Hi Kats,
dir scheint's wirklich momentan eher bescheiden zu gehen und das tut mir leid. Zwei so kleine Kinder sind eben ganz schön anstrengend. (Mir graut schon ein bisschen vor dem August, wenn auch ich noch solch einen Zwerg hier rumtigern habe...)
Was du über Lili schreibst, gibt meiner Meinung nach aber überhaupt keinen Anlass zum Deprimiertsein.
Zum Einen: Sie hat einen kleinen Bruder, der sicher auch sehr deine Aufmerksamkeit beansprucht. Wen wundert's also, wenn sie nun besonders an dir hängt und sich deine Aufmerksamkeit "erschleicht". Dazu mag kommen, dass sie vielleicht eh ein schüchternes Kind ist (Wie warst du als Kind? Das gibt oft Aufschluss...).
Karoline hängt jedenfalls (auch ohne kleinen Bruder) sehr an mir und es scheint mir utopisch, dass sie zur Nachbarin zum Spielen gehen würde. Ich muss sagen, ich fände das auch noch sehr früh.
Zum Anderen: Bei Karoline ist es genau das Gleiche: Werde ich mal laut (das kam in ihrem Leben vielleicht 3x vor), weil ich mich meinetwegen erschrocken habe, wei sie auf die Straße gelaufen ist, oder weil ich wirklich böse bin - schaut sie mich mit weit aufgerissenen Augen völlig entsetzt an, fängt ein jämmerliches Gebrüll an und sagt: "Arm nehmen!".....Ich betrachte es i.A. immer als sehr positiv, wenn Kinder sich noch erschrecken, wenn man mal laut wird. Das bedeutet in meinen Augen, dass dieses Laut-Werden etwas sehr Seltenes ist und die Kinder sich erst mal wirklich erschrecken, weil sie es nicht gewohnt sind, solche Töne aus unserem Mund zu hören. Was ja heißt, dass man sonst eher moderate Töne wählt - und ich finde, dass wir dafür sehr wohl stolz auf uns sein können.
Vielleicht kannst du versuchen, etwas geduldiger mit Lili zu sein und einfach den Dingen ihren Lauf zu lassen. Je mehr du ihr das Gefühl gibst, dass du es so, wie sie sich verhält, falsch findest, je mehr wird sie klammern.
Glaub mir, es wird dir schon besser gehen, wenn du die derzeitige Situation einfach erst mal als gegeben hinnimmst und nicht immer ruderst, damit Lili anders wird.
Drück dich!
Susi

HI Susi,
vielen Dank! Das baut mich auf. Eigentlich klappt unser Alltag gut mit den beiden, ehrllich! Also das kriegst du auch hin! Aber ich bin halt ein Mensch der sich immer sehr viel Gedanken macht und ich möchte halt eine gute mami sein und beiden gerecht werden (der kleine läuft ein bissi nebenher zur Zeit)...
Alles Gute!
kats

Hi Kats,
mir geht es im Moment genauso wie Dir meine "große Tochter" ist jetzt 26 Monate und der Kleine ist 4 Monate. Ich habe irgendwie das Gefühl ich vernachlässige beide. Der Kleine kommt sowieso zu kurz wenn man betrachtet was man mit dem ersten Kind alles gemacht hat. Und die Große hängt auch so sehr an mir, der Papa ist schon ganz traurig meist darf er gar nichts machen, sie möchte immer alles von Mama. Da Sie nie ein "ich spiele allein Kind war" muss sie da jetzt auch noch durch, da ich es einfach nicht so regelmässig schaffe mich mit Ihr zu beschäftigen. Aber ich denke es wird alles besser umso älter unsere Kinder werden.
Gruß Stefanie

hallo kats,
erst einmal meinen respekt,dass du es mit 2 kinder so gut schaffst. mich powert eines schon aus.
ich denke viele mütter habe zeiten,in denen sie das gefühl habe alles falsch zu machen.meist ist es aber gar nicht so.
übrigens kommt es auch bei sehr selbstständigen, selbstbewussten,offenen kinder vor,dass sie wegen kleinigkeiten heulen.das würde ich momentan überbewerten.
im gegensatz zu susi denke ich jedoch,dass es für kinder wichtig ist,frühzeitig zu lernen mit anderen kinder zu spielen und auch auf sie zuzugehen. klar haben es die einen vom charakter her viel einfacher als andere. ich persönlich halte es jedoch für falsch ein eher schüchterner kind nicht zu ermutigen mit anderne kindern zu spielen.damit meine ich natürlich nicht,dass man die kinder zwingen sollte,aber eine basis schaffen,wie z.b. krabbelgruppen, musikschule, kinder einladen oder sich bei anderen kindern einladen lassen usw. ich halte es auch nicht für zu früh,dass ein 2 1/2 jähriges kind mal allein bei der nachbarin spielt.
cornelius ist zum glück oder auch leider eher ein hans-dampf-in-allen-gassen und hat keinerlei proleme auf andere zuzugehen. solche kinder sind aber auch anstrengend und in unserer gesellschaft oft nicht beliebt.da es bei solchen aktiven kindern oft heisst,sie seien unerzogen.was nicht stimmt,cornelius kennt regeln des umgangs weit mehr als andere,aber er ist einfach neugierig,interessiert und will kontakte.
meine nichte ist das komplette gegenteil und ein mädchen wie deine lilli,die in der öffentlichkeit nie aneckt, an ihrer mutter wie eine klette hängt und sich schwer tut auf andere kinder zuzugehen. inzwischen ist meine nichte 5 jahre alt und hat damit weiterhin probleme.meine schwester leidet heute noch darunter,dass ihr es schwer fällt auf andere menschen zuzugehen. warum sollte man denn dann nicht früh anfangen die selbständigkeit von kindern und kontakte zwischen kindern zu fördern? allerdings muss man da als mutter auch bereit dazu sein. schliesslich kommt ja auch irgendwann der kindergarten und da müssen kinder sich auch von der mutter lösen können und kontakte knüpfen.
übrigens bin ich der meinung,dass kinder mit (knapp) 2 1/2 durchaus auch ein gespür dafür entwickeln und verstehen können,dass mama abends nicht mehr so gut drauf ist.kinder sind ja auch ab etwa 2 jahren in der lage zu trösten. und es ist eben nicht immer heile welt und man kann kinder doch nicht vor allem bewahren. wichtig ist,dass sie das grundgefühl des angenommen seins haben und man dinge ihnen kindlich näher bringt. das ist bei euch sicherlich der fall.
wahrscheinlich war das,was ich schreibe nicht so hilfreich bzw. das was du hören wolltest.aber es ist halt meine überzeugung,dass kinder andere kinder brauchen und hilfe und unterstützung brauchen,wenn sie keine kontakte knüpfen können.genauso bin ich überzeugt,dass kinder nicht ständig bespielt werden müssen. kinder müssen alleine spielen lernen und langeweile gehört zur entwicklung.
versuch dein schlechtes gewissen beiseite zu legen. mütter machen nciht alles richtig und dennoch entwickeln sich die meisten kinder gut. und denk auch mal dran,dass es vielen kindern viel schlechter geht als lilli. da brauchst du nur ab und zu supernanny und mama schauen ;o)
liebe grüße
katkat

