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Stillen? - Für mich eine Horrorvorstellung!

Hallo ihr Lieben! Ihr könnt mich für verrückt und vielleicht auch egoistisch halten, aber ich habe absolute Abversionen gegen das Stillen. Wenn ich nur an die vielen Berichte über Brustentzündungen, Milchstaus, etc. denke wird es mir echt übel. Eine Freundin von mir arbeitet als Kinderkrankenschwester und hat sich auch dagegen entschieden, da sie schon so viele schlimme Sachen, (Entzündungen, etc.) gesehen hat. Ganz zu schweigen davon wie die Brüste danach aussehen. Fühle mich jetzt schon schrecklich mit der schwangerschaftsbedingten Vergrößerung meiner Brüste und freue mich schon so auf die Entbindung, so daß sie dann endlich wieder ihre ursprüngliche Form annehmen können. Denke mal, daß für mich auf keinen Fall stillen in Frage kommt. Finde es übrigens auch viel schöner für den Vater wenn er das Fläschchen von Anfang an geben kann. Sicher ich weiß, daß es mittlerweile heißt, daß Muttermilch das Beste für das Kind ist, aber vor 30 Jahren hat kaum jemand gestillt und troztdem ist aus uns allen etwas geworden, oder? Gibt es denn da draußen irgendjemand den es so ähnlich geht wie mir?
LG Steffi
Bisherige Antworten

hin- und hergerissen...

hallo steffi,
ich bin total hin- und hergerissen, auf der einen seite will ja nur das beste fuers kind und so natuerlich wie moeglich und billig ist's auch ... u.s.w. u.s.f. ...
auf der anderen seite habe ich auch angst, meine ma hatte wohl auch schlimme probleme mit brustentzuendung und so...
und man ist so gebunden - will nicht in der oeffentlichkeit mit baby am blanken busen auf der parkband stillen... neeee...
und angst davor, wie die brueste nachher aussehen, habe ich auch (leere saeckche - horrorvorstellung...)
ich weiss es echt nicht... wahrscheinlich werde ich es versuchen, aber auch direkt einstellen, wenn es probleme gibt... mal schaun - hab ja noch fuenf monate zum nachdenken...
gruss
honey (18.ssw)

Re: Stillen? - Für mich eine Horrorvorstellung!

Liebe Steffi,
ich kann Dich da voll und ganz verstehen. ICh will mein Baby auch nicht stillen. Für mich ist diese Vorstellung auch der pure Horror, zumal meine Mutter und meine Oma beide vom Stillen eine Brustentzündung bekommen haben, die sich gewaschen hat. Und da ich bis jetzt alles schlechte was die beiden haben/ hatten auch bekommen habe, sehe ich vom Stillen lieber von vorn herein ab- auch wenn sämtliche Ärzte, Hebammen, Freundinnen, die Mutter meines Mannes und seine Schwestern das ganz anders sehen. Aber schließlich geht es hier um mich und mein Kind und um sonst keinen. Und mein Mann findet die Vorstellung auch mal das Fläschchen geben zu können bis jetzt ganz prima und unterstützt mich in dieser Hinsicht voll und ganz. Also, Du siehst, du bist nicht alleine mit dieser - ach so bösen- Meinung!
LG Elli

Stillen: mein Traum (lang) Teil 1

salut,
also brustentzündungen sind folge von falscher brustpflege, z.b. seife an die brustwarzen soll nicht gut sein und so dinge. meine mutter hatte sie, meine schwester hat 2 töchter langfristig gestillt, sie auch an der brust einschlafen lassen etc. ohne probleme. das stillen fördert die ganze rückbildung des körpers, du kommst schneller wieder in form. und dass der busen ohne stillen weniger verformt wird, halte ich für ein gerücht, ich habe im gegenteil gelesen, dass das stillen den busen pflegt, während er sonst wie oben beschrieben in sich zusammenfallen kann.
stillen ist für die babys sehr gesund: erstens die abwehrkräfte werden super gestählt, zweitens werden allergieneigungen gehemmt (während die andere ersatznahrung sie evtl. sogar fördert), drittens und vielleicht das wichtigste: das stillen ist ein psychosoziales kapital für das leben dieses neuen erdenmenschen, es beruhigt die kinder (gefahr von zappelphilipp sehr reduziert), es gleicht sie aus und läßt sie in ihrem leben als grunderfahrung "zufriedenheit" haben. viertens: wer nicht stillt, muss schnuller nutzen bzw. wenn er sie dem kind nicht gibt, steckt es sich was anderes in den kiefer (fläschchen, deckenzipfel, etc). dadurch verformt sich der kiefer und du kannst schon mal die behandlung beim kieferorthopäden einplanen.

