@ alle nicht-religiösen
Meiner Mutter hat das erst gar nicht gepasst, hat es aber dann akzeptiert. Ich bin der Ansicht, dass Glaube eine sehr persönliche Sache ist und Julian das selbst entscheiden soll. Ich stehe nicht dahinter, in der Kirche bin ich aber (noch). Und warum sollen wir ein Kind taufen lassen, wenn ich es selbst nicht unterschreiben kann.
Neulich war ich bei meinen Eltern zu Besuch und habe meine Mutter "erwischt", wie sie mit Julian gebetet hat.
ICh fand es erst nicht so schlimm, aber irgendwie wurmt mich es doch im Nachhinein.
Ich möchte meinen Sohn die Religion bzw. vielmehr den Glauben schon nahebringen, weil vieles eben durch die Religion schon geprägt ist (hier in D), aber ihm auch sagen, dass oder warum es eine persönliche Sache ist und man nicht pauschal sagen kann, dass es Gott gibt usw.
Was mache ich jetzt mit meiner Mutter?
Ich sehe schon ein, dass es ihre Überzeugung ist und sie diese auch an ihr Enkelkind weitergeben möchte - aber irgendwie will ich mein Kind nicht mit "Gebeten" aufziehen. (Nicht falsch verstehen: Meine Mutter ist nicht sooo gläubig, dass vor jedem Essen gebetet wird und sie ständig in die Kirche rennt - das war ein Nachtgebet nach dem Motto: Gott und die Engel sollen dich beschützen.)
*heute etwas nachdenklich*
Simone
Re: @ alle nicht-religiösen
Noch verstehen sie die vielen Unterschiede der Religionen nicht.Hauptsache Sie weiss das es einen Gott gibt und Sie ihm abends sagen kann das sie ale lieb hat und das kleine engel uns alle Beschützen sollen.
Schlimm ist das nicht aber ich würd mal mit deiner Ma reden wie sie in die situation gekommen ist oder wie sich das ergeben hat.
Sag ihr das es zwar in ordnung war solche privaten und persönlichen Dinge dann doch lieber von euch eltern gemacht werden.
Wenn du sie nicht gleich anmachst versteht sie das vielleicht.
Gruss Yve
Re: @ alle nicht-religiösen
wenn Du Deiner Mama das so erklärst, wie Du es hier geschrieben hast, müßte sie eigendlich Verständnis zeigen. Noch ist er ja zu klein, um sich eine eigene Meinung zur Religion zu bilden. Wenn er sich mal entschieden hat, an Gott zu glauben, dann kann sie mit ihm beten.
LG
Claudia und Sarah (getauft am 1.12.)
geht mir genauso
ich war mal katholisch - bin ausgetreten. Und nun - dank ägyptischem Ehemann - muslimisch.
Meine Ma genauso "phasen"-gläubig wie Deine, mal wird gebetet, mal nicht, Kirche an Weihnachten, Ostern mal zur Maiandacht, das war's.
Doch seit Yamina's Geburt will sie UNBEDINGT, dass das Kind getauft wird, wo doch ich und mein Mann beide nicht kath. sind. Was soll der Schmarrn.
Auch ich hab sie schon "erwischt", dass sie ihr Kreuzzeichen auf die Stirn malt und am Abend "...morgen früh, so Gott will, wirst Du wieder geweckt" ins Ohr flüstert (wenn wir mal zu Besuch bei ihr sind).
Ich denk mir, hmmm, wir sehen uns nur 1x in 2 Monaten, soll sie doch Yamina IHREN Weg anbieten, ich biete ihr MEINEN Weg an. Das Ziel (der eine Gott, oder das "höhere WEsen" oder was auch immer) ist ja das gleiche.
So lange sie sie nicht im Geheimen taufen lässt und solange es nicht überhand nimmt, lass ich sie.
Übrigens, eine Schutzengelkette hat sie ihr auch schon geschenkt, allerdings nicht zum Umhängen, sondern in einem Bilderrahmen auf lila Samtunterlage.
Schutzengel lass ich durchgehn ;-)
LG
Suzan
Re: @ alle nicht-religiösen
bei uns ist es auch so.
Wir haben unsere beiden Kinder nicht getauft weil wir sie später selber entscheiden lassen wollen ob sie in die Kirche möchten oder nicht.
Ein toller und beliebter Spruch ist ja immer "mein Kind ist getauft und kann später doch trotzdem noch selbst entscheiden ob es in der Kirche bleiben will".
Für mich völlig unakzeptabel weil es ja trotzdem in eine Religion reingezwängt wird.
Aber gut...unsere Kids werden später lernen was es für Religionen gibt und sie haben halt wirklich DIE FREIE Wahl und müssen sich dann nicht erst rechtfertigen warum sie aus der Kirche austreten wollen.
Die Kirche ist in meinen Augen nur eine Einrichtung um den Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen, denn um zu glauben, beten usw. brauche ich nicht "das Haus die Kirche" oder irgendjemanden der mir vorschreibt was Recht und Unrecht in den Augen der Kirche/ Gott ist. Das Recht halt wohl keiner!
