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Hättet ihr euer Kind abtreiben lassen, wenn...

...ihr gewusst hättet, dass es behindert sein würde??
Gestern erzählte mir eine Freundin, dass sie wieder schwanger werden will und dass sie sofort wenn es geht eine Fruchtwasseruntersuchung machen lässt. Als ich ziemlich naiv fragte warum diese doch nicht ganz ungefährliche Untersuchung, sagte sie nur, damit sie es sofort abtreiben kann, wenn es behindert sein sollte.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich geschockt war. Für uns kam so etwas nie in Frage, wir hätten auch ein behindertes Kind bekommen. Obwohl man natürlich hinterher immer gut reden hat. Aber ich glaube trotzdem, dass ich es nicht abtreiben lassen würde.
Wie seht ihr das?
Bin mal gespannt auf eure Antworten.
Bisherige Antworten

heikles Thema...aber...

Ich hätte wenn sich bei meinem FeinUS herausgestellt hätte das das Baby behindert ist abgetrieben.
Dazu stehe ich auch, aus dem ganz einfachen Grund weil ich weder dem Kind, noch mir und meiner Familie diese Belastung zumuten möchte. Ich habe zu diesem Zeitpunkt das Baby noch nie real gesehen und ich denke das ist auch der einzigste Grund weshalb ich das dann noch machen könnte. Natürlich eine ganz ganz schwere Entscheidung aber sicher gut überlegt. Wir haben vor dem FeinUS Termin lange darüber gesprochen was wäre wenn...und FÜR UNS hätte es eine ganz klare Entscheidung gegeben.
Liebe Grüsse Mel

Re: heikles Thema...aber...

Ganz unrecht hast du nicht.
Ich hab halt jetzt gut reden, denn ich hab ein gesundes Kind. Ich wüsste wirklich nicht so recht welche Entscheidungen ich getroffen hätte, wenn es mich betroffen hätte. Ich denke es käme wohl auf den Grad der Behinderung an. Ich war zuerst mal geschockt... es ist wirklich ein ganz heikles Thema.
LG Maria

Re: heikles Thema...aber...

ich hätte es ganz ehrlich auch abgetrieben... schon deshalb, weil ich nicht mein ganzes leben für mein behindertes kind da sein könnte - die eltern sterben eben meistens vor den kindern - und es dann in diesem leben "alleinlassen" müßte (auch wenn man sich vorher eben selber immer aufgeopfert hat). und ich glaube, daß es richtig schwer ist in dieser welt, wenn man ein behinderter mensch ist...
LG
katrin & jonathan (heute 3 wochen!)

Re: Nein!

Hallo Maria,
ich habe auch die entsprechenden Untersuchungen abgelehnt,
da für uns eine Abtreibung nie in Frage kam. Ich finde,
ich habe nicht das Recht zu entscheiden was lebenswert ist
und was nicht.
Liebe Grüße Silke

Ich schließe mich Silke an! o.T.

schliesse mich ebenfalls silke an...laang

klar wüscht sich jeder ein gesundes kind und wenn es dann gesund geboren ist, hofft man, dass es auch gesund bleibt, das haben wir wohl alle gemeinsam. ich selbst könnte aber mit sicherheit besser mit einem behinderten kind leben, als mit der von mir getroffenen entscheidung, sein leben noch in meinem bauch zu beenden. ich habe im freundeskreis behinderte, eines meiner patenkinder ist auch behindert...lebensfroh sind die trotzdem, auf keinen fall wären sie nie "lieber nie geboren". ein bekannter mit glasknochen, der unzählige male mit knochenbrüchen im kh lag und seit ich denken kann erst an krücken, später nur noch mit rollstuhl unterwegs sein konnte und völlig "verkrüppelt" und fehlwüchsig war (ist inzwischen tot), hat zum thema abtreibung behinderter kinder gesagt: er wäre natürlich lieber gesund, aber er hätte nunmal dieses leben, das er gern lebt trotz allem und er kennt es ja auch nicht anders. und ob lebenswert oder nicht entscheiden bei der abtreibung immer diejenigen, die so ein leben nicht kennen. wie können sie es also beurteilen?
das hat mir sehr zu denken gegeben und wie gesagt: ich hätte nicht abtreiben lassen. das ist natürlich "nur" meine persönliche einstellung.
lg,
maria

Re: Hättet ihr euer Kind abtreiben lassen, wenn...

