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Mutter sein und "altes Leben"

Hallo Ihr Lieben! Mir fällt die Decke auf den Kopf - ich könnte nur heulen :-(
Heute ist ein Tag, an dem ich mich frage, ob es wirklich die richtige Entscheidung war, Mutter zu werden. Hört sich bestimmt heftig an, bitte versteht mich nicht falsch. Ich würde meine kleine Maja nie mehr hergeben wollen.
Es fing mit einer schlaflosen Nacht an, so dass ich mich außerstande fühlte, heute morgen zur Rückbildung zu gehen. Also hatte ich den ganzen Tag Maja auf dem Arm, habe mit ihr gespielt, mittags waren wir im Tragetuch spazieren, ansonsten saß ich heute nur zuhause, was sonst nur sehr, sehr selten vorkommt. Mein Freund kommt heute leider auch erst um 21.30 Uhr heim.
Ich war vor der Schwangerschaft immer sehr aktiv: Sport, Freunde, Kneipe, Uni, Ehrenamt, Arbeiten, Familie etc.
Ich versuche auch weiterhin mein "altes Leben" weiterzuleben, gehe regelmäßig zum Sport, war letztes Wochenende sogar zum ersten Mal wieder etwas aus und hab ein Bier getrunken, habe Pläne für die nächsten Klausuren etc. Dank meiner Milchpumpe lässt sich das gut regeln.
Und dann falle ich manchmal in ein großes Loch - an Tagen wie diesem wo keine Krabbelgruppe oder keine Verabredung ansteht.
Dabei fühle ich mich richtig schlecht. So unmütterlich.
Kennt ihr das?
Nachdenkliche Grüße, Annika
Bisherige Antworten

Vollmond

Liebe Annika,
wie ich Dich verstehe.
Gestern war bei uns fast ein Supergau-Tag.
Weisst Du was: es liegt wohl auch am Vollmond.
Ich war gestern spontan ganz alleine auf einem Elternabend in der Schule. Oscar schlief gerade ein als der Babysitter kam also hab ich ihn gleich daheim gelassen.
Es war sooo schön ganz alleine wo hin zu gehen, nichts im Arm, kein Gepäck dort in den 4ten Stock zu schleppen, mich alleine auf die Themen zu konzentrieren.
Allerdings:
ich würde mich gerne engagieren, würde Verantwortung im Trägerverein übernehmen. Es stehen bald Vorstandswahlen an, ich will wieder was bewegen - was anderes als einen Kinderwagen mein ich!
ABER, es geht eben nicht, es wird zu viel, wo ich doch eigentlich im Moment alleine mit den Kindern bin - jedenfalls den halben Monat immer. Und das macht mich irre.
Also, Du siehst, ich kenn das auch.
Morgen ist abs. Vollmond, und dann ist anschließend wieder ein bisschen Ruhe - bis zur nächsten Mondphase *ggg*
Lieben Gruß
Alke

Re: Vollmond

Hallo Alke,
ich bewundere Dich, dass Du es einen halben Monat alleine zuhause aushälst!
Es ist ein unbefriedigendes Gefühl, wenn man so gerne helfen, Engagement zeigen und handeln will, aber keine Zeit dazu hat. Aber das ist ja auch nur temporär. Irgendwann wirst Du Deine angesammelte Energie auf die Menschheit loslassen können :-)
Wie lange ist eine "Legislaturperiode"? Vielleicht sieht es ja für Dich in zwei Jahren schon ganz anders aus!?
Ich freue mich auf den abnehmenden Mond, herzliche Grüße, Annika

Re: Mutter sein und "altes Leben"