Re: Stillen: mein Traum (lang) Teil 2

fünftens: frauen, die sich auf das stillen eingelassen haben, haben später oft mehr probleme mit dem abstillen (psychisch) als die stillkinder, die irgendwann die feste nahrung als sehr interessant entdecken und erproben. das stillen tut offenbar auch der psyche der mutter gut, etc.
der busen einer stillenden frau ist ganz anders als ein anderer busen und wird nicht mit erotik identifiziert. in der öffentlichkeit wird man seinen busen eh fast nie zeigen (und wenn auch nur den bruchteil einer sekunde, bis das quengelnde kind drann ist) und meist sucht man sich dann eben eine "stille" ecken: denn das wort "stillen" kommt nicht von ungefähr. die meisten kinder brauchen dafür ruhe, die mutter auch. sonst klappt das stillen schlecht.
soweit mein senf dazu. unsere busen werden eh nicht schöner sein nach der SS und vieles läßt sich später mit calinetics und aerobic auch wieder gutmachen :-))
ratet mal ob ich stillen will *lachfrech*
LG gonschi
12+6

hanna lothrop, das stillbuch

das stillbuch von hannah lothrop wollte ich jetzt gerade noch empfehlen :-)
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/346634431X/qid=1016121800/sr=2-2/feministischethe
gonschi
12+6

Re: hanna lothrop, das stillbuch

Hallo
Natürlich muss jeder selber wissen, was gefällt, aber ich möchte mal aus meiner Erfahrung berichten. Ich habe mein Tochter 6 Monate gestillt. Das Gefühl dabei war wirklich schön. Wenn die Kleine gequengelt hat, konnte ich sie einfach an die Brust nehmen und sie so beruhigen. Mein Busen (er ist allerdings nicht sehr gross) sieht noch aus wie vorher. Ich hatte übrigens auch eine Brustentzündung, aber die legte sich nach wenigen Tagen mit Hilfe von Wickeln wieder.
Etwas fand ich aber wirklich mühsam: Ich ging ziemlich bald wieder arbeiten und musste dafür Milch abpumpen, das ist wirklich langweilig und mühsam.
LG
Chris

Re: Gonschi, ich kann Dir nur zustimmen !

ICh möchte das Kind auch sooo gerne stillen. Beim ersten ging es leider nicht, weil er 2 Wochen in der Kinderklinik war und ich ständig abpumpen musste. Dann war ich nervlich so fix und fertig, daß ich nichts mehr gegessen und viel zu wenig getrunken habe. Da war die Milch versiegt. Als wir daheim waren habe ich nochmal probiert, aber da war leider nichts mehr zu machen. Ich hoffe, daß es dieses Mal endlich funktioniert ! LG Jessi

Aber zum Glück darf ...

...ja jeder seine eigene Meinung haben! :0) Nicole(21 Woche)

Re: Stillen? - Für mich eine Horrorvorstellung!