Unser Großer kommt in diesem Jahr in die erste Klasse. Wir werden uns vorher ganz genau erkundigen wie es mit dem Religionsunterricht ist, denn einen rein evangelischen werden wir unserem Sohn vorenthalten. Ist aber Ziel dieses Unterrichtes das den Kindern von allen Religionen erzählt wird, wird er daran teilnehmen.
Deiner Mutter würde ich ganz klar sagen das ich das nicht möchte.
Wobei auch immer die Frage ist wie genau sie das macht. Denn dieses "lieber Gott usw" kann man halt auch etwas anders verpacken. Sprich einfach mit ihr darüber.
LG Mel
Re: @ alle nicht-religiösen
hmm, schwer zu sagen. Einerseits sollten die Eltern meiner Meinung nach in Sachen Erziehung das letzte Wort haben. Andererseits moechtest du ja, dass dein Sohn zu einer eigenen Entscheidung findet, also kannst du ihn auch nicht einfach allen "religioesen Einfluessen" entziehen, denn dadurch wuerdest du ihm ja auch sozusagen einen (Nicht-)Glauben aufdraengen. Fazit dieser wirren Darstellung (bin etwas muede *g*): in kleinem Rahmen wuerde ich das zulassen, also mal ein Gebet, aber zur Taufe wuerde ich mich nicht draengen lassen.
LG
Berit (Unglaeubige :-)
Re: @ alle nicht-religiösen
ich kann mich im Grunde dem anschließen, was die anderen schon geschrieben haben. Meine Kinder sind beide nicht getauft, mein Mann und ich aus Überzeugung aus den Kirchen (er:evang; ich: kath.) ausgetreten.
Meine Tochter geht in die zweite Klasse und nimmt am evangelischen Religionsunterricht teil. Einfach deswegen, damit sie irgendwann später wirklich frei entscheiden kann. Ich kann ihr die Religion ja nur aus meiner nicht-gläubigen Sicht beibringen. Außerdem denke ich dass ein Verständnis unserer jüdisch-christlichen Kultur, Kunst und Geschichte ohne religiöse Geschichte und biblische Geschichten gar nicht möglich ist. (Versuch mal die Renaissance, die Aufklärung oder Reformation zu erklären ohne dabei auf die Religion Bezug zu nehmen). Das heißt für mich, meine Kinder sollten Bescheid wissen, gläubig müssen sie deswegen aber noch lange nicht werden.
Die Mutter meines Mannes betet mit meiner Tochter auch. Ich finde es nicht schlimm, sondern sehen es eher als Bereicherung.
Meine Tochter und ich sprechen immer mal wieder über Taufe, Konformation etc. Wenn sie in sechs Jahren, mit 14, wirklich in die Kirche eintreten will, werde ich nichts dagegen haben. Ich finde dann ist sie alt genug. Alternativ werde ich ihr aber anbieten, auch ohne Konformation ein großes Familienfest zu veranstalten.
LG,
Kelar
Re: @ alle nicht-religiösen
dieses Thema hatte ich auch mal auf dem Tisch. Meine Schwägerin, die gänzlich unreligiös und nicht in der Kirche ist, meinte das Kind müsse getauft werden, das war noch bevor Yannik auf der Welt war. Ich find das heuchlerisch. Ich glaube auch auf meine Weise, bin aber nicht in der Kirche, mein Mann auch nicht, daher stand es nie zur Debatte Yannik taufen zu lassen. Meine Familie ist evangelisch, aber freikirchlich und keins meiner Geschwister hat sich mit 18 in der Kirche aufnehmen lassen. Nur ist meine ältere Schwester jetzt plötzlich ganz wild darauf, daß ihre Tochter konfirmiert wird und da sie außerdem im Kindergarten von der evang. Kirche arbeitet, läßt sie sich jetzt in die Kirche aufnehmen und ihre Kinder (12 und 7) nun noch taufen. Ich denk mal besser wärs gewesen, wenn die das mit eigenem Willen volljährig entscheiden. Genau so will ich es auch für meinen Sohn, er soll selbst entscheiden welchen Weg er in diesem Punkt gehen will.
Liebe Grüße Sandra + Yannik (am Montag 19 Wochen alt)
Re: @ alle nicht-religiösen
ich bin auch nicht soo gläubisch.Denke aber hin und wieder ein Nachtgebet kann sicher nicht schaden .Und wenn er von Gott und den Engel beschützen werden soll,ist doch auch eine schöne Sache.Ich finde irgend wie sollte man doch schon glauben,nicht im übertriebenen Maße aber doch einwenig.Und sie hat dem Kleinen doch dadamit eigentlich was Gutes getan.Ich bete auch hin und wieder mit den Kinder,bin halt der Meinung daß sie das schon kennen sollten,was sie drauß machen ist ihre Sache.Ich würde garnichts zu meiner Mutter sagen,wenn es nur bei den kleinen Gebeten abends manchmal bleibt.
