...werteerziehung...
nachdem ich nun meine neffen + deren div. freunde mal etwas besser kennengelernt habe, mache ich mir schon manchmal gedanken, welche werte für mich in sachen erziehung def. eine grosse rolle spielen sollen. habe ich doch die erfahrung gemacht, dass sie mit dieser "lmaa, ich bin der mittelpunkt der welt" einstellung aufwachsen. soweas gibt mir sehr zu denken, denn selbstbewusstsein ist ja schön und gut, aber...
...was spielt denn sonst noch eine rolle in der erziehung?
für mich sind das definitiv:
- herzlichkeit
- aufmerksamkeit im umgang mit anderen
- höflichkeit (auch wenns blöde klingt)
- freundlichkeit
insgesamt würde ich das wohl soziale kompetenz nennen
es geht mir so dermassen auf die nerven, dass diese kinder es noch nicht einmal fertig bringen, einen mal anzusehen, wenn sie einem begegnen, oder evtl. mal sich ihr getränk selbst holen, anstatt dich rennen zu lassen wie kleine machos. vielleicht verlange ich da zu viel, vielleicht ist es nicht "altersgerecht", aber ich spüre auch keine innere wärme, kein interesse am anderen. da ist einfach nur yogi-o, oder ein berg von spielzeug. da ist keine phantsie...
was ist euch wichtig?
lg sylvie, sehr emotional
Re: ...werteerziehung...
mir sind eigentlich dieselben Werte wichtig wie dir ABER mit einem GROSSEN Zusatz: EHRLICHKEIT! Das ist mir sehr wichtig und darauf haben wir von Anfang an bei Dominik auch großen Wert gelegt. Und ich bin echt stolz, dass er eigentlich nie versucht irgendwelche Dige zu vertuschen sondern weiß, dass er mit uns über alles reden kann auch wenn es mal nicht so positiv ist ;-)
Höflickeit, Herzlichkeit und eben auch gewisse Dinge im Umgang mit anderen zu berücksichtigen, das ist für uns definitiv auch wichtig.
Ich denke aber, dass es oft so ist, dass Kinder automatisch Dinge von den Eltern übernehmen. Wenn der Papa sich von der Mama bedienen läßt, dann werden es die Kinder nicht anders tun. Oder aber wenn der Haushalt Mamasache ist, dann kommt kein Junge auf die Idee, mal den Staubsauer anzufassen (mal drastisch gesagt). Ich meine, dass das VORLEBEN wichtig ist und eben auch kleine Dinge, wie z.B. bitte und danke sagen schon immens wichtig sind.
LG Conny, die sich sehr über dieses Thema freut, denn das liegt mir auch sehr am Herzen.
Re: ...werteerziehung...
(mein "fau" klemmt, immer noch :-/)
Ich halte fon Werten wie
Offenheit/Ehrlichkeit, Selbstsicherheit, (ferbale!) Durchsetzungskraft, gutes Problemlösungsferhalten, Frustrationstoleranz, anderen helfen/Probleme erkennen und sehen,
recht fiel.
Was mir weniger wichtig ist, ist Höflichkeit im engeren Sinne (bitte und danke sagen "müssen").
Freundlichkeit ja, aber ich mag mein Kind jetzt nicht instruieren "Wie sagt man, wenn..."
Das soll es selbst entscheiden und ich würde mich freuen, wenn es ein Geschenk auch (höflich) ablehnen kann und sagen kann, wenn es ihm z. B. gar nicht gefällt.
Ein glückliches Kindergesicht ist mir wichtiger, als das Wort "danke" an sich.
Gruß
Simone, die garantiert jetzt die Hälfte fergessen hat :-)
nochwas:
Sowas meine ich zum Beispiel mit Ehrlichkeit und Selbstsicherheit.
Was mir noch sehr wichtig ist, ist ein angemessenes Ferhalten in der Gruppe (auf andere zugehen können, im Mittelpunkt stehen können, aber auch zurückstecken, warten können etc.)
Und ich kann mich Mausi nur anschliessen:
Das wichtigste ist, dass man das ganze auch forlebt, was mir selbst bei einigen Dingen manchmal schwerfällt...