Hallo Annika,
versteh dich sehr gut...
Heute geht es mir nicht anders. Die ganze Woche war fürn Ärmel. Erst mussten wir unseren Hund einschläfern lassen, dann hat sich mein Freund nen Halswirbel verrenkt. Musste also alle Termine für die Woche abblasen und mich hier um Kind, Mann und heulende Mutter kümmern.
Lutz ist zur Zeit wahnsinnig fordernd. Will keine Minute alleine sich beschäftigen und brüllt, wenn ich ihn ablege um mal aufs Klo zu gehen.
Mein Freund ist zwar nicht in der Lage, seine Kaffeetasse in die Spülmaschine zu stellen, aber in die Arbeit gehen konnte er heute doch wieder.
Nach einer Woche nur Kind, Seelsorge für andere spielen und Haushalt ist mir dann heute total die Decke auf den Kopf gefallen. Das ging so weit, dass ich Lutz irgendwann angebrüllt habe, er soll jetzt endlich Ruhe geben. Danach hatte ich sofort ein total schlechtes Gewissen und habe selber nur noch geheult. Habe dann meinen Freund angerufen und gebeten, er möge doch bitte bald heim kommen, ich kann nicht mehr. Das war um 5, um viertel vor 9 war er dann endlich da.
Ich habe mich vorhin auch gefragt, wer mir diesen Floh ins Ohr gesetzt hat, unbedingt Mutter werden zu wollen. Dabei liebe ich den kleinen Kerl über alles. Aber an manchen Tagen läuft wirklich nichts so, wie es sollte. Normaler Weise bin ich trotzdem recht entspannt. Nur heute gings einfach zu weit. Liegt wahrscheinlich daran, dass sich die ganze Woche über alles angestaut hat, da ist das Fass irgendwann übergelaufen.
Luzt ist jetzt im Bett und ich werde mich erst einmal zurücklehnen, tief durchatmen und ein Glas Wein trinken. Morgen schaut dann bestimmt wieder alles ganz anders aus.
LG nickerl mit Lutz (*12.10.05) und "Kopf hoch!"

Re: Mutter sein und "altes Leben"

Hallo Nickerl,
es tut mir sehr leid um Euren Hund.
Ja, die Männer können uns nicht immer gut verstehen. Die sind zwar "nur" arbeiten, aber in der Zeit zumindest weit weg von Haus und Hof. Die können sich freuen, wenn sie wieder nach Hause kommen und ihre Familie sehen. Für uns ist das der Alltag.
Geht's Dir denn wieder besser? Ein Glas Wein kann ja so manches bewegen ;-)
Liebe Grüße, Annika

Re: Mutter sein und "altes Leben"

Hallo annika,
tut mir wirklich leid, das du momentan nicht so glücklich mit deiner Situation bist!
Ich muss sagen, das ich mit der momentanen Situation zwar sehr zufrieden bin, was mich aber auch etwas wurmt ist mein Fernstudium, welches ich eigentlich weitermachen wollte. Ich weiß nur nicht wie und wann...
Du hast geschrieben das du Pläne für die nächsten Klausuren hast, was studierst du denn? Weißt du schon wie du das mit dem Lernen usw. in Angriff nehmen willst?
Ich bin zur Zeit mehr als ratlos, habe auch nur noch zwei Wochen mich zu entscheiden, ob ich nächstes Semester belege oder mich doch lieber beurlauben lasse...
LG
Stephanie

Re: Mutter sein und "altes Leben"

Hallo Stephanie,
ich studiere Wirtschaft und Englisch auf Lehramt. Zur Zeit stehe ich schon unter Druck, da das klassische Lehramt bald ausläuft und ich in ca. 2,5 Jahren mit allem fertig sein muss. Dachte eigentlich, das würde ich locker schaffen; habe allerdings einige Zeit im Ausland gelebt, musste das Latinum nachmachen, bin jetzt Mutter geworden - alles Ereignisse, an die ich nicht gedacht hatte.
Nun ja, ich werde jeden Tag so ca. eine Stunde lernen bzw. organisieren. Dann muss mein Freund mit Maja an die frische Luft - tut ja beiden gut.
Außerdem überlegen wir zur Zeit umzuziehen. Es käme eine Wohnung an der Uni Dortmund infrage; dazu müsste ich aber wechseln . ich studiere nämlich in Bochum. Ich werde nächste Woche mal in ERfahrung bringen, ob das möglich wäre. Dann könnte ich auch mal kurz für ein Seminar nachmittags zur Uni oder auch abends in die Bibliothek.
Ohne Deine Situation zu kennen, würde ich Dir raten weiterzustudieren. Wenigstens etwas. Man kommt viel zu schnell aus dem Rhythmus und findet nach einem halben Jahr nur schlecht wieder rein. Ich kenne die Organisation der Fernuni nicht, vielleicht ist es für Dich ja möglich lediglich ein oder zwei Klausuren zu schreiben.
Lass mal hören, wie Du Dich entschieden hast!
Viele Grüße, Annika

