Hallo Cundrie,
eigentlich erst ab 1 Jahr Gluten bei Allergiegefahr. Dann
ist die Darmschleimhaut deutlich stabiler und
leistungsfähiger. Vorher ist es wohl eher eine Belastung.
Im 1. Halbjahr soll man ja sowieso keine Beikost geben,
auch keine glutenhaligen Breie. Der Tipp mit dem Füttern
von glutenhaltigen Nahrungsmitteln im 2. Halbajhr, damit
man Zöliakie feststellen kann, der ist heftig. Es füttert
ja auch niemand Kuhmilch, nur um eine
Kuhmilchunverträglichkeit feststellen zu können. tssss.
Meine Freundin hat Zöliakie und die sagt, man kann die
Zöliakie bei den Kleinen noch nicht feststellen, erst mit
über 2 Jahren sicher durch Bluttests.
Wenn Du selbst keine Zöliakie hast, dann ist es Zufall ob
es Jakob trifft (ist vererbar). Allerdings ist bei Jakob
durch die Allergiegefahr das Risiko höher Zöliakie zu
bekommen. Mehr als glutenhaltige (und andere allergene )
Lebensmittel später einführen kannst Du eh nicht machen.
Also mach Dich nicht verrückt.
Liebe Grüße Silke

Hallo!
Danke für die ausführliche Antwort!
Verrückt mache ich mich nicht, aber es gefällt mir eben nicht, dass man sich von manchen Dingen so ein Halbwissen anlesen kann ("Tu dies, lass jenes"), ohne dass die Hintergründe vernünftig erklärt werden. Verstehst du?
Ich möchte gerne verstehen, warum ich etwas wie mache.
LG,
Cundrie

Hallo,
wenn ich das richtig verstanden habe, kann man einerseits gegen Weizen an sich allergisch sein (genauer gesagt gegen Bestandteile des Weizenkorns), andererseits gegen Gluten als Bestandteil des Klebeeiweisses bestimmter Getreidesorten (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer), was dann zur Zoeliakie fuehrt.
Die Ursachen der Zoeliakie sind wohl etwas umstritten. Einerseits wird eine genetisch bedingte "Neigung" dazu beobachtet, andererseits ist es eben auch eine allergische Reaktion des Koerpers auf das Gluten. Dabei werden Antikoerper gegen Polypeptide (Struktureiweisse des eigenen Duenndarms) gebildet, was zu einer Zerstoerung der Duenndarmschleimhaut fuehrt. Wer einmal diese Krankheit hat, muss sich lebenslang glutenfrei ernaehren.
Nun ist es ja offenbar so, dass Babys besonders leicht auf allergene Stoffe reagieren, insbesondere Babys mit ND bzw. nahen Verwandten, die Allergien haben. Kinder, die als Saeugling noch auf diesen oder jenen Stoff reagiert haben, haben spaeter damit eventuell keine Probleme mehr. Daher halte ich es durchaus fuer moeglich, dass man durch Vermeidung von Gluten im Saeuglingsalter eine bessere Chance hat, an der Zoeliakie vorbeizukommen. Das ist aber meine persoenliche Theorie und ich habe leider im Moment keine Zeit, mich durch den Berg an Infos zu wuehlen, den es zu diesen Themen gibt :-)
Ich bin erstmal vorsichtig und da man erstmal sowieso eher "eintoenig" fuettern soll, macht es jetzt noch wenig Probleme, auf Weizen und Gluten zu verzichten.

So, jetzt gebe ich auch noch meinen Senf dazu, auch wenn wohl niemand meiner Meinung ist... :-)
Ich hatte gerade am Montag einen Termin mit meiner Mütterberaterin. Robin hat ja ND, deshalb achte ich auf eine hypoallergene Ernährung (wurde mir auch vom Hautarzt emfpohlen). Dieser bestätigt mir jedoch, dass ich bereits im zweiten Lebenshalbjahr glutenhaltiges Weizen geben darf. Auch die Mütterberaterin war dieser Meinung. Deshalb bekommt Robin jetzt Weizen und verträgt es bisher gut. Klar, die Schübe mit seiner Haut kommen und gehen, aber man muss sowas nicht immer gleich auf sein Essen schieben. Mit der Verdauung klappt das bisher auch ganz gut.
Ich bin sonst auch sehr vorsichtig mit seiner Ernährung, aber wenn mir gleich zwei Fachpersonen sagen, ich könne Weizen geben, bin ich davon überzeugt, dass da was Wahres dran ist. Und Robin mag das Weizen sehr.
LG, Mele