Suchen Menü

Schwierige Geburt 1

Ihr Lieben,
weiter unten fragt jemand bezüglich schlechter Erfahrungen mit einer PDA- und bei mir ist alles wieder hochgekommen.. Ich kann immer noch kaum an die Geburt denken, ohne das mir die Tränen kommen.. Das ist jetzt dreieinhalb Monate her und doch schmerzt es wie gestern.. Ich rede viel, mein Freund schildert mir immer wieder die ganze Geburt, da ich mich an vieles nicht erinnern kann. Genau das schmerzt mich am meisten- dass ich mich an so vieles nicht erinnern kann..
Ich habe nicht das Gefühl versagt zu haben, ich habe mein Bestes in der doch schwierigen und komplizierten Situation gegeben. Mein Problem ist nicht, dass alles entgleitet ist, eine Geburt kann nicht geplant werden.. Einfach das Gefühl der absoluten Ohnmacht, das Gefühl der Unwirklichkeit, das Unvermögen, mich an den esrten Anblick von Amons Gesicht zu erinnern..
Ich denke, ich werde im nächsten Monat wieder in das Krankenhaus zurückgehen, wo ich entbunden habe. Vielleicht mag ich reingehen, vielleicht ist mir auch schon nur der Anblick zu viel. Aber irgendwie spüre ich die Notwendigkeit, mich dem Ort nochmals auszusetzen, Viellicht kommen so auch Erinnerungen zurück..
Wem von Euch geht es auch so? Wie geht Ihr damit um?
Ich habe mich immer noch nicht dazu durchgerungen, meinen Geburtsbericht zu schreiben, das Protokoll vom Krankenhaus habe ich noch nicht angesehen.. (Der Kurzbericht von Amons Geburt ist im Profil.)
Bisherige Antworten

Re: Schwierige Geburt 1

Hallo Anna,
ich kann nachempfinden, wie es dir geht. Mir geht es nämlich genauso. Ich denke täglich an die Geburt, und dann kommen mir auch die Tränen. Ich habe Alpträume deswegen. Alleine bekomme ich es nicht verarbeitet. Mein Mann hört mir zwar zu, aber ich denke, er kann es auch nicht mehr hören, wenn ich jeden Tag wieder davon anfange. Obwohl er sehr verständnisvoll ist. Auch ihn hat die Geburt sehr mitgenommen. Er hat schon gesagt, dass er bei unserem nächsten Kind nicht wollen würde, dass ich normal entbinde. Im übrigen würde ich es auch nicht mehr wollen. Dafür möchte ich aber nicht auf ein zweites Kind verzichten. Ich nehme dann lieber einen Kaiserschnitt in Kauf. Ich werde wegen der traumatischen Geburt zu einem Psychologen gehen. Ich schaffe es alleine nicht. Ich kann auch nicht mit anderen darüber sprechen, ohne in Tränen auszubrechen. Deswegen rede ich mit niemandem darüber, sondern fresse es in mich hinein. Ich hoffe, du findest einen Weg es zu verarbeiten. Sonst wende dich auch an einen Psychologen. Dafür sind diese Leute da. Man ist nicht verrückt, wenn man dort hingeht. LG Karine

Re: Schwierige Geburt 1

Hallo Karine
Habe gerade Deinen Geburtsbericht gelesen, weil ich mich an Dich von früheren Postings noch erinnern konnte und neugierig war, wie's denn bei Dir gelaufen ist.
Kann nur sagen; absolute Schweinerei sowas; erstmals dass die einen Einlauf gemacht haben, nachdem der MuMu ja schon komplett offen war!! Sowas macht man doch nicht! Ist ja echt das höchste! Sind die denn noch im Mittelalter oder was?!
Und dann, dass sie Dir das Kind erst am nächsten Tag wieder gegeben haben! Klar hattest Du Bindungsprobleme! Sowas liest man doch immer wieder, wie WICHTIG es ist, dass eine Mutter ihr Baby SOFORT kriegt. Ich meine, ich verstehe es, wenn es für's Baby notwenig ist, aber nachdem es ihm doch wieder einigermassen gut ging, hätten sie ihn, statt ins Wärmebettchen zu DIR ins Bett geben können?! Also ich hätte echt ne Wut auf das Krankenhaus und das Personal da!
Wie geht es Dir denn jetzt?! Warst Du schon beim Psychologen?! Finde das super, das Du das machen willst! Der kann Dir sicher helfen, das traumatische Erlebnis zu verdauen!
Hoffe, dass sich bei Dir alles wieder einrenkt!
LG und alles Gute
Sabine

