Plötzlich war alles ganz anders... (2. Teil)
Wir hatten dann gleich die Möglichkeit, mit einer Psychologin zu reden.
Inzwischen sind zwei Tage vergangen, und ich habe mich sozusagen an die neue Situation gewöhnt. Auf jeden Fall werde ich das Kind austragen, so lange es möglich ist, und wenn es lebensfähig ist, werden wir auch diese Herausforderung annehmen. Jedenfalls genieße ich jetzt jede Minute der Schwangerschaft, jeden Moment, den ich den Kleinen noch bei mir habe. Eigenartigerweise fühle ich mich ihm auch viel stärker verbunden, seit ich all das von ihm weiß.
Die Maße sind übrigens alle im Normalbereich, auch der Kopfumfang.
Den Stress mit dem Kauf der Ausstattung werde ich jedenfalls in der SS nicht haben, da werde ich nach der Geburt meine Mutter losschicken, falls wir es brauchen sollten...
Plötzlich war mir auch egal, wie groß mein Bauch ist, ob ich Pickel habe, all diese SS-Wehwehchen werden ganz plötzlich sooo unwichtig.
Die Hoffnung geben wir trotz allem noch nicht auf, wir lieben unseren Marianito einfach und wollen ihm all die Liebe geben, die er jetzt noch viel nötiger braucht.
Ich werde also noch bei euch im Forum bleiben (hatte einen Moment lang nicht mehr daran geglaubt) und meine SS weiterhin genießen.
Liebe Grüße, Eure Luna (20. SSW)
Deine Entscheidung finde ich großartig! o,T.
und ich finde das auch!!!
Re: und ich finde das auch!!!
Ich finde Eure Entscheidung nicht nur sehr reif und überlegt, ich habe in erster Linie grossen Respekt vor Eurer Stärke und vor allem Eurer Liebe zu Eurem Kind.
Wünsche Euch alles erdenklich Gute und weiterhin viel Kraft!
Sei umarmt,
Anke
Re: Plötzlich war alles ganz anders... (2. Teil)
Re: Plötzlich war alles ganz anders... (2. Teil)
also mir fehlen echt die worte und deswegen werd ich nur schreiben: Ich wuensch euch alles gute und das du soviel zeit wie moeglich mit deinem marianito verbringen kannst.
Fuehl dich gedrueckt michaela
Re: Plötzlich war alles ganz anders... (2. Teil)
ich bin ganz sprachlos über das, was Euch da zustößt! Und habe einen Riesenrespekt davor, wie Du mit diesem Schlag umgehst und daß Ihr Euch für dieses Kind entscheidet!!!
Ich wünsche Dir weiterhin Kraft und Mut!!!!
Herzliche Grüße, June
Hut ab!!!
Re: Plötzlich war alles ganz anders... (2. Teil)
Ich lese grade Deinen Beitrag und finde das Du sehr stark mit dieser Situation umgehst.Und ich respektiere Deine Entscheidung Dich fürs Kind zu entscheiden.Du gehst davon aus das Dein Kleines nach der Geburt oder schon während , nicht überlebt. Hast Du eventuell daran gedacht,das es auch anders kommen kann? Das Dein Kind nach der Geburt vieleicht doch lebensfähig sein wird, aber dann schwerstbehindert leben muß? Und Du ihm den Weg in ein eigentlich nicht lebenswertes Leben dann nicht mehr ersparen kannst?.Diese Gedanken gehen mir durch den Kopf.Es ist mit Sicherheit keine leichte Entscheidung und hoffe das Du die Kraft hast damit leben zu können,egal wie es ausgeht.
Alles Gute für Dich.
LG Zora
Re: Plötzlich war alles ganz anders... (2. Teil)
Ja, ich gehe eigentlich inzwischen davon aus, dass es überlebt, obwohl der Arzt ihm keine großen Chancen gibt. Wie immer es kommt, die Herausforderung möchte ich annehmen. Ich fühle mich einfach nicht berechtigt, die Entscheidung über Leben oder Tod eines Kindes zu treffen. Am Ultraschall hab ich so lang seinen Herzschlag gesehen...
Eigentlich bin ich froh, dass ich es schon jetzt erfahren habe, und nicht erst bei der Geburt, wie es vielen Eltern geht. Ich werde mich so gut es geht darauf vorbereiten, und die Situation dann annehmen. Schwer wird es auf jeden Fall, auch eine Entscheidung gegen das Kind würde mich ein Leben lang verfolgen.
Danke, LG Luna
Re: Plötzlich war alles ganz anders... (2. Teil)
Ich denke ob ein Leben Lebenswert ist oder nicht kann kein anderer als das Kind selbst im- nachhinein -beurteilen. Im voraus nein zu sagen ist wohl genauso falsch wie im voraus ja zu sagen.