Ich meine mit meinem Statement nicht, dass man schüchterne Kinder in ihrer Schüchternheit bestätigen und sie von anderen Kindern fern halten soll. (Trotz ihrer Schüchternheit gehe ich bspw. mit Karoline zum Turnen, in die Musikschule, und 2 Vormittage geht sie - allein - in eine Vor-Kindergarten-Gruppe. Das gibt immer viel Gezeter, wenn sie allein da bleiben muss, aber ich sehe es wie du: Es ist wichtig für sie, dass sie lernt, mit anderen Kindern zusammen zu sein.)
Aber ich wollte auch festhalten, dass man sich keine Gedanken machen muss, wenn das eigene (schüchterne) Kind keine Böcke hat, ohne Mama bei der Nachbarin zu spielen. Die Kinder sind immer noch sehr klein, und wenn sie klammern, wird das irgend einen Grund haben. So was macht man nicht, weil man sonst keine Hobbys hat...
Ich habe bereits ein schüchternes Kind groß gezogen und kann nur dringend davon abraten, diese Schüchternheit zu übergehen oder wegreden zu wollen. Die Kinder (zumindst mein Sohn empfand das damals so) empfinden das als grobe Zurückweisung ihrer Person - zu Recht, wie ich heute weiß.
LG, Susi

hallo susi,
so wie du das jetzt nochmal schreibst, kann ich das gut nachvollziehen.
lg katkat

vielen Dank katkat. Oh doch das hat mir sehr geholfen... mir kullern ehrlich gesagt die Tränen... bin momentan so am Wasser gebaut... Aus dem Spielkreis hab ich lili rausgenommen, das ging noch nicht, und seitdem ist sie ja so anhänglich. Vorher ging das eigentlich schon ganz gut. Ich ärgere mich die Pest dass ich das schon gemacht habe. Jetzt kann ich von vorne anfangen. Ich ermutige sie schon mit esther zu spielen aber sie will halt immer dass ich mitkomme, was ich auch tue wenn ich kann. Ansonsten mache ich Kinderturnen und gehe wieder mehr unter leute, d.h. auch zu anderen Kindern, was ich wegen leander in den ersten Monaten nicht so gemacht habe...
Ich denke mit dem Spielkreis habe ich einen grossen Fehler gamcht. Sie war noch nicht so weit ...
lg kats

hallo kats,
ganz ehrlich, ich finde die 2 mal die wochenspielkreise ohne mama für schüchterne kinder nicht gut. das ist im prinzip zu wenig um wirklich vertrauen zu fassen. sicherlich war es auch ungünstig,dass du schon beim ersten mal raus musstest...aber so ist es halt manchmal.
hast du denn nicht eventuell eine gute freundin mit kind,die sie gut kennt, bei der sie mal kurz bleiben kann.das hat ganz gut bei der tochter meiner freundin geklappt. sie kennt uns ja gut und angefangen hatten wir damit,dass ihre mutter auf die toilette gegangen ist.inzwischen bleibt sie auch mal ohne die mama eine stunde da.
ich hatte dich so verstanden,als ob lilli keine/kaum kontakte zu kindern hat. das finde ich sehr wichtig. das andere musst eben mit der zeit kommen.
ich wünsche euch alles gute! ich bin ziemlich sicher, dass du eine viel bessere mutter bist, als du meinst und wahrshceinlich denke das gleiche die meisten in deiner umgebung´!
lg katkat

hallo kats!
mir gehts genauso. michelle ist total anhänglich, möchte am liebsten den ganzen tag auf mir oben kleben und im moment ist es sogar so, dass sie in der spielgruppe nur auf mir oben sein möchte. weinen tut sie auch wegen jeder kleinigkeit, so dass ich auch manchmal das gefühl habe zu streng zu ihr zu sein, dabei bin ich das ganz sicher nicht. aber sie ist auch die meiste zeit des tages mit sich und der welt unzufrieden. ich hoffe das ist wieder nur eine phase und gibt sich bald wieder. ich würd ihr auch gerne helfen, offener zu sein, mehr auf andere zu zugehen, aber das möchte sie (im moment?) einfach nicht... also ich kann dich seeehr gut verstehen und hoffe für uns beide, das es bald wieder besser wird ;o)! glg larissa+michelle