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2-jähriger testet seine Grenzen extremst aus

Hallo miteinander!
Ich hoffe (bzw. gehe davon aus), dass mir hier jemand weiter helfen kann - im Moment könnte ich nämlich meinen Sohn Julius (vor einem Monat 2 geworden) in die Wüste schicken! Normalerweise ist er wirklich recht pflegeleicht (im "Normbereich" - hat mal seine 5 Minuten, aber dann ist es wieder i.O.) aber seit ca. 14 Tagen geht hier echt die Post ab - anscheinend scheine ich nicht mehr die deutsche Sprache zu sprechen, sondern eine, die mein Herr Sohn noch nicht beherrscht und außerdem recht amüsant zu finden scheint, denn alles, was ich sage (ruhig, bemüht, nicht laut zu werden), wird mit Lachen und weiterem Ignorieren dessen quittiert. Dass es hier durchaus auch zu gefährlichen Situationen kommen kann (auf der Straße einfach lachend losrennen, wenn ich "Stopp" sage) muss ich wohl nicht extra betonen....
Darüber hinaus ist er sofort auf 180, wenn ich dann "Sanktionen" walten lasse (nehme ihn dann z.B. auf den Arm und lasse ihn nicht laufen, wenn er weg rennt) und fängt an, mich zu hauen und kriegt die absoluten Wut- und Kreischanfälle - ein Genuss sondergleichen...
Ich kann mir schon denken, dass es wieder mal eine Entwicklungsphase ist - Wutausbrüche und ähnliches hat er auch schon vorher gehabt, aber ich bin einfach mit meinem Latein am Ende, wie ich auf ihn reagieren soll, ohne die Situation weiter zu eskalieren - das brächte ja auch wenig... Leider ist mein Geduldsfaden nicht mehr sehr belastbar und ich neige immer mehr dazu, auch lauter zu werden - wir verstärken uns mittlerweile also gegenseitig...
So, ich hoffe, dass die ein oder andere genau so einen Spaß auch schon mitgemacht hat und mir vielleicht einen glorreichen Tipp zur Bewältigung geben kann - vielen Dank schon mal im Voraus!
Liebe Grüße, Sonja
Bisherige Antworten

Re: 2-jähriger testet seine Grenzen extremst aus

Wirklich helfen kann ich Dir nicht, da ich dieser Situation momentan genauso hilflos gegenüber stehe wie Du. Eric ist 2Jahre und 1Monat und hat genau solche Wutausbrüche. Er schmeißt dann mit Dingen umsich, schreit, brüllt, tritt .....
Gestern hat es mir auch mal wieder gereicht. Ich weiß zwar nicht ob es padagoisch richtig ist, aber ich habe ihm klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass ich sauer bin indem ich ihn mit einer etwas böseren Stimme angesprochen habe (nicht geschrien) nicht mit ihm gekuschelt, ihn nicht getröstet ... heute war er fast mein "Alter". Keine Ahnung ob es was gebracht hat, das wird sich wohl die Tage zeigen.
Mein Mann und ich haben inzwischen beschlossen in Zukunft etwas stränger zu sein und ihm nicht mehr soviel durchgehen zu lassen.
LG Mond

hört sich nach meinem sohn an....

hallo zusammen,
bei uns jetzt es momentan auch so zu. er hat seinen eigenen kopf und den versucht er ziemlich heftig durchzusetzen.
wenn ich NEIN sage, versucht er mich zu hauen.
ich versuche erst geduldig mit ihm zu reden, danach wird mein ton meistens ernster und wenn es gar nicht geht muß er in sein zimmer oder gar in sein bett.
es gab auch schon mal einen klapps auf den hintern oder auf die finger, aber danach habe ich mich schlecht gefühlt und gebracht hat es auch nicht viel.
ich denke man muß starke nerven haben und konsequent sein.
irgendwann wird diese phase auch vorbei gehen.
gruß wilma :-)