Re: Mutter sein und "altes Leben"

Hallo Annika,
ich habe leider das Problem, das ich schon "raus" bin... Ich habe vor 2 Jahren die letzte Klausur geschrieben. Ich habe nebenbei studiert, also 38,5Std gearbeitet und abends und am Wochenende gelernt. Viele meiner Mitstreiter sind abgesprungen oder an mir vorbeigezogen, dadurch stehe ich jetzt komplett allein da und mir fehlt vollkommen die Motivation. Bin aber wieder auf der Suche nach Mitstreitern und will unbeduingt irgendwann mal mein Diplom haben!
Na mal schauen...
Wünsch dir auf jeden Fall das du das hinbekommst!
GLG
Stephanie

Re: Mutter sein und "altes Leben"

Hallo Annika,
kommt sicher bei jeder Mutter mal vor. Direkt meinem alten Leben habe ich noch nicht nachgetrauert, aber manchmal sind es so kleine Dinge - mal wieder in Ruhe die Haare fönen, in Ruhe einkaufen gehen usw. Aber das kommt ja irgendwann auch wieder.
Heute hatte ich ja den ersten Abend für mich, seit Mathildas Geburt. Ich muss sagen, auf dem Konzert habe ich mich gar nicht wie eine Mama gefühlt. Dachte schon, mit mir stimmt was nicht. Aber auf dem Heimweg konnte ich es kaum noch abwarten, meine Püppi wieder zu sehen.
Alles in Allem sehe ich es bisher als absolute Bereicherung an. Aber wie gesagt, solche Gedanken treffen bestimmt jede Mutter mal.
LG Hexlein mit Mathilda

Re: Mutter sein und "altes Leben"

Hallo Hexlein!
Danke für die aufbauenden Worte. Mir macht es nur ein wenig Angst, dass dies schon so früh - nach nur drei Monaten - passiert.
Wenn z. B. meine Mutter auf Maja aufpasst, dann freue ich mich auch schon den ganzen Heimweg darauf sie endlich wieder in den Arm nehmen zu können und ich muss bei dem Gedanken ständig lächeln.
Hoffentlich geht diese Phase schnell vorüber.
Ich habe schon seit langeme Karten für ein Bon Jovi-Konzert im Mai. Juchu! Ich freue mich schon riesig!!
Viele Grüße, Annika

Re: Mutter sein und "altes Leben"

Hallo Annika,
ich hatte das gestern auch ganz massiv und hätte vor allem die Große am liebsten verschenkt. Es ist manchmal ganz schön einsam. Ich würde gerne häufiger mit den Kindern in den Wald, alleine ist das zu gefährlich und ich finde niemanden, der mitgehen möchte.
LG
Claudia

Re: Mutter sein und "altes Leben"

Hallo Claudia,
wohnst Du denn sehr ländlich? Kannst Du denn auch mal in eine Stadt fahren? Zum Glück wohne ich nur zwei U-Bahnstationen von der Dortmunder City entfernt, so dass ich immer spontan schöne Dinge kaufen kann; dann geht's mir wieder etwas besser. Manchmal laufen ich auch dorthin. Alles in Allem bin ich ganz schön verwöhnt. Der Westfalenpark ist hier keine Minute von uns entfernt; dort kann man wunderschön spazieren gehen, Kaffee trinken, im Sommer gibt es Konzerte etc.
Ich hoffe Dir geht es heute wieder besser!
Herzliche Grüße, Annika

