Hilfe, ich kann nicht mehr!
Unsere Große (3) macht mir echt Sorgen. Sie ist sooo stur. Habe kaum einen Zugang zu ihr, sie blockt alles ab, möchte partout keinen Mittagschlaf mehr machen, obwohl sie verdammt müde ist und sich kaum noch wach halten kann. Irgendwie schafft sie es zwar doch, ist aber dann ungenießbar.
Alles was ich mit Druck durchsetzen möchte hat eine naße Hose als Ergebnis.
Außerdem ist sie extrem langsam und ich bekomme sie nicht bewegt. Je mehr ich dränge, desto lahmer wird sie. Immer wieder lasse ich sie dann einfach stehen (sofern die Situation es erlaubt), aber das interessiert sie nicht sonderlich. Sie ruft noch nicht einmal nach mir. Spielen tut sie am liebsten allein. Mein Kinderarzt sagte zu dieser ganzen Situation nur, es gibt Kinder, die nicht so richtig aus sich raus können. Ich sollte sie akzeptieren wie sie ist. Das fällt aber so schwer, weil wir jeden Tag Kleinkrieg haben und mir immer öfter die Hand ausrutscht. Habt Ihr einen Rat für mich - ich bin mit den Nerven am Ende.
Liebe Grüße und vielen dank im Voraus
Annette
Re: Hilfe, ich kann nicht mehr!
einiges hört sich mir vertraut an aber nicht ganz so krass. ich denke, du hast ja auch selber schon geschrieben, dass je mehr druck du ausübst, sie umsomehr zumacht. hier könnte ein ansatzpunkt für dich sein. geh auf sie ein, versuche nicht gegen sie anzukämpfen sondern auf ihrer seite zu sein und mit ihr zusammen was zu machen.
auf jeden fall würde ich mich auch mal an eine familienberatung wenden z.b. von caritas. die sind qualifiziert und können durch eine gewisse distanz oftmals neue wege aufzeigen. dass dir immer öfter mal die hand ausrutscht, sollte ein alarmsignal für dich sein, dass DU zunächst mal was ändern musst, um wieder entspannter zu werden und deine tochter zu genießen.
lg, anja.
Re: Hilfe, ich kann nicht mehr!
danke für die aufmunternden Worte.
Annette
Re: Hilfe, ich kann nicht mehr!
ich erinner mich, dass es vor einiger Zeit in der Zeitschrift "Eltern" einen Artikel zu diesem Thema gab. Da war auch ein Mädchen so "langsam" und "unnahbar" usw. Es würde gesagt, warum manche Kinder so sind und es gab auch Lösungsansätze. Ich werde Dir den Artikel raussuchen und mich nochmal melden, okay? Bis dahin versuche, Deine Hand festzuhalten, so gut es geht. Mir ist auch bis vor kurzem immer öfter bei meiner Grossen die Hand ausgerutscht, bis sie eines Tages blaue Flecken im Gesicht hatte *schäm*. Ich habe sie, selber wie ein Schlosshund heulend, aus dem Bett geholt (sollte eigentlich Mittagsschlaf machen)und mit ihr gekuschelt und mich entschuldigt. Seitdem ist es nie mehr passiert.
Ach ja, bezüglich des Mittagsschlafes oder der -ruhe hab ich auch noch einen interssanten Bericht aus einem Buch, schreib ich Dir morgen auch auf :-)
Bis dahin eine gute Nacht und einen reibungslosen Dienstag!
LG
Dörthe
Re: Hilfe, ich kann nicht mehr!
ich suche nun schon seit Tagen diesen Artikel über die "langsamen" und "Sturen" KInder. Ich finde alle möglichen Eltern-Zeitschriften aber nicht die mit dem gewünschten Artikel. Es ging da auch um ein Mädchen, dass immer langsamer wurde, je mehr Druck sie bekam. Die Lösungsansätze weiss ich leider nicht mehr auswendig, es ging glaube ich um Mitbestimmung, ich suche also weiter, vielleicht kannst Du Dich auch mal nach dem Artikel (Freunde, Bekannte, die auch die Zeitschrift lesen, oder Internet) umgucken, ist noch gar nicht so lange her!
Zum Thema Mittagsschlaf habe ich in dem Buch "Lieben, Lachen und Erziehen in den ersten 6. Lebensjahren)folgendes interessantes gefunden:
"Ein Nest: Dies ist eine tolle Idee, wenn Kinder immer dabei sein und keinen Mittagsschlaf mehr halten wollen, aber doch misslaunig werden und Ruhe brauchen. Nehmen sie einen grossen, offenen und flachen Korb oder Karton, und polstern Sie das Nest gemütlich mit Kissen, Lammfellen, weichen Decken aus. An diesem Plätzchen kann ihr Kind ausruhen, ein Fläschchen trinken und dabei einer Musik- oder Märchenkassette lauschen. Kleine Kinder lieben es, sich in ihr Nest zu kuscheln, und assoziieren es schnell mit "Ruhezeit"."
Meine beiden Mädchen (3 und 2) schlafen zwar beide fein ihren Mittagsschlaf, ansonsten lieben sie es aber auch, einfach im Schaukelstuhl oder auf dem Sofa zu kuscheln und Bücher anzuschauen, dann sind sie auch mal für kurze Zeit ruhig (vor allem die Kleine ist sehr laut). Wir haben auch einen Schaukel- oder Hängesitz, oder wie man das nennt, den mögen sie auch sehr und fühlen sich geborgen.
Du kannst ja mal eine dieser Sachen ausprobieren. Es ist sicherlich schwer, sie so zu akzeptieren (ich hätte meine Kleine auch lieber 100 dB leiser), aber an sich ist es ja doch gut, wenn sie viel alleine spielen kann, dann kann sie sich auch gut konzentrieren, und welches Kind kann das heute schon?
Ich wünsche Dir viel Glück und gute Nerven! (Meinen Bindfadennerven versuche ich mit Johanniskraut zu helfen ;-))
LG
Dörthe
Re: Hilfe, ich kann nicht mehr!
-Wir schlafen immer noch zusammen in einem Zimmer( "Babybalkon"), so daß wir uns auch nachts nahe sind und wenn Cornelius kuschelig ist, dann kommt er nachts herüber und holt sich, was ihm fehlt. Manchmal ergibt sich nachts ein Ausgleich von tagsüber aufgetretenen Spannungen.
- Ich las etliche Bücher, die meine Sichtweise beeinflußten:
Jesper Juul "Das kompetente Kind" ( Er schreibt z.B. daß man ein Kind nicht zum schlafen zwingen kann,wenn es nicht möchte,schläft es nicht. Er macht aber Vorschläge, was man tun kann, weil man als Eltern Ruhe braucht.)
Thomas Gordon "Die Familienkonferenz" " Die neue Familienkonferenz"- Wir können unsere Sprache überprüfen,verschiedene Muster ablegen etc.Manche Formulierungen rufen eben sofort Widerstand beim Kind oder Partner hervor.
Die Bücher gibt es sicher alle in der Bibliothek.
Eine Erziehungsberatung ist auch keine schlechte Idee.
Warum habt Ihr Kleinkrieg? Kannst du etwas für dich tun? Warum bist du unzufrieden? Ist nur deine Tochter oder sind es vielleicht auch andere Dinge/ Situationen, die dich stören?- Du brauchst darauf nicht zu antworten, nur so als Denkanstoß gedacht.
Viel Kraft und mögest du aus der verfahrenen Situation bald herausfinden! Barbarina mit Cornelius 3Jahre
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