Re: 2-jähriger testet seine Grenzen extremst aus

Hallo Sonja,
na da kann ich mich ja gleich mit einreihen, denn Tom ist auch vor 1 Monat 2 geworden, und wir haben die gleichen Probleme, wobei ich auf Dauer nicht ruhig bleiben kann und doch mal losbrülle. Mist.
Ich weiss auch nicht, irgendwie scheint es grad ein heftiger Schub zu sein, wenn es mehrere Kids im gleichen Alter trifft. Was kann man da machen? Wir stehen als Eltern ganz schön hilflos und dumm da, das richtige Geheimrezept haben wir auch noch nicht gefunden.
Dazu kommen dann noch Schlafschwierigkeiten bei Tom, nachts öfter aufwachen und weinen und schreien, und er ist wie in Trance und faselt wirres Zeug. Lässt sich kaum beruhigen.
Seine "NEIN"- und "NICHT MACH"-Phase ist ebenso wirklich schlimm.
Ich kann uns nur kräftige Nerven wünschen, mal abseits bis 20 zählen und Augen schließen...oooohmmmmmmmmmmmmmmm
LG und ich hoffe, dass wir unsere "alten Kinder" bald wieder haben :o)
Steffi, 30. SSW, mit Tom

Re: 2-jähriger testet seine Grenzen extremst aus

Hallo Steffi,
die Munterwerdphase hatten wir letzte Woche. (ich bin auf Arbeit rumgelaufen wie ein Zombi bei mindestens 5mal aufstehen und frühmorgens 4Uhr aufstehen) Gottseidank scheint sie schonwieder vorbei zu sein. Wir vermuten in unserem Fall, dass Eric nachts verarbeitet hat, dass sein Papa nicht mehr da ist wenn er nach Hause kommt. Bisher war Papa immer da und nun kommt er erst kurz vorm Abendessen sofern er es schafft.
LG und starke Nerven allen wünscht
Mond

Re: 2-jähriger testet seine Grenzen extremst aus

Ach Sonja,
das kenne ich auch. Eric ist im August 2 geworden. Seit ca 2 Wochen bringt er mich täglich zur Weißglut. Wenn ich irgend etwas sage, kommt immer "nein".
Er hört fast überhaupt nicht mehr. Ich denke, sie testen ihre Grenzen aus. Ich würde sagen, es ist ein Entwicklungsschub. Mal sehen, wie lange dieser andauert.
LG Eric & Antje

obs am Namen liegt......?

Hallo Sonja,
mein Julius ist seit August 2 Jahre alt - also ähnlich wie Deiner im Alter und ich kann auch ein Lied des Grauens singen. letzte Woche hatte er bspw. JEDEN Morgen einen einstündigen Wutanfall. Da kommt man einfach nicht mehr an ihn ran. Er lässt sich momentan nicht anziehen. Möchte keine Windeln tragen ist aber auch noch nicht wirklich trocken etc......... Auf die Straße rennen fand er auch eine ganze Zeit lang toll. Er darf jetzt nur noch an der Hand laufen oder im Buggy sitzen. Hier sind einfach zuviele Autos. jaja. Es ist bei manchen Kindern einfach extremer als bei anderen - aber es scheint "Normal" zu sein. Gestern hab ich auch eine Ohrfeige von Ihm bekommen.......mir fällt es dann auch richtig schwer ruhig zu bleiben. Am besten ist es konsequent zu bleiben - ja nicht weichklopfen lassen und wenn es mir zu bunt wird gehe ich aus dem Zimmer und lasse ihn mit seinem Anfall alleine und sage: "Ruf mich wenn Du dich wieder beruhigt hast". Letzte Woche hab ich Julius auch einmal ohne Hose - nur in Jacke und mit Schuhen - in den Kindergarten gebracht. Die Erzieherin hat mich gelobt und gesagt, dass sie es gut findet, dass ich mich nicht auf seine Spielchen einlasse.
Viele Grüße an Dich und Deinen Julius,
Lucie mit Julius (2J und 2M.) und Oskar (3M.)

Willkommen in der "terrible two`s-Zeit" :-))

