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Heikle Frage wegen Organspende

Hallo zusammen
Habe vorgestern einen Bericht in einem Heft über Organspende gelesen. Und der Bericht geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
Vielleicht passt es nicht gerade hier her, aber ich möchte gerne mal eure Meinung dazu wissen! Wenn ihr darüber nicht schreiben wollt, dann vergesst meinen Beitrag ganz einfach wieder!
Würdet ihr die Organe eures verstorbenen Kindes spenden? Ich kann mir vorstellen, dass es mir vielleicht hilft, über den Tod weg zu kommen, wenn ich weiß, dass z.B das Herzchen in einem anderen Kind weiterschlägt!
So hat der Tod des Kindes vielleicht noch einen "Sinn" und man kann anderen kleinen, kranken Kindern helfen.
Und ich denke mir mal, wenn ich in der Situation wäre, dass mein Kind auf ein Spenderorgan wartet, wäre ich froh wenn viele Eltern so denken würden.
So ich hoffe ihr vertsteht das jetzt alles nicht irgendwie falsch oder so. Das ist kein Aufruf zum Organspenden oder so!! Habe lange überlegt ob ich diesen Beitrag schreiben soll oder nicht
LG Melli
Bisherige Antworten

Re: Heikle Frage wegen Organspende

Hallo Melli,
ich habe mir über Organspende auch schon so meine Gedanken gemacht. Allerdings nur für mich, und nicht für mein Kind. Ich selber würde meine Organe spenden. Ich weiss aber nicht, wie es bei meinem Kind wäre. Ich bin da etwas zwiegespalten. Einerseits würde ich natürlich anderen Kindern helfen, andererseits denke ich auch, dass mein Kind "vollständig" begraben werden sollte. Ich weiss es hört sich komisch an. Ausserdem denke ich, dass man sowieso, wenn der Fall eintreten sollte, anders entscheidet oder handelt, als man sich vorgenommen hat. Ich würde das jetzt nicht entscheiden wollen. LG Karine

Re: Heikle Frage wegen Organspende

Hallo Karine
Ne ich will das jetzt auch nicht entscheiden. Interessiert mich nur, wie ihr darüber denkt.
Ich könnte auch nicht sagen, ob ich es machen lassen würde bei meinem Kind.
Und übrigens hört es sich gar nicht komisch an, wenn du dein Kind "vollständig" begraben lassen willst. Kann ich gut verstehen
LG Melli

100 % pro Organspende

Hi Melli,
ich bin 100 % pro Organspende.
Ich hab eine seltene Lungenerkrankung (ähnlich wie Mukoviszidose) und hab schon viele Freunde und Bekannte verloren, die auf der Tranplantationsliste für ne neue Lunge standen (sowohl Erwachsene als auch Kinder). Es ist jedesmal ein Drama, weil's zu wenig Spender gibt und die Wartezeiten auf den Listen sind elendlang (oft bis zu 2 Jahren).
Ich bin 100 % für eine Spende, egal ob ich oder mein Kind. Die Seele wird ja nicht mittransplantiert, "nur" ein lebenspendendes Organ :-)))
Bye
Suzan

Re: Heikle Frage wegen Organspende

Hallo Melli,
ich habe seit Jahren einen Organspendeausweis, den ich in meinem Geldbeutel habe. Wenn mir mal was zustoßen sollte, soll es wenigstens - sofern möglich - noch einen guten Sinn haben. Wie ich bei Angehörigen entscheiden würde, weiß ich nicht. Ich hoffe auch, daß ich nie vor einer solchen Entscheidung stehen muß.
Ich finde es beispielsweise toll, daß manche Länder auf dem Perso-Ausweis vermerkt haben, daß man automatisch Organspender ist und nur bei ausdrücklicher Anweisung wird man als "Nicht-Organspender" vermerkt.
Den Ausweis lasse ich allerdings zu Hause, wenn ich in Urlaub fahre, da ich den Machenschaften in manchen fremden Ländern nicht so traue.
Lieben gruß, Bandit

Re: Heikle Frage wegen Organspende

Hi Melli,
ich habe seit einigen Jahren einen Organspendeausweis und würde wahrscheinlich auch die Organe eines verstorbenen Kindes spenden. So denke ich jetzt, wie ich bzw. wir aber im Fall des Falles reagieren, weiß ich natürlich nicht, denn es ist ja eine wirkliche Ausnahmesituation.
LG von Juna

