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diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

So, jetzt muss ich hier dann doch mal auch etwas Dampf ablassen. Annalee ist jetzt 5 Wochen und das Thema Impfen steht also auf dem Plan und das macht mich völlig verrückt!
Da ich kein Experte bin auf diesem Gebiet, versuche ich mich mit Infos zu versorgen und stelle fest, dass es so emotional besetzt ist wie die Kontroverse "natürliche Geburt vs. Kaiserschnitt". Die eine Seite schmeißt mich aus der Praxis, wenn ich nicht zur U4 die 6fachImpfung nehme, die andere Seite erzählt mir was von vermehrten Todesfällen durch 6fachImpfung eines bestimmten Herstellers und dass es überhaupt zu fragen ist, wann man was wirklich impfen sollte. Egal wen ich frage (Klinikärzte, Hebammen, Kinderärzte)- die Antwort ist immer: "Mach es auf jeden Fall soundso und AUF KEINEN FALL soundso" (je nach Partei).
Nur: mit wirklichen Zahlen kann mich keiner versorgen, auch bei der STIKO habe ich keine Zahlen gefunden, die mich befriedigen, es fehlt immer eine wichtige Vergleichskomponente oder die Grundrate oder eine Kontrollgruppe etc. Außerdem steckt natürlich dahinter auch eine große Lobby. Andererseits... und so geht das ständig, ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht.
Was auch immer ihr für eine Entscheidung getroffen habt: Anhand welcher Infos seid ihr überhaupt zur Entscheidung gekommen??
lg, stefanie
Bisherige Antworten

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Hallo!
Ich lasse auf jedenfall impfen und zwar eine 5-fach Impfung und lasse mir da auch von keinem reinreden oder mich verunsichern!!!
Ich habe meine Tochter auch gegen alles impfen lassen, es hat nicht geschadet und sie hatte auch keinerlei Nebenwirkungen. Ich bin der Ansicht, ohne Impfung erkranken sie an den Krankheiten schlimmer, gerade Masern können gefährlich werden und im Kiga später werden Sie ständig mit den Krankheiten konfrontiert.
Ich tamme aus der ehemaligen DDR und da gehörte Impfen zum Standart und ich kenne keinen, dem es geschadet hat.
Durch die Nichtimpfungen sind vermehrt wieder Kinderkrankheiten auf dem Vormarsch, die eigentlich schon ausgerottet waren--siehe Keuchhusten
So, das ist meine Meinung, jeder hat eine andere.
LG und schönes verschneites WE Kerstin und Leon 7w

so seh ich das auch...auch wenn ich aus dem

westen bin....denn viele Krankheiten kommen zurück usw...wegen Impfmüdigkeit?LG Tina

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

huhu stefanie,
ich hatte das tehma ja shcon mal bei meiner großen tochter. sie kam als extremfrühchen mit 650g zur welt und erhielt ihre 1.impfung nach 2 monaten, da wog sie 1400g in etwa.
wir haben sie impfen lassen, weil das krankenhaus es empfahl, besonders für so kleine patienten, wie sie es war. eine erkrankung solcher art (sprich eine kinderkrankheit) hätte sie schwer zurückgeschlagen und vielleicht nicht überlebt.
als meine große dann 1jahr alt war, passierte etwas, was meine entscheidung PRO impfen sehr bestärkt hat und wieso ich klein amelie auf alle fälle impfen lassen werde. eine freundin mußte ihre 1jährige tochter hergeben. diese war an einer krankheit erkrankt, gegen die man sie nicht geimpft hatte. kurz nach ihrem 1.geburtstag ging sie zu den engeln.
ich denke, diese ganzen kinderkrankheiten konnten ja nur eingedämmt werden, weil so viele eltern impfen. wäre es anders herum, der großteil der eltern würde nicht impfen, wären die krankheiten wieder auf dem vormarsch.
ich denke, es ist eine persönliche entscheidung, wie man selbst dazu steht. das ist wie: steige ich ins flugzeug oder nicht? klar, unfälle passieren immer. auch beim impfen wird es kinder geben, die z.b. allergisch drauf reagieren. aber man muß abwägen, welches risiko einem höher ist.
vlg, nicki

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Hallo,
wir haben Alina damals 6fach Impfen lassen. Wie ich zu dieser Entscheidung gekommen bin weiß ich auch nicht mehr so genau. Habe halt Mamas gefragt, die schon Kinder hatten, Freunde aus dem Vorbereitungskurs etc. Und alle haben ihre Kids 5 oder 6fach Impfen lassen.
Alina hat letzte Woche ihre letzte 6 Fach Impfung bekommen und alles super weg gesteckt. Kein Fieber, quengeln etc.
Svenja werden wir auch 5 oder 6 Fach Impfen lassen. Weiß nur nicht ob 6 Fach wg. dem neuen Impfstoff. Muß ich nochmal mit dem KIA besprechen.
Liebe Grüße und mache Dich bloß nicht zu verrückt!!
Andrea mit Alina *24.07.2004 und Svenja *25.08.2005

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Hallo Stefanie,
es gibt kein richtig oder falsch. Die Entscheidung muß jeder selbst aus dem Bauch heraus treffen, denn es kann niemand garantieren, daß die Impfung zu 100% vertragen wird oder es im Falle einer Erkrankungen zu einer vollständigen Ausheilung kommt. Alles bleibt ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten und was man selbst vor seinem eigenen Gewissen langfristig verantworten kann.
Mich haben die Argumente der Impfgegner nicht überzeugen können. Die Todesfälle sind nicht sicher nachgeweisen. Außerdem hat mich die eher emotionale Sichtweise der Impfgegner immer irgendwie gestört. Es war so als ob ich mein Kind dem sicheren Tod überantworte, wenn ich es 6-fach impfen lasse. Die Realität sieht bei uns im Umfeld aber ganz anders aus: Alle geimpften Kinder hatten abgesehen von etwas Temperatur keine Probleme und Fieber ist im Zusammenhang mit einem Infekt ja eine ganz normale Reaktion des Körpers. Außerdem haben die Schutzimpfungen über die Jahrzehnte sehr vielen Menschen Leben und Gesundheit gerettet. Meine Mutter hat als Kind noch die Angst der Eltern vor diesen Krankheiten miterlebt, wir haben einen Fall von Kinderlähmung in der Familie und einen Diabetes nach Mumps in der Nachbarschaft. Außerdem landen bei Masernepidemien immer wieder Kinder mit Komplikationen im Krankenhaus. So gut behandelbar wie von Impfgegnern suggeriert wird, sind diese Erkrankungen nicht. Die Epidemien treten nämlich im Umfeld von nicht impfenden Kinderärzten auf, die sich eigentlich auch in der Therapie auskenne, müßten. Sobald wieder ein Gebiet mit hoher Durchimpfungsrate erreicht wird, hört der Spuk plötzlich auf.
Auf der Seite von Impfgegnern habe ich eine Wahrscheinlichkeit von 1:400.000 für einen Todesfall gefunden. Das sind 0,00025 Prozent, für einen Nicht-Todesfall also 99,99975 Prozent. Ich habe bewußt die ungünstigste Angabe für Nicht-Todesfall genommen, die ich finden konnte. Die Zahl der problemlosen Impfungen ist nach anderen Quellen (alles Impfgegner) eher noch höher.
Fakt ist, daß Schutzimpfungen Millionen von Menschen vor den Folgen von schweren Krankheiten bewahrt haben. Die Pocken sind ausgerottet, Polio fast. Tollwut ist ohne Impfung immer tödlich. Impfungen per se zu verdammen entbehrt daher jeglicher Grundlage.
Ob Du es jetzt für wahrscheinlicher hälst, daß Dein Kind an diesen Erkrankungen erkrankt und Folgeschäden zurückbehält, mußt Du selbst entscheiden. Es hängt ja auch davon ab, wo man wohnt. Wir haben einen großen internationalen Flughafen vor der Haustüre und von daher ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch hier mit Menschen in Kontakt zu kommen, die Träger von Hepatitis sind oder Polio einschleppen können. Auf einer Hallig in der Nordsee müßte man sich wegen diesen Erkrankungen vermutlich keine Gedanken machen.
Hexavac ist übrigends vom Markt. Die Hepatitis-Komponente hat keinen sichere Immunität aufgebaut. Meine Tochter ist mit Infanrix geimpft, da möchte ich die Kinderärztin noch einmal fragen, ob wir sicherheitshalber 5-fach plus Hepatitis oder wieder mit Infanrix impfen werden.
LG
Claudia

