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Das ist bei uns geschehen...

Hallo Ihr Lieben,
erst einmal herzlichen Dank für Eure Anteilnahme und Eure lieben Mails. Ich bin erst gestern wieder ins Forum gegangen, und heute will ich Euch schreiben, ich werde nicht zu sehr ins Detail gehen, es tut einfach zu weh...
Nach der Diagnose haben wir einige Tage damit verbracht, uns möglichst viele Infos zu holen und mit Menschen über das Down Syndrom zu sprechen. Wir haben versucht herauszufinden, was es für unsere Familie bedeuten würde, ein betroffenes Kind zu bekommen. Es waren ganz furchtbare Tage nach denen wir uns dann entschlossen haben, unser Baby gehen zu lassen. Ich wünsche niemandem, jemals vor eine solche Entscheidung gestellt zu sein! Ich habe sehr, sehr viel geweint und weine immer noch...
Letzte Woche bin ich ins KH in Detmold gegangen. Da ich hier im KH arbeite, habe ich es vermieden, mein Baby im "eigenen" KH zu bekommne, alle hätten davon gewusst, es wäre noch schlimmer gewesen. Spätnachmittags wurde eingeleitet, morgens um 7.00 Uhr ist mein Baby gekommen. Die Schwester nahm es gleich mit, ich kam in den OP. Nachmittags durften wir uns von unserem kleinen Engel im Beisein der Ärztin verabschieden. (Hier gehe ich nicht weiter ins Detail, aber es war gut, dass wir die Kleine nochmal gesehen haben).
Im Gespräch mit der Pastorin haben wir geregelt, dass unser Engelchen beigesetzt wird. Es ist zwar anonym, aber evtl. dürfen wir dabei sein, auf jeden Fall bekommen wir gesagt, wo sie liegt und dürfen zum Grab.
Ich weiss, das diese Entscheidung für unsere Familie und hoffentlich auch für unser Baby die richtige war.
Kein Arzt konnte und wollte uns sagen, wie stark unser Baby behindert sein würde, und ob es vor allem eine oder mehrere Begleiterkrankungen haben würde. Ein Grossteil der Down Syndrom Kinder hat Herzfehler, muss ein oder mehrfach operiert werden und es gibt noch so viel mehr Erkrankungen. 10% der Kinder sind schwerstbehindert...
Wir hätten nicht die Kraft gehabt, die Familie wäre mit Sicherheit auseinander gebrochen. Dirk hat auch klar gesagt, dass er es sich nie verzeihen würde, wenn dieses Kind leiden müsste und die Wahrscheinlichkeit war wesentlich grösser, als die, mit 37 Jahren ein Kind mit Trisomie 21 zu bekommen. Hilfe durch Grosseltern gibt es nicht, die ziehen sich ja sogar von Torben zurück und in bezug auf ein behindertes Kind wären die Ansichten noch krasser. Wirtschaftlich geht es uns nicht gut, Dirk hat die Arbeitsstelle wegen Insolvenz wieder verloren, ich verdiene auch nur wenig und meinen
Arbeitsvetrag bekomme ich nicht erhöht, wir arbeiten mit Notlagen-Tarifvertrag.
Nun wisst Ihr, oberflächlich angesprochen, warum wir den Entschluss getroffen haben.
Ich vermisse mein Baby sehr, hatte es mir so sehr gewünscht. Ich habe liebe Freundinnen, mit denen ich reden kann und natürlich meine kleine Familie. Torben, der mich oft ablenkt und ein bisschen über den Verlust hinwegtröstet und Dirk, der total lieb ist und mich ganz oft in den Arm nimmt, wenn ich wieder weine. Es ist so krass, zu Hause geht das Leben weiter, als wenn nichts passiert ist, die Routine ist einfach da. Dirk sagt, dass es dadurch für ihn oft unwirklich wird, schwieriger fassbar, als für mich. Ich habe Tage- so wie gestern, an denen ich nur traurig bin und laufend weine und andere, an denen ich mehr abgelenkt bin, an denen die Gedanken und die Trauer kommen, wenn ich zur Ruhe komme.
Körperlich geht es mir inzwischen relativ gut. Die FÄ sagte heute, nach 2-3 Zyklen dürften wir wieder üben. Ob Dirk allerdings jemals bereit sein wird, es ein zweites Mal zu wagen, steht in den Sternen, ich hoffe es einfach...
Ganz liebe und unendlich traurige Grüsse von Christine
Bisherige Antworten

Liebe Christine.......

es tut mir sehr, sehr leid für euch. Deine Entscheidung wird für euch die richtige gewesen sein. Ich wünsche dir alles Glück auf Erden und viel Kraft und Liebe.
Kats

Re: Das ist bei uns geschehen...