Gruß
Simone
@mone
lg sylvie, die das "f" gar nicht stört, sondern einfach nur klasse findet ;O)
Re: @mone
Ich ferbinde mit Höflichkeit u.a. eben dieses "bitte" und "danke" sagen, weil ich diesen spruch fon soo fielen Eltern noch höre: "Wie sagt man?".
Da krieg ich die Krise ;-)
Freundlichkeit trifft es fielleicht eher.
Höflichkeit ist so ein altbackenes Wort und es sind für mich so fiele "alte" und abgegriffene Werte enthalten (gegenüber Älteren: Die dürfen immer reden, Kinder haben den Mund zu halten, die Alten haben immer recht usw.)
Gruß
Simone
Re: ...werteerziehung...
Je älter ich werde, desto mehr bekomme ich das Gefühl, dass ich von meinen Eltern eine sehr gute Erziehung mitbekommen habe, deren Werte ich auch Jakob vermitteln möchte. Wichtig ist mir dabei:
- Humanismus
- Toleranz
- Selbstständigkeit/Eigenständigkeit
- Herzlichkeit, Fröhlichkeit, Freundlichkeit
(mein Vater ist sehr humorvoll und machte auch immer mal paar Scherzchen. Das hat mich sehr geprägt)
- kritisches Denken
- den Sinn dafür zu haben, anderen zu helfen und sich selbst helfen zu lassen
Ich hoffe, dass Jakob das mitbekommt.
Wenn ich in der Schule die Schüler unterrichte, dann sind mir diese werte auch sehr wichtig und ich versuche sie, den Schülern durch meinen Unterricht zu vermitteln. Seit ich selber Mutter bin, ist mir das irgendwie ein Bedürfnis. (hört sich blöd und geschwollen an, ist aber irgendwie so).
Ich habe kürzlich zufällig die Dankrede von Mirjam Pressler gehört, die dieses Jahr den deutschen Buchpreis für ihr Lebenswerk bekommen hat. Sie schreibt vor allem Kinder- und Jugendliteratur. Ihre Dankesrede hat mich sehr beeindruckt, vor allem, weil sie meinte, dass heutzutage alle Menschen davon sprechen würden, dass Kinder fit für das "erwachsene" Leben nach der Schule gemacht werden müsste. Ihr sei es wichtiger, dass die Kinder stark für das erwachsene Leben nach der Schule gemacht würden.
LG,
Cundrie
Re: ...werteerziehung...
Re: ...werteerziehung...
Die Dinge, die ich da aufgeschrieben habe (und noch einige mehr), möchte ich Jakob natürlich so gut es geht vorleben. natürlich kann ich jetzt noch nicht über humanistisches Handeln debatieren, aber ich wüsste auch nicht, wann so der Umbruch ist, ab dem ich dann diese und jene Werte einführe. Also sehe ich es so: Werte, die mir wichtig sind, werde ich in die Erziehung einbringen; und zwar die ganze Zeit. Irgendwie wird`s schon klappen. ;-)
Humanismus und kritisches Denken kann man ja nun schon in Kleinen vorleben. ... Obgleich ich immer wieder verblüfft bin, wie gering in manchen Fällen bei Jakob der Lerneffekt ist. ;-) (Heute will er zum Beispiel Saft. Da er aber einen Magen-Darm-Infekt hat, darf er natürlich keinen Saft trinken. Also hab ich ihm vom Einkaufen Möhrensaft mitgebracht, der ja bei so Magen-Darm-Sachen gut sein soll. Ich gebe ihm was in ein Glas, er trinkt kurz an und pfeffert dann das Gals auf die Küchenfliesen. *klirr* Überall Saft und Scherben. Ich sperre JAkob aus Sicherheits- und Erziehungsgründen aus und mache die Küche sauber. Danach kommt er wieder ein und will wieder genau diesen Saft. Ich gebe ihm den in einem Plastikbecher. Er trinkt ... und... pfeffert den Becher auf den Boden... *argh* Hallo? Lerneffekt???) :-)
LG,
Cundrie
Re: ...werteerziehung...
