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@ Bila nochmal wg. "Erziehung"

Hallo Bila! Möchte nochmal die Diskussion aufgreifen. Du schreibst, dass Kinder Partner sind, aber nicht gleichberechtigt. Kannst du das nochmal erklären, vielleicht auch an einem Beispiel? Für mich sind nämlich Partner immer gleichberechtigt, das sagt der Name schon, oder? LG Janet *neugierigbin*
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Re: @ Bila nochmal wg. "Erziehung"

Hm, hab die Diskussion zwar nicht verfolgt, aber trotzdem hier mein Senf dazu ;-)
Ich denk mal, man sollte ein Mittelding nehmen zwischen gleichberechtigter Partner und Untergeordnetem. Kinder können noch nicht ganz gleichberechtigt sein, was z.B. Entscheidungen angeht, das können sie einfach noch nicht, aber sie müssen bestimmt nicht immer unseren Befehlen folgen, sondern dürfen auch ihre eigenen Wege gehen. Eben in einem gewissen Rahmen und unter einer gewissen Aufsicht unsererseits.
So viele Freiheiten wie möglich - so viel Kontrolle wie nötig.
Meine Meinung...
LG Callina

Bin ganz Callinas Meinung *lieber Gruß Sandra*

Re: @ Bila nochmal wg. "Erziehung"

hi callina! ich bin schon der meinung, dass kinder so viel wie möglich gleichberechtigt sein sollen. zum beispiel in bezug auf unternehmungen, die gemacht werden, bei der essensauswahl (solange es nicht immer nur das gleiche gibt *g*) etc. ich find`s halt wichtig, dass kinder nicht immer nur das machen müssen, was die erwachsenen wollen. klar geht`s manchmal nicht anders, weil kinder eben noch nicht alle erfordernisse der situation überblicken können. wenn man z.B. einen dringenden arzttermin hat und das kind zu hause noch spielen möchte. aber so ist es nunmal generell im zusammenleben von menschen. auch zwischen gleichberechtigen partnern müssen kompromisse geschlossen werden. DAS ist es, was ich meinen kindern beibringen (bzw, vorleben) möchte. lg janet

Re: @ Bila nochmal wg. "Erziehung"

So wie ich Bila kenne, meinte sie das auch genau so wie wir alle hier...
LG Callina

@ callina und jane

Hi Callina,
Grins, danke schön, da hast du wirklich ins Schwarze getroffen.
Und hi Jane
noch wegen der Unternehmungen: ich weiss nicht recht was er da in nächster Zeit mitentscheiden könnte. Wir wollen in die Berge, also muss er mit. Mein Mann will eine Ausstellung sehen, also muss er mit. Ich will meine Freundin besuchen, also muss er mit. Oder soll ich jetzt überall "darf" schreiben weil das gleichberechtigter klingt?
Partner muss nicht heissen gleichberechtig, glaub ich halt, es gibt ja z.B. in der Wirtschaft auch "Juniorpartner" die aus verschiedenen Gründen weniger Rechte haben. Ich finde auch der Vergleich mit der vorgelebten Partnerschaft hinkt. Mein Mann kann selber machen was er mag, auf den muss ich ja nicht aufpassen. Mein Sohn wird aber noch lange Zeit nicht allein unterwegs sein können. Ich denke seine Entscheidungsfreiheit wird in dem Masse wachsen wie seiner aktueller Aktionsradius. Wenn er alt genug ist allein zu einem Freund zu gehen, dann kann er auch selbst entscheiden, ansonsten entscheide ich ob ich Lust habe dahin zu gehen oder nicht.
Logisch hab ich nicht vor die Haustyrannin zu spielen, aber wir leben sowieso sehr kinderfreundlich, wir brauchen uns da nicht verbiegen. Ich liebe Museen und hab die schon als Kind gemocht, wichtig ist dabei bloß dass frau geht, wenn es kind langweilig wird. Und die Bergtouren sind halt langsamer und kürzer. Aber wie gesagt: grundsätzlich entscheiden wir.
lg und auf hoffentlich mehr von dieser Diskussion
bila

Re: @ callina und jane

Hi Bila! Klar kann er jetzt schlecht mitentscheiden, wo`s hingeht *g*. Aber wenn man eben merkt, dass es ihm langweilig ist oder dass er schlecht drauf ist, kann man sich doch auch mal nach ihm richten, wie du auch schreibst. Aber es ist wahrscheinlich so, dass ich bei der Partnerschaft schon an ältere Kinder und Teenager denke. Wenn ich selbst zurück denke, da war nichts mit "Partner". Das letzte Wort und die stärkste Stimme hatten immer meine Eltern, das fand ich damals doof und möchte das selbst anders machen. Du hattest in deinem ersten Beitrag ja auch gefragt, wie wir uns Erziehung generell vorstellen bzw. auf was wir hinarbeiten wollen. Und das ist bei mir ganz klar, dass ich die Kinder als Partner sehen will, aber auch da müssen sie hineinwachsen. Kennst du das Prinzip der "Familienkonferenz"? Das find ich total gut, da hat jeder eine gleichberechtigte Stimme und die Eltern stellen sich nicht über die Kinder. Hoffe, es ist verständlich geworden, was ich meine. LG Janet

Re: @ callina und jane

Hi Janet,
Ja, jetzt ist mir das eher klar. Ich kenne das Konzept Familienkonferenz nicht, könntest du das noch erklären?
Für ältere Kinder denke ich muss frau schon Kompromisse finden, aber vielleicht ist es so, dass ich einfach aus einer sehr angenehmen Familie komme und da eh immer mitreden durfte. NUR die Autorität dass meine Mutter das letzte Wort hatte die konnte ich nicht anzweifeln.
Ein Beispiel was ich gut finde für Jugendliche: Als ich 16 war wollte ich allein auf Urlaub fahren. Meine Mutter sagte NEIN, aber dann hat sie mich für 4 Wochen nach Frankreich auf Sprachferien fahren lassen. War nicht allein, aber halt ohne sie. Ich fand das eine tolle Lösung und finde das ist so ziemlich mein Ideal für größere "Kinder". Aber auch dabei ist es halt so gewesen, dass sie die Idee hatte, mir selber wär das nicht eingefallen. Ist das nun also ein Kompromiss oder hab ich gemacht was sie wollte?
lg bila

Re: @ callina und jane

Also bei dem Konzept hält man einmal pro Woche, immer am selben Tag, eine Familienkonferenz ab. Dort wird alles, was in der Woche passiert ist und jemanden stört, besprochen. Einer hat den Vorsitz (wechselt reihum) und achtet darauf, dass Gesprächsregeln eigehalten werden etc. Bei Abstimmungen entscheidet die Mehrheit, jeder hat eine Stimme. Die Stimme der Eltern zählt nicht stärker.
Wichtig ist aber, dass GEMEINSAM eine Lösung gefunden wird bzw. noch besser, dass die Kinder Lösungen vorschlagen und nicht, dass die Eltern was vorschlagen und die Kinder notgedrungen zustimmen. LG Janet

Re: @ callina und jane

Hi Janet,
das klingt interessant, aber ich glaub wir hätten die Disziplin nicht. Und wenns um was wichtiges ginge hätte ich wohl auch die Nerven nicht. Und wenn irgendwo ein Streitpunkt wäre würd es bei uns auch nicht funktionieren, da haben mein Mann und ich schon die falsche Gesprächskultur.
Aber klingt theoretisch echt gut, wirst du das versuchen?
lg bila
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