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Hallo, die Entscheidung hatte ich bei meinem Kind aufgrund fachlicher Informationen über sämtliche Erkrankungen getroffen; meines Erachtens nach ist es ein MUSS, gegen Tet/Dipht/Polio zu impfen, ebenso wie gegen Keuchhusten und HiB.
Ich hatte damals die 6fach-Impfung gemacht, was ich beim zweiten Kind anders handhaben wuerde: ich wuerde dann "nur" noch 5fach impfen und zu einem spaeteren Zeitpunkt mein Kind gegen Hepatitis B impfen lassen und dann direkt als Kombination gegen Hep A + B.
Persoenlich halte ich auch die MMR-Impfung fuer wichtig; ebenso ist mein Sohn gegen Windpocken geimpft - letzteres aber hauptseachlich deshalb, da mein Mann zu dem Zeitpunkt noch unter einer hochimmunsuppressiven Therapie stand und eine Windpockeninfektion fuer IHN damit lebensgefaehrlich werden koennte.
Nebenbei muss ich aber auch bemerken, dass ich selbst meine Windpockenerkrankung als Kind alles andere als lustig fand und daher dies auch gerne meinem Sohn ersparen moechte ;)
Es ist natuerlich eine Wust an Info, wie Du sagst teilweise irrational und emotional gefuehrt: das Gute daran kann aber auch sein, dass man daraufhin sich dann selbst eine Meinung bilden und danach handeln kann.
Verantworten musst Du es dann - wie auch immer Du handelst - selbst.
LG und viel Glueck bei der Entscheidungsfindung:)
Karen

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Hallo Stefanie,
da sprichst Du sicher vielen von uns aus dem Herzen...
Man sollte sich bei diesem Thema die Argumente beider Seiten anhören und "anlesen" und meiner Ansicht nach aus dem Bauch entscheiden - sofern man natürlich die Materie laienmedizinisch verstanden hat.
Vorab, ich bin keine Impfgegnerin, aber
ich werde unsere Kleine frühestens ab ca. 9mon gegen Diphterie und Tetanus impfen lassen (ab Krabbelalter kann es eher zu T. kommen) und dann erst nach dem 1. Jahr gegen Polio. Bei Keuchhusten und Hib bin ich mir noch nicht sicher.
MMR lasse ich nicht impfen, Windpocken und Hep B auch nicht, da finde ich Hep A als Teenie sinnvoller....
In der Pubertät gibt es dann die Rötelnimpfung.
Zu den Gründen:
es geht nicht nur um die Impfstoffe, sondern auch um die Zusatzstoffe. Man soll Babies beispielsweise im 1.Jahr keine allergenen Stoffe zuführen...warum muss ich dann mit Impfstoffen impfen, die Hühnereiweiß u.a. enthalten?
Mein Mann und ich sind beide starke Allergiker - ich möchte deshalb kein Risiko für unser Baby eingehen.
Kenne auch drei Kinder, die direkt nach den 6fach Impfungen Neurodermitis bekommen haben...einen Zusammenhang mögen Impfbefürworter bestreiten, mich hat das doch sehr verunsichert.
Habe selber sehr starke Nebenwirkungen nach einer Hep B Impfung gehabt, und das als Erwachsene: schwerste neurologische Symptome...gott sei Dank sind die nach einem halben Jahr wieder verschwunden (By the way: in Frankreich wurde dieser Impfstoff deswegen verboten, bei uns nicht...aufgeklärt über mögl. NW wurde ich vorher nicht).
Da unsere Kleine im ersten Jahr weder in die Krippe muss, keine ansteckenden Geschwister vorhanden sind, keine Fernreise geplant ist, ich so kurzfristig keine SS plane, wo mir Röteln o. Windpocken gefährlich werden könnten und wir auch nicht viel Kontakt zu anderen Kindern haben, denke ich, dass wir mit der Entscheidung sehr gut leben können.
Das einzige Problem:
die Einzelimpfungen bzw. möglichen Impfstoffkombinationen werden systematisch reduziert, bzw. gibt es schon gar nicht mehr, d.h. man muss sich vorher sehr genau überlegen, wogegen und womit man impfen kann...
LG!!
Leo

Ach ja, empfehle www.impfreport.de!(Archive)

Schau mal ins Impressum vom Impfreport

Hallo Leo,
der Impfreport wird maßgeblich von Herrn Tolzin herausgegeben, einem Mann, der nicht nur gegen Impfungen einen Feldzug führt, sondern auch gegen Homosexualität (einer Strafe Gottes laut Tolzin), Handys, Mikrowellenherde usw. Viele dieser Feldzüge konnte man bislang auf der Seite http://www.tolzin.de/news.htm nachlesen. Leider funktionieren ein paar der Links momentan nicht mehr.
Herr Tolzin glaubt, dass es keine von außen kommenden Krankheitsursachen gibt. Dies sei ein "von interessierter Seite in die Gehirne der unwissenden Menschen projizierter Irrglaube". Vor dem Hintergrund dieses Verständnisses wird klar, weshalb für ihn Impfungen nutzlos sind. Wenn jede Krankheit aus einem selbst heraus kommt, macht es keinen Sinn zu impfen.
Ich persönlich glaube, dass der wissenschaftliche Laie auf das Wissen von Fachleuten angewiesen ist, um sich eine fundierte Meinung zum Thema Impfungen zu bilden. Der Laie kann die immunologischen Prozesse, die im Körper ablaufen, weder überblicken noch nachvollziehen (selbst Fachleute haben damit Probleme).
Es ist also meiner Meinung nach von entscheidender Bedeutung, welche fachliche Kompetenz und Glaubwürdigkeit die zu Rate gezogene Informationsquelle hat.
Wie groß mag wohl die immunologische Fachkompetenz von Herrn Tolzin sein (einem ehemaligen Programmierer, der jetzt Autor, Verleger, Redakteur und Herausgeber ist)? Wie steht es um die Glaubwürdigkeit eines Mannes, der angeblich mit göttlicher Unterstützung einen Feldzug gegen Homosexualität, Technik usw. führt?
LG, Viola
dazu noch ein Link: http://kind.qualimedic.de/Q-6132095.html

