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Nochmal wg. MOE "ohne AB"

Hallo ihr Lieben,
ich wollte euch nur schnell für eure interessanten Antworten und
Anregungen danken. Ich bin erstaunt/freue mich, dass es
anscheinend doch eine Reihe "vernünftiger" Kinderärzte gibt.
Ich hoffe dennoch, dass wir davon verschont bleiben ;-) war ja
auch aus reinem Interessen ... in meiner Antwort an Berit habe ich
beschrieben, wie ich darauf überhaupt kam.
@ Mona: ich wünsche euch gute Besserung!!! Drücke die
Daumen, dass ihr es "so" hinkriegt!!!
LG Ludi
Bisherige Antworten

Re: Nochmal wg. MOE "ohne AB"

Hallo Ludi,
ich hatte gestern schon geantwortet, bin dann aber abgestürzt (also der PC).
Levin hate ja schon 2x MOE mit Tromellfelldurchbruch und ich hab ihm da ohne zu zögern ein AB gegeben. Einfach deswegen, weil mir das Risiko zu groß ist, dass die eitrige Entzündung auf Mastoid (kann zu Taubheit führen), Gehirn oder Hirnhäute übergreift. Ich könnte mir bei MIR die Therapie, wie sie in Holland praktiziert wird, gut vorstellen. Aber bei so einem kleinen Kind, würde ich mir einfach nicht zutrauen, die Schmerzen und den Zustand richtig einzuschätzen. Außerdem sind die Schmerzen echt höllisch und Schmerzmittel belasten den Körper ja auch.
Ich würde AB nicht grundsätzlich verteufeln, sondern einfach Nutzen und Risiko abwägen. Verschleppte eitrige Infekte können nämlich auch Herz und Nieren schwer angreifen. All die Folgeerkrankungen ziehen dann immer auch eine massive Medikamentengabe nach sich.
Trotzdem: Verstehen kann ich dich gut! Bevor Levin das erste AB nehmen musste, bin ich einen Tag lang heulend vor dem Beipackzettel gesessen. Ich hatte (wegen seiner ND) solche Angst vor einer allergischen Reaktion.
Was mich ganz allgemein noch interessieren würde: ich war immer der Meinung, der ERREGER würde gegen AB resistent, nicht der Mensch selbst. Dass also die AB bei bestimmten Keinem nicht mehr wirken, global sozusagen und nicht der einzelne Mensch, der vielleicht oft ABs genommen hat, resistent wird....
MARIA *ruf* klär mich mal bitte auf.
LG, Kelar

Re: Nochmal wg. MOE "ohne AB"

hallo kelar :-)
völlig richtig, du brauchst in dem fall keine weitere aufklärung mehr ;-) : die erreger werden resistent, nicht der mensch.
grund dieser resistenzenbildung ist zu einem nicht unerheblichen teil die unzuverlässige einnahme der antibiotika. wenn man die behandlung einmal begonnen hat, sollte man tunlichst auch solange dabei bleiben, wei arzt und packungsbeilage es empfehlen. und nicht aber die einnahme beenden, sobald man sich besser fühlt - das geht unter antibiotischer behandlung nämlich in aller regel schnell.
ein anderer grund ist der verschwenderische einsatz von antibiotika in der tiermassenhaltung. der trägt enorm zur resistenzenbildung der erreger bei.
was levins mittelohrentzündung angeht: bei einer perforation finde ich es wie du absolut richtig, nicht länger mit der antibiotischen therapie zu warten. da gilt es wirklich, weitere komplikationen zu verhindern.
lg,
maria

Re: Nochmal wg. MOE "ohne AB"

hallo maria, gut dass du darauf hingewiesen hast: gegen antibiotikaresistenz kann man die einnahme konsequent nach anweisung durchziehen und vegetarisch essen. bei unserem arminchen muss ich sehr aufpassen, da er aufgrund eines herzfehlers stark endokarditisgefährdet ist. die docs in der kölner uniklinik, bei denen das herz alle halbe jahre kontrolliert wird, loben deshalb auch immer ausdrücklich, dass wir vegetarier sind. als er im letzten jahr seine schwere moe hatte, habe ich trotzdem der ab-gabe zugestimmt, weil mir die gefahr der hörschädigung zu groß erschien und ich glaube, dass ein höchst seltener und dann exakt nach plan durchgeführter antibiotikumseinsatz weniger gefährlich ist als so schwere krankheiten. bis jetzt ist es auch *holzklopf* bei dem einen mal geblieben. lg, suzanne

Re: Nochmal wg. MOE "ohne AB"

Hmm, also das verstehe ich jetzt nicht. Es wurde doch gerade gesagt, dass man als einzelner wenig gegen Resistenzen machen kann. Selbst wenn man Vegetarier ist und nie im Leben Antibiotika bekam, reicht es trotzdem, wenn man sich irgendwo einen resistenten Erreger einfaengt und dann steht man vor den entsprechenden Behandlungsproblemen. Global gesehen ist es natuerlich lobenswert und sinnvoll, den AB-Einsatz nach Vorschrift und selten durchzufuehren, aber Schutz fuer einen persoenlich bedeutet es nicht. Zumindest habe ich das so verstanden.. oder gibt es noch einen weiteren Aspekt, dass man sozusagen seine privaten Erreger latent mit sich rumtraegt und die mit der Zeit resistent werden?
LG
Berit

Re: Nochmal wg. MOE "ohne AB"

hi berit, so in etwa habe ich die erklärung des docs verstanden. die erreger, die resistent werden, bleiben dem körper zum teil erhalten und können bei gegebener gelegenheit wieder zuschlagen. ich vermute mal, wenn eine immunschwäche hinzu kommt. deswegen hat mir unser kia auch damals, als er die anwendung des ab erklärt hat, hundertmal eingeschärft, wie es richtig zu machen ist, bis ich schon dachte, er hält mich für nicht ganz dicht... lg, suzanne

Re: Nochmal wg. MOE "ohne AB"

Hallo Ludi, ich habe gestern schon geantwortet, was ich von Antibiotika halte. Eigentlich kann ich mich jetzt voll und ganz dem neusten Posting von Kelar anschliessen: Man sollte Nutzen und Risiko abwägen. Unser Kinderarzt hat uns das Antibiotika verschrieben, weil die MOE schon fortgeschritten war und weil es einfach auch höllisch weh tut. Und bei so einem kleinen Kind kann man die Schmerzen echt schwer abschätzen, nur so viel: teilweise erkannte ich mein Kind nicht wieder!!! Ausserdem kann eine falsch behandelte (oder ausgezögerte) MOE zu Taubheit führen. Da gehe ich lieber auf Nummer sicher und gebe meinem Kind ein paar Tage das verhasste Antibiotika. Dafür hat er endlich keine Schmerzen mehr! Wir behandeln jetzt noch bis Donnerstag mit Antibiotika, dann hat er es überstanden und nächste Woche ist ein Kontrolltermin beim Kinderarzt fällig.
Wie auch immer: die Entscheidung ob man es mit oder ohne Antibiotika versuchen will liegt bei jeder Mutter selbst.
LG, Mele
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