Marlies schrieb dazu mal: ... das Silbernitrat Augentropfen nicht sein müssen, wenn die (Pilz-) Infektion vor der Geburt abgeklungen ist

Silbernitrat in klinischen Studien
Therapeutische Anwendung findet Silbernitrat in der Hochschulmedizin entweder als Lösung zum Auftragen auf die Haut (meist als "Höllenstein" bei Warzen, aber auch als Mittel zur Behandlung von bakteriell infizierten Brandwunden) oder als prophylaktische Maßnahme zum Schutz vor Erblindung bei Neugeborenen, deren Mütter mutmaßlich an Gonorrhoe erkrankt sind. Eine orale Anwendung findet Silbernitrat in der Medizin nicht mehr, nachdem es weitaus besser wirksame Antibiotika gibt und Silbernitratlösungen bei dauerhaftem Gebrauch zu massiven Hautverfärbungen führen können. Allerdings überzeugte Silbernitrat nicht unbedingt in jeder klinischen Studie.
Eine Studie der Ophthalmologischen Abteilung des Jules Stein Eye Institutes des Harbor-UCLA Medical Centers untersuchte die Wirksamkeit von Silbernitrat-Augentropfen als prophylaktische Maßnahme gegen Erblindung durch Gonorrhoe bei 3.117 Neugeborenen in einem kenyianischen Hospital (Isenberg et al. 1995). 929 Kinder erhielten eine 1%ige Silbernitratlösung in die Augen getropft, während 1.076 Kinder in einer Vergleichsgruppe eine ebenfalls antibakteriell wirksame 2,5%ige Povidone-Iodine-Lösung getropft erhielten. Bei weiteren 1.112 Kindern wurde eine Erythromycin-haltige Salbe auf die Augen gegeben. Es zeigte sich, daß die mit Silbernitrat behandelten Kinder am häufigsten (17,5%) Conjunktivitis hatten...

...während die Kinder der Erythromycin- (15,2%) und Povidone-Iodine-Gruppe (13,1%) signifikant (p In einer Studie, die an der Universität von Washington durchgeführt wurde, schnitt Silbernitrat als Prophylaxe gegen Gonorrhoe-bedingte Erblindung bei Säuglingen auch nicht überzeugend ab. Hier wurden in den Jahren 1985-1990 630 Kinder entweder mit Silbernitrat, Erythromycin oder garnicht prophylaktisch behandelt. Zwar lag zwei Monate nach Geburt die Conjunctivitis-Rate nach Silbernitratprophylaxe um 39% und nach Erythromycinprophylaxe um 31% unter derjenigen Rate von unbehandelten Kindern, aber auch hier stellten die Autoren fest, daß die Wirksamkeit gegen etwaige bakterielle Erreger selbst nicht überzeugend war. Die Entscheidung, bei Frauen ohne mikrobiellen Nachweises eines Gonorrhoe-Befalls die Silbernitratprophylaxe nicht durchzuführen, halten Bell et al. (1993) für gerechtfertigt. Ohne Nebenwirkungen ist die Anwendung von Silbernitrat nicht, denn bei einer lokalen Anwendung in einer 1%igen Lösung wirkt es oberflächlich ätzend und kann Entzündungen und Bläschenbildung bewirken. Bei der Anwendung von Silberlösungen auf der Haut kann sich diese auch direkt schwarz verfärben, was auf die Reduktion des Silbernitrats zu elementarem Silber zurückzuführen ist.