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Hallo Leo,
kennst du die Studien, in denen bei geimpften Kindern weniger Allergien festgestellt wurden als bei ungeimpften?Wusstest du, dass beispielsweise in der ehemaligen DDR die Allergieneigung deutlich geringer war als zur gleichen Zeit in der BRD, obwohl es in der DDR aufgrund der Impfpflicht eine viel höhere Durchimpfungsrate gab?
Selbst Hühnereiweißallergiker können heutzutage die meisten Impfungen problemlos verabreicht bekommen, da keine allergischen Reaktionen zu befürchten sind.
Wenn du deine Tochter erst mit dem Beginn des Krabbelalters gegen Tetanus impfen lässt, dann wird sie mehrere Monate ohne Impfschutz herumkrabbeln und vermutlich schon laufen bis die Grundimmunisierung abgeschlossen ist.
LG, Viola

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Hallo Viola,
meine Impfentscheidung steht und ich habe hier auch nach keinem Rat verlangt ;-)
Arbeite übrigens für die Pharmaindustrie und weiß, was man da so macht bzw. machen kann, um unbedingte Notwendigkeiten für Präparate, Behandlungen etc. zu suggerieren.
Und weiß auch, wie man selber wohlwollende Studien veranlaßt...
Soviel dazu!
Gruß,
Leo

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Martin Hirte: "Impfen pro und contra" und die Internetseite impf-info.
Aber: Ich gehöre zu den Wenig-Impfern. Es ist eine Gewissensentscheidung, die ich demnächst für mein zweites Kind wieder neu angehen werde *seufz*. Wie mans macht, man hat das schlechte Gewissen dabei...
LG,
Susanne

Hallo Stefanie

...ich schliesse mich leolion und claranton an. Ich finde es bestürzend, dass monatelang nach dem besten Kinderwagen, der sichersten Matratze und der tollsten Popocreme geforscht wird und 1000 Berichte gelesen, aber kaum ein Mensch sich mal wirklich mit der Problematik Pro und Kontra Impfen auseinandergesetzt hat.
Es existieren kaum freie Studien über Impfnebenwirkungen und Langzeitschäden, das meiste ist von den Pharmakonzernen gesponsert, die Impfbefürworter sind mindestens genauso hysterisch wie die -gegner (Das Geschäft mit der Angst) und objektive Aussagen sind rar gesät. Ich habe ein paar Links für gutes Infomaterial. Wenn Du willst, mail mich per PN an.
Achja - ich lasse nicht 6fach impfen: Diptherie und Polio gibt es seit Jahren nicht mehr in Deutschland, die Keuchhustenimpfung greift in der wirklich gefährlichen Zeit (bis ungefähr ein dreiviertel Jahr) sowieso nicht, eine Übertragung von Hepatitis B auf Babys ist bis jetzt nur unter der Geburt von (infizierter) Mutter auf das Kind passiert und Tetanus reicht im Krabbel- bzw. Laufalter immernoch und ausserdem gibt es bei größeren Verletzungen eine passive Impfung. Hib wird von den individuellen Impfentscheidern (es gibt eine Vereinigung von Ärzten) nur bei Risikokindern empfohlen
Wenn Du nicht oder später impfen lässt, musst Du ein dickes Fell haben, das sag ich Dir gleich :-)
Gruss Catrin aus ET Juli/August

Re: Hallo Stefanie

Hallo,
warum sollte HiB nur bei Risikokindern geimpft werden ?
Haemophilus influenzae B verursacht (neben *einer* Form der Meningitis) bei Kindern die lebensbedrohliche Epiglottitis (Kehldeckelentzündung). Diese ist aufgrund der Impfungen sehr rar geworden und meines Wissens nach keine Erkrankung, die nur "Risikokinder" betrifft.
Ein Kind mit einer Epiglottitis hat schwerste Atemnot aufgrund der Schwellung des Kehlkopfs, was bis hin zum voelligen Verschluss des oberen Luftwegs fuehren kann.
LG, Karen

Re: Hallo Stefanie

Hallo Catrin,
ich respektiere deine Entscheidung, da es in diesem Thema nicht wirklich ein richtig oder falsch gibt und sich jeder selbst Gedanen über das für und wider machen muß und sich dann für die für sich richtige Entscheidung verantworten muß. Ich möchte nur dazu sagen dass Diphterie uznd Polio deshalb nicht in Deutschland auftreten weil es eine sehr hohe Durchimpfungsrate gibt. Würden alle dise Impfung weglassen (da in Deutschland ja keine Erkrankung)würden die Krankheiten zurückkommen, da sie ja immer noch existent sind. Was anderes wäre es wenn die Krankheiten weltweit nicht mehr vorkommen, dann kann man von Ausrottung sprechen.
Das nur als kleiner hinweis zum drüber nachdenken
LG Conny

Re: Hallo Stefanie

Danke für den Hinweis, Conny. Ich habe sogar sehr viel darüber nachgedacht. Ich spiele den Ball mal zurück und empfehle die Homepage der Ärzte für individuelle Impfentscheide. Nur darum geht es mir.
Das Wohl Aller (Durchimpfung der Massen) ist mir sicherlich wichtig, ich bin ein soziales Wesen. Das Wohl meines Kindes im Speziellen liegt mir doch mehr am Herzen.
Ich persönlich empfinde die Impfungen als zu früh und (im jetzigen Alter) einen zu massiven Eingriff in das noch im Wachsen begriffene Immunsystem. Nicht umsonst ist z.B. der Verdacht des Zusammenhanges zwischen Impfungen und Allergien nicht mehr von der Hand zu weisen.
Liebe Grüsse von Catrin

Re: Hallo Stefanie

Hallo Catrin,
ich war mal (genau genommen 2 mal) bei einem Infoabend zum Thema Impfungen von einem der Ärzte, die auf der von dir genannten Homepage aufgelistet sind. Ich unterrichte Mikrobiologie und Immunologie und jener Arzt wäre in beiden Fächern durchgefallen.
Schlimmer noch als die fehlende Fachkompetenz war für mich aber, dass er die anwesenden Eltern bewusst belogen hat. Er hat (nachgewiesenermaßen) unwahre Behauptungen aufgestellt, um damit fehlende Sachargumente zu ersetzen.
LG, Viola
Link dazu: http://kind.qualimedic.de/Q-6437221.html