Re: Mutter sein und "altes Leben"

Hallo Annika,
ich wohne ländlich aber in der Nähe von 3 Großstädten. Von Zoos über Flughafen gibts alles bis zum Abwinken, bis zum Ikea brauche ich gerade mal 5 Minuten mit dem Auto.
Man kann hier als Frau alleine nicht in den Wald und muß wirklich sehr aufpassen, wann man sich wo zu Fuß herumtreibt. Es kommt immer mal wieder zu Vergewaltigungen oder Überfällen. Mit Hund wäre das kein Problem.
Wir wohnen direkt an einem tollen überregionalen Fahrradweg und einem Naturschutzgebiet. Bei gutem Wetter kann man dort kein Kleinkind laufen lassen, weil alle 30 Sekunden mindestens ein Radler vorbeibrettert. Die Ausflugslokale haben momentan geschlossen und ein Teil der Wege ist so schlammig, daß es wirklich keinen Spaß mehr macht. Außerdem ist es zu öde, immer die gleichen Strecken abzutrotten.
Einkaufen ist momentan Frust, weil ich für meinen Geschmack noch 15 kg zu viel Schwangerschaftsfett drauf habe. Es lohnt sich einfach nicht und ist mit Kleinkind auch zu anstrengend. Im Wald kann sie sich auch besser austoben, da gibts halt keine Autos und man kann eine längere Strecke gut überblicken.
Die Infrastruktur ist bei uns klasse, aber alleine machts nur halb so viel Spaß. Ich kann ein gleichaltriges Kind spieltechnisch nicht ersetzen und konditionell komme ich mit der Großen sowieso nicht mit. Das Alter... ;-)
LG
Claudia

Re: Mutter sein und "altes Leben"

Hallo Annika,
man, das tut mir leid. Hoffe mal, daß es Dir mittlerweile ein wenig besser geht. Also ich hätte auch nie gedacht, daß das Mutter sein sooo anstrengend ist & man wirklich zu nichts mehr kommt (ich brauch dann schonmal 2-3 Tage um Zeit fürs Haarewaschen zu finden).
Seltsamerweise geht es mir nicht schlecht dabei. Könnte nur ausflippen, wenn mein Mann nachdem er schon saunen war mit dem Kumpel meint, er müsse mal raus & dann noch auf ein Konzert geht, das bis nachts geht. Dann denke ich ab und an: Ja und was ist mit mir? Dank absoluter Flaschenverweigerung überlege ich es mir oft, ob das überhaupt Sinn macht mit dem Weggehen. 3 Mal hab ichs gemacht und die Quittung war ein total fertiges Baby, das sich so in Rage geschrieen hat, daß mir der Abend schon leid tat.
Na ja, so geht es wohl allen frischgebackenen Müttern.
Liebe Grüße von
Chrissi

Re: Mutter sein und "altes Leben"

Hallo Chrissi,
meine Maja lässt sich ohne Probleme von meiner Mutter die Flasche geben. Passt ihr Papa auf, so trinkt sie lieber gar nicht, als dass sie die Flasche nimmt. Komisch, sie schreit aber auch nicht und hat es selbst abends geschafft, sechs Stunden ohne auszukommen. Das tut mir dann aber auch leid für sie - kann ja nicht wirlich in ihrem Interesse sein.
Wir hatten uns vor der Geburt vorgenommen die Babyarbeit zu teilen. Mein Freund macht zur Zeit auch nur noch das allernötigste. Das heisst allerdings für ihn nebena der ARbeit jeden TAg Sport und ab und an ein Konzert (spielt in verschiedenen Bands). Aber er ist zum Glück längst nicht mehr so viel unterwegs wie früher.
Jetzt merken wir, dass eine 50-50-Aufteilung gar nicht möglich ist. Durch das Stillen ist man ja soooo gebunden, so dass wir uns jetzt auf 95-5 geeinigt haben ;-)
Viele Grüße, Annika
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