Liebe Christine,
es tut mir sehr leid für Euch. Ich hoffe Ihr findet die Kraft und den Mut es noch einmal zu versuchen und ein weiteres- hoffentlich gesundes - Kind zu bekommen.
Alles Gute und liebe Grüße, Anja

Re: Das ist bei uns geschehen...

Liebe Christine,
es tut mir sooo leid und ich möchte dich mal ganz feste und ganz vorsichtig in den Arm nehmen. Es ist gut, wenn du weinst, es ist aber auch gut, wenn Torben dich ablenkt und dir auch weiterhin Freude bringt. Es ist sehr ! gut, dass du dich von deinem kleinen Sternchen verabschieden konntest, denn das wird dir in der nächsten Zeit unendlich helfen, es ist auch gut, dass ihr eine Stelle habt, zu der ihr vielleicht (wenn es gut für euch ist) gehen könnt und es ist gut, dass ihr feste zusammen haltet.
Ich wünsche euch, dass ihr gemeinsam stark bleibt und so verspreche ich euch, dass das Leben wieder lebenswert wird und durch Torben bleibt.
Ganz kurz möchte ich noch Dietmars Reaktion kurhz nach Annikas Tod schildern: NIE wieder ein drittes Kind, wir sollen froh sein, dass wir unsere gesunde, tolle Mona haben, er würde es nicht noch einmal ertragen können, was wir erleben mussten.
Ich war wie du, ich wollte auf jeden Fall eine neue Chance, ich wollte meine SS nicht mit diesem Erlebnis beschließen, ich wollte immer mindestens zwei (lebendige) Kinder und ich war völlig entsetzt über seine ablehnende Haltung. Na, es hat nicht lange gedauert, wir haben viel gesprochen, ich habe ihm versprochen, ihm die Zeit zu geben und er, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen.
Nun, auch wir durften trotz KS nach drei Zyclen wieder anfangen und wir haben es getan und wissen für uns, dass es die besten Entscheidung war.
ich bin mit euch sehr traurig, dass ihr so eine Entscheidung fällen musstet und ich werde weiterhin an euch denken und würde mich freuen, wenn du dich hin und wieder hier wieder sehen lässt.
lg
Melanie

Re: Das ist bei uns geschehen...

Kein Mensch kann fühlen wie es Dir geht... aber deine Zeilen lassen erahnen wie groß der Schmerz sein muß. Deine Zeilen machen diesen Schmerz fast fühlbar - für andere. Ich hoffe sehr, Du hast Menschen in Deiner unmittelbaren Umgebung, die dies mit Dir ein wenig fühlen und Dir dadurch die Kraft und die Stärke geben das Erlebte zu überstehen und zu verarbeiten. Dein Sohn wird Dir das Licht am Ende des Tunnels zeigen und Dein Mann wird mit Dir den Weg zum Ausgang gehen. Gib Dir und Deiner kleinen Familie Zeit dem kleinen Menschlein einen festen Platz in Eurer Mitte zu geben und ihm dann die Möglichkeit zu geben "große Schwester" zu werden, wenn Ihr das wollt. Viel Kraft, Liebe und Geborgenheit für das Hier und Jetzt und natürlich für die Zukunft alles Gute, Nadja,

Re: Das ist bei uns geschehen...

