...als erstes Mal freue ich mich sehr mit Dir, dass der Papi kommt.
Weiss nicht, ob ich aufgrund der anstehenden Geburt grad arg gefühlsduselig bin, aber mit meiner Mum ist das so: ich hatte phasenweise ein ziemliches Problem mit meiner Mum, besonders einigen ihrer Ansichten. Seit ich jedoch den kleinen Strampler im Bauch habe und dieses extrem innige Gefühl für ihn spüre - ich könnt heulen, wenn ich an ihn denke und das tu´ ich ja ständig ;-) - muss ich immer daran denken, dass ich genauso mal bei ihr im Bauch gehockt habe und sie genau das gleiche für mich empfunden hat. Dann ist sofort jeglicher Groll für sie verflogen. Ich bin trotzdem nicht ständig ihrer Meinung, aber in der Lage, ihr das normal zu sagen, ohne sie anzublaffen. Ausserdem ist es meinem Mann sehr wichtig, dass man "Muttern" ehrt und respektvoll behandelt, ist halt ganz islamisch. Das war schon ein Grund, dass ich vor einigen Jahren anfing sie anders zu behandeln. Und es hat geklappt, sie hat sich auch verändert und wir gehen heute ganz anders miteinander um.
Liebe Lilli, ich will hier keine Anleitung zum familiären Miteinander oder gar eine religiöse Seier ablassen (so bin ich nicht, das weisst Du hoffentlich), aber es ist einfach so viel schöner. Wie gesagt, der letzte Kick dabei kam durch meine eigene SS. Wenn ich mir vorstelle, dass mich mein Jameel später mal ankackt, oder respektlos behandelt, macht mich der Gedanke nicht sauer, aber sehr traurig.
LG, Sabbirah 38.SSW

Hallo,
erstmal vielen Dank. Ich war gar nicht bei meiner Mutter im Bauch, ich bin adoptiert und weiß bis heute nicht warum sie mich eigentlich haben wollte. Ich bin noch nie von ihr liebevoll oder gut behandelt worden, Sabbirah, nie in den Arm genommen, getröstet worden. Ich hab nie vorgesungen oder -gelesen bekommen, wurde nur so kurz wie möglich gehalten und war ein lästiges Anhängsel. Ich respektiere Menschen die meiner Meinung nach Respekt verdienen, egal in welchen (Verwandtschafts)verhältnis man steht. Soll Oliver seine Mutter ehren, die ihn halbtot geschlagen hat, so oft? Die ihm nichts anderes als Kälte entgegenbrachte und immer wieder betont, wie gern sie abgetrieben hätte wenn es nicht schon zu spät gewesen wäre? Ich liebe meine Familie mehr als alles Andere, meine Onkels, Tanten, cousins, cousinen, Ollis Großeltern, ich liebe sie alle über alle Maßen.
Ich vermisse meine leibliche Mutter, das war in der SS ganz schlimm. Ich weiß daß sie mich unter sehr schweren Umständen geboren hat und DAS respektiere ich. Nicht, daß mich eine Frau adoptierte die mich 28 Jahre lang nur wie Dreck behandelt hat. Aber viele interessieren sich nicht dafür, idealisieren das Mutterbild. Ich tu das halt nicht...
LG Lilli