Re: Hallo Stefanie

Hallo Catrin,
da gehen unsere Meinungen wohl auseinander.Das Wohl meines Kindes ist mir natürlich auch am wichtigsten,gerade deshalb bin ich für die Impfungen, da denk ich nicht wirklich an die Anderen. Den Termin finde ich nicht zu früh.In diesem Stadium verfügen die meisten Kinder noch über den Nestschutz und meiner Meinung nach hilft dieser den Kindern mit der Impfung besser klar zu kommen.Soweit ich weiß kommen stärkere Impfreaktinen häufiger bei älteren Kindern vor als bei Säuglingen, was mich in meiner Annahme bestärkt.Das erst wachsende Immunsystem ist für mich kein Argument, denn das Immunsystem ist immer am wachsen.Auch ein Erwachsener kommt mit immer neuem in Berührung und es wäre schlecht wenn das Immunsystem dann nicht mehr lernen könnte damit umzugehen.Das Thema Allergien mag interessant sein aber auch da mach ich mir weniger Gedanken drüber, vielmehr stehen im Zusammenhang mit Allergien die übertriebene mikrobielle Sauberkeit im normalen Alltag.In dem Moment wo ein Kind nicht mit Keimen in Berührung kommt kann es auch keine Antikörper dagegen bilden.Ich möchte nicht wissen wie viel Sand und Erde ich als Kind gegessen habe und ich war immer kerngesund.
Ich weiß, Impfen ist ein Thema über das man endlos diskutieren kann ohne eine rechte Antwort zu finden.Aber zum Glück kann sich ja jeder seine eigene Meinung bilden und sich danach richten.Die Verantwortung dafür muß man schließlich auch alleine tragen.Wer weiß, vielleicht sind wir beide in 50 Jahren schlauer und bereuen beide unsere jeweilige Entscheidung.
LG Conny

Reichen 124.855 Artikel?

Falls dir wissenschaftliche Literatur zum Thema Impfungen fehlt, kannst du mich gerne anmailen. Oder einfach in einer wissenschaftlchen Datenbank recherchieren (z.B. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?db=PubMed).
Ich garantiere dir, dass du weit mehr als 1000 Berichte findest, die du lesen kannst. Allein bei PubMed findest du 124.855 Artikel, wenn du immunisation bzw. immunization eingibst.
Beim Thema Impfung glaubt jeder Laie eigene Theorien aufstellen zu können. Wie viele wissenschaftliche Artikel zum Thema hast du schon gelesen?
Gruß, Viola

Hallo Viola

...ich habe absolut kein Interesse, mich mit Dir auf eine Diskussion einzulassen. Du erwähnst in jedem Deiner Postings Deine (schulmedizinische) Ausbildung, und ja ich weiss, dass Du es besser weisst und ja ich weiss weiterhin, dass ich ein Laie bin.
Ich finde es schade, dass es anscheinend nur gut oder böse in dieser Sache gibt. Nein - ich sags ehrlich: Es kotzt mich an.
Gruss Catrin

Das ist nicht Dein Ernst, oder?

Auszug aus dem Impressum der Internetseite:
GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Vertreten durch die GlaxoSmithKline Verwaltungs GmbH
Gruss Catrin

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Ich arbeite selber in einer Apotheke und habe mich zu Impfthemen fortgebildet somit hab ich mir recht gut ne eigene Meinung bilden können, zumal ich auch schon im Vorfeld für Impfung war.Deine Meinung und Entscheidung mußt du selbst finden ,da kann dir keiner helfen und ich würde nie auf die Idee kommen zu sagen das mußt du unbedingt so machen und nicht anders, man kann letztendlich als ausenstehender nur versuchen mit Argumenten deine Entscheidung zu beinflussen. Was ich dir allerdings sagen kann ist, solltest du dich für die Impfung entscheiden,dass ich dir die 5- oder 6-fach Impfung rate, da nur ein Pickser notwendig ist und natürlich die Nachimpfungen,die Kinder werden dadurch weniger mit Konservierung belastet und der Körper hat nicht mehr zu kämpfen wie bei Einzelimpfungen (vielleicht etwas länger).Bei den Einzelimpfungen ist es halt so dass jede Impfung einzeln gespritzt wird (also viel mehr Pickser) und vor allem ist in jeder Einzelimpfung soviel Konservierungsstoff drin wie in einer 5- bzw. 6-fach Impfung.Aus diesem Grund würde ich diese bevorzugen.
Hoffe konnte dir etwas weiterhelfen
LG Conny

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Hallo Stefanie,
unser Sohn ist 6fach geimpft. Als Immunologin sitze ich bei diesem Thema an der Infoquelle schlechthin. :-) Solltest du also konkrete Fragen zur Thematik haben, nur her damit!
LG, Viola, garantiert _nicht_ pharmakonzerngesponsert!

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Liebe Viola,
das Angebot nehme ich dankend an! Mit der Zeit werden sich bestimmt noch mehrere Fragen ergeben, aber ich leg mal los:
Gibt es einen medizinisch stichhaltigen Grund, warum die Impfungen mit 8 Wochen starten müssen und es "zu spät" wäre erst 2 Monate später zu starten? Vielleicht ist da die Immunlage im Körper noch mal anders?
Annalee ist noch sehr sehr irritiert und kämpft noch sehr mit der Anpassung, so dass wir eigentlich das Gefühl haben, dass es zu früh ist, noch was oben drauf zu setzen. Daher würden wir gerne mit impfen warten, bis sie sich wenigstens etwas stabilisiert hat. Eine Kinderärztin meinte aber, wenn ich nicht mit Punkt 8 Wochen impfe, würde sie Annalee nicht behandeln (tut sie eh nicht mehr, denn ein paar sachliche Argumente neben emotionaler Erpressung hätte ich mir schon gewünscht...).
Ich habe hier zu Hause keinen zugang zum Uniserver, also auch nicht zu einer Fachdatenbank. Kennst du im netz eine frei zugängliche Datenbank?
Ich bin hier viel von Impfgegnern umgeben und mir fehlen die Infos, um deren Argumente zu entkräften (z.B. die Studien zum Thema seien von Pharmakonzernen gesponsert; es sei besser, wenn bestimmte Kinderkrankheiten durchgemacht werden; das Immunsystem von Babys sei zu schwach, besser wäre es, mit 12Monaten zu impfen; wenn man so früh in den Organismus eingreift, müsse man das später immer wieder tun; Viele Impfungen würden nur belasten, aber gar keinen Schutz bringen; Häufig sei es so, dass die geimpften Kinder troztdem krank werden und dann die Krankheit länger und schwerer verläuft als bei nicht geimpften, Imfpungen lösen Allergien aus bis hin zu Todesfällen...)- dadurch bin ich verunsichert. Manches klingt für mich nach Ursachenschlüssen aufgrund von Korrelationen oder ich bin nicht sicher, ob denn eine Kontrollgruppe da war (z.B. frage ich mich, ob nicht vielleicht in der Kohorte insgesamt mehr Allergien aufgetreten sind- egal ob geimpft oder nicht..).
Fragen über Fragen.. Was ist wahr? Was ist Halbwissen? Was ist Bullshit? Hinter welchen Infos stecken Lobbyisten? Hinter welchen Infos stecken durchgeknallte Gurus?
Bin gespannt auf deine Sichtweise! lg, stefanie