Ist schon schwierig, solange man nicht richtig mit dem Kind kommunzieren und ihm erklaeren kann, warum es jetzt keinen anderen Saft trinken darf. Beim Runterschmeissen wuerde ich klarmachen, dass das falsch ist, aber hast du ja sicher. Jessy zeigt auch oefter Trotzreaktionen, ich schreie sie natuerlich nicht an, aber sage schon mit strenger Stimme, dass sie es lassen soll. Hilft manchmal sogar ne Weile *g*
Achso Magen-Darm-Infekt, du weisst ja, was das das beste ist :-) Beisst sich natuerlich wieder mit deiner Stillmuedigkeit. Vielleicht nen Tee, wenn er das lieber mag als Moehrensaft *schauder*?
LG
Berit
Re: ...werteerziehung...
Ich hab ihm mit strenger Stimme erklärt, dass er das Glas nicht hinwerfen darf. Außerdem musste er ja heulend auf dem Flur stehen. Hmmm, hätte gedacht, dass das einen Lerneffekt ergibt. Naja, das dritte Glas hat er dann ausgetrunken und wollte mehr Saft. Ts!
Das Schlimmste war, dass JAkob anscheinend großen Hunger hatte und gar nicht verstehen konnte, warum er die ganzen Sachen, die er sonst isst, nicht essen darf. Heute scheint der Spuk aber vorbei zu sein. Ein Glück.
Die Stillerei hat natürlich enorm zugenommen in den letzten Tagen. Tat ihm auch gut, aber ich sah meine "Erfolge" schwinden.*grmpf* Dann müssen wir die Stillhäufigkeitn eben wieder langsam reduzieren. Ist auch irgendwie doof, dieses auf und ab.
LG,
Cundrie
@cundrie
ich hab mich gefragt, wo da wohl die basis ist und ob es wohl wirklich noch zu früh ist, um über sowas nachzudenken und ob man, wenn ein kind eben einen sehr eigenen charakter hat, chancenlos ist...
ich denke, dass eine der grundfesten des ganzen wohl die liebe zum leben ist. die liebe zum leben, zur natur, zu den tieren und menschen. das, lachen wichtig ist, genauso wie schweigen. dankbar sein, für kleine dinge, wie für grosse. dass es nicht immer nur um grosse dinge geht, sondern auch um schmetterlinge und vögel um oma und opa. um ja und nein. das alles zwei seiten hat.
warum soll es dafür denn zu früh sein?
ist es nicht viel schwerer für kinder, wenn sie plötzlich mit solchen "werten" konfrontiert werden und dann wie vor einer mauer stehen?
ich finde dass, was du geschrieben hast, klingt sehr schön und macht mir auch mut. manchmal fühle ich mich schon etwas altbacken, sehe aber sehr wohl an meiner tochter, dass sie schon etwas "mitbekommt". was ich z.B. total schön finde ist, dass es ihr jetzt schon spass macht, anderen auch an ihren sachen teilhaben zu lassen. sie beansprucht nicht alles nur für sich, sondern gibt auch ab...weil sie weiss, dass sie nichts verlieren kann :O) natürlich ist mir sehr wohl bewusst, dass es auch wieder zeiten geben wird, in denen sie ihren dickkopf haben und gegen wände rennen wird. das ist auch gut so und wichtig, aber ich finde es einfach schrecklich, wenn eltern sich um sachen wie "fein brav am tisch sitzen
Re: @cundrie
ich frage mich eben manchmal, ob es einfach ein teil des zum kindseins gehört oder pure ignoranz und egoismus. es müsste doch einem 6-jährigen möglich sein, sich um etwas anderes zu sorgen, als um sich selbst, oder?
ratlose grüsse
sylvie
PS:
habt ihr nun eigentlich einen ortswechsel geplant? wie geht es euch?
Re: @cundrie
Ich kann zu deinem Posting gar nicht viel sagen, denn ich kann nur alles komplett untersteichen und bin sehr froh, dass es Mütter wie dich gibt. ;-)
Puh- zu uns: Letzte Woche hat mein Mann ein Jobangebot aus Paderborn bekommen. Er wird es annehmen und dann werden wir wohl ab Sommer in Paderborn sein. Ist jetzt nicht gerade meine Traumstadt, aber zum Leben sicher sehr nett. Ähnlich wie Münster, als Lehrerin werde ich da wohl auch ne Stelle kriegen, ich muss mir keine neuen Lehrplänen aneignen, man erkennt meine Examina voll an, man kann in solchen mittelgroßen Städten Kinder ganz gut großziehen,...