Hey Maria,
ich bin mittlerweile 39 und bekomme in knapp 3 Wochen (per KS) ein absolutes Wunschkind. Ich habe mich mit meinem Mann gegen Fruchtwassercheck entschieden, da ich wusste, dass ich es sicher nicht wegmachen lasse. Die kritische Frage dabei ist ja auch, wer entscheidet über welchen Schweregrad einer Behinderung? Ich wurde beispielsweise mit einem schweren Hüftfehler geboren, der operativ korrigiert wurde als ich 5 Jahre alt war. Hat meine damals sehr jungen Eltern ein Mördergeld gekostet, da es noch nicht akut war, sondern erst mit ca. 30 Jahren durch Verschleiss schlimm geworden wäre. Meine Eltern hat das vor 34 Jahren satte 15.000 DM gekostet, sie haben es machen lassen, mir geht es heute supergut, es sind nur Narben der OP geblieben. Ich hatte diese Diskussion schon mit meiner Mum, weil sie oft sagte, ich wollte keine behindertes Kind und würde es wegmachen lassen. Ich fragte sie dann, ob sie mich hätte wegmachen lassen, wenn sie von dem Hüftfehler gewusst hätte. Sie sagte nein, also wo bitte fängt da was an und hört da was was auf?
Das Sahnestückchen für meine Oldies damals: Mein Papa spielt schon sein Leben lang Lotto und nach meiner Hüft-OP haben sie genau 15.000 DM im Lotto gewonnen. Ist das nicht witzig?
Liebe Grüsse, Sabbirah 37.SSW

Jein ?? kommt drauf an !

Kommt drauf an wie schwer die behinderung ist fals mann es festellen kann ! wenn nicht dann auf jeden fall abtreiben ! Den weder ich noch mein mann hätten glaube ich die nerven dazu ! Dazu kommt wir wissen wie schwer es ist ein behindertes kind zu erziehen ! down syndrom ! sein neffe !
Und Meinen beiden töchtern wurde ich es auch nicht zumuten wollen !!
Und es kommt drauf an ob das trotzdem ein normales leben leben könnte oder nicht !
Lg Jessy

Re: Ich gestehe: eher "ja" ??

Also ich hätte wahrscheinlich auch kein behindertes Kind gewollt. Ich hatte mir jedoch in der SS diese Frage sehr oft gestellt: "was wäre wenn?". Tja, da hat man doch schon solch´ eine intensive Beziehung zu dem Kind aufgebaut und dieses Kind soll man dann abtreiben? Ich denke, daß man die Sache wirklich nur im akuten Fall entscheiden kann und nicht dann, wenn man nicht selbst in der Lage ist. Lg Jessi

Ich glaube, ich hätte es auch nicht bekommen

Hallo Maria,
da ich "schon" 36 bin war ich am 1.3. auch zur Fruchtwasseruntersuchung. War ja zum Glück alles ok und unsere Schnecke ist gesund. Ich hätte aber keine Vorstellung gehabt, was ich machen würde, wenn es nicht in Ordnung wäre. Mein Mann genauso wenig. Ich denke aber, ich hätte es nicht bekommen. Auch Ärzte können über den Grad der Behinderung nicht so genaue Angaben machen. Man kann also gar nicht sagen, wie schwer es hinterher ist. Wir sollten alle froh und glücklich sein, wenn wir gesunde Kinder haben und bekommen.
LG
Claudia

nein

liebe maria,
für mich würde eine abtreibung nicht in frage kommen. ausnahme wäre evtl., wenn wirklich so schwere mißbildungen festgestellt werden, dass sicher ist, dass das kind entweder die geburt oder die ersten tage nach der geburt nicht überstehen wird. sonst eigentlich nicht. ich habe fein-ultraschalluntersuchungen machen lassen, aber eher aus neugierde, mein kind so genau sehen zu können. bei der ersten ging es aus ärztl. sicht um den "nackenfaltentest", durch den hinweise auf ein downsyndrom geboten werden könnten. ein DS wäre für mich aber eh kein abtreibungsgrund, da diese in aller regel menschen absolut lebenslustige sonnige wesen sind, und ich nicht verstehen kann, wie leute meinen können, dass dies ein leidvolles leben sei, was man den betroffenen ersparen solle.
beim zweiten fein-US ging es für den arzt und mich um den organ-check. ich wollte daraus nicht erfahren, ob ich mein kind abtreiben müsse, sondern ob es ok ist, wenn mein kind nicht neben einer kinderstation zur welt kommt (ich will ins geburtshaus zur entbindung gehen). ich denke, ein kind kann auch unter der geburt oder später im leben behindert werden, tatsächlich treten wohl 95% der behinderungen erst später auf. und dann werde ich das kind und sein/unser schicksal ja auch so annehmen wie es ist und gemeinsam einen weg suchen (und hoffentlich finden), wie wir diese lebensaufgabe gemeinsam meistern können.
LG gonschi
40. wo

Schließe mich Gonschi an und außerdem...