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Liebe Stefanie,
ich antworte immer gerne auf ernst gemeinte Fragen. Meist fallen diese Antworten aber etwas länger aus. :-) Leider habe ich heute Abend keine Zeit zum Posten. Ich muss dich daher auf morgen Nachmittag/Abend vertrösten.
Bis morgen also!
LG, Viola

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Liebe Stefanie,
hier nun die versprochene Antwort. :-)
?Gibt es einen medizinisch stichhaltigen Grund, warum die Impfungen mit 8 Wochen starten müssen und es "zu spät" wäre erst 2 Monate später zu starten? Vielleicht ist da die Immunlage im Körper noch mal anders??
Die Impfungen müssen nicht zwingend mit 8 Wochen beginnen. Es handelt sich bei dem angegebenen Impfzeitpunkt um eine allgemeine Empfehlung. Natürlich gibt es wissenschaftliche Gründe, von denen ausgehend dieser Zeitpunkt gewählt wird. Für die Wahl des empfohlenen Zeitpunktes sind vor allem 2 Punkte zu beachten. Der erste Punkt ist, dass man den Schutz des Kindes so früh wie möglich erreichen möchte. Jedes Kind, welches an einer durch Impfung vermeidbaren Krankheit erkrankt, weil es später als nötig geimpft wurde, ist ein Kind zu viel. Am besten wäre es, wenn (überspitzt ausgedrückt) die Kinder sofort nach der Geburt geimpft werden könnten. Schließlich muss man auch bedenken, dass der Impfschutz nicht sofort nach der ersten Impfung da ist, sondern erst am Ende der Immunisierung, also nach mehreren Monaten. Dem Wunsch nach frühestmöglichem Schutz steht der zweite Punkt gegenüber. Das Immunsystem muss bestimmte Funktionen nach der Geburt erst noch heranreifen lassen. Dazu gehört auch die Eigenschaft des Immunsystems ein immunologisches Gedächtnis zu entwickeln. Würde man die Kinder direkt nach der Geburt impfen, so würde dies den Kindern wenig nutzen, da ihr Immunsystem noch nicht in der Lage ist, sich den durch Impfung kennen gelernten Erreger über eine längere Zeit zu merken. Die Impfung wäre somit vergeblich.
Viele Eltern glauben, dass man einem so kleinen Menschlein nicht schon so früh so viele (nämlich 6) Erreger zumuten kann. Bei dieser Argumentation werden einige Dinge vergessen. Zum einen werden mit der 6fach Impfung nicht 6 Erreger verabreicht, sondern ein paar wenige Bausteine von 6 verschiedenen Erregern. Jeder Krankheitserreger besteht aus einer Vielzahl von Bausteinen. Bei einer Infektion bilden wir gegen sehr viele dieser Bausteine eines Erregers Abwehrstoffe. Rein theoretisch reichen aber auch ganz wenige Bausteine (z.T. sogar nur 1) für die Wiedererkennung und damit für den Immunschutz aus. Schon im Geburtskanal kommt jeder Mensch mit unzähligen Bakterien, die wiederum aus unzähligen Bausteinen bestehen, in Kontakt. Allein auf der Haut der Mutter des Kindes leben mehr Mikroorganismen als Menschen auf der Erde. Wenn man die 6fach-Impfung aus dieser Sicht betrachtet wird klar, dass es für das kindliche Immunsystem keine Überforderung darstellt, wenn es gegen ein paar (ungefährliche) Bausteine von 6 Erregern aktiv werden soll.
Der Zeitpunkt 8 Wochen ist also nicht gewählt, weil die Impfung dem Kind vorher schadet oder die Impfung später unwirksam wäre. Der Zeitpunkt 8 Wochen ist gewählt, weil dies der frühestmögliche Zeitpunkt ist, bei dem davon ausgegangen werden kann, dass die Impfung tatsächlich den gewünschten langfristigen Schutz hervorruft.
?Annalee ist noch sehr sehr irritiert und kämpft noch sehr mit der Anpassung, so dass wir eigentlich das Gefühl haben, dass es zu früh ist, noch was oben drauf zu setzen. Daher würden wir gerne mit impfen warten, bis sie sich wenigstens etwas stabilisiert hat.?
Da die 8 Wochen wie gerade dargestellt der frühestmögliche Zeitpunkt ist, könnt ihr durchaus auch etwas länger warten. Ich persönlich finde das von euch angestrebte Alter von 4 Monaten sehr gut für den Beginn der Immunisierung. So hat man die Grundimmunisierung abgeschlossen, wenn das Kind richtig mobil werden. Viel wichtiger als die Einhaltung von genau 8 Wochen finde ich zwei andere Aspekte. Ich denke, man sollte mit den Impfungen beginnen, bevor die erste Beikost gefüttert wird. Zudem empfiehlt es sich, in den Wintermonaten mit den Impfungen zu beginnen. Warum dies wichtig ist, werde ich weiter unten noch näher erläutern.
?Eine Kinderärztin meinte aber, wenn ich nicht mit Punkt 8 Wochen impfe, würde sie Annalee nicht behandeln (tut sie eh nicht mehr, denn ein paar sachliche Argumente neben emotionaler Erpressung hätte ich mir schon gewünscht...).?
Mit dieser KiÄ wäre ich auch sehr unzufrieden und würde wohl das Weite suchen...
?Ich habe hier zu Hause keinen zugang zum Uniserver, also auch nicht zu einer Fachdatenbank. Kennst du im netz eine frei zugängliche Datenbank??
Für die Recherche bietet sich PubMed an (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?db=PubMed). Das Problem wird jedoch sein, die jeweiligen Paper zu erhalten, da diese kostenpflichtig sind, wenn man nicht über einen entsprechenden Uniserver eingeloggt ist. Ein noch größeres Problem wird dann sein, die (meist englischsprachige) Fachliteratur auch zu verstehen. Ich glaube ohne entsprechendes Studium ist dies nicht möglich (auch wenn dies jetzt wieder als Arroganz abgetan wird, aber ich verstehe z.B. kein Wort, wenn ich ein fachfremdes wissenschaftliches Paper lese). Ich weiß nun nicht, was für einen fachlichen Background du hast, aber ich würde vielleicht eher die Seiten des Robert-Koch-Instituts oder des Deutschen Grünen Kreuzes empfehlen (ein paar Links findest du im Profil). Interessant sind z.B. auch die Epidemiologischen Bulletins des RKI (http://www.rki.de/cln_011/nn_226734/DE/Content/Infekt/EpidBull/epid__bull__node.html__nnn=true).
?Ich bin hier viel von Impfgegnern umgeben und mir fehlen die Infos, um deren Argumente zu entkräften?
Zu den von dir gegebenen Stichworten kann ich dir vielleicht ein paar gedankliche Anregungen geben. Bei weiterem Diskussionsbedarf kannst du gerne nachfragen.