Also bin ich ganz zuversichtlich, obgleich ich Müster jetzt schon etwas hinterhertrauere. Vor allem, weil meine Schwester mit ihrem Kind (Jakobs gleichaltrigen, heißgeliebten Cousine) hier lebt.
Mal schauen. Bin ja froh, dass Christoph ne Arbeit gefunden hat, die ihm wohl Freude machen wird.
LG;
Cundrie
Re: ...werteerziehung...
was ich "erwarte", ist erstmal nur Ruecksichtnahme auf andere, Jessy soll anderen Menschen (einschliesslich mir selbst) nicht weh tun, ihnen gewaltsam etwas wegnehmen u.s.w. Ob sie nun (verbal) nett und lieb ist oder nicht, ueberlasse ich weitgehend ihr selbst :-) Freundlichkeit, egal was passiert, ist eine typisch weibliche Tugend, die man durchaus auch kritisch sehen kann. Bei der Hoeflichkeit setze ich auf Vorbildfunktion, sage zu ihr fast immer Bitte und Danke und sie brabbelt inzwischen schon sowas in der Richtung, auch wenn sie den Sinn wohl noch nicht verstanden hat :-)
Mit ihrer Selbststaendigkeit bin ich eigentlich zufrieden, sie macht am liebsten alles allein, holt sich ihr Trinkgefaess und stellt es wieder hin, macht die Tuer auf Wunsch zu, holt ihre Schuhe, wenn wir raus wollen. Neuerdings versucht sie sogar, selbst ihr Brot zu schmieren, klappt nur noch nicht so ganz *g* Sowas freut mich natuerlich, warum sich das so entwickelt hat, weiss ich allerdings auch nicht so genau, vielleicht liegts an ihrem Charakter, vielleicht auch daran, dass ich im Haushalt grundsaetzlich nicht die "Bedienung" bin, auch in Bezug auf meinen Freund.
Was mich stoert ist, dass Jessy seit einiger Zeit sehr schnell weinerlich bis wuetend wird, wenn etwas nicht nach ihrem Kopf, aber das ist wohl ziemlich normal in dem Alter.
LG
Berit
Re: ...werteerziehung...
hier mal meine (sehr wenig moderne und sicher mit viel Kritik "belohnte") mir sehr wichtigen Werte:
-Vertrauen und Glaube an Gott
-Achtung vor Gott und den Menschen
-Rücksichtnahme
-Nächstenliebe
-Höflichkeit
-Gehorsam
-Respekt
-Ehrlichkeit
-......
und viele mehr.
Es ist mir sehr wichtig, daß Sammy sich NICHT als Mittelpunkt der Welt fühlt. Er wird mit seinen Bedürnissen ernst genommen und ist sehr wichtig, aber auch er lernt, daß andere Menschen Bedürfnisse und Gefühle haben. Ich finde es einfach schreckich, daß sehr viele Mütter heute dne Kindern alle Freiheiten lassen, ihnen alles nachtragen und sich ihr ganzes Leben um das Kind dreht und sich alles nach ihm richtet. Das ist sicher toll bei einem Neugeborenen, aber irgendwann muß das aufhören.
Und Gehorsam gehört für mich, im Gegensatz zu vielen anderen heute, auch zu den wichtigen Werten. Ich erwarte von meinem Kind Respekt und Gehorsam. Noch kann er selbst die Welt nicht verstehen und Gefahren einschätzen, und solange, bis er das kann, muß er mir vertrauen und daher auch dem, was ich für ihn entscheide gehorchen.
So, jetzt viel Spaß beim "zerreißen" :),
LG;
Angel
Re: ...werteerziehung...
Diplomatie, Höflichkeit, Warmherzigkeit, Kreativität,
Selbstbewusstsein.
Ich hoffe bei den meisten Dingen auf das Nachahmungsverhalten,
denke, von den oben genannten "Kompetenzen", wie du so schön
sagst, haben mein Mann und ich zumindest eine gute Portion (so
schätze ich uns zumindest ein ... )
Und die von dir beschriebenen negativen Eigenschaften kommen
meiner Meinung nach auch daher, dass zu wenig Grenzen gesetzt
werden und sich die Eltern evtl. das Leben "leicht" machen, indem
sie viel Spielzeug, aber wenig Herzenswärme einsetzen, sprich,
sich wenig mit den Kindern befassen!
LG, Ludi
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