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Freud und Leid... aber lest selbst...

Hallo ihr Lieben!
Vor gut einer Woche hatte ich euch berichtet, was sich in meinem Umfeld in letzter Zeit ereignet hat (schwere Erkrankung meines Mannes, auffälliger Herzbefund bei der U7 meiner Tochter, das Baby meiner Freundin, das mit einem sehr schweren Herzfehler zur Welt kam).
Nun war gestern meine Hebamme bei mir zur Vorsorge und ich wollte euch schon schreiben, wie zufrieden sie mit meinem Befund ist. Sie meinte, es würde bestimmt keine Woche mehr dauern und eine Supergeburt werden ( Muttermund ist total weich und geburtsbereit). Aber dann kam der Schock. Die kleine Tochter meiner Freundin wurde letzte Woche operiert (da war sie einen Monat alt). Es sah kurz danach sehr schlecht aus, aber dann besserte sich ihr Zustand doch noch. Wir hatten alle so gehofft, daß die Kleine es schafft. Sie sollte mein Patenkind werden. Gestern mittag stand nun plötzlich meine Freundin mit ihrem Mann vor meiner Tür und eröffnete mir, daß ihre Tochter am Sonntag nachmittag völlig überraschend gestorben ist. Wenn ich nur daran denke, könnte ich schon wieder heulen. Sie ist meine beste Freundin, wir hatten uns so auf die gemeinsame Zeit mit unseren Babies gefreut und jetzt das...
Am Donnerstag ist die Beerdigung und ich hoffe, daß ich da überhaupt noch hinkomme. Ich muß mich doch von meinem Patenkind verabschieden...
Irgendwie kann ich mich zumindest im Moment nicht so richtig auf mein Baby freuen.
Viele liebe Grüße von einer sehr traurigen Ellen
Bisherige Antworten

Re: Freud und Leid... aber lest selbst...

Hallo Ellen,
ich möchte dich so gerne trösten und weiß eigentlich nicht was ich sagen kann. Das mit deiner Freundin und dem Baby ist furchtbar und mir wird ganz anders wenn ich daran denke, daß das jedem passieren kann. Ich wünsche dir und deiner Freundin ganz viel Kraft für die nächste Zeit.
Wie geht es deinem Mann und deiner Tochter? Ich hoffe doch besser. Wünsche dir ganz arg, daß es jetzt besser wird für euch alle.
LG Sabine

Liebe Sabine!

Vielen Dank für deine Anteilnahme. Dabei brauche ich ja eigentlich gar keinen Trost, sondern nur meine Freundin und ihr Mann. Für mich ist es so schrecklich, daß ich ihr überhaupt nicht helfen kann. Nichts kann ihr den Verlust des Kindes ersetzen.
Meinem Mann geht es inzwischen wieder besser, dennoch muß er nächstes Jahr am Herzen operiert werden (eine Klappe muß ersetzt werden). Aber das ist natürlich nicht mit dem zu vergleichen, was meine Freundin jetzt durchmachen muß.
Bei meiner Tochter ist es bisher nur ein auffälliger Befund, der kontrolliert werden muß. Aber durch die jüngsten Ereignisse reagiere ich auf so etwas trotzdem hypersensibel.
Herzliche Grüße, Ellen

Re: Liebe Ellen...

es ist immer furchtbar, so tatenlos danebenstehen zu müssen und eigentlich gar nicht richtig helfen zu können.
Und doch finde ich es wunderschön, dass du (selbst hochschwanger) deinen Freunden zur Seite stehst und ich wünsche dir, dass du selbst auch Abschied von deinem Patenkind nehmen kannst.
Mit lieben Grüßen und alles, alles gute auch für deine kleine Familie
Micha

Liebe Micha...

Vielen Dank für deine liebe Antwort! Für mich ist es selbstverständlich, daß ich jetzt alles tue, um meiner Freundin beizustehen, zumindest in dem Rahmen, in dem sie es brauchen kann...
Das mußt du dir mal vorstellen - bevor sie mit ihrem Mann zu mir fuhr, hat sie erstmal meine Mutter angerufen und sie gebeten, zu mir zu kommen, damit ich nicht alleine bin, wenn sie wieder weg ist. Sie hat auch überlegt, ob sie mir überhaupt sagen soll, was Sache ist. Sie hat sich Sorgen gemacht, wie ich das körperlich und seelisch verkrafte. Ist das nicht unglaublich rücksichtsvoll von ihr, in so einer Situation überhaupt daran zu denken? Ich war aber froh, daß sie mir alles gesagt hat, nichts von ihr zu hören hätte mich bestimmt viel mehr aufgeregt.
Wie geht es dir denn inzwischen? Sind die Wehen immer noch so schlimm und es tut sich trotzdem nichts? Jedenfalls wünsche ich dir, daß es jetzt endlich losgeht und alles gut verläuft.
Mit herzlichen Grüßen, Ellen

Re: Liebe Ellen...

