oma nicht wieder kommt, aber dass es bald wieder besser sein wird.
Ich bin froh, dass alles so gut abgelaufen ist. Mal schauen, ob Torben in den nächsten Tagen und Wochen noch fragen stellen wird. Ich denke, auch bei ihm muss erst alles sacken und er muss verarbeiten.
Lieben Dank!
LG Christine
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
das mit dem "großmama ist im kkh" hat bei cornelius fast ein 3/4 jahr gedauert.
ich glaube cornelius hat es erst wirklich realisiert, dass seine großmutter und seine uroma nie wieder kommen, als das haus meiner mutter geräumt wurde.
das kann also bei euch auch noch lange dauern und letztendes fällt es uns erwachsenen ja auch schwer, das ganze zu verstehen.
lg katkat
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
eine kurze Anmerkung:
Mona hat eigentlich erst seit einem halben Jahr wohl wirklich kapiert, dass Annika gestorben ist (wobei man sagen muss, dass sie sie ja auch nicht kennenlernen konnte), durch die irgendwie dauernde Beschäftigung damit ging das Verstehen (eine Uroma ist bei uns auch erst vor gut zwei Mon. verstorben) dann viel schneller.
Übrigens haben wir sie vor ein bis zwei Jahren zu keiner Beerdigung, aber zu jeder Trauerfeier mitgenommen und das warimmer immer sehr gut so.
lg
Melanie
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
ja ich glaube, dass es cornelius heute auch viel schneller verstehen würde, da er ja inzwischen "erfahrung" hat.
was ist für dich der unterschied von beerdigung und trauerfeier, ausser, dass der sarg herabgelassen wird?
wenn ich von beerdigung spreche, dann ist es für mich unerheblich, ob gleich mit beerdigung. wobei es für ein kind event. schon einen unterschied macht, wenn der sarg herabgelassen wird und die erde draufkommt. die überlegungen, ob die oma noch lebt und keine luft bekommt könnten da schon aufkommen. vor allem, wenn man den kindern erzählt, dass die oma für immer schläft.
also cornelius war auf der trauerfeier und später bei der urnenbeisetzung meiner mutter dabei.
lg katkat
ps. was machen dir kräuter?
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
ich denke, dass es für das Verstehen der Kinder (die ja doch auch noch viel visuell aufnehmen) ein großer Unterschied ist, ob es nur eine Trauerfeier ist (evt. sogar nur mit einer Urne ....... und erklären, dass die Oma verbrannt wurde, das würde ich persönlcih nicht) oder ob man den Sarg dann wirklich in der Erde versenkt und man das richtig aufnehmen kann.
In der Kapelle wird eine Predigt gehalten, von der die Kinder nichts haben. Ich war mit Mona ja jetzt auch bei der Trauerfeier und ich habe ihr dann alles erklärt, aber für mich ist das schon ein großer Unterschied!! Mit der Erfahrung stimme ich dir absolut zu.
Unsere Kräuter sind der Hit, gerade auch für Mona, die täglich probiert und riecht. Der Dill fängt gerade an zu sprießen, die Bärlauchsuppe war schon super lecker und sonst freue ich mich einfach darüber. Stimmt, ein Foto habe ich noch versprochen. Hihi, da fällt mir ein, ich habe vorgestern noch extra für dich ein Foto machen lassen, das bekommst du jetzt noch zugesendet,
lg
Melanie
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
das mit dem sarg in der erde versenken kann ich nachvollziehen. aber warrum sollten die kinder nichts von der "predigt" haben? es liegt ja mit an den angehörigen wie sie die trauerfeier/ beerdigung gestalten. ist allerdings wohl auch noch ein unterschied ob katholisch oder evangelisch.
ich muss sagen, die trauerfeiern/ beerdigungen/ urnenbeisetzungen, die ich mit organisiert haben waren alle sehr schön, individuell und auch kindgerecht mit musik, chor, gesang und nicht zu langer rede!....naja die urnenbeisetzung meiner oma war etwas seltsam, da hatte sie auf einmal mehr kinder als sie hatte und dem pfarrer sind noch so ein paar fehler unterlaufen. allerdings war da kein kind dabei.
ich hoffe du bist wieder genesen. du musst ja schlimm krank oder verletzt gewesen sein ;o))
lg doris
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorben???
habe mir auch viele gedanken gemacht, als mein opa starb!