- ?die Studien zum Thema seien von Pharmakonzernen gesponsert?: Sicherlich werden viele Studien von der Pharmaindustrie gesponsert. Irgendwo muss das Geld für die Forschung ja herkommen und ich bin der Meinung, dass derjenige, der an dem Produkt verdienen will, dafür gefälligst auch die im Vorfeld entstehenden Kosten tragen soll. Aber nur weil eine Studie von der Pharmaindustrie finanziert wird, heißt das nicht, dass die Ergebnisse manipuliert sind. Bei einem relativ unbedeutenden Medikament, etwa dem 100.000sten Herzmittelchen, kann eine Pharmafirma vielleicht versuchen, die Ergebnisse zu manipulieren und zu beschönigen (das geschieht sicher auch häufig). Aber nicht bei so bedeutenden Medikamenten wie den 6fach-Impfstoffen. Es gibt weltweit nur 2 zugelassene 6fach-Impfstoffe (jetzt nur noch einen) und in unzähligen Labor wird dazu geforscht. Und zwar auch in universitären (nicht gesponserten) Laboren, in Laboren der Konkurrenzfirmen usw.. Das schafft kein Pharmariese der Welt, alle Wissenschaftler mundtot zu machen. :-) Ich bin beispielsweise Immunologin, habe immer im universitären Bereich gearbeitet, bin nie von der Pharmaindustrie gesponsert worden, habe nie irgendwie mit Impfstoffen Geld verdient. Wenn ich nicht überzeugt von der fachlichen Richtigkeit und der Ungefährlichkeit des Impfens verglichen mit dem Nicht-Impfen wäre, könnte mich keiner dazu bringen, Impfungen zu befürworten oder gar meinen Sohn impfen zu lassen (dazu: Ich kenne keinen Immunologen, der die eigenen Kinder nicht hat impfen lassen ;-)).
- ?es sei besser, wenn bestimmte Kinderkrankheiten durchgemacht werden?: Erkältungen und banale Infekte ja, aber nicht todbringende Krankheiten! Immunologisch ist dieses Argument völliger Schwachsinn. Man behauptet bei einem Läufer ja auch nicht, dass er nur dann ein guter Sportler ist, wenn er Freitag mittags auf der A1 trainiert. Der Läufer soll lieber auf dem Sportplatz laufen und das Immunsystem an ungefährlichen Infekten trainieren.
-?wenn man so früh in den Organismus eingreift, müsse man das später immer wieder tun; Viele Impfungen würden nur belasten, aber gar keinen Schutz bringen; Häufig sei es so, dass die geimpften Kinder troztdem krank werden und dann die Krankheit länger und schwerer verläuft als bei nicht geimpften?: Keines dieser ?Argumente? ist fachlich haltbar. Wer dir diese Dinge erzählt, sollte sie durch wissenschaftliche Arbeiten belegen.
?Manches klingt für mich nach Ursachenschlüssen aufgrund von Korrelationen oder ich bin nicht sicher, ob denn eine Kontrollgruppe da war (z.B. frage ich mich, ob nicht vielleicht in der Kohorte insgesamt mehr Allergien aufgetreten sind- egal ob geimpft oder nicht..).?
Es ist in der Tat sehr schwierig, richtige Studien durchzuführen. Wenn man einen wirksamen Impfstoff hat, ist es ethisch nicht vertretbar, diesen einem Teil der Kinder vorzuenthalten. Rein theoretisch müsste man ja immer eine mit einem Placebo scheingeimpfte Kontrollgruppe mitführen. Außerdem müssten diese Studien über Jahrzehnte laufen, bis man etwas über die Langzeitwirkung weiß.
Beim Thema Allergien kann man auf eine Art unfreiwilligen Versuch zurückgreifen. In der ehemaligen DDR herrschte Impfpflicht. Dort war die Zahl der Geimpften viel höher als zur gleichen Zeit in der BRD. Trotzdem gab es in der ehemaligen DDR weniger Allergien. Vermutlich ist die geringere Allergieneigung auf die unterschiedliche Ernährung zurückzuführen (keine Bananen etc.), nicht aber auf die Impfungen. Trotzdem zeigt dies, dass an dem Argument ?Impfungen verursachen Allergien? etwas faul ist.
Beim Thema Impfung-Allergie finde ich die wissenschaftlichen Zusammenhänge viel interessanter als Studien. Also die Frage: Ist es rein theoretisch möglich, dass Impfungen Allergien hervorrufen bzw. verstärken? Die Antwort ist etwas kompliziert, aber ich versuche es einmal. Es gibt im Immunsystem 2 Arten von T-Helferzellen: TH1 und TH2. Beide werden für den reibungslosen Ablauf der Immunantwort benötigt und beide sollten in einem gewissen Verhältnis zueinander zum Einsatz kommen. Werden bei der Immunabwehr übermäßig viele TH2-Zellen gereizt, dann kann die Reaktion in Richtung Allergie weiterlaufen. Die Impfstoffe (Einzel- und Kombinationsimpfstoffe) enthalten nun aber Aluminiumhydroxid, welches für die Immunantwort unverzichtbar ist und welches die TH2-Zellen stimuliert. Rein theoretisch kann also durch eine Impfung eine Allergie begünstigt werden, insbesondere wenn zeitgleich der Kontakt mit einem potentiellen Allergen erfolgt.
Die Impfstoffhersteller haben dies erkannt und man versucht, in den modernen Impfstoffen das Verhältnis von TH1- zu TH2-Stimulation ausgeglichener zu gestalten. Wenn man nun statt auf die Kombinationsimpfstoffe auf die Einzelimpfstoffe ausweicht, so nimmt man mehr Impfungen und mehr TH2-Stimulation in Kauf (doppelt schlecht). Daher würde ich nie zu Einzelimpfstoffen raten.
Man muss sich aber klar machen, dass sehr viele Infektionen (besonders auch virale) ebenfalls zu einer übermäßigen TH2-Stimulation führen. Ein Infektion bringt viel häufiger das Risiko mit sich, in der Folge eine Allergie zu entwickeln. Bei Kindern ist es sehr unwahrscheinlich, dass durch eine Impfung die TH2-Zellen so stark stimuliert werden, dass eine Allergie entsteht. Will man auf Nummer sicher gehen, so kann man das eh nur minimale Allergierisiko weiter senken, indem man die gleichzeitige Allergenbelastung senkt. Deshalb am besten im Winter impfen (kein Pollenflug) und vor Beikoststart. Außerdem möglichst wenig Impfungen (nicht gegen wenige Krankheiten! Sondern Kombinations- statt Einzelimpfstoffe) und möglicht moderne Impfstoffe.
?Was ist wahr? Was ist Halbwissen? Was ist Bullshit? Hinter welchen Infos stecken Lobbyisten? Hinter welchen Infos stecken durchgeknallte Gurus??
Da könnte ich jetzt noch ein ganzes Buch drüber schreiben. Aber die Antwort ist eh schon viel zu lang geworden. Vielleicht konnte ich die eine oder andere Frage beantworten. Ansonsten: meld dich einfach!
LG, Viola