Für mich selber wäre es auch selbstverständlich, doch leider gibt es (Anwesende natürlich ausgeschlossen) immer noch genügend Menschen, die nicht so denken. Mir tut so eine Haltung immer unglaublich weh.
Weißt du, in meinem Leben musste ich ziemlich oft eine Faust in der Tasche machen und hinnehmen. Von daher bin ich auch *sehr reich*, wahre Freunde zu haben die nicht nur ihr Mäntelchen in den Wind drehen, sondern auch einmal hinterfragen statt vorschnell zu urteilen.
Kennst du dies? Es ist auf der ersten Seite meiner HP und bedeutet mir sehr viel...
...Ein Freund ist jemand der die Melodie deines Herzens hört und sie dir vorsingt, wenn du sie vergessen hast...
Als ich nun las, dass sie erst einmal deine Mutter anrief, musste ich sehr schlucken und kann nur sagen: Hut ab! Sei glücklich eine solche Freundin zu haben...
Das ist lieb von dir das du nachfragst :-). Die Wehen sind noch immer stark und werden nun endlich produktiv. Jedenfalls scheint es so :-)
Herzlicher Gruß, Micha

Re: Liebe Ellen...

Liebe Micha!
Du hast recht, ich bin froh, so eine tolle Freundin zu haben - um so schlimmer ist es aber für mich, daß sie sowas durchmachen muß. Den Satz von deiner HP finde ich ganz toll, den werde ich mir merken. Er paßt auch ziemlich gut auf meine Freundin und mich. Danke, daß du ihn mir geschrieben hast.
Vielleicht melde ich mich hier am Donnerstag noch mal und schreibe, wie es auf der Beerdigung war. Ich habe meiner Freundin und ihrem Mann das Buch von Hannah Lothrop "Gute Hoffnung - jähes Ende" gekauft, daß für die Bewältigung der Trauer sehr empfehlenswert sein soll. Ich hoffe, daß das beiden ein wenig helfen kann.
Bis bald also und weiterhin alles Gute für dich/euch, herzliche Grüße, Ellen

Re: Freud und Leid... aber lest selbst...

Liebe Ellen,
ich wünsche Dir echt Gottes Hilfe in diser Zeit, auch, daß Du mit Deiner Freundin richtig umgehen kannst.
Ich habe leider letztes Jahr etwas (nicht ganz so schlimmes), aber ähnliches erlebt; meine Freundin und ich waren gleichzeitig schwanger und während ich eine Fehlgeburt hatte, ging ihre Schwangerschaft gut weiter, was für unsere Beziehung auch nicht so einfach war.
Ich kann Dir nur empfehlen, mit ihr offen zu reden und sie zu bitten, daß sie Dir sagt, wenn sie mit Deinem Baby ein Problem hat (wenn sie Dich sieht) und Du dann auch nicht zu empfindlich bist. Für die ohne Baby ist es gefühlsmäßig immer so eine Gratwanderung zwischen das andere Baby behalten zu wollen und nie wieder ein Baby anzufassen (ich hoffe, Du verstehst mich und es hilft Dir im Umgang mit Deiner freundin!)
Viele liebe Grüße und alles Gute von Maren

Liebe Maren...

Vielen Dank für deine Antwort! Dasselbe habe ich mir auch schon gedacht - ich werde meine Freundin fragen, was sie in dieser Zeit von mir braucht bzw. erwartet und was nicht so gut wäre. Mir ist auch klar, daß wir uns in Zukunft wieder eher abends treffen werden, wenn ich die Möglichkeit habe, die Kinder bei meinem Mann zu lassen. Ich stelle mir das auch so vor, daß sie den Anblick von glücklichen gesunden Babies in den Armen glücklicher Mütter für eine Weile nicht ertragen kann. Das würde ich ihr nie zumuten, ich will auch nicht, daß sie mich im Krankenhaus besuchen kommt, wenn ich entbunden habe. Trotzdem oder gerade deshalb möchte ich mich bei dir für deine Zeilen bedanken, denn die Aussage einer Betroffenen hilft einem zu erkennen, was man tun sollte und was eben besser nicht.
Alles Gute auch für dich und herzliche Grüße, Ellen

Liebe Ellen...

... das ist natürlich eine schwere Zeit für deine Freundin, und da du hochschwanger bist und die Kleine dein Patenkind werden sollte, auch schlimm für dich. Verabschiede dich von der Kleinen wann auch immer. Und ich wünsche dir viel Kraft für dein eigenes Kind!
LG und ein dicker Knuddler
Callina

Liebe Callina...

danke für dein Posting! Ja, es ist schlimm für mich, aber wieviel mehr für meine Freundin... Wenigstens scheint sich das Ganze bei mir körperlich nicht auszuwirken. Anscheinend schaffe ich es ganz gut, meine seelische Verfassung nicht allzusehr Richtung Bauch zu schicken...
Danke (auch für den Knuddler :-) ) und dir auch alles Liebe und Gute, herzliche Grüße, Ellen

Re: Freud und Leid... aber lest selbst...

....Da fehlen mir dir Worte...es würde jetzt sowieso alles banal und sinnlos klingen....
Fühl Dich einfach ganz lieb gedrückt.
Ich wünsche Euch alles Liebe und vor allem Gesundheit und eine grosse Portion Kraft für Donnerstag!
Mel.

Liebe Mel. ...

danke für deine guten Wünsche. Ich hoffe, daß ich es entbindungstechnisch überhaupt noch bis morgen schaffe, gestern bin ich nur noch wie ein rohes Ei durch die Gegend gelaufen. Mein Mann wird mich zur Beerdigung begleiten ( Kliniktasche haben wir für alle Fälle dabei), in ihm habe ich eine gute Stütze. Ich werde bestimmt total heulen, aber das gehört nun mal dazu. Mir tut nur meine Freundin so unendlich leid...
Das mit den Wünschen bezüglich Gesundheit und so kann ich nur zurückgeben. Aber wer von uns könnte das nicht brauchen?
Alles Liebe und herzliche Grüße, Ellen
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