Acrylamid in Babygläschen?
Soweit ich es mitbekommen habe, soll in einigen Babygläschchen (Gemüse) auch Acrylamid in deutlich erhöhten Dosen nachgewiesen worden sein.
Aber man dürfe aus irgendwelchen Gründen die Namen der betroffenen Hersteller nicht nennen.
Ich hoffe, ich mache jetzt nicht die Pferde scheu, wer näheres weiß, kann ja mehr Informationen posten.
Gruß
Simone
Re: Aus Yahoo-Schlagzeilen / Artikel 1
ich habe gerade mal gesucht und bei Yahoo in den
Schlagzeilen 2 Artikel dazu von heute gefunden. Artikel 1:
Montag 9. Dezember 2002, 13:57 Uhr
Bundesinstitut: Auch Babynahrung kann Acrylamid enthalten
Berlin (dpa) - Auch Babynahrung kann das Krebs erregende
Acrylamid enthalten. Darauf hat am Montag das
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin
hingewiesen. Allerdings sei in den meisten
Komplettmahlzeiten und selbst zubereiteten Kindernahrungen
sehr wenig Acrylamid gefunden worden.
Ausnahmen bildeten jedoch ein Kindervollkornkeks-Produkt
und ein Keksprodukt zur Breizubereitung. In diesen wurden
laut Bundesinstitut 160 beziehungsweise 400 Mikrogramm
(millionstel Gramm) Acrylamid pro Kilogramm Produkt
nachgewiesen. Damit könne ein Kleinkind im ungünstigsten
Fall so viel Acrylamid pro Kilogramm Körpergewicht
aufnehmen wie ein hoch belasteter Erwachsener.
Für die Nennung der Produktnamen fehle nach Auffassung des
Bundesverbraucherministeriums die rechtliche Grundlage.
Das BfR appellierte an alle Hersteller, den
Acrylamid-Gehalt ihrer Produkte so schnell wie möglich und
so weit wie möglich zu senken. Die große Zahl der Produkte
zeige, dass es möglich sei, Baby- und Kleinkindnahrung mit
geringen Acrylamidgehalten herzustellen. Soweit der
Acrylamid-Gehalt bekannt sei, sollten Eltern auf gering
belastete Produkte ausweichen, empfahl das Institut.
Acrylamid entsteht beim Backen, Rösten und Braten
stärkehaltiger Lebensmittel wie Kartoffelchips, Keksen und
Knäckebrot. Im Tierversuch wirkt der Stoff Krebs auslösend
und Erbgut schädigend. Das genaue Risiko für den Menschen
lasse sich noch nicht sicher abschätzen, betonte das BfR.
Es gebe aus heutiger Sicht jedoch keinen Grund, an einem
Krebsrisiko auch für Menschen zu zweifeln. Das
Schutzniveau für Kinder sollte grundsätzlich besonders
hoch angesetzt werden. Acrylamid ist vermutlich schon
immer in entsprechenden Nahrungsmitteln enthalten gewesen,
wurde jedoch erst im April dieses Jahres entdeckt.
Re: Aus Yahoo-Schlagzeilen / Artikel 2, zum Brei!
Acrylamid auch in Babynahrung gefunden
Leipzig (AP) Auch Babynahrung ist zum Teil stark mit
Krebs erregendem Acrylamid belastet. Das Bundesinstitut
für Risikobewertung (BfR) in Berlin erklärte am Montag,
dass die meisten Kindernahrungen zwar sehr wenig Acrylamid
enthielten, es jedoch auch Ausnahmen gebe. So enthalte
etwa ein Kindervollkornkeks-Produkt rund 400 Mikrogramm
der Substanz je Kilogramm.
Die Ergebnisse eines Berliner Labors bestätigten
entsprechende Ergebnisse der amtlichen
Lebensmittelüberwachung, teilte das BfR mit. Das
ARD-Magazin Plusminus hatte am Montag vorab berichtet,
dass ein von ihm beauftragtes Labor erhebliche Mengen der
Substanz in einigen Gläschen mit Gemüse- und Kartoffelbrei
entdeckt habe. Bei Babykeksen sei sogar doppelt so viel
Acrylamid gefunden worden, wie in den meisten Pommes
frites enthalten sei, hieß es. Andere Breie und Kekse
seien nur niedrig belastet gewesen.
Insgesamt ließ das Magazin nach eigenen Angaben von dem
Berliner Naturwissenschaftlichen Forschungs- und
Umweltlabor (NAFU) neun Gemüse- und Kartoffelbreie und
sechs Sorten Kinderkekse von acht Herstellern untersuchen.
In dem Bericht hieß es, Babys, die täglich stärker
belasteten Brei und Kekse bekämen, könnten damit weit mehr
Acrylamid aufnehmen als die meisten Erwachsenen.
Babynahrung - Kekse ausgenommen - müsste eigentlich frei
von Acrylamid sein, denn sie wird gekocht. Acrylamid wurde
bisher immer in gebackenen oder frittierten
Nahrungsmitteln wie Pommes frites, Chips oder Knäckebrot
nachgewiesen. Es gebe noch keine Erklärung dafür, wie die
Substanz in gekochte Speisen komme, berichtete das
Magazin, das am (morgigen) Dienstag um 21.55 Uhr von der
ARD ausgestrahlt wird.
Das Bundesinstitut erklärte, die vorläufige Bewertung
zeige, dass das Risiko für Kinder vergleichbar groß sei
wie für Erwachsene. Bislang habe sich Acrylamid im
Tierversuch als Krebs erzeugend und Erbgut schädigen
erwiesen. Es gebe zum heutigen Zeitpunkt keine
wissenschaftlichen Gründe, daran zu zweifeln, dass das
Krebs auslösende Risiko auch für den Menschen besteht,
hieß es in der BfR-Erklärung.
