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spätabtreibung

guten morgen,
ich schneide jetzt mal ein beklemmendes thema an:
spätabtreibungen
ich will gar nicht soviel hier darüber loswerden, aber guckt doch mal bei tim-lebt (mit deutschlandkürzel dahinter) nach.
wem danach ist, der kann direkt eine unterschrift dagegen leisten.
ich finds einfach entsetzlich...
maria
Bisherige Antworten

Re: spätabtreibung

hallo maria,
ich kenne die seite schon und finde es einfach nur schrecklich. mehr kann ich dazu leider nicht sagen, weil mir die richtigen worte für meine gefühle fehlen,denn sie bestehen aus wut, trauer, hilflosigkeit und unverständnis. weil ich nicht verstehe wie menschen (damit ist auch oder vor allem das klinikpersonal gemeint!) so handeln können. ich glaube ich könnte mich doch stunden darüber auslassen, aber hier ist sicherlich der falsche ort dafür.
und damit greife ich niemanden an, der sein kind so spät abtreiben MUß, weil es auf KEINEN FALL überleben würde!!!!!
traurige grüsse
dani

Re: spätabtreibung

uiuiui...schwieriges Thema...
Ich habe die Seite mal so überflogen und mir stellt sich die Frage...es ist rechtens ein Kind bis zum ET abzutreiben??? Hab ich das richtig verstanden?? Sowas hab ich noch nie gehört!
Ab wann heißt es denn Spätabtreibung??
Kurz zu meiner Einstellung...ich war beim FeinUS in der 20.ssw und hätte man uns gesagt unser Kind wäre behindert, hätten wir es nicht behalten! Und das nicht leichtfertig entschieden, sondern wohl überdacht und sicher mit viiiielen viiielen Tränen!
LG Mel

nochwas...

Ich glaube wenn jeder Frau dieser Bericht gezeigt werden würde bzw. die Ärzte richtig aufklären würden, würden sich viele gegen so eine späte Abtreibung entscheiden.
Wobei ich wieder fragen muß...ab wann ist SPÄT????
Und bis wann ist eine Abtreibung legitim????
LG Mel

Re: nochwas...

wenn ich das richtig verstanden habe auf der Seite dann ist eine Spätabtreibung nach der 20. Woche...LG Conny

Re: nochwas...

Ich wuerde vermuten, dass es nach der 12. SSW Spaetabtreibungen sind. Denn bis dahin gibt es ja diese Regelung, dass eine Abtreibng straffrei ist, wenn man sich vorher beraten laesst u.s.w. Dass Abtreibungen auch spaeter moeglich sind, habe ich erst bei meinem Fein-US in der 21. SSW erfahren, da gabs so ein Aufklaerungsblatt.. waere fuer mich aber nicht in Frage gekommen, dazu war mein Baby schon viel zu real fuer mich.
LG
Berit

Spätabtreibungen...

hallo!
Du darfst ein Kind unter bestimmten Umständen bis zur Geburt abtreiben. Ich zitiere mal: 2Die Praxis der Spätabtreibung, die in den vergangenen Monaten mehrfach kritisiert worden ist (vgl. z.B. DER SPIEGEL, Heft 27/99: "Scheußliches Problem"), wird auf § 218 a Abs. 2 StGB gestützt. Danach ist ein Schwangerschaftsabbruch "nicht rechtswidrig", wenn abzusehen ist, dass die Geburt eines Kindes das Leben der Frau oder ihre Gesundheit auf schwerwiegende Weise beeinträchtigen würde und ihr deshalb das Austragen des Kindes nicht zugemutet werden kann.
Ein medizinisch indizierter Abbruch ist an keine Frist gebunden, d.h. eine Spätabtreibung auf der Grundlage des § 218 a Abs. 2 StGB ist bis kurz vor der Geburt des Kindes möglich.
Eine Pflichtberatung muss dem Abbruch nicht vorausgehen. Auch eine Dokumentation des Schwangerschaftsabbruchs nach § 218 a Abs. 2 StGB ist nicht vorgesehen.
Ärzte berichten, dass Spätabtreibungen ganz überwiegend vorgenommen werden, weil die werdende Mutter erst nach Ablauf der 12-Wochenfrist, innerhalb derer ein Schwangerschaftsabbruch nach § 218 a Abs. 1 StGB "straflos" gestellt ist, erfährt, dass der Fötus schwere Schädigungen aufweist und deshalb mit der Geburt eines Kindes mit geistiger oder mehrfacher Behinderung gerechnet werden muss. In bis zu 100 Fällen pro Jahr soll es bei Spätabtreibungen zu Lebendgeburten kommen."

My two cents...1

Ich persönlich kann mit so einer Einstellung wie deiner nicht besonders viel anfangen. Erst schwanger zu werden, also Leben zu stiften und sich dann das Recht zu nehmen, dieses Leben wieder zu töten, das finde ich ganz schlimm und moralisch einfach nicht richtig. Viele Behinderungen, die man per FU oder Feinultraschall feststellen kann, stellen sich oft im nachhinein als gar nicht so schlimm heraus, d.h. man kann die Kinder super fördern. Viele Kinder werden abgetrieben, weil sie ein Geschlechtschromosom zu viel oder zu wenig haben (z.B. X0-Frauen oder XXY-Männer). Diese menschen sind mit nicht allzu aufwändiger Förderung völlig normal, man merkt ihnen die Behinderung nichtmals an.
Außerdem gibt es bei tests auch eine Fehlerquote. Im WKS-Forum ist z.B. eine Frau, die ihr Kind abgetrieben hat (Spätabtreibung), weil diagnostiziert wurde, dass das Kind einen schweren Stoffwechseldefekt hätte. Das Kind lebte auch noch kurz nach der Geburt bzw. Abtreibung, starb dann aber. Nachher kam raus, dass das Kind diese Krankheit gar nicht hatte. Es war völlig gesund.
Außerdem hat man niemals das Recht oder die Gewissheit, dass man gesunde Kinder hat. Viele Behinderungen stellen sich erst später heraus oder passieren durch Unfälle. Ich würde meinen kleinen Jakob dann noch genauso lieben.
Letztendlich kann jeder machen, was er will. Wie oben zitiert, schützt einen da das Gesetz.

