Hey Schieter, das Thema hatte ich gerade mit meinem Mann in Dubai letzte Woche. Unser Kind wird ja nun wie wir Muslim sein, demzufolge soll es die Werte unserer Religion vermittelt bekommen, aber mir ist es auch wichtig, dass Jameel trotzdem seinen Grossvater bzw -eltern liebt, auch wenn sie Schweinefleisch essen und Alkohol trinken. Aus religiöser Sicht möchte ich es Jameel gerne selbst überlassen inwieweit oder stark er praktiziert. Faisal ist ein sehr geduldiger und toleranter Mann und sagt, alles was man mit Gewalt versucht zu erzielen, endet im Gegenteil. Ich möchte mein Kind in jedem Fall immer ernst nehmen und nicht abwürgen als "unmündiges Wesen" was die Klappe zu halten, wie es bei mir oft der Fall war als Kind. Desweiteren möchten wir beide gerne alle Innovationen, die ein Neugeborenes mitbringt, so weit als möglich erhalten. Er soll seine eigenen Erfahrungen machen und später seine Neigungen und Talente frei umsetzen dürfen. Dabei soll er nie seine Mitmenschen übersehen und hilfsbereit und ehrlich sein. Er soll mich und meinen Mann sowohl als Eltern als auch Vertraute sehen und sich nie scheuen uns was zu fragen. Faisals sieben Kinder verehren ihren Papa sehr und ich hoffe, das schaffen wir bei Jameel und kriegen das alles so hin. Fehler machen wir sicher alle, aber ich würde sie gerne so gering wie möglich halten. Als Mutter habe ich den kaum zu realisierbaren Wunsch für immer alles Leid von ihm fern zu halten: nie Schmerzen, nie Liebeskummer,etc. LG, Sabbirah

Das hast Du sehr schön geschrieben.
Die religiösen Werte nehmen bei Euch sicherlich einen sehr viel höheren Stellenwert ein als bei uns Christen, oder? Wie hast Du Deinen Mann kennengelernt? Wie oft seht Ihr Euch?
Das ist für Dich bestimmt eine große Aufgabe, Eurem Kleinen 2 ziemlich verschiedene Welten zu erklären - die Welt, aus der sein Vater kommt und die Welt, aus der seine Mutter kommt.
Außer viel Liebe (selbstverständlich) möchte ich unserer Kleinen sehr viel Respekt beibringen: Respekt vor anderen Menschen (und eben auch vor den Eltern), Respekt vor der Natur, Respekt vor Eigentum... Ich finde, das fehlt den meisten Kindern heutzutage. Da werden Mitmenschen beschimpft, der Müll achtlos weggeworfen, Tiere gequält, Dinge kaputtgemacht... Und dazu gehört für mich auch, daß man sein Kind respektieren muß und es eben nicht - wie Du schon geschrieben hast - wie ein unmündiges Wesen behandelt.
Sicher werden wir alle Fehler machen. Aber wir können uns bemühen, unseren Kindern Werte mitzugeben, die wir für wichtig erachten und die es ihnen später einmal ermöglichen, ein zufriedenes Leben zu führen. Ich halte es für wichtig, schon im "Vorfeld" mit dem Partner zu klären, wie man sein Kind erziehen möchte, damit beide an einem Strang ziehen und es später auch deswegen keinen Ärger gibt, weil Mama das erlaubt und Papa nicht. Die Eltern sollten sich schon immer einig sein!

Hallöchen,
also ich sehe es mit den Werten und dem Respekt genauso wie Du. Mir ist es wichtig das das Kind (eigentlich das alle Menschen -aber da kann ich nicht viel machen) mal Achtung vor den Gefühlen anderer Menschen, vor dem Eigentum Anderer und vor allem auch vor der Natur hat. Ich denke es ist notwendig dem Kind genau das vorzuleben, und zu erklären wie sich andere Menschen fühlen wenn man z.B. ihr Auto zerkratzt oder sie beleidigt.
Es ärgert mich nämlich immer wieder wie es Menschen geben kann, die mutwillig andere Leute ärgern oder Ihren Müll zwei Meter vor der Tonne wegwerfen (und sich dann beschweren warum es am Baggersee so dreckig ist!!! *kopfschüttel*)
Ansonsten hoffe ich noch, das ich meinem Kind etwas mehr (gesundes) Selbstbewußtsein vermitteln kann - ich selbst traue mich immer dies und das nicht, weil ich ja nich weiß wie etwas geht - und dann jemand wildfremdes fragen ??? - Naja ich hoffe ich kann da ein bißchen von weg, um meinem Kind dann zu zeigen das man eben auch mal freundlich und selbstbewußt fragen kann ob einem jemand hilft....
Ansonsten habe ich vor meinem Kind Liebe und Respekt beizubringen, denn nur so kann es ds Welktvertrauen haben um selbst liebevoll, respektvoll und verantwortungsbewußt zu sein.
Conny

Hi!
Meiner Meinung nach ist es auch noch wichtig, dass Mama und Papa sich einig sind... Und wenn sie sich mal nicht so einig sind, sollten sie es nicht unbedingt vor dem Kind diskutieren.
Also ich möchte nicht, dass meine Kleine bei meinem Mann alles darf, und ich immer die böse Mama bin, die alles verbietet.
Ansonsten hoffe ich, eine fröhliches, aufgewecktes, ruhig selbstbewusstes Kind gross zu ziehen. Und wie meine Vorrednerin schon schreibt:
erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt...
"Wir werden das Kind schon schaukeln"
Gruss Bibi mit Julie inside

Für uns ist - neben vielem von dem, was Ihr schon so geschrieben habt - ein ganz wichtiges Stichwort:
Faszination für Naturwissenschaften.
Wir wollen unserem Kind möglichst früh eine "Zugang" zu dem verschaffen, "was die Welt im Innersten zusammenhält" - und das nicht erst den Lehrern in der Schule überlassen.
Okay - wir sind auch selber die Typen, die eine Zahnpastatube aufschneiden, um endlich mal zu kapieren, wie die roten Streifen da reinkommen... ;-) )
Mein Mann überlegt jetzt schon, wie er dem Kind spielerisch alles Mögliche vermitteln will und wie wir versuchen wollen, auf die Fragen des Kindes möglichst kindgerechte, verstehbare Antworten zu finden.
Ein zweites wichtiges Stichwort: Grenzen setzen. Kinder, die alles dürfen, finde ich schrecklich und sehr nervig. Ich glaube auch, daß Kinder Grenzen wollen, daß ihnen das Sicherheit vermittelt.
Naja, grau ist alle Theorie...
LG, Alexa+Purzelchen