Der Postbote hat mich unterbrochen.
Eigentlich sollte ich zufrieden sein: ich habe einen Mann, der mich über alles liebt (sagt er zumindest), ein Kind, das gesund ist (bis auf die Plexusparese), eine schöne Wohnung mit Garten, mein Kind kann hier behütet aufwachsen, die komplette Familie ist in der Nähe, und auch immer für uns da. Ach ja: und Geld ist auch genug da. Was will man denn noch mehr? Trotzdem bin ich unglücklich. Ich fühle mich hier nicht wohl. Am liebsten würde ich wieder zurückziehen. Mein Mann kann es mir auch nicht Recht machen. Egal, was er macht und wie er es macht, es ist immer verkehrt. So war ich früher gar nicht...
Julian geht es wohl gut. Er wird immer größer und entwickelt sich prächtig. Er isst gut, krabbelt fröhlich durch die Welt, brabbelt den ganzen Tag vor sich hin. Er ist ein richtiger Sonnenschein. Er lacht fast den ganzen Tag (weint nur, wenn er Hunger hat oder müde ist). Nachts schläft er durch, seit er 2 Monate alt ist (von 19.30-8.00 Uhr). Ich kann ihn bei anderen Leute lassen. Ist überhaupt kein Problem! Was will ich denn noch mehr???
Danke fürs Zuhören. Ich musste mich einfach nur mal bei euch auslassen. Meinem Mann brauche ich sowas nicht zu erzählen. Er versteht es sowieso nicht. Er versucht es zwar, und tut auch so, als wenn er verstehen könnte, wie es mir geht, aber ich denke, dass er es im Grunde gar nicht kann. LG Karine

Liebe Karine, rundum ist bei euch durch den Umzug momentan das Chaos ausgebrochen!! Aber: Es dauert noch ein wenig, dann wird das wieder besser (es doch nur vorübergehend), scheint bei euch nicht auch die Sonne??? Schnapp Julian und geh doch erst mal sparzieren, gaaaanz lange, vielleicht ja mal am Spielplatz (ich weiß dafür ist er zu klein, aber vielleicht sind ja mal andere Mütter mit 2 Kindern da) vorbei.... Für die Krabbelgruppen kannst du dich ja schon mal anmelden und vielleicht gibt es ja in dem Ort einen netten Verein! Wünsche euch alles Gute, das wird ganz bestimmt bald besser und wenn nicht sind wir ja schließlich auch noch da!!! LG Katja mit Lukas der genauso alt ist wie Julian und so bequem, dass er sich noch nicht mal vom Rücken auf den Bauch dreht geschweige denn krabbelt :-)))))

Hallo Katja,
vielen Dank für deine aufmunternden Worte. Im Moment scheint es mir allerdings so, als hätte sich alles und jeder gegen mich verschworen. Ich war jetzt mit Julian spazieren. Es macht hier aber keinen Spaß. Hier gibt es nichts ausser Felder weit und breit. Ausserdem habe ich auch ein bisschen Angst hier allein durch die Felder zu laufen. Spielplatz gibt es hier leider keinen :( Auch wegen der Krabbelgruppe hatte ich schon nachgefragt. Die nehmen keine neuen auf. Du hast wahrscheinlich Recht, es wird bestimmt bald besser. Ich hoffe es zumindest...LG Karine

Hallo Karine, ich munter dich auch mal auf. Es ist alles noch so chaotisch, deswegen hast du wahrscheinlich auch die Schnauze voll *sorry*. Ist doch normal. Ich kann mir schon vorstellen, wie es dir geht. Ich hab irgendwie auch fast keinen, mit dem ich etwas machen könnte. Freunde mich langsam mit einer aus dem Pekip an, die ist auch supernett und wir waren schon zusammen unterwegs, aber das ist auch schon das einzige. Sie hat allerdings selber auch einen Freundeskreis mit Kleinkindern, den ich nicht habe. Hör dich halt einfach um, bei Familienbildungstätte, Kirche, Krankenhäuser...eben da, wo Krabbelgruppen veranstaltet werden. Meld dich an, für die nächsten die starten. Kannst auch mal bei google suchen nach Krabbelgruppe +Ort (wo du wohnst) hab ich mal gemacht und wird einiges angezeigt.
LG Andrea

Hallo Andrea,
im Freundeskreis habe auch leider niemanden. Mit den Frauen von der PEKIP-Gruppe hatte ich mich schon ziemlich gut angefreundet. Nur ist die Gruppe an meinem alten Wohnort (40km entfernt). Dort fahre ich wirklich nur noch für PEKIP hin, weil ich den Kurs schon komplett bezahlt habe. Ich habe auch schon bei Google nachgesehen. Für unseren Ort hier gibt es nichts :( Anscheinend sind wir hier wirklich am A***** der Welt. LG Karine

Hallo Karine,
ich habe mal einen TV-Beitrag gesehen, da ging es um Umzuege und darum, wie diese auf Menschen wirken. Es war wirklich sehr beeindruckend. Selbst wenn alles realtiv problemlos ablaeuft und die neue Umgebung viel schoener ist als die alte - ein Umzug bleibt trotzdem etwas, was viele Menschen sehr tief bewegt und ihre ganze Psyche beeinflusst. Man hat sozusagen seine "gewohnte Hoehle" verlassen, alles ist neu, man fuehlt sich unsicher und fremd. Ich denke, deine Gefuehle sind ganz normal, du musst erst mal ankommen. Das kann Monate dauern, manchmal sogar laenger. Aber irgendwann wirst du sagen koennen "hier ist mein Zuhause" :-)
LG
Berit

Hallo Berit,
es kommt ja auch noch hinzu, dass ich eigentlich gar nicht mehr hier wohnen wollte. Es war so: als ich schwanger war, haben mein Mann und ich beschlossen, dass es wohl für unser Kind besser wäre, wenn wir hier wohnen würden. Zu der Zeit habe ich anscheinend unter SS-Alzheimer gelitten. Als Julian dann da war, wollte ich gar nicht mehr herziehen. Aber da war es schon zu spät. Jetzt muss ich wohl sehen, wie ich hier klarkomme. Ich bin auch gar nicht so der Landmensch. Ich bin eher ein Stadtmensch. Ich komme gebürtig aus Brüssel (Belgien). Und das ist ja schon eine Großstadt. Ich denke, bei mir wird es bestimmt lange dauern, bis ich mich hier eingelebt habe. LG Karine

...mußt nur noch diese Woche abwarten...nicht Trübsal blasen, bei dem schönen Wetter...
LG; Manu

Ach, das hat mit dem Wetter überhaupt nichts zu tun. Im Moment läuft halt einiges schief. Hoffentlich wird es bald besser...LG Karine