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Liebe Viola,
ich möchte mich ganz herzlich für deine Antwort bedanken, da hast du dir ja wirklich viel Mühe gemacht- was auch zeigt, wie sehr dir am Herzen liegt, dass die Menschen bei diesem Thema besser aufgeklärt werden.
Eigentlich wäre es schön, wenn sich jetzt einer der Impfgegner auf deinen Beitrag melden würde zur "Gegendarstellung". Dann würde man vielleicht mal sehr schön eine Gegenüberstellung der Argumentationslinien sehen, zumal sie sich dann an konkreten physiologischen Gegebenheiten entspinnen müsste (hatte ich nämlich vor deiner Antwort von bisher keiner Seite gehört). Es gibt nicht zufällig einen Artikel, wo beide Parteien in Diskussion gehen?
Also wenn es den gäbe, würde ich mich auch als Fachfremde da durchkämpfen (englische Fachliteratur bin ich gewohnt, aber aus dem Bereich Psychologie. Statistische Daten wären also kein Problem, und wenn es den Artikel gäbe, würde ich mich auch in das Inhaltliche knien, ums zu verstehen...)
Nochmals vielen Dank für die gut verständliche Antwort und ich werde dein Angebot annehmen, mich bei weiteren Fragen wieder zu melden.
lg, stefanie

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Liebe Stefanie,
ernstzunehmende Diskussionen zum Thema sind selten. Ein Hauptgrund dafür liegt meiner Meinung nach darin, dass vielen Impfgegnern/Impfkritikern das nötige Fachwissen fehlt. Ich habe beispielsweise in diesem Jahr zwei öffentliche Vorträge zum Thema Impfungen hier in unserer Stadt besucht. Die Vorträge wurden von einem KiA gehalten, der als äußerst impfkritisch bekannt ist. Ich kannte den KiA zuvor nur vom Hörensagen und wollte mir eine eigene Meinung bilden. Über den ersten Besuch habe ich damals in meinem Forum berichtet (http://kind.qualimedic.de/Q-6437221.html). Ich habe noch einen weiteren Vortrag im Sommer besucht. Beim ersten Mal war ich sehr zurückhaltend, habe nur wenig nachgefragt und wollte zuerst einmal zuhören und am Ende der Veranstaltung Fragen stellen. Angeblich war da dann aber keine Zeit mehr und die Diskussion wurde abgewürgt. Beim zweiten Mal habe ich dann direkt nachgefragt. Mit dem Resultat, dass ich schon nach 5 Minuten fast rausgeflogen wäre und nur unter der Auflage bleiben durfte, dass ich keine Fragen mehr stelle. Ich muss dazu sagen, dass der KiA sein Publikum ausdrücklich zum Fragen aufgefordert hat ? leider nicht zum _kritischen_ Nachfragen... Das war eine seltsame Situation, alle durften fragen, nur ich nicht. Ich habe hin und wieder trotzdem etwas gesagt (Nach dem Motto: ?Schade, dass ich nichts fragen darf, sonst hätte ich an dieser Stelle gerne gewusst...? ;-)). So kann natürlich keine vernünftige Diskussion zustande kommen.
Es hat aber in diesem Jahr eine recht interessante Diskussion in der Schweizerischen Ärztezeitung gegeben. Hintergrund der Diskussion ist eine impfkritische Broschüre, die maßgeblich von Herrn Hirte herausgegeben und die mit öffentlichen Mitteln finanziert wird. Herr Hirte hat auch ein Buch herausgegeben (?Impfen ? Pro und Contra?), welches in Deutschland das Standardwerk für Impfkritiker ist. Ein Zusammenschluss von Ärzten (Eidgenössische Kommission für Impffragen) hat sich kritisch mit der Broschüre auseinandergesetzt. Darauf hat wiederum Herr Hirte reagiert. Es ergibt sich eine sehr interessante Diskussion. Ich habe dir mal die entsprechenden Artikel (alle frei zugänglich) in der Reihenfolge der Diskussion zusammengestellt.
http://www.saez.ch/pdf/2005/2005-09/2005-09-154.PDF
http://www.saez.ch/pdf/2005/2005-09/2005-09-151.PDF
http://www.saez.ch/html/2005/2005-20-608.html
http://www.saez.ch/pdf/2005/2005-20/2005-20-531.PDF
http://www.saez.ch/pdf/2005/2005-25/2005-25-777.PDF
Interessante Leserbriefe zur Diskussion:
http://www.saez.ch/pdf/2005/2005-21/2005-21-Leserbriefe.PDF
http://www.saez.ch/pdf/2005/2005-23/2005-23-Leserbriefe.PDF
Sehr interessant der erste Leserbrief in
http://www.saez.ch/pdf/2005/2005-25/2005-25-Leserbriefe.PDF
Hier kommt ein Autor zu Wort, der von Hirte zitiert wird. Dieser Autor stellt dar, dass Herr Hirte seine Arbeit in falscher und missbräuchlicher Weise zitiert. Dieses Vorgehen von Herrn Hirte ist mir schon öfters aufgefallen (http://kind.qualimedic.de/Q-7597046.html).
http://www.saez.ch/pdf/2005/2005-30/2005-30-Leserbriefe.pdf
So, jetzt hast du erst einmal etwas Lesefutter (und noch nicht einmal auf Englisch). Ich hoffe, es ist in etwa das, was du suchst.
LG, Viola, die sich jetzt Klausuraufgaben ausdenken muss :-)

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Hallo Viola,
Du legst Dich ja wirklich ins Zeug, alle Achtung. Aber das ist es genau, was mich so nervt - man wird mit Fakten und Argumenten zugeballert, die sich überhaupt nicht mehr mit dem beschäftigen, was ich will: Eine Entscheidung für mich und mein Baby. Das ist wieder eine Schlacht, an der ich garnicht teilnehme - ich bin nicht Herr Goebel, ich bin nicht Herr Hirte, ich bin die Catrin und suchte und suche eine Entscheidung für mich und mein Mädchen.
Geht Euch doch an die Gurgel, wo Ihr wollt! Denkste, ich les mir den ganzen Kram durch - ich versteh tatsächlich nur die Hälfte - wenn überhaupt. Das macht mich nur mundtot und müde... Ich fühl mich nicht verstanden und ich hab auch nicht das Gefühl, dass es hier um mich als Individuum geht, sondern das ist wieder der ganze Gut-und-Böse-Käse.
Nichts für ungut.
Gruss Catrin
PS: Was mir noch so durch den Kopf geht: Ich versuche seit 2 Monaten, bei bis jetzt 3 impfkritischen Ärzten in Berlin einen Termin für Yonna zu bekommen. Alles überlaufen. Sind die alle verblendet und desinformiert, die mit ihren Kindern da hingehen?