Wie meinst du das?
Luna
Re: Wie meinst du das?
Die Entscheidung für das Kind kann genauso richtig sein, wie die gegen das Kind.
Das müsst ihr ganz allein entscheiden und die Wahl, die ihr für Euch trefft, wird die für Euch Richtige sein. Ganz gleich, was andere denken oder sagen.
Und was für Euch richtig ist, ist vielleicht für andere unverständlich und absolu falsch.
Die einen können nicht verstehen, wie man bloss abtreiben kann; die anderen schütteln den Kopf, wie man bloss so ein Kind austragen kann.
Aber wenn ihr mit euren Herzen entscheidet, wird diese Entscheidung für Euch die Richtige sein.
Von Herzen alles Liebe und alle Kraft der Welt wünsche ich Euch!
Mel.
Danke, Mel....
LG luna
Hmm, falsch. Weiss nicht...da gibt´s vieleicht kein richtig oder falsch da man das Kind ja leider nicht fragen kann. Irgendwie entscheiden muss man sich ja. Aber das diese Entscheidung richtig ist kann einem eben keiner Garantieren
Re: Plötzlich war alles ganz anders... (2. Teil)
ich muss ehrlich gestehen das bei mir die Tränen kullern. Von ganzem Herzen wünsche ich euch Stärke, dass eure Träume, Hoffnungen und Wünsche in Erfüllung gehen mögen und ihr euren kleinen Marianito in die Arme schließen könnt.
Micha
Re: Plötzlich war alles ganz anders... (2. Teil)
Auch ich finde schön, dass ihr euren Marianito bei euch behaltet, so lange es eben geht. Ihr werdet sicher viel von ihm lernen - ob im Bauch oder draußen. Genießt die Zeit, die ihr zusammen sein dürft. Alles Gute für euch drei!
Re: Plötzlich war alles ganz anders... (2. Teil)
Ich wünsche Dir, daß Du so viele schöne Momente wie möglich erleben darfst und wenn es noch irgendeine Hoffnung gibt, dann hast DU sie auf jeden Fall alle mal verdient.
Liebe Grüße
Bronte
Re: Plötzlich war alles ganz anders... (2. Teil)
Es tut mir wahnsinnig leid für Euch, dass eurem Baby solch ein Schicksal mitgegeben wurde und natürlich hoffe ich für Euch, dass es sich um eine Fehldiagnose handelt und doch noch alles okay ist.
Ich finde es bewundernswert, wie ihr euch entschieden habt und wünsche Euch alle Kraft der Welt, sollte sich der schreckliche Verdacht bestätigen.
Alles alles Liebe
Mel. (auch 20.SSW und jetzt Schiß vor dem US morgen abend...)
Re: Plötzlich war alles ganz anders... (2. Teil)
Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute und vor allem die Kraft, das durchzustehen und dem Marianito ein lebenswertes Leben zu ermöglichen!
Anja, 35 J./32. SSW.
Re: Plötzlich war alles ganz anders... (2. Teil)
Ich weiss nicht, wie ich/wie wir entscheiden würden, aber es ist nicht auszuschliessen, dass wir uns in einem solchen Fall auch gegen das Kind (nicht gegen das Kind persönlich natürlich, sondern gegen das Leben, das es erwarten würde) entscheiden würden. Daher habe ich grossen Respekt vor Eltern die sich entscheiden, das Kind zu bekommen; würde jedoch niemals Eltern verurteilen, die eine andere Entscheidung treffen. Eine Entscheidung gegen das Kind ist keinesfalls unreif, sondern wohl auch immer durchdacht und wahrscheinlich hat sich auch das ital. Paar aus dem KH sich vorher seine Gedanken gemacht, was wäre wen....
Alles Liebe
Mel. (morgen 21.SSW und heute Schiß vor dem US heute abend *bibber*)
Trotzdem, eine Chance hat das Kind und die zu Nutzen find ich super mutig
Und soviel steht mal fest, wenn sie das Kind austrägt stehen seine Chancen besser als wenn sie es abtreibt. Eine kleine Chance das man dem Kind helfen kann ist für das Kind ja besser als gar keine. Und die kleine Chance gibt es schon, einen Wasserkopf kann man evtl. behandeln, so das die Schäden nicht schlimmer werden. Wie gesagt, natürlich hat das ganze etwas mit Glück und vertrauen in das Kind zu tun, aber es zumindest zu versuchen finde ich sehr mutig. Ich denke diesen Mut hat wirklich nicht jeder 17-18jährige. Zumal ich denke das man in diesem Alter die wirklichen Konsequenzen schlecht abschätzen kann. Ob das nun gute oder schlechte KOnsequenzen wären, dazu fehlt einfach die..wie soll ich sagen. Lebenserfahrung
Re: Trotzdem, eine Chance hat das Kind und die zu Nutzen find ich super mutig
Ich selbst wüsste jetzt auch nicht, wie ich reagieren und entscheiden würde.
