Hi Claudia,
Justus wurde auf KISS behandelt. Wir selbst hatten den Verdacht, da Justus sich von Geburt an sehr stark überstreckt hat und beim Liegen des Kopfes eine "Schokoladenseite" hatte (muß nicht unbedingt auf KISS deuten...). Der Kinderarzt hat bei der U3 nur gesagt, wir warten noch mal ab bis zur U4 und wir sollten Justus mehr auf der "Nicht-Schoko-Seite" lagern.
Da meine Schwester mit beiden Kindern KISS Erfahrungen hatte und die Kinderärzte das nie sehen wollte, hatte sie auch die Eigeninitiative und uns das auch Nahe gelegt. Ich habe über´s Internet einen Spezialisten in Dortmund gefunden; einen Manualtherapeuten und Chiropraktiker, der quasi nichts anderes macht, als Säuglinge und Kleinkinder zu behandeln. Wir bekamen für Justus einen Termin, da war er 12 Wochen alt. Der Doc hat 2 Blockaden erkannt und wie man sagt "Impulse gesetzt", um die Blockaden zu lösen.
Justus hat genau ab dem Tag wesentlich ruhiger geschlafen - er hatte vorher auch deutliche Einschlafprobleme; 2 Wochen später war die Überstreckung seiner Wirbelsäule wie weggeblasen. Krankengymnastik haben wir nie gemacht. Nächste Woche haben wir bei dem Manualtherapeuten noch mal einen Termin zur Nachkontrolle gemacht. Wie ich das sehe, ist alles im grünen Bereich, aber wir wollen es halt doch noch mal abchecken lassen.
Durch das starke Überstrecken in den ersten 3 Monaten jat Justus ein bischen einen platten Hinterkopf aber wir hoffen, daß sich das mit der Zeit gibt; ich find´s nicht so wild.
Bin unserem Kinderarzt nicht ernsthaft böse, daß er das nicht früher erkannt hat. Ich baue mittlerweile mehr auf Eigeninitiative und mein Gefühl und starte dann die Aktionen, die ich für wichtig halte. Habe diesbezüglich von Kinderärzten selten eine Offenheit gegenüber KISS-Syndrom gehört. Das wir dhäufig als "Mode-Erscheinung" abgetan; schlimm genug!!!!!
Bei Eurer Maus scheint´s ja heftiger zu sein. Hoffe, daß sich das bald gibt!
Alles Gute,
Anna

Hallo Anna,
Impulse setzen macht unsere Therapeutin ja auch, aber von Blockaden erkennen hat sie nie was gesagt. Wie lief denn die Erkennung bei euch - Röntgen vor- und nachher, oder eher Tastbefund?
LG,
Claudia