Re: My two cents...2

Hätte ich eine Freundin, die aufgrund der Diagnose, dass ihr Kind behindert wäre, überlegen würde, ob sie abtreibt, dann würde ich ihr sehr vehement zum Austragen raten.
Auch behinderte Kinder werden adoptiert oder kommen in liebe Pflegefamilien. Oder man könnte die Kinder in ein Heim geben.
Das finde ich alles besser, als sie zu töten.
Wie gesagt...
just my two cents...
LG,
Cundrie

Puh! nachtrag...

Hallo!
hab mir das gerade alles nochmal durchgelesen und möchte noch etwas relativieren.
Mel, ich wollte dich mit diesem posting nicht für deine Überlegung verurteilen, ich kann damit nur nichts anfangen (Ich kann aber auch nichts mit der Meinung anfangen, dass Leute Fleisch essen müssen. Trotzdem habe ich natürlich viele Freunde, die Fleisch essen...wenn du verstehst was ich meine...).
Außerdem kann ich nachvollziehen, wenn jemand eine Abtreibung macht, weil das Kind einfach nicht lebensfähig ist.
Das wollte ich schnell meinen two cents hinzufügen.
LG,
Cundrie

@cundrie

Hallo Cundrie,
ich habe ganz bewußt in mein erstes Posting meine Meinung klar dagelegt, denn ich stehe zu meiner Meinung und auch wenn hier noch kein Posting ist wo jemad der gleichen Meinung ist, denke ich das es viiele gibt die meine Meinung teilen.
Vor unserem Fein US Termin damals haben wir uns seeehr viele Gedanken gamcht..was ist wenn und so.
Für uns beide war aber klar das wenn das Baby behindert wäre (und ich rede nicht von einem kleinen Defekt wo ein Ohr absteht oder sowas ;-)) das wir das Baby nicht austragen werden. Es gibt zwei Gründe wovon der eine seeehr egoistisch ist und der andere eben nicht.
Ich möchte in erster Linie keinem Kind zumuten als behinderter Mensch durchs Leben gehen zu müssen! Was ist das für ein Leben??
(ich möchte bitte nicht das sich hier jetzt jemand angegriffen fühl der ein behindertes Kind hat oder so!!!!!)
Die Menschen sind sooo hart und die Zukunft für die Kinder ist doch alles andere als rosig! Was ist wenn wir nicht mehr leben und uns nicht mehr kümmern können?!
Dazu kommt das wir auch Eltern noch eines Kindes sind. Er müßte IMMER zurückstecken!! Und ich zu meinem Teil hätte nicht die Kraft für ein Kind das 24 Stunden am Tag gepflegt werden müßte.
Es gibt zu allen meinen Argumenten sicher wieder Gegenargumente...das würde endlos gehen...wir für unseren Teil haben diese Entscheidung getroffen und würden es beim nächsten Kind wieder so machen!
LG Mel

uff! Hier auch nochmal...

Zu dem "Leben als Behinderter" hab ich ja schoneinmal etwas gesagt. Hmm, aber zu der Sache, dass die familie und besonders das andere Kind leiden können:
Ja, für die Familie und Geschwister wird das Leben sicherlich anstrengender, aber ich glaube nicht, dass ein behindertes geschwisterkind für die Entwicklung des anderen Kindes nur negativ ist. Das andere Kind lernt sehr viel an sozialen Fähigkeiten, es kann Respekt für andere menschen lernen, es wird Respekt für Minderheiten entwickeln können und es wird vielleicht auch fitter für die Zukunft.
Ich habe einige Freunde, die ein behindertes Geschwisterkind haben. Sie lieben es alle sehr und kommen irgendwie mit kleineren und großeren Problemen und Problemchen des Lebens super klar.
Natürlich wünscht sich keiner ein behindertes Kind und wenn es mir passieren würde, dann würde ich mit mir und dem Leben hardern. Aber ich würde die herausforderung wohl annehmen. Und dazu gehört auch, dass ich diese herausforderung wohl auch als Chance für die Geschwister sehen würde, denn sonst kann man das wohl gar nicht richtig meistern.
Lg,
Cundrie

Re: spätabtreibung

Hallo Mel,
Um ehrlich zu sein, ich habe die gleiche Einstellung zu dieser Spätabtreibung wie du. Wärend der Schwangerschaft habe ich mir oft überlegt, was machst du, wenn festgestellt wird, das das Kind behindert ist? Und ich hätte es warscheinlich abgetrieben. Ich hätte es mir einfach nicht zugetraut ein behindertes Kind großzuziehen. Ich bewundere die Frauen, die das können. Aber ich hätte nicht die Kraft dazu. Ich bin immer noch der Meinung lieber so, als wenn man irgendwann fest stellt, das man mit dem Kind überfordert ist und dann schwere Fehler macht, die nicht wieder gut zu machen sind.
LG Jana

@SmileJKK

Liebe Jana,
danke für Dein Posting!
Liebe Grüsse
Mel

total dagegen weil...