Moin Steffi,
ich hab gerade nach 2,5 Jahren meinen Sohn abgestillt. Meine Brüste sind vollkommen ok und ich hoffe, daß auch das neue Wuselchen so viel Spaß am Stillen hat wie mein großer und ich.
Angst, ob und wie und überhaupt hatte ich vorher auch, aber anders als Du wollte ich es auf jeden Fall versuchen. Es gab nur wenige Nächte an denen ich Papa gern die "Arbeit" aufgehalst hätte, mein Zwerg hatte damals nämlich überhaupt keine Flasche genommen - auch nicht mit MuMi. Wenig Milch, viel Milch alles kommt natürlich vor, aber man muß keine Brüstentzündung kriegen dadurch, im Krankenhaus sehen die natürlich nur die Fälle wo es dazu gekommen ist.
Ich fand - als ich die Traute hatte auch z.B. im Restaurant zu Stillen - nichts einfacher als, Baby und Kinderwagen ins Auto und LOS - kein Nachdenken wieviel Fläschchen man mitnehmen muß, kein Auskochen, Sterilisieren, vom Geld ganz zu schweigen.
Meine Mutter hat auch nur ganz ganz kurz gestillt und meine Schwester gar nicht, waren also nicht die richtigen Berater, es gibt aber wirklich nichts besseres- siehe daran, daß die Insustrie ein "Werbeverbot" für die ersten 6 Monate hat. Neue Forschungen zeigen, daß es die Mama sogar vor Brustkrebs schützt.
Sprich doch vorher mit einer Hebamme/Stillberaterin, die dir sowohl die Vor-als auch Nachteile? aufzeigen können und laß dann in den ersten Tagen nach der Geburt deinen Körper und dein Kind entscheiden und nicht jetzt schon deinen Kopf.
Elke

Re: Stillen? - Für mich eine Horrorvorstellung!

Hallo,
mein mann und ich haben lange darüber diskutiertob ich stille oder nicht. er hätte es schon ganz gerne, ich habe schreckliche aAngst davor Hängetitten zu bekommen.
Aber da ich nicht nur an mich denken darf haben wir uns vor und nachteile zusammengesucht und ich muß sagen, dass für mich persönlich die Nachteile überwiegen. Was heißt das ich nicht stillen werde.
Das einzige was mich noch umstimmen könnte wäre, wenn mein Mann mir verspricht, das ich mir einen Silikonbusen machen lassen darf, wenn meiner hinterher hängt. (habe Körbchengröße C/D kommt auf den BH an)
Man bekommt ein Kind auch mit der Flasche groß
LG
sandy

Wer nicht will, dass sich der Busen verändert,...

darf gar nicht erst schwanger werden. Da wächst er nämlich schon und das entsprechende Drüsengewebe wird angelegt. Ob dann gestillt wird, ist egal. Vielmehr: Je langsamer abgestillt wird - eben nicht direkt nach der Geburt oder nach einer bestimmten Zeit Knall auf Fall, desto mehr Zeit hat die Brust langsam wieder Drüsen- durch Fettgewebe zu ersetzen - was den "leerer Sack"-Effekt mildert.
Übrigens, je länger Du stillst, desto geringer ist Dein Risiko, später an Brustkrebs zu erkranken. Kein Brustkrebs ist auch eine Methode, sich einen ganz hübschen Busen zu erhalten - und dabei auch noch am Leben zu bleiben.
Ach ja, älter werden darf man natürlich auch nicht, wenn man seinen schönen Busen behalten will...
Ike

Das muß jeder für sich selbst entscheiden

Ich möchte wirklich gerne stillen. Die zwei Hauptgründe für mich sind, daß es für das Baby das Beste sein soll und außerdem könnte ich mir vorstellen, daß es durch diesen innigen Kontakt gut für die spätere Beziehung zueinander ist. Ob beides stimmt, weiß ich natürlich nicht sicher, aber es erscheint mir nicht unrealistisch. Meine Schwester ist Kinderkrankenschwester und sie hält Stillen für absolut wichtig und gut. Natürlich habe ich auch Angst davor, später mit leeren Milchschläuchen ´rumzulaufen, aber es MUSS ja nicht passieren. Vielleicht habe ich die Veranlagung dazu, vielleicht nicht - ich werde es erfahren. Aber ich habe vorsichtshalber meinen Freund darauf hingewiesen, daß es möglich WÄRE, daß mein Busen später nicht mehr so toll aussieht. Er unterstützt mich in dem Wunsch, unser Kind zu stillen - zum Glück. Davon, daß ich eine Brustentzündung oder ähnlich Fieses bekomme, gehe ich erst einmal nicht aus. Ich denke positiv und sage mir, daß das Stillen doch eine der natürlichsten Dinge auf der Welt ist. Nichts, worum man einen Aufstand machen müßte. Ich bin gespannt, wie´s wird...
Nanni

Re: Stillen? - Für mich eine Horrorvorstellung!