Liebe Mel,
wir haben im Geburtsvorbereitungskurs gerade darüber gesprochen. Aus gutem Grund sind die Tropfen ja nicht mehr Pflicht, wie noch vor ein paar Jahren. Sie helfen vor allem, und eigentlich nur, gegen Gonorrhoe (Tripper), eine Geschlechtskrankheit, die die Mutter auf die Augen des Kindes übertragen kann. Das kann frau wohl ca. 3 Wochen vor Termin bei der Gyn überprüfen lassen, bei Dir hätten sie´s wahrscheinlich schon lange festgestellt. Wenn keine Gonorrhoe da ist, werde ich wohl auch keine Tropfen wollen, die ziemlich ätzend sind. Muttermilch soll wohl gegen andere Keime besser wirken als Silbernitrat!! (Tip unserer Hebamme).
Gruß, June

Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Meine Hebamme sagte mir, dass diese Tropfen einer evtl. Erblindung durch Tripper bei der Mutter entgegenwirken. Sie selbst habe diese Tropfen mal bei sich ausprobiert und meinte, sie seien äußerst schmerzhaft. Ich habe mich daher entschlossen, ca. 3 Wochen vor dem Termin einen Trippertest machen zu lassen. Wenn kein Tripper festgestellt wird, werde ich die Tropfen nicht geben lassen. Von der Theorie, ich habe sie ja auch überlebt, halte ich nicht allzu viel. In der Vergangenheit wurden einige Sachen überlebt und dennoch ist man froh, sie heute nicht mehr durchmachen zu müssen. Also warum soll ich diese Schmerzen meinem Kind zufügen, wenn es nicht sein muß?
LG Kirsten

Hi Ihr,
dann hätte ich meiner Maus 10 Wochen Bindehautentzündung erspart.
Ich hatte auch keine Bakterien, keine Geschlechtskrankheiten ,Pilze oder sonstwas. Der PH-Wert war immer top. Zudem wurde die Kleine per Kaiserschnitt geholt. Also dachten wir ne muß nicht sein, gerade wegen der Schmerzen dabei. Leider hat sich meine Maus dann im KH Strepptokoken eingefangen. Sie hatte bis letzte Woche eine Bindehautentzündung, das Auge war ständig verkleppt. Sie mußte sogar 4 Wochen lang Penicillin schlucken.
Heute bereue ich das wir ihr die Tropfen nicht gegeben haben, wer weiß ob sie nicht nach so einer langen Zeit irgendwelche Folgeschäden am Auge bekommt durch die ständige Entzündung.
Ich wünsche Euch das nichts passiert, aber wie gesagt selbst wenn ihr gesund seit, kann das Würmchen doch Bakterien abbekommen. Überlegt es euch sehr gründlich ob nicht lieber 10 Minuten Augenbrennen besser sind wie 10 Wochen oder länger ein entzündetes Auge (was bestimmt ziemlich unangenehm ist.
Lg Sveni und Kara (jetzt mit wunderschönen strahlenden braunen Augen)

Was Micha heruasgesucht hat (DANKE!) überzeugt natürlich.
Das Argument von Sveni "lieber 10 min. Augenbrennen als 10 Wochen Augenentzündung" jedoch auch. Gerade weil ich ja dauernd mit dem ph-Wert und fehlenden Milchsäurebakterien und zu vielen anderen Bakterien zu kämpfen habe...
Mein FA ist in jedem Fall dafür (Schulmediziner halt....war so!ist so!bleibt so!), meine Hebamme hat sich im Geburtsvorbereitungskurs darüber sehr bedeckt gehalten. Sie hat eben erklärt das es damals Pflicht war, wofür und warum und wogegen etc. Hat dann aber gesagt, das sollen WIR entscheiden und gar keine persönliche Meinung dazu abgegeben. Werde sie wohl nochmal privat dazu interviewen und von ihr eine Meinung "fordern".
Danke an alle, die mir geantwortet haben!!!
Mel. (immernoch 34.SSW...die Woche vergeht echt niiiiie)

... ob das wirklich noch Silbernitrat ist, was verabreicht wird. Bei uns ist das nämlich was amdres, angeblich nicht schmerzhaft. Hab leider vergessen wie es heißt. Das wirkt auch bei Chlamydien. Da ich eine Infektion hatte und die putzigen Kerlchen sich gerne verstecken und trotz negativem Test noch vorhanden sind (manchmal) werde ich mir, bzw. dem Kind, diese Tropfen geben lassen.
LG, Verena