...eben nichts ungeschehener zu machen ist als ein Mord. Naja...hartes Wort da die Frauen es bestimmt nicht aus "Hass" tun, aber tod ist tod. Wer kann schon sagen ob das Kind nicht doch froh gewesen wäre am Leben zu sein? SOllte man in so einem Fall nicht dem Kind zuliebe davon ausgehen das es glücklich werden kann?
Ich arbeite auch mit Behinderten zusammen und finde es nach wie vor schrecklich wie einfach es doch ist einen Menschen auszusortieren. Ich bin nebenbei absolut nicht gegen die Diagnostik an sich, würde sie vieleicht auch nutzen. Aber das darauf einfach eine ABtreibung folgen kann...so ohne jede ethische Grenzen? Hmm...ich würde nur Abtreiben wenn das Kind nicht lebensfähig wäre. Aber auch da bin ich nicht 100% sicher da man ja leider immer von Fällen hört wo das Kind dann doch gesund war

Re: spätabtreibung

Liebe Maria... ich habe mir diese Seite vor längerer Zeit auch schon angesehen und mir fehlen heute noch die passenden Worte, um meine Gedanken und Gefühle dazu zu beschreiben... Man darf sich gar nicht vorstellen, welches Leid das darstellt. Traurige und nachdenkliche Grüße Conny

Re: spätabtreibung

ich shcaue mir die seite jetzt nicht an, keine kraft für horror gerade. hier bei qualimedic gab es auch ein sehr bedrückendes profil zu dem thema, uta hast du den link noch?
liebe gürße
gonschi

Das Profil hier?

http://www.9monate.de/Leserprofil-31226.html
Ich bin immer wieder ganz am Ende, wenn ich das lese...
lg,
cundrie

@cundrie

Ich habe mir grad das Profil angesehen...es ist wirklich schrecklich,
aber ich muß ganz ehrlich sagen...ich hätte NIEMALS so leichtfertig gehandelt und schon gar nicht nach nur EINER Ärzteaussage!!
LG Mel

Re: @cundrie

Hallo!
Ja, denke ich auch, aber wer weiß, wie das ist... Meine Ärztin hat damals sehr früh gesagt, ich solle mir Gedanken machen, ob ich eine Fruchtwasseruntersuchung oder ähnliches haben möchte. Denn wenn, dann sollte ich sie früh machen lassen. Je später man die machte, desto später bekäme man die Ergebnisse (eben oft so um die 20. Woche herum). Dann wäre es meistens sehr hektisch und viele würden sich dann irgendwie doch relativ spontan und schnell zu einer abtreibung entschließen, weil da nämlich echt jeder Tag zählt (-> Lebenfähigkeit, Kindsbewegungen, Mutter-Kind-Bindung etc). Schien hier ja auch so gewesen zu sein.
LG,
Cundrie

Re: Das Profil hier?

eben jenes, es ist echt der horror.
LG gonschi

Re: spätabtreibung

Hallo Maria,
mir ist die Seite schon bekannt. Ich finde es grausam, was da mit kleinen Menschen gemacht wird. Vor allem wenn man bedenkt, das sogar Babys abgetrieben wurden, bei denen sich hinterher herausstellte das sie gesund zur Welt gekommen wären. Ich möchte nicht in der Haut der Eltern stecken.
Ich kann eine Spätabtreibung nur dann verstehen, wenn gesichert ist das das Kind niemals selbständig leben kann (z.B. weil es einen Gehirnschaden hat), wenn es immer auf fremde Hilfe angewiesen sein wird, oder wenn es nicht lebensfähig ist.
Trisomie 21 gehört für mich nicht dazu. Menschen mit dieser Erkrankung können sehr wohl selbständig leben, sie sind zwar eingeschränkt, kommen aber trotzdem weitesgehend ohne fremde Hilfe aus.
sternenstäubchen

Die rechtliche Seite....

sieht so aus:
wenn die seelische oder körperliche Gesundheit der Mutter in Gefahr ist, oder es eine unzumutbare Härte für die Mutter bedeutet, kann im Prinzip bis zur Geburt abgetrieben werden.
In der Praxis bedeutet das, daß selbst eine leichte Fehlbildung wie ein Finger zu viel oder wenig ein legaler Grund für die Spätabtreibung ist, wenn die Mutter sagt, sie verkraftet das nicht.
Es wird allerdings empfohlen, "nur" bis zur 24. Woche Abzutreiben, denn dann hat man ein rechtliches und ethisches Problem weniger: wenn das Kind die Abtreibung überlebt, dann muß man es ja behandeln- und der Arzt muß den Eltern gegenüber für den "Schaden" haften, sprich Unterhalt fürs Kind zahlen.
Aus diesem Grund wird das Kind heute meist schon im Mutterleib mit einer Spritze getötet, damit man eben die Gefahr nicht hat, es könnte seine Abtreibung überleben.
Soviel zum Sachlichen. Jetzt noch meine Meinung dazu: ich finde es ein Verbrechen, ein Kind zu töten- egal ob in der 10., 20. oder 40 Woche oder eben mit 5 Jahren. ICh will die Mütter nicht verurteilen, aber ich verurteile die Ärzte, die so etwas machen. Und ich finde, ein Kind hat das Recht, geboren zu werden, auch wenn es behindert oder krank ist.
Jede Frau sollte sich, bevor sie schwanger wird, im klaren darüber sein, daß das Kind auch "nicht perfekt" sein kann, daß es behindert sein kann. Das gehört für mich zum Kinderkriegen einfach dazu. Ich persönlich könnte nie im Leben mein Ungeborenes töten.

und meine Meinung....

