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Geburtsbericht und Fotos im Profil

Wie ihr ja wisst, wurde uns als errechneter Entbindungstermin der
24.12.01 angegeben. Dieser Tag rückte heran, ohne dass sich etwas tat.
Also am Heiligabend auf ins Krankenhaus zur CTG-Kontrolle, welches nicht
eine klitzekleine Wehe anzeigte. Nach 2 Tagen erneute Kontrolle, naja,
ein kleines "Hügelchen" wurde aufgezeichnet und wir am Freitag, dem
28.12. erneut bestellt. Super frustriert und ungeduldig erwarteten wir
diesen Tag. Wir konnten die diensthabende Ärztin zu einem Ultraschall
überzeugen. Prima, das Köpfchen liegt, wenn auch nicht fest, im Becken!
Ansonsten aber keinerlei Anzeichen für eine baldige Geburt. Um uns noch
ein Highlight in der Zeit des Wartens zu schaffen, holten wir uns
kurzerhand Karten für "Holiday on Ice" und hatten einen sehr schönen
Abend, machten noch ein Bauchifoto und gingen zu Bett. Um 1:30 werde ich
wach, irgendwas war anders als sonst... ich stand auf und legte mich auf
die Couch, wo ich alle 6 min durch Wehen hochgetrieben wurde und im
Wohnzimmer auf und ab lief. Ich suchte schon mal meine Papiere zusammen,
die Kliniktasche stand ja fertig gepackt. Kurz nach 3:00 weckte ich dann
Dirk, der sich freute, dass es nun endlich losgen konnte. Ruhig machten
wir uns fertig und fuhren zum Krankenhaus. Dort klingelten wir um 4:00
am Kreißsaal, eine ältere Hebamme empfing uns und man merkte ihr an,
dass sie dachte: "Hysterische Erstgebärende, die schicke ich wieder nach
Hause, so wie die aussieht, hat die doch keine Wehen...". Naja, das CTG
mit Wehen im 3 min Abstand belehrten sie eines besseren und wir wurden
stationär aufgenommen. Dort lief ich Runden durchs Zimmer, die Wehen
weiterhin regelmässig. Dann gab es Frühstück und um 9:00 die nächste
CTG-Kontrolle, der Muttermund war inzwischen 3 cm breit geöffnet, na
immerhin was. Wir wurden zum Schlafen geschickt (super, wie macht man
das bei Wehenschmerzen?) und sollten um 14:00 wieder im Kreißsaal
erscheinen. Es wurde immer heftiger, zwar waren die Abstände jetzt so
4-5 min, aber die Schmerzen sehr kräftig, so dass wir uns schon um 12:30
im Kreißsaal einfanden. Der Muttermund war wieder so 1 cm breiter
geöffnet (wer sagte da mal, pro Stunde würde er sich um 1 cm weiten?),
aber das Köpfchen noch immer nicht fest im Becken. Deshalb sagte die
Hebamme, es war nun schon die dritte Schicht, die wir kennenlernten und
die netteste Hebamme überhaupt, wir sollen im Wehenzimmer auf und ab
laufen, gegen 16:00 würde sie dann ein Bad einlassen. Ich lief also,
krümmte mich vor Schmerzen und Dirk konnte mir nicht helfen, aber seine
Nähe war schon gut und wichtig. Immer musste ich mich auf das erlernte
Atmen konzentrieren, so schwer es auch fiel. Da nebenan noch eine Geburt
im Gange war, musste sich die Hebamme voll dort konzentrieren und
erstmal dieses Baby zur Welt bringen... und wir hatten ein Livehörspiel
davon. Endlich, so gegen 17:00 stand ich im MIttelpunkt und durfte ein
Bad nehmen. War schön entspannend, bei leiser Musik, bis ich fror und
nur noch raus wollte. Nun konnte ich endlich aufs Kreißsaalbett, CTG und
Untersuchung waren immer noch nicht vielversprechend, es könnte also
noch dauern... Mittlerweile waren meine Nerven (und sicher auch Dirks)
völlig am Ende, ich konnte die Schmerzen kaum noch aushalten und weinte
und zitterte bei jeder Wehe... irgendwann schlug die Hebamme gemeinsam
mit der Ärztin eine PDA vor, welche ich auch annahm. Um 19:00 kam die
Anästhesistin und hatte Mühe, die PDA zwischen 2 Wehen in 3 min zu
legen. Dirk atmete mir vor, so dass ich mich einigermassen ruhig halten
konnte, aber geschwitzt haben wir alle um die Wette. Als die Wirkung
einsetzte, ging es mir besser. Ich wurde nochmal untersucht und man
merkte, dass das Köpfchen nicht mehr im Becken sass, der Ultraschall
bestätigte das. Nun wollte man kein Risiko eingehen, dass sich bei
platzender Fruchtblase das Kind irgendwie schräg verkeilt oder die
Nabelschnur noch eingeklemmt wird. Also wurde flugs der Oberarzt
angerufen, der OP vorbereitet und ich musste alle Belehrungen
unterschreiben. Völlig überrrumpelt von der Aussicht, doch keine
spontane Geburt und alle Wehen umsonst ertragen zu haben, bekam ich
wieder Schüttelanfälle, die nicht nachliessen, während ich zur OP
vorbereitet wurde. Dirk bekam OP-Kleidung an und ruck zuck wurde ich in
den OP gebracht, an alles angeschlossen. Ich hatte nur noch Panik - den
Sichtschutz so dicht vor der Nase, die Sauerstoffmaske auf und eine irre
Angst im Nacken. Dirk sass noch nicht richtig an meinem Kopfende, da
merkte ich schon, wie an mir rumgewerkelt wurde. Dann spürte ich den
Druck auf den Bauch und wie irgendwas aus mir rausflutschte... dann ein
glucksender Laut - 20:39 - unsere Anna Sophie (3060 g, 51 cm, Kopfumfang
36,5 cm) war da. Schnell wurde sie in ein Handtuch gewickelt und mir auf
die Brust gelegt. Wir weinten und waren glücklich. Während Dirk die
Kleine badete, wurde ich wieder zugenäht, naja, es gibt Schöneres.
Unterdessen stieg die Wirkung der PDA bis zum Hals an, ein nicht gerade
berauschendes Gefühl, wenn alles nur kribbelt und man meint, in einem
Wasserbett zu liegen. Dann ging es zurück zur Beobachtung in den
Kreißsaal, die Kleine wurde untersucht und dann hatten wir Zeit, mit ihr
zu kuscheln. Da hatte sie also ihren Dickkopf durchgesetzt, den sie ja
schon Wochen vorher einfach nicht ins Becken legen wollte. Aber am
wichtigsten ist es doch, dass alles gesund und munter und sie unser
kleiner Sonnenschein ist.
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