Hi Steffi,
erst mal: Es muss jeder selbst entscheiden - aber probieren würd ichs mal - vielleicht ändert sich deine Meinung schlagartig nach dem ersten Versuch und wenn du deinem Baby zu siehst :-)))
ABER: Keinem Baby bringt es was, wenns die Mutter nicht will, die Aversionen übertragen sich aufs Kind und auf deine Milch, die dann auch vielleicht gar nicht kommt.
Und die "schlimmen Sachen" müssen nicht sein. Ich habe meinen Sohn 9 Monate gestillt, hatte weder Milchstau, Brustentzündung noch sonstwas. Das einzige Problem (mein Mann sieht das aber als Vorteil *ggg)) ist, dass meine Brust größer geworden ist.
Also, mal nicht von vornherein NEIN rufen, vielleicht probierst dus erst mal und wenn es wirklich nicht geht, dann greif zur Flasche :-)
Klar ist Muttermilch das Beste fürs Baby (ich will auch wieder stillen), aber wenn die Mutter es nicht kan, weil sie nicht will, und mit einer ablehnden Haltung der Sache gegnübersteht, wirds eh nix. Lass mal auf idch zukommen, dass muss Frau einfach selbst entscheiden und keiner wird dich für deine Entscheidung "verurteiel".
Liebe Grüßle, Moni

Re: Stillen? - Für mich eine Horrorvorstellung!

hallo steffi!
als ich mein erstes kind bekam, hab ich auch gedacht "oh nein! die figur ruiniert, und dann auch noch hängebusen vom stillen, und überhaupt, lass ich das gör doch nicht den ganzen tag an mama hängen!"folglich hab ich vom ersten tag an die flasche gegeben. mein zweites kind, kaum 11 monate später, wurde ebenfalls ein flaschenkind, weil ich dachte "der körper hatte mit zweimal ss so kurz hintereinander genug zu tun, jetzt ist für mama erholen angesagt!" mein drittes kind war ein totales wunschkind, und diesesmal wollte ich vorbildlich sein, und stillen, was das zeug hält...mit dem endergebnis: er wollte nicht.hat von anfang an die linke brust völlig verweigert, und schon nach zwei tagen hat er beim stillen nur noch geschrien.also wieder ein flaschenkind.allerdings hatte ich ziemlich ärger mit dem abstillen, denn ich hatte milch, die eigentlich für zwei gereicht hätte. jetzt bin ich mit dem vierten kind schwanger, und ich wünsche mir, dass es diesesmal mit dem stillen klappt.aber auch diesesmal halte ich mir die option flasche offen. sobald es irgendwelche probleme gibt, stelle ich sofort um, und damit der papa auch in den genuss des babyfütterns kommt, werde ich definitiv auch abpumpen.
ich finde, jeder muss für sich selber entscheiden, wie er sein baby ernähren möchte, und ich denke, dass du auf jeden fall bei deiner entscheidung unterstützt werden solltest, egal wie die ausfällt.
Ich wünsche dir noch eine wunderschöne ss und eine tolle geburt
lone

Re: Stillen? - Für mich eine Horrorvorstellung!

hallo! eigentlich sollt ich mich wahrscheinlich nicht zum thema äußern, weil ich find`s einfach nur traurig wenn eine mutter ihr kind nicht stillen will. traurig weil einfach gegen die natur und traurig weil ich glaube daß viel von der innigen mutter-kind-beziehung verloren geht!
ad "vor 30 jahren hat kaum jemand gestillt....aus uns allen ist was geworden", ja viel allergieanfällige und kränklichere menschen....
naja. wie schon jemand gesagt hat, jeder muß das für sich selbst entscheiden!!
lg sahannya&pünktchen

ich will auch nicht...