Jetzt werden sicher Einwände kommen, ich könnte das nicht wissen,wie ich in der Situation reagieren würde.
Und ich sage trotzdem: ich könnte es nicht! Ich hab die ganze Schwangerschaft über um mein Kind gezittert, ab der 10. Woche Blutungen mit Diagnose: beginnende Fehlgeburt. Das zog sich bis zur 20. Woche hin, dann gingen die vorzeitigen Wehen los.
Zu dem Zeitpunkt war es mir einfach nur noch egal, ob er gesund ist oder nicht- hauptsache er kommt lebend auf die Welt!
Und auch wenn ein Kind nicht lebensfähig ist und kurz nach der Geburt sterben wird, dann hat es doch das Recht, in den Armen seiner Mutter friedlich einzuschlafen, oder eben im Mutterleib sterben- und darf nicht todgespritzt werden!
Wie soll das denn weitergehen? Wenn ein Kind dann später schwer krank wird, oder ein alter Mensch, darf man dem dann auch eine Spritze geben, weil es für seine Familie nicht zumutbar geworden ist, ihn zu pflegen???
Ja, das ist eine harte Position, und ich betone noch mal, daß ich keine Mutter verurteile, die diesen schweren Schritt gegangen ist, weil sie keinen anderen Ausweg gesehen hat- ich verurteile die Ärzte.
Ich wünsche euch noch einen schönen Tag,
LG;
Angel

Re: und meine Meinung....

Hmm, ich finde es inkonsequent, (nur) die Aerzte zu verurteilen. Denn: die Entscheidung trifft die Mutter, die Aerzte sind "nur" die Ausfuehrenden. Es wurde schon immer abgetrieben und wenn es mit einer Stricknadel war. Ich weiss nicht ob man sich diese Zeiten zurueckwuenschen sollte, wo die Frauen einfach keine andere Moeglichkeit hatten. Und im Prinzip ist es ja das, was man erreicht, wenn man den Aerzten Abtreibungen verbietet.
Spaetabtreibungen sind fuer mich auch indiskutabel, aber in den ersten Wochen halte ich Abtreibung nicht fuer Mord, hier geht es nur um einige Zellen mit dem Potential zur Menschwerdung. Ich finde, eine Frau muss die Moeglichkeit haben, eine SS wieder zu beenden - Verhuetung ist fuer mich kein Argument, denn wie wir alle wissen, gibt es keine 100 prozentige Sicherheit, selbst bei der Sterilisation. Oder Enthaltsamkeit.. darf man keinen Sex haben, wenn man nicht bereit ist, ein schwerstkrankes Kind lebenslang zu versorgen? Ich finde, das geht einfach an der Realitaet vorbei.
Diesen Auswuechsen in Sachen Spaetabtreibung sollte man einen gesetzlichen Riegel vorschieben, aber grundsetzlich begruesse ich die Regelung bis zur 12. SSW. Das soll nicht heissen, dass ich persoenlich abtreiben wuerde, aber ich finde, es muss so eine Moeglichkeit fuer Frauen geben in einem freiheitlichen Staat. Eigentlich schreibe ich nur ungern was zu diesem Thema in Elternforen, weil entsprechende Diskussionen meist ziemlich ausarten, aber wo wir nun schon dabei sind..

Re: und meine Meinung....

Hallo Berita!
Warum ist ein Baby in der 12. Woche nur ein Zellhaufen, aber einen Tag später ein heranwachsendes Leben???
Ich erinnere mich noch als wenn es gestern wäre an einen Ultraschall in der 10. Woche, da wollte der FA die Nackenfalte messen. Mein kleiner Zwerg ist ständig an die entfernsteste Stelle des Uterus "geschwommen" und hat sich nicht messen lassen. Der FA meinte, daß das häufig vorkommt, daß diese winzigen "Babys" schon dem unangenehmen US (sehr laut) ausweichen und versuchen, wegzukommen.
Er hat mit Armen und Beinen gestrampelt, hat sich richtig bewegt- und das soll nur ein Zellklumpen sein, den man einfach so "wegmachen" darf???
Ich sage ganz klipp und klar "NEIN". Und ja, ich finde es eine kranke Gesellschaft, wo man ein Baby töten darf, weil es nicht in die Berufsplanung paßt. Und nein, ich verurteile die Frauen nicht, sie tun mir eher wahnsinnig leid, denn sie müssen mit ihren Entscheidungen leben.
Ja, es ist ein sehr schwieriges Thema, aber deshalb sollte man trotzdem einen Standpunkt dazu haben.
Liebe Grüsse, und ein schönes Wochenende,
Angel

Re: und meine Meinung....

hallo angel und berit,
ich frage mich immer: "wieso ist für frauen ind dieser lage tötung die alternative?"
klar, die situation ungewollt und am ende auch noch mit einem behinderten kind schwanger zu sein, ist ungeheuer belastend und keiner von uns wünscht sich das. aber muss man diesen menschen deswegen töten? wäre es für so eine mutter und ihren seelenfrieden wirklich das grössere übel, das kind auszutragen und dann "wegzugeben"? ich bezweifle das!
zumindest in den allermeisten fällen bezweifle ich das.
das mit dem zellhaufen bis zur 12. woche kann ich so auch nicht nachvollziehen. wie angel habe auch ich noch die frühen ultraschallbilder von annika vor augen...zellhaufen???
mein mann ist pathologe und seziert häufigfehl- oder totgeborene oder auch abgetriebene föten. von zellhaufen redet er seitdem nicht mehr...
ihn packt immer wieder die wut darüber, dass diese kleinen menschen abgetrieben wurden. viel öfter als man denkt tatsächlich nicht mal deshalb, weil sie krank waren, sondern einfach, weil sie grad nicht ins konzept der eltern passten.
und selbst die "kranken" kinder mit chromosomenanomalien haben bei den sektionen so häufig keine organischen schäden. was ist so schlimm daran, ein geistig etwas zurückgebliebenes kind zu haben?
dieser begriff "behindert" ist so schwammig und umfasst ein so weites feld, angefangen von "man merkt dem menschen gar nichts von seiner störung an" bis hin zu "nicht lebensfähig".
wenn man als "laie" und werdende mutter aber das wort "behindert" hört, bricht sofort die welt zusammen...
was ich ausserdem noch so schlimm finde, das ist, dass eltern, die sich _für_ ihr behindertes kind estscheiden, früher oder später in unserer gesellschaft zu hören kriegen: "wie, ihr wollt verständnis und unterstützung? aber ihr habt es doch gewusst und dieses behinderte kind gewollt!"
soweit ist es in unserer gesellschaft leider schon.
lg,
maria