Hi Claudia,
es wurde zuallererst geröngt - ohne das behandelt kein Therapeut Blockaden bei KISS.
Dann hat der Manualtherapeut sich viel Zeit genommen und mit Justus quasi eine kleine Turnstunde veranstaltet. Dabei hat er genau geprüft, welche Reflexe da sind und wie Justus´ Bewegungsapparat ist. Justus hat das direkt Spaß gemacht und er hat zu Begin lustig rumgejuchzt. Wir haben uns die ganze Zeit mit dem Doc unterhalten und er hat immer erzählt, was er gerade prüft. Als dann für Ihn klar war, daß Justus Probleme hatte, seinen Kopf auf die Brust, also nach vorne zu bekommen (er hat sich ja auch immer so überstreckt) und eine Seite blockiert war (Justus konnte seinen Kopf schlecht nach Rechts drehen...)hat der Doc noch ein wenig mit Justus "geturnt", um ihn zu entspannen und dann im richtigen Augenblick mit Impulsen die beiden Blockaden zu lösen. Mein Mann und ich haben das so gut wie nicht mitbekommen. Justus war nach der Behandlung richtig fertig, denn man merkte im Laufe der Untersuchung, daß er im Nackenbereich wirklich empflindlich reagierte und am Schluß wirklich doll weinte.
Die ersten beiden Tage waren dann erst unruhiger (normal), ab Tag 3 schlief Justus wieder viel besser und ruhiger und schrie nicht mehr so oft. 14 Tage später war dann auch sein Rücken wieder gerade und wir konnten ihn endlich gut auf dem Arm herumtragen, was er vorher durch das Überstrecken nicht mochte; wahrscheinlich war das echt schmerzhaft für ihn.
Das mit dem Röntgen ist halb so wild - auch die Sache mit der Strahlenbelastung ist doch wirklich nicht diskutabel. Uns war nur wichtig, hier wird etwas getan und es ist ein Profi als Arzt am Werk. Da hatten wir größtes Vertrauen!
Meine Schwester hatte bei beiden Kindern die Diagnose KISS. Bei der ersten Tocher (vor 4 Jahren) bekam sie auch Krankengymnastik ohne Ende verschrieben und es brachte wirklich nichts. Als die Kleine dann fast ein Jahr alt war und von Krabbeln noch nicht im Ansatz die Rede sein konnte, ließ meine Schwester sie auf KISS behandeln, ebenfalls bei einem Spezialisten (das ist echt wichtig!). Die süße Maus hat innerhalb von 6 Wochen erst krabbeln, und dann laufen gelernt! Es war wie ein kleines Wunder.
Ende der Woche ist nun unser Kontrolltermin aber ich bin sicher, es ist alles o.k.
Dir Alles Gute!
Anna

Hallo Claudia,
Alexander hatte eine Hüftreifungsverzögerung und hat daher eine Spreizschiene von der 7.-15. Woche getragen. Gleichzeitig hat er auch eine leichte Asymmetrie, aber kein KISS.
Ich hab ihn extra lang beim Wickeln strampeln lassen, wenn er die blöde Schiene nicht anhatte und da mit ihm "geturnt", d.h. Beinchen hoch, radfahren, hin- und herdrehen, Bauchlage usw. Zusätzlich waren wir noch bei einer Osteopathin, die die Spannungen gelöst hat, die zu der Asymmetrie geführt haben.
Mittlerweile hat er den Kopf nicht mehr so schief und auch die Bauchmuskeln, die durch das Tragen der Schiene schon etwas hintendran waren mit der Entwicklung, sind jetzt auch mittlerweile da, so dass er sich seit ca. 1 Woche auch endlich drehen kann.
Diese Schiene ist schon blöd - ich hab sie am Schluss richtig gehasst, weil Alexander sich bewegen wollte, aber nicht konnte ... Naja, dafür brauch ich später kein schlechtes Gewissen haben, dass er vorzeitig Arthrose etc. bekommt.
LG,
Kerstin mit Alexander *26.08.05

Huhu Kerstin,
wurde bei Alexander denn explizit nach KISS gesucht, und dann ausgeschlossen, oder hat der Arzt nur nix drüber gesagt? Was für Untersuchungen wurden bei euch gemacht - wir hatten nur Hüftultraschall und das klassische "Anschauen und vermuten". Blöderweise alles erst bei der U4 - bei der U3 war die Ärztin so in Eile, dass die beides schlicht vergessen hatte. Also können wir uns auf die Schiene für 6 Monate freuen - und ich habe sie vom ersten Tag an gehasst, weil mein Kleiner sich schon damals gern bewegt hat (vorzugsweise mit nacktem Popo, was ja nun auch ausfällt) :-(
LG,
Claudia

