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Das war gestern ein trauriger Tag. off topic Teil1

Hallo Ihr,
wir haben gestern auf Arbeit ein totales Drama erlebt, das mich wohl noch eine Weile beschäftigen wird.
Ich bin an einem Veterinäramt beschäftigt und da haben wir auch mit Tierschutzfällen zu tun. Das Drama von dem ich Euch hier berichten möchte gehört in diese Kategorie.
Es geht um einen Landwirt, der kurz vor der Rente und körperlich fertig ist. Er hat 10 Rinder, von deren Prämie er lebt und ist allein. Das ganze Anwesen ist kurz vor dem Zusammenfallen, die Tiere im Stall stehen in ihrem Kot, einstreuen kann er nicht. Der Ernährungszustand dieser Tiere ist schlecht. Alle Tiere wiegen gerademal die Hälfte des normalen Gewichtes, sie wiegen 300-450kg, müßten aber 700-800kg auf die Waage bringen. Alle Rinder waren abgemagert, drei Kühe konnten nicht richtig stehen, hatten Schmerzen. Eine war über Nacht gestorben, für sie kam das Füttern zu spät, sie verhungerte. Bei zwei Tieren war die Halskette mit der sie angebunden waren eingewachsen und eiterte. Das war ein elendiger Anblick.
Das Ganze wird allerdings ein Ende haben. Der Landwirt wurde gestern in eine Nervenklinik zwangseingewiesen, die Tieren stehen in einem anderem Stall, werden nun regelmäßig versorgt und stehen unter tierärztlicher Betreuung. Der Landwirt selbst hat nur zwei Möglichkeiten, entweder er gibt die Tiere freiwillig ab, oder er bekommt sie weggenommen und darf nie mehr Rinder halten. Er kann es körperlich auch gar nicht mehr, einmal ist er schon im seinem Stall zusammen gebrochen.
Bisherige Antworten

Re: Das war gestern ein trauriger Tag. Teil2

Die Rinder selbst werden wahrscheinlich nach und nach der Schlachtung zugeführt, als Kühe kann man sie nie mehr einsetzen, dafür haben sie zu lange gelitten. Sie schaffen auch keine rentable Leistung mehr. Die Tiere sind seit ca. 1 Jahr chronisch unterversorgt, haben keine Reserven mehr. Sie bekamen gerade soviel zu Fressen das es zum verhungern zuviel zum Leben aber zuwenig war.
Ich finde es traurig das der Landwirt keine Einsicht zeigte und die Tiere verkauft hat, als er körperlich noch besser fort konnte. Gott sei Dank ist das der einzige von 570 Betrieben in unserem Zuständigkeitsbereich.
Tut mir leid das ich Euch damit belastet habe, aber ich mußte es einfach loswerden. Soviel Leid zu sehen, knabbert ganz schön an einem, zumal Rinder noch meine Lieblingstiere sind.
Ich bin immernoch fassungslos über soviel Elend, sowohl bei den Tieren, als auch bei dem Menschen.
sternenstäubchen

Re: Das war gestern ein trauriger Tag. Teil2

Hallo,
mänsch das ist wirklich hart.Die armen Viecher(nicht bös gemeint,sagt man halt bei uns->Rindvieh)!Was hatte der Bauer denn eigentlich noch von denen?Geben die noch Milch wenn es denen so dreckig geht??Ist echt schlimm wie manche Tiere behandelt werden.Hab erst demletzt einen Bericht über Fohlen gesehen und was passiert wenn sie nicht eines der Besten werden!Was ist das nur für eine Welt? Ich frag mich das immer wieder.
LG Dani