@basine

Hallo Sabine,
ja, im Nachhinein ist man immer schlauer! Jetzt würden mir einige Dinge nicht mehr passieren. Bei unserer Geburt ist noch mehr schiefgelaufen. Deswegen ist die "Sache" auch bei einem Anwalt. Zur Zeit geht es mir einigermaßen gut. Ich durchlebe ständige Berg- und Talfahrten. Da wir im März 2003 umziehen, werde ich erst dann zu einem Psychologen gehen. Wir ziehen ca. 40km von hier weg. Ich hatte hier bei einem schon zwei Sitzungen, die haben mir auch gut getan. Deswegen werde ich weitermachen. Es war nach der Geburt nicht einfach. Erst kam die schwere Geburt, dann Julians Geburtsschaden, und dann haben sie mir mein Baby weggenommen...Naja, irgendwann werde ich das alles vielleicht verarbeitet haben. Vielleicht....LG Karine

@Karine

Ich hoffe es auch sehr für Dich. Ich denke, eine Geburt ist auch so ein traumatisches Erlebnis und die Anfangszeit mit dem ersten Baby auch sehr schwer. Da braucht man echt nicht noch solche Idioten, die einem alles noch schwerer machen.
Vielleicht hilft es Dir ja auch, wenn Ihr bei "der Sache" vor Gericht oder wo auch immer Erfolg haben werdet oder dann halt eben der neue Psychologe! Finde es toll, dass Du Dir helfen lässt, denn ich kann mir vorstellen, dass das sicher auch nicht einfach war. Diesen Schritt zu gehen, sich selber einzugestehen, dass man alleine damit nicht klarkommt! Das braucht auch schon jede Menge Mut!
Muss sagen; von da her bewundere ich Dich echt!!!
Liebe Grüsse und dass das neue Jahr besser für Dich laufen wird!
Sabine

Re: @basine

Vielen Dank für deine lieben Worte. Ich hoffe auch, dass dieses Jahr erheblich besser wird, als das letzte. Ich muss einfach daran glauben! Dann wird es sicher...LG Karine

Re: Schwierige Geburt 1

Hallo Anna, du hast von einem Protokoll geschrieben.
Bekommt man das vom KH? Kann man das einfach so
anfordern? Alles Gute f?r dich! Mein Tip: Reden, Reden,
Reden... oder schreiben, alles was dir gerade in den
Sinn kommt. LG Kr?mel

Re: Schwierige Geburt 1

Hallo Krümel
Ja das kann man :-) Einfach Anrufen oder schreiben und das verlangen und dann schicken die das auch :-)
LG Sabine

Re: Schwierige Geburt 1

hallo anna!
ich kann dich gut verstehen. ich muss auch jeden tag wieder an die geburt denken. ich war et+13, als eingeleitet wurde. und bei et+14 wurde dann letztendlich ein kaiserschnitt gemacht. ich wollte aber doch so gerne spontan entbinden und mir auf keinen fall den bauch aufschlitzen lassen... ich spüre die wunde noch ganz oft, ausserdem ist da immer noch so ein doofer hubbel, der vermutlich nicht mehr ganz weg geht, und ausserdem vermisse ich das erlebnis der spontanen geburt mit allem was dazu gehört. das fängt damit an, dass ich niklas zwar nach der geburt gleich gesehen habe, aber dass ich ihn nicht auf den bauch legen und erst eine weile später das erste mal stillen konnte und hört damit auf, dass ich die ersten tage im kh zu schwach war, ihn selber aus seinem bett rauszunehmen, wenn er geschrieen hat. ausserdem kann ich mich auch an vieles nicht mehr richtig erinnern.
ich werde daher übernächste woche nochmal ins kh zu der ärztin gehen, die den ks gemacht hat, und alles nochmal mit ihr besprechen. ich hoffe, dass es mir danach besser geht!
ich wünsch dir alles gute, und vielleicht hilft es dir ja auch, nochmal ins kh zu gehen und mit deinem arzt/ärztin zu sprechen?
lg marion