Re: Heikle Frage wegen Organspende

Hallo Melanie, so sieht man sich wieder ;-)
Also ich habe eigentlich die gleiche Einstellung wie Karine.
Es ist so zwiespältig, denn man will ja schließlich auch das man selbst im Notfall ein Spendeorgan bekommt.
Von dem Gesichtspunkt her spricht also alles FÜR eine Organspende.
Dann kommt aber leider der Gedanke hinzu das sein gerade verstorbenes Kind "auseinandergenommen" wird. Das will man nicht zulassen, schon gar nicht wenn man eh noch in Trauer ist.
Ich denke auch, das wenn so ein Fall eintreffen würde, man alles verwirft was man sich vorher an Gedanken gemacht hat und anders entscheidet.
LG mz

Organspende (länger)

Hi, ich bzw. wir haben uns schon oft Gedanken über Organspende gemacht. Allerdings nicht wg. Kindes. Ich habe keinen Ausweis und mein Mann auch nicht. Der Anstoß dafür keinen Ausweis (mehr) zu haben war ein Arzt der einen Kollegen meines Mannes behandelt hat. Er hatte ein Auge schwer verletzt und sollte einen Teil der Hornhaut transplantiert bekommen. Es wurde jedoch nicht auf Anhieb ein Spender gefunden. Der Arzt sagte er solle noch ein paar Wochen warten, die Motorradsaison geht wieder los und es fahren genug potenzielle Ersatzteillager rum. Fand ich etwas sehr hart. (Wir fahren selbst auch.) Dennoch bin ich der Meinung das Organspende gut und sinnvoll ist. Ich überlasse diese Entscheidung meinem Mann, wenn mir etwas zustoßen sollte. Ebenso umgekehrt.
Aber ich denke MZ hat ganz recht, wenn es so ist entscheidet man wahrscheinlich eh ganz anders und wirft alles gut überlegte über Bord. Trauer schmerzt, und Schmerz hat ebenso Einfluß auf Einscheidungen wie Hormone. Ich weiß nicht, ob ich es ertragen könnte zu wissen, dass das z.B. das Herz meines geliebten Mannes oder Kindes in jemand anderen weiterschlägt. Ziemlich krumme Gedanken, ich weiß. Aber ist auch kein einfaches Thema.
Gruß
Tina

Re: Organspende (länger)

Hallo Tina,
wenn man einen Organspendeausweis hat, heißt das nicht, daß die Ärzte dann gleich loslegen können. Die Angehörigen haben dabei immer das letzte Wort und können auch gegen die Entscheidung des Verunglückten entscheiden.
Der Ausweis ist quasi nur ein Nachweis über die Einstellung der jeweiligen Person. Es ist aber keine Entscheidungsgrundlage im Härtefall - die Entscheidung liegt bei den Angehörigen.

Re: Heikle Frage wegen Organspende

Hallo Ihr alle!
Nur mal eine kurze Info zu diesem Thema, die vielleicht denen im Falle eines Falles die Entscheidung erleichtert, die sich dagegen sträuben, daß ihr Kind "auseinandergenommen" wird:
Wenn ein Kind stirbt, dann wird normalerweise in Deutschland eine Obduktion gemacht um die genaue Todesursache zu klären. Ist zwar nicht so toll für die Eltern, aber der Staat will es so.
Also, das hilft ev. wenn jemand nur aus dem Grund eine Organspende ablehnen würde.
Ich wünsche uns ALLEN, daß keine von uns je vor dieser Entscheidung steht!
Ganz arg liebe Grüße,
Lucy76

@lucy

Wenn es wirklich so ist, das eine Obduktion gemacht werden würde, dann nimmt sich das wirklich nichts mehr, ob die Organe danach wieder reinkommen oder nicht.
Sicher sein kann man da eh nie...
LG mz

Re: Heikle Frage wegen Organspende

Ich weiss, dass dann eine Obduktion gemacht wird, da ich auch aus dem Fach komme. Aber, es werden alle Teil drinn gelassen...Ich kann es nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, aber ich glaube, dass ich es nicht ertragen könnte, wenn ich wüsste, dass ein anderer mit den Organen meines Mannes/Kindes umherläuft. Wie schon gesagt, ich mache mir darüber erst Gedanken, wenn es soweit sein sollte. Dann entscheidet man sowieso anders als geplant. LG Karine

Re: Heikle Frage wegen Organspende

Hallo Melli,
das ist eine schwierige Frage. Beim Tot meiner Eltern ist diese Frage "zum Glück" nicht aufgekommen. Ich weiß ehrlich nicht, wie ich entschieden hätte. Schlimmer finde ich es noch bei einem Kind. Wir sind weder generelle Gegner noch Befürworter....
Einen Organspenderausweis habe ich zwar nicht, aber mein Mann weiß, das er meine Organe weitergeben kann.
Aber es ist immer noch eine andere Entscheidung, wenns nicht der eigene Körper ist!!!
Ich hoffe für uns alle das wir diese schwere Entscheidung nie fällen müssen.
Liebe Grüße von Heike
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