Re: Das war gestern ein trauriger Tag. Teil2

Hallo Dani,
die Kühe haben schon über ein Jahr keine Milch mehr geliefert, dazu waren sie körperlich gar nicht in der Lage. Es hat mich erstaunt wie aufmerksam und teilnahmsvoll diese Tiere noch ins Leben schauten. Die Apathie die man bei diesem Ernährungszustand hätte erwarten könne fehlte.
Der Landwirt ist auch nur eine arme Sau. Er wurde über Jahre von der Dorfbevölkerung geschnitten und ist extrem mißtrauisch. Ihm gings genauso elend wie den Tieren. Allerdings hätte er die Tiere, wäre da Liebe zu denen da gewesen, rechtzeitig veräußern können.
Er bekam irgendeine Prämie für diese Tiere, übrigens sein einziges Einkommen. 400 Euro pro Monat waren das.
Es ist logisch das immer wieder solche Berichte kommen, Tiere können sich nicht wehren und es geht immer nur auf die Wehrlosesten. Ich finde das grausam.
Wenigstens haben wir dieses Elend beenden können.
LG sternenstäubchen

Re: Das war gestern ein trauriger Tag. Teil2

TRAURIg... das ist wohl das einzige Wort, dass das beschreiben kann.Irgendwie glaube ich ja, dass der Mann vielleicht seine Arbeit; seine "Welt"; nicht aufgeben konnte, aber dass darunter die Tiere so leiden müssen, das ist wirklich schlimm. LG Conny

Re: Das war gestern ein trauriger Tag. Teil2

Ich kann auch nur sagen: Traurig.
Ich weiß nicht, wie ich einen solchen Anblick verkraften würde. Vielleicht gar nicht. Auf jeden Fall würde er mir wohl nie wieder aus dem Kopf gehen.
Daniela

Re: Das war gestern ein trauriger Tag. Teil2

Hallo Daniela,
das bekommt man auch nicht mehr aus dem Kopf. Der Amtstierarzt der mit draußen war hat auch Probleme das zu verarbeiten. Du siehst immer wieder diese abgemagerten Tiere, diesen dunklen Stall, das Chaos ringsum. Nein das vergißt man nicht, das tut weh so was zu sehen.
sternenstäubchen

Re: Das war gestern ein trauriger Tag. off topic Teil1

Hallo sternenstäubchen,
mir tut es immer weh so etwas zu hören. Ich weiß nicht, warum die Menschen Tiere so leiden lassen. Als wären sie nur ein Objekt, das keine Gefühle hat. Ich bin seeeeehr tierlieb, und kann mir teilweise Berichte im Fernsehn oder in der Zeitung gar nicht ansehen, ohne in Tränen auszubrechen. Letztens habe ich noch einen Bericht gesehen über einen Bauern, der seine ganzen Schafe auf der Weide hat erfrieren lassen. Und er hat noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen gehabt. Was sind das denn für Menschen???? Tiere sind die besseren Menschen...LG Karine

Re: Das war gestern ein trauriger Tag. off topic Teil1

Hallo Karine,
in dem Fall war es eine arme Sau, der man nicht mal Absicht unterstellen kann. Der Mann ist heute früh gestorben, er war physisch und psychisch völlig fertig. Nun hat das Drama ein für Mensch und Tier akzeptables Ende gefunden. Die Tiere will ein Viehhändler in Obhut nehmen und wieder aufpäpeln.
Ich hoffe das ich niemals einen Fall erleben muß, in dem ein Mensch Tiere mit Absicht quält.
sternenstäubchen

Re: Das war gestern ein trauriger Tag. off topic Teil1

hallo sternenstäubchen, finde gut, dass du das thema hier ansprichst, wenns auch off-topic scheint. der fall kennzeichnet auch, wie wir mit der welt umgehen und was für ein verhältnis zu unseren mitgeschöpfen wir der nächsten generation weitergeben. aber wenn tiere, wie hier in der gesellschaft gängig, nur als objekte (seelenmülleimer, gezwungene gesellschafter, spielzeuge, dekoration und schlimmstenfalls nahrung oder medikamententester) missbraucht werden, muss man sich über solche extremen erscheinungen nicht wundern. ich könnte solche szenen auch jobmäßig nicht verkraften und habe ein extrem durchsetzungsfreudiges gewissen... nicht umsonst bin ich seit 18 jahren vegetarierin... schon, wenn ich im tv vergleichbare geschichten höre, könnte ich schreien vor hilflosigkeit. ob sich wohl jemals eine andere tendenz in unserer gesellschaft durchsetzen wird? nachdenkliche grüße von suzanne
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