Liebe Christine,
ich sitze hier und habe Tränen in den Augen. Ich würde dir so gerne helfen, aber kann es nicht!
Das was ihr durchmachen müsst, kann sich wohl keiner vorstellen, der nicht in der gleichen Situation war.
Ich denke, ihr habt die für euch richtige Entscheidung getroffen. Auch wenn du es dir momentan nicht vorstellen kannst, irgendwann gibt es wieder ein Licht am Ende des Tunnels.
Ich drücke dich unbekanntwerweise ganz, ganz doll!
Liebe Grüße
Anja

Re: Das ist bei uns geschehen...

Hallo christine, es tut mir so leid für euch. ich drücke dich ganz lieb und fest... . ich hoffe auch das ihr die kraft findet um es noch einmal zu versuchen. schön wenn du freundinen hast mit denen du auch darüber reden kann.
lg sandra und lea

Re: Das ist bei uns geschehen...

Hallo Christine, ich möchte dir auch mein aufrichtiges Beileid aussprechen.IN dieser zeit geibt es für euch sicher keinen Trost, aber wenn du Hilfe brauchst oder dich mit anderen verweiste Eltern austauschen möchtest, kann ich dir nur die Seite w w w.schmetterlingskinder.de empfehlen. Da kannst du über dein Schicksal schreiben, und lernen das Elebte zu verarbeiten. Ich wünsche euch viel Kraft und das ihr bald ein gesundes Geschwisterchen für Torben und euer Sternenbaby bekommt. Mit einem persönlichen Schutzengel wird das auch klappen, ganz bestimmt. LIebe Grüsse für euch Knuddl für Torben und stille Grüsse für euer Sternenbaby Claudia

Re: Das ist bei uns geschehen...

liebe christine,
schön, dass ihr euch für eure entscheidung raum und zeit gelassen habt und gut, dass ihr für euch anscheinend die richtige entscheidung getroffen habt.
ich wünsche dir und deiner familie alles liebe und zeit und einen platz zum heilwerden.
liebe grüße
katkat

Re: Das ist bei uns geschehen...

Liebe Christine. Ich drücke Dich ganz fest! Es ist gut, dass ihr WISST, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Den Schmerz und die Trauer wird das nicht vermindern, aber als Familie, in der jeder für den anderen wichtig ist und da ist, könnt über diesen riesigen Verlust hinwegkommen. Es ist unbeschreiblich was ihr mitmachen müsst. Ich drücke Euch die Daumen, dass ihr das gut verarbeitet. Ganz viele liebe Grüße! Kati

Re: Das ist bei uns geschehen...

Liebe Tine
Ihr habt ganz sicher die richtige Entscheidung getroffen.Die Frage darf man sich hinterher gar nicht mehr stellen.
Es tut mir soo leid für Euch,aber ich wünsche Euch alle Kraft der Welt,daß Ihr mit all dem bald besser umgehen könnt und der Schmerz nicht mehr so groß ist.
Alles Gute für Euch
Bernadett

Re: Das ist bei uns geschehen...

ich wünsche euch ganz viel kraft, dass erlebte gut zu verarbeiten und macht euch nicht zu viele negative gedanken. liebe grüße bianca

Re: Das ist bei uns geschehen...

Liebe Christine,
ich weiss gar nicht recht was ich sagen soll. Das muss ein unvorstellbarer Konflikt sein, an dessen Ende eine Entscheidung stehen muss - das finde ich am schlimmsten. Es ist nicht mal ein "Problem" vor dem man die Augen verschliessen oder es einfach aufschieben kann.
Im Freundinnenkreis hatten wir gerade diese Diskussion letzte Woche und ich wurde sehr nachdenklich. So hatte ich einen Abbruch für mich aufgrund einer solchen Diagnose bis dato immer ausgeschlossen. Die anderen Mädels warfen jedoch ein, dass nun, mit einem Kind, das bereits da ist, alles anders ist und man auch dieses gesunde Kind mit ins Kalkül ziehen muss. Je nach Schweregrad des DS ist es völlig richtig, dass Du evtl. ständig in therapeutischen Institutionen sitzt, um Dein Kleines zu fördern. Dabei würde Torben wahrscheinlich viel abgehen.
Wenn Dein Schmerz erst mal verblasst, wirst Du Dich mit Deiner/Eurer Entscheidung sicher arrangieren können. Das Schlimme ist eben, dass man im Vorhinein das Ausmaß einer solchen Entscheidung nicht absehen kann.
Ich wünsche Dir für die kommende Zeit viele liebe Freunde und Menschen in Eurer Nähe, mit denen Ihr den Schmerz be- und abarbeiten könnt.
Alles Liebe, Sabbirah
Noch was.....gib Deinem Mann Zeit. Männern trauern oft ganz anders, sicher werdet Ihr es eines Tages wieder wagen. Das schönste Beispiel dieses Forums ist Melanie, finde ich jedenfalls.

