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Rosanna, Teil 2

Meine Mutter, die seit Jahren nichts von mir wissen will, hat jetzt erfahren, dass ich schwanger bin. Nun hat sie mir über Verwandte mein Babyalbum und meine ersten Schuhe, um beides habe ich jahrelang gebettelt, und sie hat gesagt, sie gebe es mir nicht, zukommen lassen, eingepackt in Geschenkpapier.
Auf die Frage, ob sie sich freue, dass ihre Tochter ein Baby bekäme, sagte sie: Nein, freuen tue ich mich nicht. Aber ich wünsche ihr trotzdem alles Gute. Das Kind möchte ich allerdings nicht sehen. Mit diesem Kind möchte ich nichts zu tun haben. Meine Tochter hat ja die ganze Zeit nicht meinen Rat und meine Unterstützung gesucht, dann will ich auch ihr Kind nicht haben.
Obwohl ich eine ziemliche Distanz habe, wachsen mir schon wieder lange Zähne, wenn ich das höre. Sie hat sonst keine Kinder, also bin ich die einzige, die ihr Enkel schenken kann. Und meinen Vater hat sie in Psychotherapie geschickt, weil er so "verquer" sei, dabei ist sie verquer, und er nur so krank (ständig im Krankenhaus), weil sie ihn so trietzt. Meine Güte, alle Welt hat ab mich herangeredet, das wird wieder, sobald du ein Kind bekommst, ich habe immer gesagt, dass ich das nicht glaube, und nun hatte ich wieder Recht. Andererseits, dann muss ich mir auch keine Sorgen machen, dass ich irgendeine "töchterliche" Pflicht verletzt hätte.
So, das musste jetzt noch raus, danke für's Zuhören!!!
Ich hoffe, die Seite knallt nicht gleich wieder und ich komme für Stunden nicht mehr rein...
LG, eure Rosanna
Bisherige Antworten

Re: Rosanna, Teil 2

Hallo Rosanna!
Das ist ja echt DER Hammer, was deine Mutter da vom Stapel gelassen hat! Das ist eigentlich überhaupt nicht zu begreifen. Aber sieh wenigstens das Positive: du hast etwas aus deiner Vergangenheit, an dem du hängst, endlich in die Hände bekommen. Und du weißt, was deine Mutter über deine SS denkt. So ist es dir erspart geblieben, Kontakt zu ihr aufzunehmen und eine Abfuhr zu erhalten.
Meine Mutter hat auf meine dritte SS für mich ziemlich schockierend reagiert. Ich bin nicht so die beste Hausfrau und sie hat sich wirklich überhaupt nicht gefreut, als ich ihr die Neuigkeit berichtet habe (sie meint halt, daß ich das nicht schaffe). Sie hat sich so benommen, als ob ich ihr gesagt hätte, daß ich todkrank bin oder so was. Das war für mich sehr schlimm und ich glaube, spätestens wenn das Baby da ist, wird sie das noch zu spüren bekommen. Aber mit deiner Situation läßt sich das sicher trotzdem nicht vergleichen.
Ich wünsch dir weiterhin alles Gute, herzliche Grüße, Ellen

Re: Rosanna, Teil 2

Hallo Ellen!
Wie alt sind denn deine beiden Knubbel, und wie weit bist du jetzt? Für mich ist das das erste Kind, ich bin 27 Jahre alt und in der 26. SSW.
Weißt du, was heißt schon "tolle Hausfrau"? Ich sage immer, wem's nicht passt, der braucht nicht kommen, oder: willst du einen Putzlappen? Solange du dich in deiner Wohnung wohl fühlst ist das doch in Ordnung. Und wo zwei Kinder und 2 Erwachsene zusammen wohnen, da ist es eben nicht so klinisch wie bei einem älteren alleinstehenden Ehepaar.
Lass dich nicht unterkriegen. Ich sage mir auch: ich habe jetzt bald meine eigene Familie, und da kann mir ein Mensch wie meine Mutter gestohlen bleiben, sie hat mir nichts gelassen als einen Scherbenhaufen und Krankheit, und jetzt geht es mir blendend.
Liebe Abendgrüße, deine Rosanna

Re: Rosanna, Teil 2

Hallo Rosanna!
Danke für deine nette Antwort! Am besten schaust du mal in mein Profil, da habe ich mich ziemlich ausführlich über meine private Situation ausgelassen. Dann muß ich das hier nicht nochmal schreiben :-).
Das Traurige an der Reaktion meiner Mutter ist eigentlich, daß sie gerade bei diesem Kind, daß ich mir so gewünscht habe, so reagiert hat. Noch nicht einmal vor fast 13 Jahren hat sie so entsetzt reagiert wie diesmal, obwohl sie damals wirklich allen Grund dazu hatte (ich stand ca. 9 Monate vorm Abi). Nach dem ersten Schock meinte sie dann noch:"Du hast doch wohl nicht erwartet, daß ich mich freue?". Es war das erste Mal, daß ich sie aus meiner Wohnung geschmissen habe. Sie ist leider auch ein Mensch, der nicht wahrhaben will, daß er auch negative Gedanken und Gefühle hat. Sie wird mir später garantiert weismachen, daß sie das ja gar nicht so gemeint hat oder überhaupt nicht SO gesagt hat usw. - ein klarer Fall von verzerrter Wahrnehmung.
Aber von so was lassen wir uns nicht unterkriegen, oder?
Nochmal ganz herzliche Grüße, Ellen

Rosanna

1. Teil: Kollegin
Ich finde es toll, dass Du auf sie zugegangen bist. Als ich meine Babies verlor, fand ich es schrecklich, dass niemand sich traute, mich anzusprechen. Hab Geduld mit ihr, auch wenn sie vielleicht manchmal "komisch" ist.
2. Teil "Mami"
Rosanna, ich kann nur sagen, Deine Mutter ist schon einen Riesenschritt weiter. Du kannst sie nicht ändern, habe selbst so ein Elternexemplar, doch glaub mir, es kann nur besser werden. Falls Du es schaffst *grmmmmlll* - fällt manchmal sehr schwer! - dann versuche einfach, nichts von ihr zu erwarten, und trotzdem freundlich auf sie zuzugehen. Es wird bestimmt nur BESSER, wenn das Baby mal da ist. Meinst Du, Du schaffst das?
Alles Gute!
P.S. Bin auch im Lehrberuf tätig :-)
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