Re: Schwierige Geburt 1

hallo anna!
ich wollte mich nun nochmal bei dir melden, da ich am montag nochmal im spital war, um mit der ärztin zu sprechen, die den ks gemacht hat. und ich muss dir sagen: es hat wirklich gut getan, nochmal drüber zu reden! beim gespräch selber kam zwar alles wieder hoch und ich habe rotz und wasser geheult, aber danach ging´s mir viiieeel besser!
so wie die ärztin sagte, hätte niklas eine "normale" (was ist schon normal??) geburt wohl echt nicht geschafft. es war also wirklich notwendig, den ks durchzuführen. die narbe wird wohl noch besser werden, es braucht einfach seine zeit. und sie hat mir v.a. mut gemacht, dass beim nächsten kind (das es auf jeden fall geben wird) alles ganz normal laufen kann und es nicht heisst, dass ich wieder einen ks haben muss.
ich kann dir also nur raten, auch nochmal ins spital zu gehen, vielleicht einen termin mit dem arzt/ärztin abzumachen und auch nochmal alles zu besprechen! mir jedenfalls hat es gut getan! und vielleicht hilft es dir ja auch!
lg und alles gute!
marion

Re: Schwierige Geburt 1

Ich nochmals; möchte mich Marion (? bin schon nicht mehr sicher wegen dem Namen; vergesse wohl auch bald meinen eigenen Namen *grins*) anschliessen;
ich habe, leider viel zu spät, also erst kurz vor der Geburt unseres zweiten Kindes, mit dem FA und "meiner" Hebamme vom Geburtsvorbereitungskurs über die Geburt von Sven geredet. Das hat mir sehr geholfen. Nochmals alles durchgehen, zu hören, dass wir dem KH-Personal nicht einfach "egal" gewesen sind, sondern das es einfach nicht anders gegangen ist, dass ich keine "Versagerin" bin, wegen der PDA etc... Vielleicht kannst Du ja auch mit der Hebamme Kontakt aufnehmen?!
LG und nochmals alles Gute
Sabine, mit Sven und Anish

Vorsicht - lange Antwort!

Liebe Anna!
Mir geht es in gewisserweise wie dir.
Bei mir wurde die Geburt in 39+6 eingeleitet, weil ich kurz vor einer Gestose stand. Weil 2 Tage vorher mit dem Wehentropf nichts passiert war, haben sie mir Prostanglandingel direkt in den MuMu gespritzt - und dann fingen höllische Wehen an - erstmal 20 min Dauerschmerz, dann alle 2 min. Nach 5 Stunden bekam ich eine PDA, nach weiteren 5 Stunden war unser Sohn da, aber er musste am Ende mit der Zange geholt werden, weil ich einfach nicht mehr konnte.
Alles davor hätte ich bestimmt irgendwie weggesteckt, aber dass die Zange nötig wurde hat bei mir ein Gefühl des Versagens ausgelöst. Also ob ich nicht fähig gewesen wäre, mein Kind alleine zu gebären. Sicher ist das Blödsinn und wichtig ist, dass der Kleine gesund ist, aber ich denke, du verstehst das Gefühl.
Außerdem geht es mir wie dir: Obwohl man Zentrum des Geschehens war, fühle ich mich im Nachhinein als ob ich nur ein Objekt gewesen bin, mit dem was passiert. Mir fiel nicht einmal selbst mehr ein, dass es Schmerzmittel gibt, so weit außer mir war ich. Mein Mann schildert mir auch immer wieder die Geburt und es kommen immer wieder neue Sachen für mich raus, aber mir hilft es, darüber zu reden und auch heute wieder zu schreiben.
Im Gegensatz zu dir habe ich aber eine eher schizophrene Haltung gegenüber der Geburt, denn einerseits fühle ich mich wie beschrieben und andererseits bin ich auch ab und an total traurig, dass dieser Moment, als der Kleine dann da war, vorbei

Re: Vorsicht - lange Antwort!

war.
Ich halte es für eine gute Idee, dass du in die Klink fährst. Ich kann mir gut vorstellen, dass dir dann einige Dinge selbst wieder einfallen.
Vielleicht komme ich mit allem einigermaßen gut zurecht, weil mein Doc Arzt in der Klinik ist und ich natürlich schon zur Nachuntersuchung etc. wieder in den Untersuchungsräumen neben dem Kreißsaal war. Wenn du dich stark genug dazu fühlst, mach das auf jeden Fall.
Wichtig ist aber wohl für uns beide, dass wir uns nicht als hilflose "Versagerinnen" fühlen, die nichts mehr selbst in der Hand hatten!!!
Danke auch, dass ich nochmal all das schreiben konnte - durch deinen Beitrag angeregt - jetzt geht es mir selbst wieder etwas besser diesbezüglich!
LG Maja
Meistgelesen auf 9monate.de
Diskussionsverlauf
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen