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Liebe Luna,

erstmal tief durchatmen... Wie alle hier wünsche ich Dir viel Kraft für die bevorstehende Geburt. Auch hier kann ich Dir nur den Rat geben dies nicht alleine durchzustehen.
Ich weiss nicht wie das in Österreich gehandhabt wird, bei mir zu hause haben wir an einem "Pilotprojekt" teilgenommen, bei dem das Kind beerdigt wurde. Es hat mir in sofern geholfen, das ich wusste, es liegt nicht in irgendeiner Pathologie herum und landet im normalen Klinikmüll, sondern es gibt einen festen Platz, an dem es beerdigt ist.
Falls es Dir helfen sollte, schreib' mir einfach. Vielleicht kann ich Dir noch einige Tipps für die nächste Zeit geben.
Ganz liebe Grüsse auch an Deinen Mann (die werden immer so gerne vergessen), ich wünsche euch alles Gute und jetzt erstmal viel Kraft und Mut,
Alex
PS: Es ist gut das Dir die Entscheidung genommen wurde, wo keine Hoffnung mehr ist, ist eine Verlängerung eurer Beziehung nur Qual zumal auch noch Gefahr für Dich besteht.
Bisherige Antworten

Re: Liebe Luna,

Danke, Alex.
Man hat uns angeboten, dass das Kind nach der Geburt in die KH-Kapelle gebracht und von einem Priester gesegnet wird. Ehrlich gesagt, war ich noch gar nicht so weit, daran zu denken, was danach damit geschieht. Soviel ich heute aber mitgekriegt habe, werden einem da schon Möglichkeiten gegeben, wie man sich von ihm verabschieden will. Das wird sicherlich nach der Geburt noch möglich sein, zu besprechen (wenn wir dazu fähig sind). Mein Mann sieht das eher so, dass er sich in dem Moment vom Kind verabschieded, wo es geboren wird, vielleicht mal kurz berühren, aber dann gehenlassen. Mir persönlich würde es schon helfen, auch den Körper richtig zu begraben. Wohl auch weil meine körperliche Verbindung zu ihm stärker ist.
Danke, dass du mir deine Hilfe anbietest. Wenn ich etwas brauche, werde ich mich melden. Im Moment muss ich mich einfach mal an die Situation gewöhnen, finde ich.
Doch, eine Frage habe ich: Wie hast du dich von ihm verabschiedet? Das stell ich mir sooo schwer vor. Ich habe das Gefühl, dass ich ihn einfach nicht hergeben will. Da er doch ein Teil von mir ist...
Danke nochmal,
alles, alles Liebe
Luna

Re: Liebe Luna,

Verabschieden, ja das ist schwierig. Ich muss gestehen, so richtig verabschiedet in dem Sinne, dass ich sie mir angeguckt hätte und dabei Tschüss gesagt haäte habe ich nicht. Ich habe auch an grosse Teile der Geburt kaum noch aktive Erinnerungen. Ich hatte ja auch wie Du einige Tage Zeit mich an den Gedanken zu gewöhnen, sie zu verlieren. Hergeben wollte ich sie auch nicht. Ich hatte ja fast die ganze Zeit über Blutungen gehabt, und einige meinten, dann renn doch mal um den Block oder spring von der Mauer oder so, aber ich bin brav auf meinem Sofa liegen geblieben. In den Tagen habe ich eigentlich nur geweint und war auch max 10 Minuten alleine. Mein Mann hatte sich auch Urlaub genommen, schliesslich ging es ihm nicht besser als mir. Als dann alles vorüber war und wir von Krankenhaus aus nach hause gefahren sind hatte ich so ein komisches Gefühl, irgendwo in dem KH steht eine Sporttasche mit meinem Baby drin. Einen Tag nach der Geburt war ich eher erleichtert, das nun alles vorbei war, am Tag der Entlassung haben wir sehr viel Besuch bekommen, mit Kuchen und Kaffee und es war ein bischen wie nach einer Beerdigung. Dann habe ich noch eine Woche durchgetrauert, mich dann um einen neuen Job gekümmert, mich mit meiner Krankenkasse gestritten und ein paar Ausflüge gemacht, sprich mich durch Aktivitäten abgelenkt... Aber "überwinden" oder "vergessen", das geht irgendwo nicht. Es tritt in den Hintergrund und kommt häufig wieder hervor.
Alles Liebe, Alex

Re: Liebe Luna,

Vergessen wird man es wohl nie. Schließlich ist es auch ein Teil unseres Lebens. Wenn nur ein relativ kurzer, aber ein sehr "großer".
Wünsche dir viel Glück weiterhin.
Alles Liebe,
Luna
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