Re: und meine Meinung....

Hallo,
zu dem Thema halt ich mich raus. Aber die "Todesspritze" wird kaum noch angewandt.
Lg Maja

@ Maja

HUhu Maja,
wie geht es Euch denn? Habe gerade gesehen, dass es ein Mädchen wird *freu*. Mensch Du bist ja auch schon im 6. Monat, hätte ich gar nicht gedacht. Fühlst Du Dich gut? Was macht Luca?
Melde Dich doch mal
LG Dani

meine meinung zum thema

das scheint ja eine richtige diskussion zu werden, darum lasse ich euch jetzt auch meine meinung wissen.
ich persönlich würde ganz sicher nicht abtreiben lassen. ich kann mir im moment keine umstände vorstellen, die mich dazu veranlassen würden (das schicksal ist da manchmal phantasievoller als ich und ich hoffe, dass ich nie in die situation komme, mich, was meine einstellung zu abtreibung betrifft, eines schlechteren belehren lassen zu müssen).
ich finde auch nicht, dass man nur das klinikpersonal für abtreibungen verantwortlich machen und verurteilen darf.
die entscheidung dazu treffen und die einverständnis geben die eltern.
es gibt da immer mehrere täter (ärzte und anderes klinikpersonal und die eltern) und nur ein opfer: das kind.
ich finde auch nicht, dass viele vergossene tränen der eltern bei der entscheidung zur abtreibung das ganze irgendwie rechtfertigen.
ich bin froh, dass man als arzt nicht zu abtreibungen verplichtet ist.
meine gründe, warum ich nicht abtreiben lassen würde und auch als ärztin nicht abtreiben würde sind folgende:
-es ist nicht meine aufgabe, zu entscheiden, welches leben lebenswert ist und welches nicht. das habe ich allein über mein eigenes leben zu entscheiden. die behinderten menschen die ich kenne und kannte haben jedenfalls durchaus lebenslust.
-was ist überhaupt behindert? wo fängt es an? beim gen für fettleibigkeit? bei der trisomie21? und wer entscheidet das und hat überhaupt die kompetenz, das zu entscheiden? wo sind die grenzen?
-behinderung gehört zum leben. wir sind davor nicht sicher, nur weil wir fruchtwasseruntersuchungen machen lassen und ein behindertes kind abtreiben. es gibt genug angeborene erkrankungen, die erst im lauf des lebens zum vorschein kommen und behindert machen. es gibt unfälle und krankheiten wie z.b schaganfälle, die behindert machen. wir müssen uns mit dem gedanken vertraut machen, dass nicht immer alles glatt laufen muss und uns der verantwortung stellen.
ich finde abtreibungen menschenverachtend. klar, es sind immer wieder tragische schicksale, die frauen dazu treiben und
ich will hier nicht pauschal negativ über alle, die aus welchen gründen auch immer abtreiben lassen haben, ein urteil sprechen!!!!
trotzdem finde ich persönlich, dass es sich um eine bewusste tötung eines schwachen, hilflosen wesens handelt, das nichtmal durch das gesetzt geschützt wird, geschweigedenn durch seine eigene mutter.
jetzt bin ich irgendwie mal wieder ziemlich mitgenommen...
maria

Es gab einen Film auf Arte...

...natürlich um 23:00 Uhr oder so *grmpf*
Ich habe ihn trotzdem gesehen.
Eine Mutter (selbst Hebamme, Mutter von 3 Kindern) erfuhr in der 20. (?) SSW, dass ihr Kind behindert sei und wahrscheinlich nicht lebensfäöhig.
Sie hat das Kind aber ausgetragen ( Hausgeburt!), viele Tränen vergossen und das Kind ist dann 3 Stunden nach Geburt auf ihrer Brust gestorben.
Ein sehr sehr rührender und nachdenklicher Film.
Er heißt "Mein kleines Kind".
Nähere Infos unter der gleichnamigen deutschen HP (meinkleineskind)
Ich denke, ich könnte auch nicht abtreiben, geschweige denn so spät - fast egal was wäre.
Es ist mein Kind.
Seit der Schwangerschaft mit Julian und allem, was ich gesehen habe, (schlagendes Herz in der 6. SSW, Ultraschallbild einen Tag nach "Abtreibungsfrist" - alles dran und ein kompletter Mensch), erst recht nicht mehr.
Was ist denn, wenn das Kind unter der Geburt eine Behinderung bekommt oder die Behinderung vor Geburt nicht feststeht? (Sauerstoffmangel usw.)?
"Tötet" man es dann auch?
Ansonsten schliesse ich mich Cundrie an...
Gruß
Simone

ach ja, noch was:

