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muss mich aufregen, vorsicht lang

Langsam reichts mir, sinkende Geburtenraten weil Frauen so egoistisch sind, Kinder zerstören die Karriere, Armut von Großfamilien, depressive Mütter, agressive Kinder, Väter die sich nicht kümmern, Scheidungsraten und und und
Jeden Tag wieder ne Horrormeldung wie schrecklich es ist Kinder zu haben oder Mutter zu sein. Also echt, und da wundert sich noch wer, dass angeblich niemand mehr Kinder will. Wir sind ja echt die Trottel, offensichtlich.
Keine Krippenplätze, keine Arbeitsplätze für Mütter, gestresste Eltern, keine Urlaube mehr und keine Freizeit.
Ja wer will denn das?
Ich will ja nicht sagen, dass das alles nicht stimmt, aber doch nicht immer. Und Kinder haben ist doch toll.
Oder bins nur ich? Adrian ist das süsseste Baby das es gibt, er schreit nicht ist lieb und freundlich. Ich arbeite, wir haben einen Krippenplatz gekriegt, mein Mann kümmert sich total und macht wirklich 50% im Haushalt und mit dem Baby, wir waren schon auf Urlaub und unsere Freizeit ist eigentlich auch wie vorher, nur halt mit Baby.
Ich krieg langsam Pickel wenn mich die Leute auf der Straße ansehen als wär ich eine Außerirdische weil ich ein Baby hab und mich nicht trauernd zu Hause einsperre um mein Elend (=Baby) zu verstecken.
Grr das musste mal gesagt werden
bila
Bisherige Antworten

Re: muss mich aufregen, vorsicht lang

Hallo bila,
ich finde viele Aussagen auch ziemlich übertrieben, aber leider stimmen auch einige...
Früher habe ich (ziemlich erfolgreich) im Vetrieb eines Computerherstellers gearbeitet, ich haben auch recht gut verdient - ich vermisse meine Arbeit wirklich nicht, aber ich will auch nicht schön reden, daß wir jeden Monat auf einen erheblichen Betrag verzichten müssen (das wussten wir allerdings vorher und ist auch alles eingeplant)- selbst wenn ich wollte könnte ich nicht so schnell wieder in meinen Beruf - zu einer Anfahrt von 1 Stunde kommt eine Arbeitszeit von ca. 10 Stunden, halbe Tage wären zwar möglich, allerdings ziemlich unsinnig bei einer Fahrt von insgesamt 2 Stunden...
Uns geht es mit Max auch sehr gut, wir geniessen uns Leben, wenn auch jetzt anders, aber auch schöner.
Wir haben vor Max einiges erlebt (viele Fernreisen, ein Haus gekauft, berufliche Erfolge usw.) und freuen uns jetzt auf die vielen Dinge, die wir gemeinsam erleben werden.
Über eines bin ich allerdings doch auch ziemlich sauer:
Erziehungsgeld steht mir keines zu, da mein Mann zuviel verdient... - und meine Rentenbeiträge für die Zeit des Erziehungsurlaubs werden auch nicht nach meinen alten Gehalt errechnet sondern nach dem Durchschnitt aller Versicherten.
Ich bin wirklich froh, dass es uns so gut geht, aber ich glaube viele Frauen verzichten auf ein Kind, weil sie dadurch tatsächlich einige Einschränkungen haben (besonders finanziell, denn ein Kind kostet ganz schön...
Gruß Nicole

Re: muss mich aufregen, vorsicht lang

Also die finanziellen Einbussen finde ich auch ziemlich frustrierend. Das mit dem Erziehungsgeld ist sowieso der Oberhammer. Weil mein Freund zuviel verdient (brutto um die 3.000 macht netto um die 1.500 Euro, da wir nicht verheiratet sind) bekommen wir auch kein Erziehungsgeld mehr. Da muss man sich wirklich nicht mehr wundern, warum v.a. Leute mit sehr niedrigem Einkommen (und leider entsprechendem Bildungsniveau) sich für Kindererziehung statt Erwerbsarbeit entscheiden. Finanziell ist es für uns eigentlich die totale Scheisse.
Aber trotzdem möchte ich frühestens nach 2 Jahre wieder arbeiten und dann auch nur für 2 Tage. Da mein Arbeitsplatz auch 80 km = 45 Min Autobahnfahrt entfernt ist, lohnen sich halbe Tage nicht. Wenigstens sind die Kinderbetreuungskosten jetzt voll von der Steuer absetzbar. Dadurch wird sich auch die Teilzeitstelle lohnen denke ich.
Gruss Angie

Re: muss mich aufregen, vorsicht lang

Hallo,
also ich muß mich auch beschweren. Das Erziehungsgeld ist wohl ein Witz. Wie soll man da ein Kind satt und trocken kriegen, außerdem muß man für die Kleinen weiter an die Rente denken.
Ich muß wieder arbeiten anfangen( aber nur 325 Euro sonst ist alles weg), denn wir wohnen zur miete. Wir zahlen 550 Euro Miete außerdem Essen und Trinken. Dann wollen wir noch ein Haus (in weiter zukunft)bauen/kaufen.
Gestern waren bei Franklin !!!!!!15!!!!!!!!!!Jährige, die keinen Bock mehr auf schule haben und sich dann ein Kind machen lassen.
Naja. Man kann es nicht ändern. Auf dem Land ist das alles sehr schwer(Krippe??? was ist das???) in der Stadt wieder einfacher.
LG mimi

lach

Jetzt muss ich ja fast lachen, ihr habt mir jetzt lauter Antworten geschickt wo ihr euch über die finanzielle Seite von Kindern aufregt. Stimmt ja alles, aber das war auch genau das was ich gemeint hab. Einerseits hat frau das Gefühl, dass Babys zuviel kosten und andereseits gibts nichts und niemanden der sagt warum es toll ist welche zu haben.
lg von bila