Re: Das ist bei uns geschehen...

Hi, ich kenne ein Kind mit Down-Syndrom und kann nur sagen, dass es eines der liebenswertesten Kinder ist, das ich je gesehen habe. Die ganze Umgebung um dieses Kind ist "verliebt" in es und mir persönlich tut es furchtbar weh, wenn ich deinen Text lese. Dieses Kind hatte auch einen furchtbar schweren Herzfehler und wurde mit 6 Monaten operiert - was zum Glück heutzutage kein Problem mehr ist und es hat die OP total gut überstanden. Und dieses Kind hat die besten Eltern, die man sich für so ein Kind nur wünschen kann. Mein Gedanke ist, Gott weiß schon, zu wem es solche Kinder schickt. LG und alles Gute für deine Zukunft Nikki

Re: Das ist bei uns geschehen...

Dem kann ich mich nur kommentarlos anschliessen. Ich habe vor vielen Jahren mal in einer kirchlichen Einrichtung in einer Jugendgruppen von DS-Jugendlichen mitgearbeitet und das hat meine Einstellung zu dieser Behinderung komplett verändert. Trotzdem wünsche ich Dir, dass die Entscheidung für Euch richtig war und Du damit leben kannst.
LG Uta

Re: Das ist bei uns geschehen...

Liebe Christine!
Ich weiß eigentlich gar nicht so recht, was ich Dir schreiben soll. Es tut mir so unendlich leid für Euch, daß ihr sowas schlimmes durchmachen müßt. Nur Gott alleine weiß, warum er Euch diese schwere Aufgabe gestellt hat.
Sicher war es die richtige Entscheidung, die Entscheidung hätte Euch auch keiner abnehmen können, weil sich keiner in Eure Situation versetzen kann. Eurem Engelchen gehts jetzt gut und ist weiterhin bei Euch - Ihr werdet es nie vergessen und Ihr werdet nie aufhören, es zu lieben.
Seit zusammen stark für Eure Familie - dann schafft Ihr das und es kommen wieder schönere, glücklichere Tage - mit Eurem Engelchen im Herzen.
Glg, Silke mit Lukas u. Benedikt

Re: Das ist bei uns geschehen...

liebe christine,
ich möchte kurz zu dem von sabbirah gesagtem eingehen: es stimmt, männer trauern anders. ich hatte 3 fehlgeburten und mein mann hat sich sehr in sich zurückgezogen. er sprach von sich aus nie darüber. anfangs hat es mich verletzt, heute weiß ich, dass es seine art war mit der trauer und mit mir umzugehen.
geholfen hat mir viel reden, auch heute noch, denn ich trauere immer noch. auch wenn meine umwelt das oftmals nicht wahrhaben will und auch gar nicht versteht.
du musstest so viel durchmachen und hast noch so viel trauerarbeit zu leisten, dafür wünsche ich dir von ganzem herzen viel stärke.
lass dich ganz fest drücken.
maggie

Re: Das ist bei uns geschehen...

Liebe Christine,
ich bin sehr bewegt von Deiner Geschichte....Ich kann Deine Entscheidung nachvollziehen, weil auch ich wahrscheinlich ähnlich gehandelt hätte.
Ich wünsche Euch viel Kraft und drücke Euch die Daumen für ein gesundes Baby.
LG Andrea
mit Dominik/27 Monate und Krümel-Jungen inside 22.SSW

Re: Das ist bei uns geschehen...

Liebe Christine!
Es tut mir sehr leid und kann wirklich nur hoffen, das Ihr genug Kraft habt um alles zu verarbeiten!
Ich wünsche Euch viele liebe Menschen, die Euch unterstützen!
Traurige Grüße Melanie
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