In einem anderen Forum, in dem ich teilweise mitgelesen habe, gab es auch so einen Fall.
20. SSW - Kind wahrscheinlich nicht lebensfähig - Termin zur Spätabtreibung stand schon fest - Mutter hat sich dageben entschieden - Kind kam zur Welt - lebt immer noch, trotz Behinderung (irgendeine seltenere Trisomie) entwickelt sie sich aber wohl gut.
Es gibt ein Gästebuch des kleinen Mädchens, wer mehr darüber wissen will, bzw. die URL des GB´s, der schreibt übers Profil.
Gruß
Simone

@mone

Nein, man tötet das Kind danach nicht!
Aber ich kann nicht in Worte fassen wie meine Gefühle dann wären und ich weiß, ich wäre der unglücklichste Mensch!
Ich weiß, es klingt hart, aber jetzt mal ganz ehrlich...
wie würdest Du fühlen wenn Du Dein langersehntes Baby im Arm hättest und es schwer behindert wäre??
Ich kann mir nicht vorstellen (und sei ehrlich zu Dir selbst) das Du denkst "hey das ist mein Kind und es ist egal ob es behindert ist oder nicht...ich liebe es genauso und es ist mir egal was ab jetzt mein Kin dund ich durchmachen müssen!"
Ich finde es auch egoistisch um jeden Preis ein Kind behalten zu wollen! Hätte ich die Wahl wäre ich lieber nicht geboren als behindert und mein Leben lang auf andere Hilfe angewisen.
Und ich finde es auch eine Schande wenn manche sagen das Trisomie Kinder glücklich sind weil sie nicht mitbekommen was um sie herum geschieht, sie leben in ihrer eigenen Welt.
Genau solche Aussagen finde ich schrecklich! Und man hört es immer wieder!
LG Mel

@mz

Hallo,
ja, es ist ein heikles Thema...
Sicher, "glücklich" wäre ich über das behinderte Kind nicht.
Ich müßte ebenfalls sehr sehr kämpfen, denke ich.
Trotzdem ist es *mein* Kind.
Aber (Spät-)Abtreibung wäre für mich keine "Lösung" dieses "Problems".
Ich kann das nicht. Damit wäre *ich* mein komplettes Leben unglücklich, ich denke, ich könnte mit dieser "Entscheidung" nicht leben.
Ich habe lange genug mit behinderten Kindern gearbeitet, es ist ein anderes Leben, für die ganze Familie.
Ich für mich fände es auch schwierig, selbst eine Entscheidung zu treffen, was lebenswert ist bzw. was nicht?
Trisomie 21 ist ok, Spina bifida auch, aber ein Kind mit spastischer Lähmung nicht, oder umgekehrt?
Nein, ich könnte es nicht.
Momentan könnte ich mir auch keine Situation vorstellen, in der ich abtreiben würde...
Vielleicht bei einer Vergewaltigung oder wenn ich deswegen sterben würde - aber selbst dann - ich weiß es nicht.
Gruß
Simone

Re: @mone

Hi Mel und auch alle anderen,
ich kenne viele Trisomie Kinder und habe nicht den Eindruck daß sie in ihrer eigenen Welt leben, ausnahmslos empfinde ich sie als sehr liebens- und lebenswert. Ich finde es anmaßend definieren zu wollen wo lebenswert aufhört. Ich habe bei Nels keinen Feinultraschall machen lassen weil ich mein Kind so annehme wie es ist, mein Mann sieht das genauso und ich denke wenn man sein Baby im Arm hält wird man es lieben wie es ist, deshalb möchte ich gar nicht vorher vor eine Wahl gestellt werden. Außerdem sind nur 5% aller Behinderungen genetisch bedingt der weit größere Anteil ist auf Zwischenfälle unter der Geburt zurückzuführen, was ist denn dann?
Aber sicher muß das jedes Elternpaar für sich entscheiden, Verurteilen will ich niemanden aber ich frage mich wo der dieser Anspruch nach Perfektionismus noch hinführt??
Ich finde es auch ganz und gar nicht egoistisch ein Kind um jeden Preis behalten zu wollen, im Grunde halte ich das für die Pflicht der Eltern.
Das soll kein Angriff sein aber das ist eben meine Sicht der Dinge.
LG, Nicole.

Sorry meinte @mel...;O) o.T.

Re: @mone

Es geht in meinen Augen weniger um Perfektionismus, jedenfalls den meisten Eltern. Aber jeder moege sich mal vorstellen, was es bedeutet, ein Kind nicht nur ein Jahr zu pflegen, so wie wir es jetzt tun, sondern sein ganzes Leben lang. Ich meine weniger Trisomie 21, sondern Kinder, die wirklich schwer behindert und allein nicht lebensfaehig sind. Und dann denke ich an all die Postings hier, wo es darum geht, dass man am Ende ist, weil man einige Wochen oder Monate kaum geschlafen hat oder weil das Baby den ganzen Tag nur schreit und man weiss nicht, was es hat, weil es sich nicht ausdruecken kann. Und man traegt es stundenlang im Arm oder Tragetuch, weil es noch nicht laufen kann.. Man wechselt Tag fuer Tag die Windeln, weil es nicht sauber ist. NOCH. Das alles ist zu ertragen, weil es zeitlich begrenzt ist, aber was fuer eine Situation, wenn es sich um einen Dauerzustand handelt? Es sagt sich sehr leicht, ich nehme jedes Kind, was da kommt, wenn man nicht wirklich vor dieser Entscheidung steht.
Wer all dies auf sich nimmt, um seinem Anspruch gerecht zu werden, kein Menschenleben zu beenden, auch wenn dieser Mensch sich seiner selbst noch nicht bewusst ist, hat meinen Respekt. Aber ich finde es wiederum anmassend, von anderen die selbe Aufopferung zu verlangen. Natuerlich ist es heikel, eine Grenze zu ziehen, was ertragbar ist fuer Eltern und fuer das Kind, und was nicht. ff.