anna war damals erst 1,5 und ich habe sie nicht mitgenommen, sondern für die stunde zu einer freundin gebracht!
ich selbst hätte keine ruhe gehabt und das war mir für mich zu wichtig!
bei der "feier" danach im restaurant war anna dann dabei und hat allen deutlich gemacht, wie nah alt und jung /leben und sterben zusammengehören!
habe bei katkat mitgelesen und denke, dass du jetzt nicht nur zig andere bücher zu dem thema kaufen mußt, nur um torben an das thema ranzuführen, was er scheinbar auf diesem wege nicht mit dir besprechen will!
gib ihm zeit, sei ehrlich und dann wird es eine zeit geben, wo es für thema wird!
alles liebe und viel kraft!
claudia
Re: Meine Pflegemutti ist tot- wie sag ich esTorbe
gestern war die Möglichkeit, Abschied am offenen Sarg zu nehmen. Es war ganz komplikationslos, habe es auch schon katkat und den anderen geschrieben:
Ich bin mit den anderen Familienmitgliedern hineingegangen und Torben blieb bei meiner Schwester draussen, hat im Wald mit Stöcken gespielt. Ich habe ihn dann gefragt, ob er der Oma Tschüss sagen möchte (sie sah wirklich aus wie schlafend), weil die Oma jetzt zum lieben Gott in den Himmel möchte. Er wollte, hat die Stöcke vor der Tür abgegeben, und wir beide sind hineingegangen. Er hat Tschüss gesagt, wir haben Mutti die Bilder "gegeben" und dann wollte er raus zu den anderen. Ich bin dann noch kurz allein drin gewesen. Während ich ja gedacht habe, dass Torben von allem, was ich ihm erklärt habe, nichts verstanden hat, wurde ich auf der Fahrt hin zu Friedhof eines besseren belehrt. Wir haben alles besprochen, nachdem er fragte, wo wir hinfahren. Ganz super! Anschliessend hat er für eine halbe Stunde geschlafen! Auf der Rückfahrt habe ich ihm gesagt, dass er Oma ganz toll Tschüss gesagt und ihr die Bilder gegeben habe und er meinte : Oma habe sich ganz doll gefreut und könne jetzt wieder aufwachen. Ich habe es ihm nochmal erklärt, dass Oma nicht mehr aufwacht und jetzt zum lieben Gott in den Himmel geht, wo es sehr schön ist und wo es ihr gut geht. Das war dann für ihn ok. Er wollte aber nicht nach Hause, sondern unbedingt auf einen Spielplatz, da waren wir auch noch für eine Stunde und haben dann Dirk vom Zug abgeholt.
Beim Abendessen hat Torben nochmal gefragt, wir haben es ihm erklärt und dann kamen keine Fragen mehr. Er hat auch gut geschlafen und ist heute wie immer. Zur Trauerfeier am Donnerstag werden wir ihn nicht mitnehmen, dann haben wir die Ruhe, um Abschied zu nehmen und er kann zu Hause oder draussen spielen.
Kinder gehen doch viel unverkrampfter mit Tod und Sterben um als wir. Abends hat mich Torben noch gefragt, ob jetzt alles wieder gut ist, weil wir doch der Oma tschüss gesagt haben, oder ob ich immer noch traurig bin. Ich habe ihm erklärt, dass ich traurig bin, weil die Oma nicht wieder kommt, aber dass es bald wieder besser wird.
Vielleicht kaufe ich noch ein Buch zu dem Thema, mal sehen. Habe mich gestern schon in unserer Buchhandlung informiert, aber sie hatten keine passenden da. Ich dachte auch, dass er es nicht besprechen will und habe ihn dann zufrieden gelassen, aber wie ich feststellen konnte, hat er es trotzdem aufgenommen und gestern von sich aus gefragt.
Ich bin froh, dass alles so gut abgelaufen ist. Mal schauen, ob Torben in den nächsten Tagen und Wochen noch fragen stellen wird. Ich denke, auch bei ihm muss erst alles sacken und er muss verarbeiten.
Donnerstag zur Trauerfeier nehmen wir ihn nicht mit. Er hat sich verabschiedet und meine leibliche Mutter wird hier auf ihn aufpassen, mit ihm auf den Spielplatz gehen, o.ä. So ist es für uns alle sicher am besten.
Lieben Dank!
LG Christine
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