hi steffi,
ich sehe es so ähnlich wie du.
ich möchte auch nicht stillen und das aus ganz vielen verschieden gründen.
ich denke die entzündungen ect. müssen nicht sein, was aber bestimmt wichtig ist man sollte hinters stillen stehen und es nicht nur machen weil alle sagen, mach es doch oder versuche es doch.
ich stehe nicht 100% dahinter und habe mir aber trotzdem bücher genommen und mich informiert und war auch kurz davor es vielleicht für eine woche zu probieren.
jetzt ist es so, dass mein busen drei nummer größer geworden ist und ich bin jetzt in der 25 ssw.
das heißt er wächst bestimmt noch mehr, ich will mir gar nicht vorstellen, was geschieht, wenn die milch einschiesst.
tut mir leid, da kann man mich egoistisch finden, ich werde es nicht tun.
ich denke es ist auch wichtig fürs kind, wie ich mich fühle.
wenn es mir nicht toll geht, wird das kind sich auch nicht darüber freuen.
mal was zu den allergien, ich komme aus einer familie mit 5 kindern. die ersten vier sind alle gestillt worden, nur das letzte kind nicht mehr.
keine allergien habe ich ( bin gestillt worden, aber nicht so lange) und mein bruder der nicht gestillt worden ist.
die anderen haben alle allergien und das nicht wenig, da fragt man sich doch, wie konnte das geschehen.
geh danach wie dein gefühl ist und lass dir von keinem rein reden.
liebe grüsse wilma :-)

Aus uns ist auch was geworden...

und es ist uns z.B. auch nichts passiert, obwohl wir beim Autofahren immer unangeschnallt auf dem Rücksitz saßen - dort gab es nicht einmal Anschnallgurte. Trotzdem würde man das heute wohl kaum so machen.
Ich finde das Argument "hat uns auch nicht geschadet" nicht sehr überzeugend.
Ike

"Vorteile" des Nichtstillens - Teil 1

"Die Flasche kann auch der Vater geben. Stillen kann nur die Mutter, der Vater fühlt sich dadurch oft ausgeschlossen."
Im Endergebnis wird es darauf hinauslaufen, dass der - gewöhnlich berufstätige Vater - dem Baby vielleicht (wenn es hoch kommt!) 2 mal am Tag die Flasche gibt. Die übrigen Male hat die Mutter das Theater mit dem Zubereiten des Fläschchens, während sie es mit dem Stillen viel bequemer haben könnte. Außerdem hindert den Vater nichts daran, auch wenn er das Baby in den ersten 6 Monaten nicht füttern kann, zu ihm eine enge Beziehung aufzubauen. Die Beziehung zwischen Vater und Kind muß ja nicht genau identisch mit der zwischen Mutter und Kind sein (beide geben die Flasche). Vielmehr ist beides eine ganz eigene und besondere Beziehung. Schließlich kann der Vater, wenn er unbedingt will, nachdem das Stillen etabliert ist, das Baby auch mit abgepumpter Muttermilch füttern.

"Vorteile" des Nichtstillens - Teil 2

"Flaschenkinder schlafen besser durch."
Sagt man. Wissenschaftlich erwiesen ist es nicht. Ich denke, das ist genauso ein Gerücht, wie dass das Zufüttern zum Durchschlafen führen würde. Jedes Kind hat da einfach seine Eigenheiten, ganz egal, wie es gefüttert wird.. Unser Sohn
zum Beispiel (vollgestillt bis 6 1/2 Monate) hat ab dem zweiten Monat durchgeschlafen und damit erst mit 7 1/2 Monaten aufgehört, als er nennenswerte Mengen Beikost gegessen hat. Im übrigen hole ich das Baby lieber um 5 zu mir ins Bett und schlafe während des Stillens weiter, als dass ich um 6 in der Küche ein Fläschchen fertigmachen muß.
"Man kann die Milchgabe exakt dosieren."
Ja und? Was habe ich davon? Nur die Sorge: "Er hat sein Fläschchen heute gar nicht ausgetrunken!" Die Sauerstoffgabe an mein Baby kann ich doch auch nicht dosieren und keiner macht sich normalerweise Gedanken darüber. Das Baby wird sich schon holen, was es braucht. Das kann heute weniger und morgen mehr sein. Oder essen wir Erwachsenen an jedem Tag exakt die gleiche Menge?!