Re: @mone

Aber man macht es sich doch sehr einfach, wenn man sagt, es ist die Pflicht der Eltern, JEDES Opfer zu bringen, die SS fortzufuehren, egal, was das fuer die Zukunft der Familie bedeutet. Austragen um jeden Preis? Egal welche koerperlichen und seelischen Folgen dies fuer Eltern und das behinderte Kind hat? Hauptsache am Leben, egal wie dieses Leben aussieht?
Das sind so Fragen, die mir durch den Kopf gehen, die ich aber jetzt aus Zeitmangel nicht weiterfuehren kann.
BErit

@berita

Hallo,
ich sage nicht, dass jeder diese Pflicht hat, ich weiß nur ziemlich sicher, dass *ich* es nicht könnte.
Ich bin natürlich froh, in meiner SS nicht in dieser Situation gewesen zu sein und ich hoffe auch, nie dahin zu kommen.
Ich kann nur für mich sprechen, wenn ich sage, dass ich bei einer (Spät-)Abtreibung mein ganzes Leben lang unglücklich und unzufrieden wäre.
Ich sehe keinen Unterschied zwischen "vor" und "nach" der Geburt. Leben ist es für mich so und so, egal zu welchem Zeitpunkt, und sowieso nach der 20. SSW oder noch später, wenn das Kind außerhalb schon nahezu lebenfähig ist.
Deswegen gäbe es für mich auch (wahrscheinlich) kein Entscheidungskriterium, bei dem *ich* über ein Menschenleben richte - ungeboren oder nicht.
Für viele ist es eben selbstverständlich, dass sie ihr (geborenes) Kind bei einem Unfall nach der Geburt (Sauerstoffmangel oder Unfälle später im Leben) natürlich behalten und es für sie undenkbar wäre, dieses dann zu töten.
Aber eine Spätabtreibung aus demselben Grund ist dann ok...
Das kann ich nicht nachvollziehen, da es für mich ein und dasselbe ist - das Kind ist für mich schon lebendig.
Ich weiß nicht, wie ich mit dieser Belastung umgehen könnte, ich weiß nicht, wie mein/unser Leben verlaufen würde.
Aber durch einen Unfall eines lebenden Kindes kann einen dasselbe Schicksal auch treffen - ich wünsche es niemanden, aber diese Gefahr ist größer als ein behindertes Kind schon im Mutterleib.
Simone

Re: @mone

hallo!
Ich kann mich mone in allem anschließen und möchte nochmal betonen: Wer meint, dass er mit einem behinderten Kind (wie auch immer) nicht leben kann, der kann ihm trotzdem das Leben schenken. Vielleicht bekommt es in einer Pflegefamilie oder in einem Heim ein schönes erfülltes Leben.
Das sollte man sich wenigstens überleben.
LG,
Cundrie

Re: @berit

Hallo Berit, ich glaube in ein paar Punkten hast Du mich wirklich Mißverstanden. Also ich denke wenn es an die Gesundheit der werdenden Mutter geht ist das sicher ein Punkt an dem nur die Frau abwägen sollte ob sie das auf sich nehmen will, was aber sicherlich sehr selten der Fall ist. Mir geht es vor allem darum, daß es außer der Möglichkeit der Abtreibung für das ungeborene Kind ja noch andere Möglichkeiten gibt, z.B. auf die Welt zu kommen und (wie auch schon Cundrie schrieb) in eine Pflegefamilie o.ä. untergebracht zu werden. Ich denke die körperlichen und seelischen Folgen für die Familie sind in beiden denkbaren Fällen im voraus kaum abzusehen also wie gesagt daß muß dann jedes Paar für sich entscheiden. Noch ein Punkt ist, daß ich es nicht nur als eine lebenslängliche Aufopferung sehe sich ein Leben lang (übrigens gibt es da auch viele Möglichkeiten der Ubterstützung!!)um ein "behindertes" Kind zu kümmern auch und gerade diese Kinder geben einem ja auch viel zurück...nur so als Denkanstoß. Wie gesagt ich verurteile da niemanden und weiß das jedes Kind, gesund oder nicht, einen sehr schnell an die körperlichen und psychischen Grenzen treiben kann aber zu sagen "nööö das ist nicht lebenswert" finde ich anmaßend, ist einfach so. Ich habe eine Zeit lang viel mit behinderten Kindern zusammengearbeitet (Behinderungen in vielen verschiedenen Varianten)und kann sagen es ist wirklich anstrengend aber es hat mir sehr viel gegeben unter anderem auch meine Einstellung..geht weiter

Re: @berit

....zu diesem Thema. Oh Mann, was ein Thema. Ich hoffe Du verstehst wie ich das meine will hier niemanden angreifen ;O). LG , Nicole.

...sich seiner selbst noch nicht bewusst sein...

hallo berit,
es dauert auch nach der geburt noch viele monate, oftmals erst jenseits des ersten lebensjahres, bis ein mensch sich seiner selbst bewusst wird...
lg,
maria

"lieber nicht geboren..."