Und ich denke mal, wenn man sich die Situation mit dem Partner überlegt, zu dem Entschluss kommt, dass man ein (schwer)behindertes Kind nicht pflegen kann (nicht jederhat diese Kraft) und dem Kind und sich selbst all das Leid ersparen möchte, dann ist das nicht unreif oder unüberlegt.
Ich weiss wirklich nicht, was ich tun würde. Spontan würde ich ehrlich gesagt -auch wenns hart klingt- zu einer Entscheidung gegen das Kind tendieren, obwohl ich andererseits nicht weiss, ob ich das tatsächlich könnte. Gerade wo mein Kleiner, während ich diese Wort tippe, wieder heftig strampelt, könnte ich es nicht übers Herz bringen.
Wennich dann aber wieder an die Zukunft denke und daran, wie die wohl aussehen würde....ach, ich weiss es nicht.
Aber egal welche Entscheidung man trifft, sie wird äusserst selten unüberlegt getroffen werden und ich bewundere alle Eltern, die damit umgehen können, egal wie es nun ausgeht. Beides ist sehr schwer. Ein behindertes Kind gross zu ziehen ist schwer, mit einer Abtreibung leben zu müssen auch...
Mel.
Re: Trotzdem, eine Chance hat das Kind und die zu Nutzen find ich super mutig
Ich hab gottseidank das Glück, dass mein Mann und auch meine ganze Familie voll hinter dem Kind stehen.
Ich finde auch, das jedes Kind das lebensfähig ist, auch das Recht dazu hat. Ich muss sagen, dass ich mich nach der FU absolut nicht geschont habe. Nichts ist passiert, das kind lebt noch, das ist für mich ein Zeichen, dass es leben möchte. Es hat schon seinen Sinn, dass es das Kind gibt, und wenn die Natur oder Gott es so will, dass dieses Kind lebt, dann kann ich nichts Gegenteiliges entscheiden. Wie du sagst, er hat seine Chance sicherlich verdient.
LG Luna
Danke für all eure Antworten...
Heute bin ich nach drei Tagen Krankenstand wieder im Büro, und es ist als hätte sich nichts verändert. Ein Kollege fragte mich gerade, was ich denn gehabt hätte und ich erzählte es ihm Seine Reaktion war auch: "Warum trägst du das Kind aus, es hat eh keinen Sinn wenn die Ärzte sagen dass es nicht überlebt" Für mich hat es aber einen Sinn, egal ob oder wann es stirbt. Ich hab doch eine Beziehung zu ihm.
Das italienische Paar kann ich verstehen. Es war auch meine erste Reaktion nach der Diagnose meines FA. Einige Zeit war ich sicher, dass ich gar keine andere Wahl habe. Der ausschlaggebende Punkt bei mir war, dass man nicht genau sagen kann, wie schwer die Fehlbildung ist, man wird es auch an der FU nicht erkennen, da es nichts genetisches ist. Die Frage "Was wäre gewesen wenn..." würde also immer bleiben.
Außerdem: Warum ist es vor der 24. SSW erlaubt, über den Tod eines Kindes zu entscheiden, und wenn es danach geboren wird tut man alles, um es am Leben zu erhalten, egal wie krank es ist? Ist es denn im Mutterleib weniger Mensch als nach der Geburt? Er ist doch so klein und hilflos...
Danke, dass ihr mir zuhört, es tut so gut, sich alles von der Seele zu schreiben.
LG, Luna
Re: Danke für all eure Antworten...
Bleib optimistisch!
Mel.
Die Hoffnung geb ich noch ganz lang nicht auf...
Danke nochmal für all euren geistigen Beistand!! Jetzt bin ich erst doppelt froh dass es dieses Forum gibt!
LG, Luna
Re: Die Hoffnung geb ich noch ganz lang nicht auf...
Hier sind jetzt so viele Aussagen gemacht worden und ich will Dir meine Meinung nochmal darstellen.Als werdende Mutter hat man sicher einen ganz großen Kampf auszustehen bei solch einer Diagnose.Ich für meinen Teil würde meine Gefühle zurückstellen und an dieses Kind denken.Ich würde daran denken,was dieses Kind in seinem Leben mitmachen wird.Es wird schwerstbehindert sein,wenns überlebt.Es wird niemals ein schönes ,(normales) Leben führen können.Vieleicht immer Schmerzen haben.Wenns nicht lange überlebt,dann wird es für kurze Zeit Deine ganze Liebe spüren.Aber das Risiko wäre mir zu groß.Ich würde meinem Kind diese Qual ersparen.Das ist meine Meinung.Trozdem respektiere ich Deine Entscheidung.