LG Dani
Re: @ alle nicht-religiösen
wir handhaben es genauso wie Ihr. Die Eltern haben es zwar ebenfalls nicht verstanden, mittlerweile aber akzeptiert.
An deiner Stelle würde ich bald mit Deiner Mum reden, damit sich das erst gar nicht "einschleicht" und verfestigt. Solange der Kleine es noch nicht mitbekommt, kannst Du am besten noch mit Deiner Mum reden. Mach Ihr einfach Eure Gedanken klar - auch das Du den Kleinen nicht "Gottlos" erziehen möchtest, ihm aber religion auf Eure Weise beibringen willst.
Lieben gruß
Bandit
Re: @ alle nicht-religiösen
ich verstehe das nicht so ganz was ihr schreibt..wovor habt ihr angst??? solange deine mutter ihn nicht zum beten zwingt ist das doch eine schöne sache...sorry aber da komme ich nicht so ganz mit..und wie soll sich ein kind für eine religion entscheiden wenn es nicht weiss um was es in der religion geht?? es gibt schöne gebete und bücher für kinder...ich denke deine mutter liebt ihren enkel und will das er beschützt wird und betet mit ihm...wie gesagt ich finde es eher eine schöne sache..ich glaube auch nicht das ein fünf monate altes baby dadurch einen schaden nimmt....
gruss
t
@teee (lang!)
Ich habe auch nichts gegen eine bestimmte Religion, möchte aber meinem Kind nicht eine Religion aufzwingen, nur weil ich mit ihr aufgewachsen bin.
Dieser Allmächtigkeitsanspruch ("wir sind die richtigen") ist für mich der falsche Ansatz *jeder* Religion.
Akzeptanz und ein friedliches Miteinander sind viel wichtiger.
Das Kind soll eben verschiedene Religionen kennenlernen, möglichst objektiv.
Dass die christliche hier in dieser Gesellschaft natürlich deutlicherer Präsenz hat, ist klar.
Es soll auch wissen, was die Bibel/der Koran usw. ist und was da drin steht (Allgemeinwissen). Was mich stört, ist diese persönliche Komonente: Der *Glaube* daran - das soll Julian irgendwann persönlich entscheiden, ohne gedrängt zu werden (wir sind evangelisch und glauben das und das).
Das was meine Mutter gemacht hat, finde ich noch ok, aber ich weiß eben nicht genau, wie ich damit umgehen sollte.
Simone
Re: @mone
nicht böse sein aber ich habe da eine andere einstellung dazu...ich denke ein gewisses fundament ist schon wichtig....sonst kann man schlecht vergleichen. ich bin der meinung wenn mein kind einen glauben hat (den ich vorlebe) dann kann sie erstens besser vergleiche ziehen zu anderen glaubensgemeinschaften und was für mich auch wichtig ist, sie kann evtl die ein oder andere schwierige situation mit ihrem glauben bewältigen.....es ist häufig so, dass menschen ein leben lang den richtigen glauben suchen...und diese menschen werden leider oft opfer von sekten..das ist ehrlich gesagt meine angst...davor möchte ich schon meine tochter schützen und ihr nicht meinen glauben aufdrängen..sie wird ihren eigenen weg gehen ihre eigenen entscheidungen treffen und irgendwann auch feststellen das ein oder andere der ihr vorgelebten religion ist nicht schlecht....
lg und schönes wochenende
t
danke an alle...
Der Satz von berita hat mich überzeugt:
"Andererseits moechtest du ja, dass dein Sohn zu einer eigenen Entscheidung findet, also kannst du ihn auch nicht einfach allen "religioesen Einfluessen" entziehen, denn dadurch wuerdest du ihm ja auch sozusagen einen (Nicht-)Glauben aufdraengen."
So werde ich es wohl auch sehen, denke ich, das scheint mir die beste Lösung.
Wenn es überhand nimmt, dann gehe ich zwischen. Solange es nur beim Gebet bleibt, belasse ich es dabei.
Die nicht-Taufe hat sie ja, wenn auch zähneknirschend, akzeptiert.
Mal sehen, wie weit das noch geht, wir wohnen auch recht weit auseinander, so wird das nicht zum Alltags-Zank-Thema.
Wenn Julian älter ist, dann bin ich gespannt, wie meine Mutter mit ihm umgeht.
Sollte sie dann "dazwischenfunken", was ich aber nicht glaube, dann werde ich mich beschweren. Sie kann ihm auch gerne eine Kinderbibel o.ä. schenken, die Geschichten gehören zum Allgemeinwissen, finde ich - nur der Glaube daran ist persönlich.
Simone
...und vielen Dank nochmals an alle, über weitere Meinungen freue ich mich aber trotzdem.
Re: @ alle nicht-religiösen
@katja
LG
Simone
Re: @mone
Re: @ alle nicht-religiösen
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