Das Institut forderte, das Schutzniveau für Kinder
besonders hoch anzusetzen und die Acrylamidgehalte durch
gute Herstellungspraxis so schnell und weit wie möglich zu
senken. Die große Zahl der Produkte zeige, dass es möglich
sei, Kleinkindnahrung mit geringem Acrylamidgehalt
herzustellen.
Re: noch was gefunden, auch in babymilch!
Acrylamid & Co.
Was beim Braten an Giften entsteht
Von Volker Mrasek
Die jetzt ins Visier der Forscher geratene Substanz
heißt Carboxy-Methyl-Lysin, abgekürzt "CML". Sie entsteht
immer dann, wenn eiweißhaltige Lebensmittel stark erhitzt
werden. So wiesen Forscher der TU Dresden CML in Backwaren
und Milchprodukten nach, in geringeren Konzentrationen
auch in Fleischwaren. Lebensmittelchemikerinnen der
Universität Erlangen fanden den Stoff in Milch und
Milchpulver für Babies und Kleinkinder.
Diesen Nahrungsmitteln ist gemeinsam, dass sie während
der Herstellung hohen Temperaturen ausgesetzt sind: Kuchen
und Brot etwa beim Backprozess im Ofen; Fleisch beim
Braten oder Grillen; Milchpulver bei der Haltbarmachung
und Trocknung.
Durch das Erhitzen wird Eiweiß im Lebensmittel chemisch
verändert. Eines der dabei entstehenden Reaktionsprodukte
ist CML. Welche Gesundheitsrisiken für den Verbraucher
damit verbunden sind, ist vorerst offen:
Die toxikologische Relevanz einer erhöhten Aufnahme von
[solchen] Produkten ist noch nicht geklärt. Erste Studien
zeigen aber, dass CML eine Rolle bei
[Entzündungs]reaktionen spielt.
Darauf verweist die Erlangener Arbeitsgruppe. Doch nicht
nur das spricht gegen CML.
Die Substanz steht auch im Verdacht, eine Rolle bei
bestimmten Krankheiten zu spielen. Und zwar bei Diabetes
und bei so genannten Urämien. Das sind
Nieren-Funktionsstörungen. Bei Patienten mit diesen
Erkrankungen seien hohe CML-Gehalte im Körpergewebe
typisch, betonen die Wissenschaftler der TU Dresden.
Das war für sie auch der Anlass, eine Fütterungsstudie
mit dem möglichen Nieren-Gift durchzuführen. 30 Tage lang
mischten sie CML in die Nahrung von Ratten. Das Ergebnis:
Die Tiere lagerten den Stoff tatsächlich in ihren Nieren
ein. Den gleichen Effekt halten die Dresdener
Lebensmittelchemiker auch beim Menschen für möglich:
Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich bei der
kontinuierlichen und langfristigen Aufnahme größerer
Mengen CML insbesondere in den Nieren anreichert.
Für die Dresdener Forscher ergibt sich daraus:
Ein Zusammenhang zwischen den bei Diabetes oder Urämie
erhöhten CML-Gehalten im Gewebe und der Nahrungsaufnahme
kann nicht ausgeschlossen werden.
Besorgt sind die Forscher vor allem aus zwei Gründen.
Zum einen taucht CML durchaus in nennenswerter Menge in
belasteten Lebensmitteln auf. Bei den Analysen in Dresden
waren es zum Teil mehrere hundert Milligramm pro Kilogramm
Eiweiß - und das in Grundnahrungsmitteln, die Verbraucher
ständig zu sich nehmen.
Zum zweiten ist eben auch Babynahrung betroffen. Die - da
sind sich alle einig - sollte am besten völlig frei von
irgendwelchen Fremdstoffen sein. Ein Kunstprodukt wie CML
habe darin grundsätzlich nichts zu suchen, meint die
Erlangener Arbeitsgruppe. In Muttermilch komme die
Substanz jedenfalls nicht vor. Deshalb auch der Appell an
die Hersteller von Babynahrung:
Da Baby- und Kleinkind-Milchnahrungen oft die einzige
Nahrungsquelle für Säuglinge darstellen, sollten
alternative Verfahren für ihre Herstellung in Betracht
gezogen werden.
Zwar ist noch nicht klar, wie es sich vermeiden läßt,
dass CML beim Backen, Braten und Haltbarmachen entsteht.
Doch die Forscher wollen auf jeden Fall das Gespräch mit
der Lebensmittel-Industrie suchen, wie sie sagen. Um
vorsorglich eine Lösung des Problems auf den Weg zu
bringen.
Re: Aus Yahoo-Schlagzeilen / Artikel 1
Berit
Re: Aus Yahoo-Schlagzeilen / Artikel 1
offensichtlich sind die Labore gerade dabei in allen
möglichen Lebensmitteln nach dem Stoff zu suchen (wurde
Anfang des Jahres ja erstmals in Lebensmitteln entdeckt.)
Offensichtlich kommt er in sehr vielen Produkten vor, die
industriell hergestellt werden (Erhitzen), auch in Müsli.
Da kommt mit Sicherheit noch einiges auf uns zu.
Der Stoff ist auch nicht neuerdings enthalten, sondern
schon lange und wurde eben erst jetzt gefunden.
Ob sich der Stoff nicht grundsätzlich beim Erhitzen
bildet, ist fraglich. Evtl. hilft nur roh essen. Wird
gerade erst erforscht.
Liebe Grüße Silke
Re: Aus Yahoo-Schlagzeilen / Artikel 1
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