"Vorteile" des Nichtstillens - Teil 3

"Bei Flaschenfütterung ist die Mutter unabhängiger. Sie kann etwas ohne das Baby unternehmen, während dieses durch eine
andere Person mit der Flasche gefüttert wird."
Eine stillende Mutter ist unabhängiger. Sie kann nämlich mehr MIT dem Baby unternehmen. Wenn sie morgens kurz zum Einkaufen aus dem Haus geht, eine Freundin trifft, sich entschließt, bei dieser zum Mittagessen zu bleiben, man gemeinsam danach zu einem Einkaufsbummel aufbricht, sich kurz ins Cafe setzt und völlig ungeplant erst abends wieder nach Hause kommt, ist das kein Problem, das Baby hat den ganzen Tag immer wenn es wollte seine Milch bekommen, wohl temperiert und mit all den tollen Abwehrkräften, die die Industrie nicht nachahmen kann. Wenn also im Cafe die ganze Umgebung geschnieft hat, hat das Stillkind bessere Chancen, sich nicht anzustecken, als der flaschengefütterte Kollege. Und sollte die Mutter einmal ohne Baby ausgehen wollen, kann jemand dem Baby eine Flasche mit abgepumpter Muttermilch geben.

"Vorteile" des Nichtstillens - Teil 4

"Flaschenfütternde Mütter können früher wieder arbeiten gehen."
Quatsch! Auch stillende Mütter können arbeiten gehen, wenn sie dies wollen oder müssen. Die stillende Mutter kann Milch abpumpen und das Baby bekommt diese, solange die Mutter weg ist. Gleichzeitig hat die Mutter bei ihrer Rückkehr ein wunderschönes Mittel, mit ihrem Baby wieder einen engen Kontakt herzustellen - sie kann es stillen. Noch ein Punkt, der Arbeitgeber freuen sollte: Stillkinder werden weniger krank - da fällt auch die Mutter seltener aus.
"Die Mutter kann essen, was sie will."
Ich habe nichts gefunden, auf das ich hätte verzichten müssen. Nur mit Alkohol bin ich noch zurückhaltender als sonst. Ein Gläschen Wein am Abend, wenn man davon ausgehen kann, dass bis zur nächsten Stillmalzeit einige Stunden vergehen, gönne ich mir aber schon ab und dann. Wenn man sich durch das Stillen verpflichtet fühlt, sich insgesamt etwas gesünder zu ernähren - nun, das tut der eigenen Gesundheit sicher gut. Studien in der dritten Welt haben aber gezeigt, dass die Mutter schon sehr unterernährt sein muss, bis sich das auf die Qualität ihrer Milch negativ auswirkt.

"Vorteile" des Nichtstillens - Teil 5

"Wenn die Mutter krank ist oder mit dem Stillen unvereinbarbare Medikamente einnehmen muß, ist es gut, dass es Flaschenmilch gibt."
Nur die allerwenigsten Krankheiten verbieten das Stillen tatsächlich. Bei Medikamenten läßt sich in den meisten Fällen eine Alternative finden, die mit dem Stillen vereinbar ist. Man selbst und die Ärzte (!) müssen sich nur informieren! Was die Flaschenmilch anbetrifft, ist sie nach Ansicht der WHO im übrigen nur die viertbeste Lösung. Die erste ist Stillen, die zweite Fütterung mit abgepumpter Milch der Mutter, die dritte Fütterung mit abgepumpter Milch einer anderen Frau.
"Die Pulvermilch ist inzwischen so gut, dass man sie bedenkenlos füttern kann."
Soll das ein Vorteil gegenüber der Muttermilch sein, die immernoch das Vorbild ist, an das die Industrie versucht,
heranzukommen? Warum behauptet die Industrie, die perfekte Babynahrung herzustellen und meldet gleichzeitig regelmäßig, dass ihr Produkt "noch besser" geworden sei? Noch besser als perfekt ? Wow! Sagen wir mal, die Pulvermilch ist wohl besser, als das, was man Babys in dieser Hinsicht vor 20 Jahren verfüttert hat. Sie bleibt aber eine - ziemlich erbärmliche - Kopie der Muttermilch.