Huhu Claudia,
explizit nach KISS wurde noch nicht gesucht, aber mein Mann ist Physiotherapeut und schließt das eigentlich aus, da Alexander den Kopf nach beiden Seiten bewegen kann und auch mit der Bauchlage keine Probleme hat. Er hält ihn nur immer so schief. Ich bin auch noch nicht ganz so sicher, nachdem ich auf der KISS-KID-Seite war, da schon einige Faktoren auf uns zutreffen: BEL, Blähungen, Überstrecken usw. - werde es am Freitag mal beim KiA ansprechen. Vielleicht ist es ja keine richtige Blockade bei ihm, aber trotzdem irgendwas verklemmt? Mal gespannt, was der KiA sagt - hoffentlich tut er es nicht als Modeerscheinung ab, wie ich hier schon so oft gehört habe. KISS-Ärzte haben wir hier leider in der Umgebung nicht.
Tut mir echt leid für Euch wg. der blöden Schiene - und dann noch sooo lange :-( Aber Dein Kleiner wird´s schon wegstecken und Dir später garantiert dafür dankbar sein.
Also Augen zu und durch - irgendwann ist auch diese blöde Zeit vorbei! *tröst*
GLG,
Kerstin

Hallo Claudia,
Leonard hat auch KISS und ist deswegen (immernoch) in Behandlung. Folge des KISS ist bei ihm ebenfalls eine extrem starke Asymmetrie des Schädels, welche sich alleine nicht mehr vollständig verwachsen wird. Daher wurde uns zu einer Helmtherapie geraten. Den Helm bekommen wir vermutlich in 2 Wochen.
Die Blockaden bauen sich bei ihm leider immer wieder auf und daher müssen wir jetzt 4mal am Tag Krankengymnsatik mit ihm machen (Übungen nach Voijta).
Diagnostiziert wurde das KISS durch einen Orthopäden. An den Orthopäden haben wir uns selbsttätig gewandt, da wir bereits mit 4 Wochen selbst die Vermutung zum KISS hatten.
Leider ist das bei Leonard aber alles nicht so gut gelaufen, da sich ein Arzt immer auf den anderen verlassen hat und keiner die gesamte Problematik ganzheitlich gesehen hat. (Orthopäde hat nur Blockaden behandelt, KiÄ verordnete KG und Seitenlagerung, aber keiner hat das nötige Zusammenwirken der Behandlung mit der KG in die Hand genommen und überwacht. Durch dieses Versäumnis ist dann leider viel Zeit verlorengegangen und die Helmtherapie erforderlich geworden).
Eine ganzheitliche Betrachtung haben wir erst jetzt bei unserem Arzt der Kinderklinik, welcher auch die Helmtherapie betreut. Wir hoffen, das es ab da deutlich besser wird, da dieser Arzt auch regelmäßig Kontrollen in kürzeren Zeitabständen macht und die Fortschritte dokumentiert.
LG Jule mit Leonard *16.09.2005

Hallo Jule,
danke für die vielen Tipps. Tut mir echt leid, dass es bei Leonard so schlimm ist - ich drück die Daumen, dass es schnell besser wird.
Ab wann war Leonard denn in Behandlung? Und was für Untersuchungen wurden bei ihm gemacht?
LG,
Claudia

Hallo Claudia,
Leonard wurde in der 7. Lebenswoche das erstemal behandelt. Zuvor wurde eine Röntgenaufnahme gemacht und die üblichen Lagereaktionen nach Vojta getestet.
Leider bauen sich bei ihm die Blockaden in sehr kurzen Abständen wieder auf und da liegt das Problem. Unser Arzt hatte uns erst einen Kontrolltermin nach 3 Monaten gegeben, so dass Leonard nach der ersten Behandlung sehr lange wieder mit den Blockaden lebte. Wir haben es auch nicht sofort gemerkt, dass da wieder Blockaden aufgetreten sind.
Der jetzt behandelnde Arzt, der auch die Helmtherapie überwacht, kontrolliert seine Wirbel jetzt regelmäßig zusammen mit der Helmkontrolle. Das werden so Abstände von 6 Wochen sein. Und auch die Krankengymnastik wurde zu spät verordnet. Daher jetzt der Stress.
Hoffe, dass es bei Euch deutlich beser läuft. Ich bin jetzt jedenfalls gespannt, wie er sich weiterentwickelt und ob die 4malige KG am Tag wirklich so große Fortschritte bringt. Für unseren Zwerg ist das nämlich eine absolute Qual (und für mich auch).
LG Jule