Hallo Sonja,
Dein Sohn (wie auch meiner) befindet sich in den "terrible two`s" - wie es so schön in den Fachbüchern heißt - also der schlimmen Trotz- und Grenzen-auscheck-Phase ab dem 2. Lebensjahr. Jetzt haben die Kleinen das Bedürfnis, alles alleine zu machen, wobei man als Mutter auf einmal bei gar nichts mehr helfen darf. Kinderpsychologen haben dafür folgende Erklärung: in der Phase, wo Kinder ihre Persönlichkeit entdecken, wissen sie ganz genau, was sie wollen, allerdings fehlt ihnen noch die Einsicht, warum sie das nicht hier und jetzt haben können. Wie lange diese Phase dauert, hängt vom Temperament ab und ist daher auch von Kind zu Kind verschieden.
Wie soll man damit umgehen? Am besten behält man die Oberhand, wenn man möglichst ruhig bleibt (leicht gesagt *ggg*). Ein tobendes Kind stellt man am besten zum Abkühlen in ein anderes Zimmer ? das reduziert auch die manchmal aufkommenden eigenen Aggressionen. In den überwiegenden Fällen beruhigt sich das Kind nach spätestens zehn Minuten von selbst. Wenn nicht, versuch es nach einiger Zeit mit beruhigenden Worten einzulenken. Funktioniert das auch nicht, geh einfach wieder. Doch meistens reagieren sogar die ärgsten ?Zornpinkel? sehr dankbar, indem sie sich rasch beruhigen. Wenn man dies einige Male konsequent durchgeführt hat, haben es die Kleinen auch schon verstanden. Wir spielen und beschäftigen uns mit Tom, wenn er lieb ist und ignorieren ihn, wenn er zornig ist. Da merkt er bald, daß es einfach mehr Spaß macht, lieb zu sein. Aber es ist schon recht nervenaufreibend und als Eltern muß man sich hier unbedingt einig sein, sonst wird es nur noch schlimmer.
Auch in der Öffentlichkeit sollte man nicht anders handeln, auch wenn man vor den zahlreichen, vernichtenden Blicken oft am liebsten in den Boden versinken würde. Hier ist Selbstbewusstein gefragt. Je cooler man selbst in der Situation bleibt, desto besser sind die Chancen, dass das Ganze nicht eskaliert.
Komischerweise habe ich immer nur von Jungenmamas davon gehört. Bei den Mädels ist es wohl nicht so ausgeprägt....
Liebe Grüße
Sandra

Re: Willkommen in der "terrible two`s-Zeit" :-))

Hallo Sandra,
kleiner Irrtum am Ende *gg. Bei unserer Kleinen ist das alles seeeehr ausgeprägt. Vom Schreiben übers Auf-den-Boden-Werfen usw. usf. Nicht leicht manchmal. Aber es liegt wohl sehr am Temperament - da hilft wirklich nur:
Selbst Ruhig bleiben und im Zimmer allein lassen, wie Du
es oben beschrieben hast.
Liebe Grüsse
Manu

Re: Willkommen in der "terrible two`s-Zeit" :-))

Tja auch bei uns ist es nicht anders. Ich dachte schon was ist denn jetzt wieder los-aber ich sehe ja es geht anderen nicht besser :-))
Sagt mal-gibts vielleicht für dieses Lebensjahr auch wieder ein Buch so wie das Oje ich wachse. Das fand ich immer klasse.
Gruss Tanni

Buchtip:"terrible two`s-Zeit" :-))

Hallo Tanni,
so ein Buch wie "Oje ich wasche2 habe ich für dieses Alter zwar nicht gefunden. Aber die Bücher "Das Geheimnis glücklicher Kinder" und "Weitere Geheimnisse glücklicher Kinder" von Steve Biddulph fand ich gut. Es ist gut zu lesen und man erkennt sich und seine Kinder oftmals wieder. In vielen Dingen habe ich glücklicherweise festgestellt, daß wir instinktiv scheinbar gar nicht so viel falsch gemacht haben *ggg*. Das Buch gibt aber für die Trotzzeit auch hilfreiche Tips, die bei uns meist auch gut funktioniert haben. Die Erklärungen, weshalb ein Kind so und nicht anders reagiert, fand ich auch sehr interessant.
Dann gibt es noch von Dreikurs das Buch "Kinder fodern uns heraus". Das habe ich allerdings noch nicht gelesen.
Liebe Grüße
Sandra