"Vorteile" des Nichtstillens - letzter Teil

"Stillen kann schmerzhaft sein, zum Beispiel bei wunden Brustwarzen oder wenn das Baby beisst."
Wenn Stillen Schmerzen verursacht, ist irgendetwas nicht in Ordnung, z.B. stimmt die Anlegetechnik nicht, es liegt eine
Soorinfektion vor usw. Die Lösung dieser Probleme ist nicht das Fläschchen. Vielmehr sollte man durch fachkundige Beratung der Ursache des Schmerzes auf den Grund gehen, um entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können. Normalerweise ist Stillen nicht schmerzhaft. Was das Beissen anbetrifft: Natürlich ist es nicht gerade ein tolles Gefühl, in die Brust gebissen zu werden. Solange das Baby richtig saugt, kann es aber gar nicht gleichzeitig beißen. Und die allermeisten Babys beissen ohnehin nur ein- oder zweimal, dann haben sie verstanden, dass das bei Mama gar nicht gut ankommt.
Sorry für die Überlänge,
Ike

Re: "Vorteile" des Nichtstillens - letzter Teil

Hallo Ike!
Du hast mir aus der Seele gesprochen! Ich war soooo traurig, als ich manche Berichte hier las... :-( Ich weiss, dass jeder das machen sollte, was er für richtig hält, aber es ist einfach schwer sich vorzustellen, dass es manche erst gar nicht versuchen, geschweige denn beim kleinsten Problem aufgeben! Ist dies in ihrem alltäglichen Leben auch so? Immer die einfachste Lösung, ohne Widerstand?
Die armen Würmchen tun mir sooo leid. Sorry für das, aber wenn mein Sohn (15 MOnate) an meiner Brust nuckelt, dann guckt er mich an und streichelt mich, weil es ihm eben gerade saugut geht und er sich bei Mama wohlfühlt. Diese Intimität kann einem niemand geben, als ein stillendes Kind, das mit der eigenen Sprache sagt, "Mama ich hab dich lieb, ich fühl mich so wohl".
Für uns ist/war es das allerbeste, geschickteste überhaupt und unglaublich faszinierendes wie er an meinem Busen gross wurde...
Eine sehr stillbegeistere Mami... (die übrigens ihr 2. kind ebenso stillt - nennt sich dann "Tandemstillen" ;-))

Re: "Vorteile" des Nichtstillens ...Einfach klasse

Hi ffisch,
super geschrieben,Du sprichst mir aus der Seele.
Dem ist echt nichts mehr hinzuzufügen!!!
LG Claudia

Re: Stillen? - Für mich eine Horrorvorstellung!

Hallo Steffi
Ich hätte ja gerne gestillt, hatte aber nie genug Milch. Ich wurde selbst nicht gestillt und bin heute mit jensten allergischen Reaktionen gestraft. Eben deshalb wollte ich stillen. Ich bin in ein tiefes Loch gefallen, als es mit dem stillen nicht geklappt hat. Ich finde es aber gut, wenn Du (und andere) sich als stillfähige Mütter gegen das stillen entscheidet. Dann fühle ich mich gar nicht mehr so schlecht...denn ich wollte ja. Meine Tochter hat Neurodermitis und Asthma. Sie ist jetzt bald 6 Jahre alt und muss schon starke Medikamente nehmen. Ich denke, beim zweiten Kind versuche ich wieder zu stillen. Und wenn es nicht geht, dann liegt es nicht in meiner Macht. Dass der Busen sich verändert ist für mich kein Argument. Meiner hat sich alleine durch die Schwangerschaft verändert. Und müssen wir denn alle einen Modelkörper haben? Sind wir wirklich unabhängiger wenn wir nicht stillen? Ich weiss nicht. Ich finde es richtig, wenn Du so entscheidest, wie es für Dich richtig ist. Ich würde aber wenigstens den Versuch machen. Wenn Du merkst, dass das stillen wirklich nichts für Dich ist, dann kannst Du noch immer abstillen. Es kann ja gut sein, dass Du nach der Geburt anders darüber denkst?!
lg tabi
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