Hallo!
Wir hatten einen sehr lieben Freund der Familie, für uns Kinder wie ein Onkel oder eher ein noch engeres familienmitglied. Er hatte die Glasknochenkrankheit und ist in einem Heim groß geworden. Er hat immer gesagt: "Ich bin sehr froh über mein Leben. Ich kenne es nicht anders. Es ist manchmal beschwerlich, aber ich bin froh, dass ich dieses Leben leben darf."
Klar. Ich denke mir auch: Wenn ich mal einen Unfall haben sollte und ich die wahl hätte, ob man die Maschinen ausstellt oder ob ich mein Leben lang schwerstbehindert von meiner Familie gepflegt werden müsste, dann würde ich wollen, dass man die blöden Maschinen ausmacht.
Aber der Fall ist hier etwas anders: Zum einen kenne ich mein "anderes" Leben, es würde mir, die ich klaren Verstandes bin, eben schwer fallen, entweder auf mein bisheriges Leben zu verzichten oder mich halt pflegen zu lassen.
Der andere -vielleicht wichtigere Punkt- ist: Es ist mein Leben, über das ich entscheide und nicht das Leben eines Kindes, das nicht die Chance hat, irgendetwas zu entscheiden, da ich es vorher töte.
Diese Aussagen zu Trisomie-Kinder sind wirklich lächerlich und völlig überholt. Gerade Trisomiekinder kann man so toll fördern, dass sie zur Schule gehen können und sich ganz toll entwickeln. Natürlich nehmen sie die Welt vernünftig wahr, haben Freude am Leben und sind verletzbare und eben auch beglückbare, lernfähige Menschen. Nur eben mit einem Handicap.
LG,
Cundrie

Re: "lieber nicht geboren..."

Hallo Cundrie, das hast Du echt toll geschrieben und spricht mir aus der Seele. LG, Nicole.

Re: "lieber nicht geboren..."

Da ich deke das nun mitlerweile alles gesagt wurde...nur noch kurz zum Abschluss.
Ich kann sehr wohl die Einstellungen derjenigen verstehen die sich in jedem Fall für ein behindertes Kind entscheiden würden, sage aber für MICH und MEINE FAMILIE das wir dieses Päckchen niemals tragen wollen würden.
Ich denke viele Behinderte werden sich irgendwann mit ihrem Schicksal abfinden, es bleibt ihnen ja auch kaum was anderes übrig, aber ich möchte einem Kind dem solch eine Zukunft bevorsteht später nicht sagen müssen "ich habe Dich ausgetragen damit Du lebst". Ich könnte es mir nie verzeihen wenn mein Kind mir das irgendwann mal vorwürft.
Ich würde es auch nicht austragen und dann in eine Pflegefamilie geben, denn das ist in meinen Augen nichts anderes.
Es ist ein heikles Thema und man kann nur seine Mainung sagen, aber niemanden versuchen zu überzeugen!
LG Mel

noch ein letztes...@mel

hallo mel,
auch mit zwei nicht behinderten kindern (die das hoffentlich auch nie werden), bist du nicht davor sicher, dass sie dir eines tages zum vorwurf machen, dass du sie geboren hast.
ich würde sogar behaupten, dass lebensmüdigkeit unter nicht-behinderten verbreiteter ist, als unter behinderten.
von einem toten kind wird man natürlich keine vorwürfe zu hören kriegen.
nimms mir nicht übel, dass ich das so krass ausdrücke, aber das ist mir so ein bisschen sauer aufgestossen.
du hast natürlich recht: es ist ein heikles thema, man kann hier niemandem seine meinung aufdrücken, man kann sie nur zum ausdruck bringen.
lg und ein schönes wochenende wünscht
maria

Re: Es gab einen Film auf Arte...

Hallo,
im ersten Moment dachte ich ich hätte den Film gesehn. Den Film den ich gesehn hatte gibt es aber schon länger und ist ähnlich. Ebenfalls "totgeweihtes Kind", Hausgeburt, ein paar Stunden später dann verstorben. Dieser Film hat mich unglaublich bewegt.
Eine Frage: Hast Du von dem Film "MeinkleinesKind" eine Aufzeichnung? Ich war gerade auf der hp und ich denke das er ebenfalls wahnsinnig beeindruckend ist?!
LG
Tanja

Re: Es gab einen Film auf Arte...

Hallo Tanja,
nein, ich habe den Film leider nicht aufgenommen und hoffe darauf, dass er irgendwann nochmals wiederholt wird.
Der Film ist sehr beeindruckend, weil man ja alles (Schwangerschaft, die Entscheidung, die Geburt, Reaktionen anderer usw.) hautnah und zeitgleich miterlebt.
Ich musste mehrmals weinen...
Gleichzeitig wirkte aber alles so harmonisch und als der Junge dann geboren war, wirkte es, als schliesse sich der Kreis und es war gut so...
Das Kind so aufzunehmen und in dieser Athmosphäre in Ruhe sterben zu lassen, fand ich "schön" für das Kind, so komisch es sich auch anhört...
Es ist schon ziemlich heftig und ich habe mich mehrmals gefragt, ob ich unter dieser Belastung nicht zusammengeklappt wäre.
Es lohnt sich meiner Meinung nach, den Film anzuschauen, in einer ruhigen Stunde allerdings.
Beindruckend und so nahe alles...
Gruß
Simone

Mitschnitt

Hallo Simone,
man kann sich mit den Sender in Verbindung setzen. Häufig gibt es Mitschnitte die man kaufen kann.
LG Dani

Nachtrag

war gerade auf der HP und dort kann man en Film bestellen.
LG Dani

Re: Nachtrag

Hallo,
hab ich auch schon gesehn, kostet aber 40 Euro, das ist mir ehrlich gesagt schon zu teuer, da wart ich auf die Wiederholung.
Liebe Grüße,
Tanja

Re: Nachtrag

wow, das ist ordentlich! Habe ich, ehrlich gesagt, auch gar nicht drauf geachtet!
LG Dani
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