...finde ich die sache mit der fruchtwasseruntersuchung sowieso heikel. Ich würde das nie machen, denn die Behinderungen, die da routinemäßig abgecheckt werden (das sind ja die meisten Chromosomenanomalien), sind meist gar nicht sooooo wild. Kinder, die Anomalien der Geschlechtschromosomen haben, können fast immer ein ganz normales Leben führen. Down-Syndrom-Kinder kann man super fördern. Zudem gibt es verschiedene "Grade" der Krankheit. Woher soll ich denn wissen, ob mein Kind nicht nur minimal beeinträchtigt wäre?
Ich finde, dass man eine Verantwortung übernimmt, sobald man schwanger wird. Die gilt auch für ein behindertes Kind (es gibt Ausnahmen, wie Gonschi schon schreibt, aber selbst da bin ich mir nicht sicher, ob ich das Kind nicht doch kriegen würde).
Man hat nie die garantie, dass man ein gesundes Kind hat. Da kann bei der Geburt was passieren oder auch schon beim Sturz vom Wickeltisch etc. Oder man erkennt erst wenn man Kind geboren ist, dass es eine schwere Stoffwechselstörung hat. Das ist meiner Feundin passiert. Dann kann (und will) man es ja auch nicht umbringen.
Das sind meine Gedanken dazu. Aber wie ihr kann ich nur sagen: Ich bin froh, dass mein Kind gesund ist und hoffe, dass das sein Leben lang so bleibt.
LG,
Cundrie

noch ein tipp

noch ein tipp zu dem thema,
interessant ist dazu der aktuelle film (lief gerade in frankfurt), über den ihr euch auf der seite "meinkleineskind" mit dem üblichen davor und dahinter informieren könnt. hat aber nicht mit fruchtwasseruntersuchung zu tun, sondern "nur" sehr problematischer US-befund.
mir wäre die fruchtwasser-untersuchung auch viel zu gefährlich, naja - diskutieren hat bei dem thema fast keinen sinn, ist halt super emotional ...
LG gonschi
et -1

nein,

denn wir hatten uns zu dem kind entschlossen egal ob behindert oder nicht, wer gibt uns das recht zu entscheiden ob es leben darf oder nicht, wir hatten das prob...wir mussten 2 wochen mit der ungewissheit leben denn bei einem US sah man eine anormalie.....nun wir machten uns mit dem Gedanken vertraut....und was ist bis jetzt ein gesundes kerlchen
LG Claudia
P.S ich hab Probs mit solchen diskussionen, denn ueberall gibt es aufschrei gegen die klonerei....oder gentechnik und was machen die leute da sobald es nicht nacht schem f geht ...wech damit..sorry fuer mich is das doppelmoral

Re: Hättet ihr euer Kind abtreiben lassen, wenn...

Hallo,
ich kann die Frage mit JA beantworten. Ich habe eine FU machen lassen und kann nur von den ganzen Horrorgeschichten abraten, die darüber erzählt werden. Ich habe mich mit meinem Mann lange darüber unterhalten was wäre wenn und wir haben uns auch darüber Gedanken gemacht wie unser Leben weitergehen würden. Nur ist es in unserer Gesellschaft leider immer noch so, daß du mit einem Behinderten Kind keinerlei Hilfe und Unterstützung bekommst und ich hätte diese Verantwortung für mich und das Kind nicht übernehmen können.
Aber wie bereits vielfach erwähnt entscheiden muß dies letztendlich jeder selbst ob man das Kind zur Welt bringt oder auch nicht. Und ich denke auch jeder weiß am besten ob man mit dieser Situation klar kommt. Und es wird immer gegenteilige Meinungen dazu geben.
Ich wünsche aufjedenfall noch einen schönen Tag
Gruß Angie und kleiner Prinz 25 SSW.

ja, war in solcher Situation!