Re: 2-jähriger testet seine Grenzen extremst aus

Hallo ihr Lieben,
bin ich froh, dass es dieses Forum gibt, ich muß mich immer wieder schelten, dass ich so selten hier bin.
Mir gehts mit Yannik gerade genauso. Es hat kurz vor seinem Geburtstag am 9.Sept. angefangen. Er ist wie ausgewechselt, dabei war er doch im Vergleich zu anderen Kindern so umgänglich.
Es ist ein auf und ab, mal hat er einen friedlichen Tag, mal ist es der reinste Horror. Da mein Mann derzeit sehr viel auf Achse ist, seit August bereits auch oft am Wochenende (obs mit daran liegt?), hängt alles an mir.
Yannik ist es sehr oft langweilig und er weiß sich nicht alleine zu beschäftigen. Kein Spielzeug ist interessant genug. Beim Wickeln tobt er mit Beinen und Armen, dass ich ihn kaum an-oder ausziehen kann. Dann macht es ihm Spaß aber tausende Mal das Licht an- und auszuschalten, leider ist der Schalter direkt neben der Wickelkommode. Schlagen oder beißen tut er auch schon ab und an mal, zum Glück nicht richtig, aber der Ansatz dazu reicht mir bereits schon. Er hat immer die Angewohnheit, wenn ihm tierisch langweilig ist, wie ein Zicklein mit dem Kopf gegen meine Beine zu boxen, das tut echt weh.
Das schlimmste daran ist aber nicht er, sondern dass ich tierische Agressionen hab und keinen Blitzableiter dafür. Der Gedanke, es könnte sich doch mal an Yannik entladen, was bisher glücklicherweise noch nicht passiert ist, macht mir Angst. Ich hatte schon die ein oder andere depressive Verstimmung die letzten Wochen, weil ich wohl die Wut innerlich gegen mich gelenkt hatte und sie mich manchmal gelähmt hat.
Ich versuch auch immer wieder tief durchzuatmen und ihn im Zimmer alleine zu lassen, wenns dann arg wird. In der Öffentlichkeit hatte er glücklicherweise noch keine schlimmen Phasen. Irgendwie scheint er auch wahnsinnig viel Energie zu haben und nicht zu wissen, wie er damit umgehen soll. Dabei isst er zur Zeit oft recht wenig und schlafen tut er auch nicht so besonders, zumindest will er kaum mehr einen Mittagsschlaf halten, glücklicherweise gibt es nachts keinen größeren Probleme, Wachphasen sicherlich mal, aber die sind nicht so auffällig und es bedarf auch keiner Handlung.
Ich denk da müssen wir durch und uns gegenseitig Mut zusprechen.
Liebe Grüße
Sandra + Yannik

Licht am Ende des Tunnels! ;-)

Hallo, Ihr alle!
Ersteinmal vielen lieben Dank für Eure zahlreichen Beiträge - es macht einem wirklich Mut, wenn man hört, dass das eigene Kind nicht das einzige ist, dass so austicken kann! ;-)
Und was soll ich sagen? Nach jetzt fast einem Monat Horror scheint Julius auf dem Weg der (einstweiligen?) Besserung - seit ein paar Tagen kann er wieder alleine spielen, läuft draußen recht manierlich neben mir und HÖRT vor allem mal wieder auf mich ;-) Trotzanfälle hat er zwar immer noch zwischendurch, aber entweder kann ich mittlerweile besser damit umgehen (also mein Gehört einfach auf Durchzug stellen ;-)) oder aber es wird tatsächlich besser!
Also - ich will eigentlich nur jeder hier im Bunde Mut machen - es scheint sich tatsächlich um unumgängliche Phasen unserer kleinen "Lieben" zu handeln, die aber auch irgendwann wieder aufhören...
Also - ich genieße jetzt mal die weniger schlimme Zeit und versuche, so viel Kraft wie möglich für die nächste schlimme Zeit zu tanken - vielen Dank für Eure Tipps!
Liebe Grüße, Sonja (mit Julius 2 und "Bruder" 28.SSW)

Re: 2-jähriger testet seine Grenzen extremst aus

Hallo Sonja,
willkommen im Club! *ggg* Tips kann ich dir leider keine geben. Aber es geht mir z.Zt. ähnlich. Julian hört überhaupt nicht, und wenn ich dann konsequent werde, dann bekommt er Wutanfälle und wirft sich auf den Boden. Er möchte ALLES selbermachen, lässt sich auch nicht dabei helfen. Und oft endet dies im Desaster.
Ich denke halt, dass es eine Phase ist, und dass wir da durch müssen. Man muss halt starke Nerven haben, und konsequent "sein Ding" durchziehen. Ich schicke Julian auch schonmal öfter auf sein Zimmer, wenn es nicht funktioniert. Wenn er irgendwo im Geschäft oder so seinen Anfall bekommt, dann ignoriere ich ihn. Auf der Straße beim spielen, oder auf dem Spielplatz hat schon öfter geholfen, dass ich zu ihm hin bin, mich hingehockt habe, mit beiden Händen seine Schultern gefasst habe, ihm in die Augen geblickt habe, und ihm laut und deutlich gesagt habe, dass ich das, was er getan hat (was auch immer!?) nicht möchte. Das hat mehr geholfen, als wenn ich mit ihm schimpfe. Diesen Tip habe ich übringens aus einem Forum hier (Grenzen setzen). Da lohnt es sich schonmal reinzuschauen. LG Karine
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