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Hallo Catrin,
auch wenn du es mir kaum glaubst, aber ich kann dich sehr gut verstehen.
Du willst die richtige Entscheidung für dein Kind treffen. Einerseits hast du Angst, dass du deinem Kind schaden könntest, wenn du es impfen lässt. Andererseits befürchtest du, dass dein Kind schwer erkranken könnte, wenn du es nicht impfen lässt.
Du bist hin und her gerissen. Du versuchst, die ganzen Argumente der Befürworter und der Gegner zu lesen und zu verstehen. Damit bist du überfordert, weil das eigentlich gar nicht dein Gebiet ist. Das macht dich nur noch wütender und verzweifelter.
Im Grunde genommen suchst du jemanden, der dir die Verantwortung abnimmt und dir sagt, dass diese oder jene Entscheidung zu 100% richtig ist. Dein Bauchgefühl sagt dir, dass du dich eigentlich gegen das Impfen entscheiden möchtest. Vermutlich ist dies so, weil du dann das Gefühl hast, dass falls aufgrund der fehlenden Impfung etwas passiert, dies mehr eine Schicksalsfügung ist. Falls durch die Impfung etwas passieren würde, hättest du vielleicht eher das Gefühl, dass dies deine Schuld ist. Die Impfung hättest du verhindern können, die Ansteckung nicht (was ein Trugschluss ist, da eben diese durch Impfung vermieden wird).
Weil dein Bauchgefühl Richtung contra Impfen tendiert, bist du vermutlich gegenüber Argumenten, die dieses Bauchgefühl bestärken, besonders aufgeschlossen. Argumente pro Impfen kommen zwar in deinem Kopf an, erreichen das Bauchgefühl aber nicht und bleiben deshalb wirkungslos.
Vielen Eltern ergeht es ähnlich. Sie rennen oftmals von KiA zu KiA, bis sie endlich einen finden, der ihnen das sagt, was sie hören wollen. Wissenschaftliche Fakten und Argumente interessieren dann nicht, wie du ja auch schon schreibst.
Auch wenn du es nicht gerne hören wirst: Es gibt niemanden, der dir in dieser Frage die Verantwortung für dein Kind abnimmt! Es liegt in deinen Händen, wem du Glauben schenkst.
Ich kann und will dir weder in dein Bauchgefühl reinreden, noch setze ich mich mit den weltanschaulichen Fragen der Impfgegner auseinander. Falls jemand die Impfung aus religiösen Gründen ablehnt, so ist dies für mich in Ordnung.
Ich bin durch und durch Naturwissenschaftlerin (ich habe Biologie und Physik studiert und mich später dann im Bereich Physiologie/Immunologie spezialisiert). Mir geht es nicht um Gut oder Böse. Mir geht es um fachlich richtig und fachlich falsch. Auch wenn manch einer dem Laien weismachen möchte, dass es beim Thema Impfung kein richtig oder falsch gibt, so stimmt das nicht. Ich habe glücklicherweise das nötige Handwerkzeug, die Argumente zu prüfen. Aber ich würde dies nie von einem Laien erwarten.
Auch ich kann dir keine Garantie dafür geben, dass die Impfung zu 100% der richtige Weg ist. Aber ich kann meine Zweifel an bestimmten (besonders impfgegnerischen) Hypothesen detailliert begründen.
Mich wundert es übrigens nicht, dass die impfkritischen Ärzte überlaufen sind. In Deutschland macht sich derzeit eine extreme Impfmüdigkeit breit (Es ist "in" nicht zu impfen.). Gleichzeitig verschlechtert sich die Versorgung im Gesundheitsbereich immer mehr. Kaum ein Arzt hat mehr Zeit, sich ausführlich mit seinen Kassenpatienten zu unterhalten. Das erzeugt Unzufriedenheit bei den Eltern, die alternative Informationsquellen suchen. Impfkritische (oft homöopathische) Ärzte nutzen diese Gelegenheit. Sie lassen sich ihre Leistung gut bezahlen (meist zahlen nur die privaten Kassen alternative/homöopathische Behandlungen oder der Patient muss selber zahlen, hier bei uns etwa 100 ? für ein 45-minütiges Impf-Anamnesegespräch beim homöopathischen KiA). Ich vermute fast, dass du Kassenpatientin bist oder nicht erwähnt hast, Privatpatientin zu sein. Sonst hättest du längst einen Termin dort bekommen. Es macht mich manchmal wütend, wenn ich sehe, wie "alternative" Ärzte ihre Patienten abzocken und dies gleichzeitig den impfenden Ärzten vorwerfen. Du kannst ja selbst einmal nachschauen, wieviel der normale KiA fürs Impfen bekommt (http://www.aeksh.de/shae/200306/h036077a.html).
Noch ein letztes: Warum glaubst du, mache ich mir die Mühe, ellenlange Postings zu diesem Thema zu schreiben, die vielleicht 1 oder 2 Leute lesen (ist ja schon ein etwas älterer Thread)? Ich habe sicherlich noch 1000 andere Dinge zu tun (mein Mann flucht gerade in der Garage, die wir noch renovieren müssen, während ich hier am PC hocke ;-)). Mein Beweggrund ist genau das Individuum am anderen Bildschirm, die Catrin, die eine Antwort auf ihre Fragen sucht.
LG, Viola

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Hallo Viola,
vielen Dank für Deine lange Antwort, ich verstehe jetzt besser, was Dich "umtreibt". Du bist die erste, von der ich überhaupt fundierte Antworten erhalte.
Wie gesagt, ich lasse impfen - aber erst später und denke, dass ich das aufgrund meiner persönlichen Situation (Einzelkind, kaum Kontakt zu anderen Kindern etc.) vertreten kann.
Dir einen schönen Tag!
Gruss Catrin

Re: diese blöde Impferei... *Unmut kundtu*

Liebe Viola,
vielen Dank- das ist genau das, was ich mir vorgestellt habe. Zwar kann ich jetzt immer noch nicht prüfen, welche Darstellungen physiologisch korrekt sind und welche nicht- aber anhand der Darstellungen lässt sich doch einiges schließen.
Die Artikel helfen mir sehr weiter bei meiner Entscheidungsfindung und ich werde die Links weitergeben an andere "Suchende". Außerdem sind sie amüsant zu lesen...
lg, stefanie
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