Re: lach

Hallo bila,
mal eine andere Frage: Wie wäre denn Deine Aussage, wenn Du keinen Krippenplatz bekommen hättest und dementsprechend nicht wieder arbeiten würdest???
Ich glaube, keine Frau hier würde ihr Kind für nichts in der Welt hergeben - aber es ist doch nun wirklich nicht von der Hand zu weisen, dass die Unterstützung von Vater Staat nicht die Beste ist.
Vielleicht solltest Du dankbar sein, dass Du alles unter einen Hut gebracht hast und es bei Euch super läuft - ich kann mich bestimmt auch nicht beklagen, wir haben keine finanziellen Sorgen!
Aber ich kenne sehr viele junge Eltern, da fehlt es nun mal wirklich an allen Ecken und Kanten und ich glaube, daran wird sich so schnell nichts ändern.
Gruß Nicole
PS: Mein Mann ist gerade los zur 1. Vatertagstour - na dann Prost!

Re: lach

Hi Nicole,
was du schreibst stimmt sicher und ich sag ja auch nicht, dass es einfach ist ein Kind zu haben. Ich würd auch ohne Krippenplatz arbeiten, das nur am Rande, aber was ich sagen wollte ist, dass es mir absolut stinkt, dass in den Medien und überall nur die schlechten Seiten von Kindern und Familie rauskommen. Ich meine schon, dass der Staat fördern soll und bin sehr dafür dass Menschen Steuern zahlen sollen, dass gute Schulen gebaut werden und genügend Kindergärten zur Verfügung stehen sollen, aber trotzdem oder gerade deshalb wäre ein positveres Bild von Familie und Kindern doch wichtig. So siehts doch echt aus als würde da Geld für, sorry, frustrierte Jammertüten ausgegeben.
Ich finde auch die absolut dauernde Verbindung von Kindern und Geld nicht schön, Geld ist nicht alles, und es muss doch mal gesagt werden, dass Kinder gerade deshalb so toll sind, weil sie sehr sehr viel mehr geben können als Geld je bezahlen kann.
lg bila

Re: muss mich aufregen, vorsicht lang

Hallo Bila,
Würdest du genauso denken, wenn dein Adrian ein Schreibaby wäre, du ärger mit deinem Mann hast, Du keinen Krippenplatz hättest und du dir keinen Urlaub leisten könntest???
Es geht nicht jedem so gut wie dir. Einige haben halt schlechte Erfahrungen gemacht und die Finanzielle Seite ist halt nun mal wichtig, den du willst deinen Kindern auch was bieten(Urlaub fahren Spielsachen klamotten).
In der heutigen Gesellschaft ist es nicht leicht ein Kind großzuziehen, vor allem wenn man jung ist.
Versteh mich nicht falsch, ich würde es immer wieder genau so machen. Nur hätte ich die 900 DM genommen pro Monat, denn dann hätte ich jetzt mehr.
Schönen Feiertag noch.
mimi

Re: muss mich aufregen, vorsicht lang

hi Mimi,
wenn Adrian ein Schreibaby wäre? Das kann ich dir nicht sagen, da hab ich einfach Glück gehabt, sehr viel Glück ich weiss und bin dankbar dafür. Dass mein Mann lieb ist und an geteilte Arbeit in der Familie glaubt, war schon weniger Glück, den hab ich mir ja selber ausgesucht. Dass ich arbeite ist auch kein Zufall sondern das Resultat von guter Planung. (und einer lieben Mutter die meine Ausbildung finaziert hat)
Es ist in der heutigen Gesellschaft nicht leicht ein Kind großzuziehen, aber um vieles einfacher als in den meisten Weltgegenden und da machen die Leute weniger Wirbel drum. Ich kenn eine ganze Reihe von österreichischen und deutschen Männern und Frauen die mit 35 oder 40 noch meinen sie seien zu jung und zu unreif für Familie und könnten ihren Lebensstandard nicht aufgeben. Ich kann mich da nur wundern. Und es sind auch eher diese Paare die sich so übers Geld aufregen, die vielzitierten Jungfamilien sind das seltener.
Und nur damit keine Missverständnisse entstehen: Ich bin dafür dass der Staat Familien unterstützt, viel mehr noch als jetzt, aber Geld sollte und dürfte da nicht im Mittelpunkt stehen. Wichtig wäre auch zu sagen, dass Kinder toll und wichtig sind, dass Kinder Freude und Glück bringen und dass Kinder dem Leben der Eltern nichts wegnehmen sondern dieses bereichern. Es wäre auch eine Unterstützung, wenn weniger brutale Filme im Fernsehen gezeigt würden, und weniger Werbung ständig neue Wünsche in den Kindern erzeugen würde.
lg bila
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