LG zora
Re: Die Hoffnung geb ich noch ganz lang nicht auf...
Ich sehe es so, dass es doch einen Sinn haben muss, dass es dieses Kind gibt. Ich glaube an Bestimmung, und wenn "Gott" es so will, dass das Kind überlebt, dann wird auch das seinen Sinn haben. Ich denke, das ist sehr eine Frage der Lebenseinstellung und des Glaubens. Oder auch Vertrauen ins Leben, wie immer man es nennt.
Vor einigen Tagen hätte ich auch nicht gedacht, dass ich diese Entscheidung so treffen könnte.
Danke nochmal für deinen Denkanstoß, ich bin froh, auch andere Meinungen zu hören. Ich möchte letztendlich auch über alle Aspekte nachgedacht haben.
Alles, alles Liebe, Luna
Re: Die Hoffnung geb ich noch ganz lang nicht auf...
Ich erzähle Dir noch kurz die Geschichte meiner Freundin:
sie war mit Zwillingen im vierten Monat schwanger, als die Ärzte festgestellt haben, daß einer abgestorben ist und daß der zweite schwerst behindert wird. Sie haben ihr dringend zu einer Abtreibung angeraten. Sie war entsetzt, ist praktisch aus dem Krankenhaus geflüchtet und sie wollte alles dem Schicksall überlassen. Wenn der zweite Zwilling überlebensfähig ist, soll auch weiter in ihrem Bauch leben und auf die Welt kommen,egal wie krank ist er.Ich muß noch sagen, sie war damals sehr jung und alleinstehend. Und jetzt das unglaubliche Ende- die Zwillinge gehen heute in die Schule, sind beide kerngesund und es sind zwei hübsche Mädchen geworden. Also, es gibt immer wieder Wunder und Du sollst bis zum Ende nicht aufgeben. Alles Liebe, Barbara
Danke!!!!!!
danke dass du mir das erzählt hast. Es steigert meine Hoffnung ungemein, und bekräftigt mich wahnsinnig in meiner Entscheidung. Auch wenn bei mir kein Wunder geschehen sollte, die Hoffnung darauf gibt doch Kraft zum Weitermachen.
Vielen, vielen Dank.
Ganz liebe Grüße, Luna
Re: Danke!!!!!!
dazu fällt mir eine sehr ähnlich Geschichte mit den Zwillingen einer Freundin ein. Erst in der 25. SWW wurde ihr per Ultraschalldiagnostik mitgeteilt, das wohl einer der Zwillinge stark behindert wäre (Vermutung auf Down-Syndrom) und das sie einen Spätabort vornehmen lassen könnte. Dabei wären natürlich beide gestorben. Was soll ich sagen, beide sind kerngesund!
Etwas anderes sind natürlich die Ergebnisse einer FU oder einer Chorionzottenbiopsie. Ich war in der 17. SWW als mir mitgeteilt wurde, dass mein Kind sehr stark in der Entwicklung retardiert sei und die Ärzte mit der Ultraschalldiagnostik dem Kind keine Chance mehr geben würden. Eine Chorionzottenbiopsie hat dann ergeben, dass das Kind triploid war, das heisst, es hatte einen kompletten dreifachen Chromosomensatz. Dies ist für Säugetiere (wo wir ja dazu gehören) nicht mit dem Leben vereinbar. Da ich von Anfang an der SS immer Blutungen hatte und auch die Ärzte nicht nur dem Kind sondern auch der SS keine Chance gegeben haben, liess ich eine Fehlgeburt einleiten. Aber glaube mir, wenn man mir nur den geringsten Funken einer Hoffnung gelassen hätte, dass dieses Kind überlebensfähig gewesen wäre, ich hätte mich die verbliebene Zeit im Bett festgeschnallt und alles erdenklich getan dieses Kind zu bekommen. Und bei Dir, liebe Luna, besteht diese Hoffnung. Ich kann Deine Entscheidung wirklich gut nachvollziehen und bewundere Deine Entschlossenheit. Alles, alles Gute,
LG, Alex
Re: Danke!!!!!!
Im Büro hab ich gerade allen meinen Kollegen von meinem Fall erzählt. Die sind alle der gegenteiligen Meinung, dass so ein Kind nur schlecht für mein Leben wäre u.s.w. Ich bin noch immer davon überzeugt, dass ich es behalten will, es ist ganz eigenartig. Es ist doch mein Kind.
Danke, LG Luna
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