Nur kurz, weil Luca im Krankenhaus ist und ich gleich wieder hin fahre.
Ich war bei meiner 1. SSW in der Situation. Mein 1. Kind, Lea hatte das Smith-lemli-opitz-syndrom. Laut Ultraschall beim Spezialisten hat man sehr viele Behinderungen erkennen können. Nach langen überlegen und informieren dieser Krankheit hab ich mich dafür entschieden. Es fiel mir wirklich nicht leicht. Ich hab mich aber bei Ihr verabschiedet, hab sie nach einer normalen Geburt sie in meine Arme geschlossen und hab gesagt, das sie als Engel weiterlebt und ich sie niemals vergessen werde. Nach der Untersuchung hat man mir gesagt das sie es nicht überlebt hätte,ob 26.SSW oder in der 40.SSW.
Man muss erst mal in solch einer Situation sein, um wirklich sagen zu können ob man es macht oder nicht. Und es kommt natürlich drauf an was für eine Behinderung hat, ob das Kind eine Lebensqualität hätte. Ein Kind mit Down-Syndrom hätte ich nicht abgetrieben.
Wo ich mit Luca noch schwanger war, hab ich auch eine FW-Untersuchung machen lassen.
LG Maja, die jetzt wieder ins KH fährt zum tapferen Luca

kann man so nicht pauschal sagen!

Hi, ich bin aus dem April-Juni Forum.
Es gibt verschiedene Arten von Behinderungen, und so sehr ich mein Kind gewollt habe, wir waren beider der Meinung, dass bei schwerer BEhinderung die SS abgebrochen werden sollte. Das finde ich ganz normal, denn mein Mann hatte den Fall in der FAmilie seiner Exfreundin, die hatte einen behinderten bruder. Er ist mit 11 Jahren gestorben, er lag nur flach und konnte nicht reden, laufen, selber essen...nichts. Nicht nur ist es egoistisch zu sagen dass man ein Kind um jeden Preis zur Welt bringen würde, denn wer denkt dabei an das Kind! Und die Familie geht dran auch kaputt, auch wenn viele sagen dass das zusammenschweisst....ich denke es gibt auch andere Fälle. Ich bin eigentlich absolut gegen Abtreibung, dochbei schwerer Behinderung bin ich dafür, kommt halt drauf an...
Jaja, schwieriges Thema, gell?
gglg, Lisa & Laura (12 W), die ich nie mehr missen möchte!

Re: Hättet ihr euer Kind abtreiben lassen, wenn...

Hallo Maria
Ich selbst habe einen Tripple-Test machen lassen und war zur Genforschung, da in meiner Verwandschaft Trisomie 21 aufgetreten ist. Gemacht habe ich den Test eigentlich nur, um mich zu vergewissern, was mit meinem weiteren mit mit Kind geschehen wird. Yasmin ist glücklicher Weise ein kerngesunder dicker Wonneproppen. Wäre Sie auch vom Down-Syndrom betroffen gewesen, hätte ich nicht so recht gewusst OB oder OB NICHT. Mit 80%iger Wahrscheinlichkeit hätte ich Sie aber sicherlich NICHT weggegeben (abtreiben klingt mir zu grausam). Im Endeffekt muss man aber vor dieser Situation stehen um es zu entscheiden!
LG, Tina

das wäre behinderungsabhängig gewesen...

Liebe Maria,
ich selbst bin mit spina bifida (einem offenen Rücken) geboren, allerdings einer sehr, sehr leichten Form. Es gibt sehr viel schwerere die mit Hydrocephalus (Wasserkopf) und der sog. Verblödung einhergehen. Viele Kinder können nicht gehen, verbringen ihr Leben in OP-Säälen und mit Therapien.
Ich selbst mußte als Kind auch viel Therapie und Gymnastik machen, ich bin aufgrund der sb querschnittgelähmt geboren worden - mit Vojtagymnastik und Stromstößen konnte ich dann allerdings mit zehn Monaten gehen und laufen und rennen wie jedes andere Kind auch.
Aber wie gesagt - es gibt wesentlich schlimmere Formen, die in erster Linie für mein Kind eine große Belastung gewesen wäre.
Schweren Herzens muß ich sagen ja - ich will hier nichts beschönigen und mich als Übermutter darstellen. Die bin ich nicht und auch ich habe Grenzen. Ich bin so dankbar daß Stella gesund ist, zumal ein 3%iges Risiko bestand daß sie ebenfalls behindert geboren wird. Ich hab aber keine Amniozentese machen lassen weil ich nicht riskieren wollte ein evtl gesundes Kind dadurch zu verlieren. Bei uns konnte man beim Feinultraschall sehen daß die Wirbelsäule okay ist.
Es gibt kein größeres Geschenk. Aber ich wünsche meinem Kind in erster Linie Gesundheit und genauso aufwachsen zu können wie alle anderen auch. Jedes Kind hat für mich ein Recht auf Leben, aber es muß auch lebenswert sein...
Liebe Grüße
Lilli
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