Hallo Silvia,
ich bin auch eine eher stille Mitleserin. Deine Familiensituation ist mir sehr bekannt. Seit mein Mann und ich uns kennen, haben wir immer wieder Phasen gehabt, in denen wir eine Wochenendbeziehung geführt haben, z.Z. wieder seit Oktober 2004. Im Prinzip komme ich mit der Situation relativ gut zurecht, doch gibt es immer wieder Phasen (z.B. nach der Geburt unserer Zweiten), in denen sich die Erwartungen an das Wochenende nicht realisieren liesen (die Wochenenden begannen wie bei dir). Bei uns lag es daran, dass ich einfach kaputt und müde von der Woche mit zwei kleinen Kindern war und von meinem Mann erwartete, dass er mich sofort am Freitagabend unterstützte. Er war müde und kaputt von seiner Arbeitswoche und der langen Autofahrt und wollte seine Ruhe und sich Erholen im Kreise seiner Familie. Eine Lösung, die beide Seiten befriedigt wird es nicht geben, so lange die Kinder einen brauchen. Daher ist es mit Tipps geben schwierig. Wir haben in dieser Zeit viel geredet (auch am Telefon) und es kam auch die Überlegung, ob ich nicht mit den Kindern nicht zu ihm ziehen sollte. Aber ich habe mich dagegen entschieden, da mein Mann einen sehr anspruchsvollen Job ausübt, mit Arbeitszeiten bis teilweise Mitternacht. Da wäre ich in einer fremden Umgebung auch auf mich alleine gestellt. Der Kompromis bei uns sieht so aus, dass mein Mann versucht, am Freitag gegen 20 Uhr da zu sein, um mit uns gemeinsam Abendbrot zu essen und wir die Kinder gemeinsam ins Bett bringen. Das nimmt bereits eine Mengen Stress weg und wenn die Kinder schlafen, können wir uns problemloser auf uns als Paar einlassen. Desweiteren haben wir eingeführt, dass wir mindestens 3mal am Tag miteinander telefonieren (frühs, am Abend für unsere Große und Nachts für mich). So werden auch die ganzen Alltagsereignisse und Probleme nicht geballt auf das Wochenende übertragen. Und ich habe eine Haushaltshilfe bekommen, die mir in der Woche hilft. So findet bei uns am Wochenende kein Hausputz mehr statt. Sicher kommt es trotzdem immer mal wieder zu Auseinandersetzungen, doch sind sie in letzter Zeit weniger geworden. Schwierig ist die Familiensituation trotzdem und so manches mal beneide ich die Familien, wo der Papa abends nach Hause kommt. Aber Krisen gibt es in jeder Familie und ich habe aufgehört langfrisitige Erwartungen und Pläne an die Zukunft zu stellen und mache das Beste aus unserer Situation.
Sei lieb gegrüßt und ihr schafft das
Anke