Hallo Sandra,
ich hab schon drei Kinder ohne dieses Buch ein dreiviertel Jahr lang gestillt. Hab das Buch gerade letzte Woche von meiner Freundin geliehen bekommen und bin ein wenig kritisch. Sicher stehen sehr viele gute Tips drin, allerdings finde ich es nicht so toll, was sie über die Stilldauer schreibt: jedes Kind hätte einen anderen Rhythmus, und man soll das Kind entscheiden lassen, wie lang es an der Brust trinken soll...Das gibt mit 100 % iger Sicherheit blutende Brustwarzen!Beim ersten Kind hab ich es so gemacht mit dem Ergebnis, dass ich fast nicht gestillt hätte.Besser ist es für mich gewesen, jede Seite 10-15 min anlegen und nicht länger. Damit kam ich besser klar.LG Tine

Dass es durch langes Saugen an einer Brust mit 100% Sicherheit wunde Brustwarzen gibt, stimmt nicht. Es kann sogar das Gegenteil gelten.
Wunde Brustwarzen entstehen gewöhnlich durch falsches - vielleicht auch nur ein bißchen ungenaues - Anlegen, nicht durch die Dauer der Beanspruchung. Sowieso ist das Andocken, nicht das Weitersaugen das Schmerzhafteteste, wenn die Brustwarzen schon wund sind. Wenn ich das Kind lange saugen lasse, braucht es vielleicht etwas länger, bis es wieder saugen will - sprich, bis wieder angedockt wird.
Durch mit der Uhr in der Hand kurzgehaltene Stillzeiten kann sich das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage nicht so gut einpendeln, was zu weiteren Problemen führen kann.
Ich hatte am Anfang total blutige Brustwarzen (sprich 2 Schorfboppel statt Brustwarzen) und habe weiter nach Bedarf gestillt - meist dauerte eine "Mahlzeit" zu diesem Zeitpunkt 45 min bis über eine Stunde, davon weit über 30 Minuten aus einer Brust. Trotzdem waren die Brustwarzen nach 10 Tagen tadellos verheilt und ich habe nie wieder Probleme gehabt - und mein Sohn wird immer noch gestillt.
Ike
und Wolfgang (11/99)
und Krümelchen (20+3)