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Frage zu Honig

Hallo,
habe mal eine Frage zu Honig. Ich weiß, dass Honig im ersten Lebensjahr absolut tabu ist. Ich werde Janik auch bestimmt keinen geben, auch übers erste Lebensjahr hinaus nicht unbedingt, gibt ja keinen Grund dazu. Aber .... nimmt das Risiko, daß was passiert, im Laufe des ersten Lebensjahres ab? Irgendwie schon, oder? Man kann ja nicht sagen, "So, jetzt ist mein Kind 1 Jahr alt, von heute auf morgen verträgt der Darm Honig". Ich denke, als Neugeborenes ist ein sehr großes Risiko dar, das was passiert und das Risiko schrumpft im Laufe des ersten Lebensjahres. D.h. das Risiko, daß einem 7 Monate alten Baby etwas passiert, ist nicht mehr so groß, wie bei einem 2 Monate alten Baby, oder? Wenn es nach mir ginge, hätten wir gar keinen Honig im HAus, aber mein Mann frühstückt immer seine Cornflakes mit Honig und ich kriege die Krise, wenn er gleichzeitig mit Janik hantiert. Als ich letzten mal 3 Tage nicht zu Hause war, hat er netterweise nicht gespült und so stand seine Cornflakes-Schale nur mit Wasser eingeweicht in der Spüle. Da haben sich bestimmt diese Botulin-Bakterien (oder wie die heißen) noch mehr vermehrt.
Ach ja, eigentlich war das mal wieder ein SP, und die ANwort kann ich mir ja eigentlich schon selber geben. *gg*
LG Simone
Bisherige Antworten

Re: Frage zu Honig

Hallo Simone,
ich glaube, ich werde Honig die ersten beiden Jahre nicht geben, allerdings musst Du mit Deinem Mann nicht so streng sein, da das (anaerobe!) Bakterium Clostridium Botulinum empfindlich auf Sauerstoff reagiert, d.h. sich unter den von Dir geschilderten Bedingungen nicht vermehrt.
LG!!
Leo
Anbei noch etwas aus dem Internet:
Die Bakterien vermehren sich in verdorbenen Lebensmitteln. Über den Darm wird das Toxin aufgenommen und gelangt über das Blut zu den peripheren motorischen Nerven. Durch die Nervenlähmung kommt es zu Schluckbeschwerden, Doppeltsehen und schließlich zur Atemlähmung. Der Verlauf der Infektionskrankheit ist schwer und oft tödlich.
Epidemiologie und Prophylaxe
Die Erkrankung ist selten und rührt von unsachgemäßer Verarbeitung und Haltbarmachung von Lebensmitteln her. Diese mangelhafte Konservierung kommt besonders bei Konserven, Honig, Würsten und Schinken vor. Aus diesem Grunde sollte Kleinkindern kein Honig, auch nicht zum Süßen von Getränken, gegeben werden.

Re: Frage zu Honig

Hallo Leo,
vielen Dank für Deine Antwort. Das mit dem Sauerstoff wußte ich noch nicht. Dann ist es also so, wenn ich zB Honig auf Brot esse, die Bakterien auf meinem Honigbrot absterben? Oder wenn ich Honig an die Finger bekomme (beim Spülen oder so)? Und was ist mit dem *blödeFrage* 3 Tage stehende Müslibecher, den mein Mann hat stehen lassen, als ich nicht da war? Da war zwar Wasser drin, aber da ist ja auch noch ein Rest Honig drin gewesen. Kann da sich, da er wahrscheinlich verdorben war, das Bakterium vermehrt haben? Oder gilt da das gleiche? Sorry, aber die Freundin meines Bruder, die letztens einen Erste Hilfe Kurs für KInder besucht hat, hat mir die grausamsten Horrorgeschichten erzählt. Da kann man leider nicht anders, als sich total zu sorgen.
VLG Simone

Botulismussporen

Simone,
Honig (auch sowas wie Ahornsirup etc...) kann Botulismussporen enthalten, die im unreifen Darm des Babys auskeimen. Diese Vergiftung kann toedlich sein und wird im Zusammenhang mit SIDS diskutiert.
Die Sporen sind für den erwachsenen Menschen nicht giftig, wohl aber produzieren sie in aktivem Zustand, also unter Luftabschluß, giftige Stoffwechselprodukte, die Toxine. Diese können beim Menschen zu schweren Nervenschädigungen führen, zu Krämpfen und lebensbedrohlichen Lähmungen.
Mit den Nahrungsmitteln, auch mit dem Honig, können Sporen in unseren Magen-Darm-Trakt gelangen. Hier können sie aber beim erwachsenen Menschen aus verschiedenen Gründen nicht auskeimen, sie bleiben inaktiv.
Anders liegen die Verhältnisse bei Säuglingen in den ersten 3 Monaten ihres Lebens. Bei ihnen sind die Verdauungsfunktionen noch unreif. Deshalb können die Sporen bei kleinen Säuglingen auskeimen und das gefährliche Toxin bilden.
Der Säuglings-Botulismus ist bisher ganz überwiegend im ersten Lebenshalbjahr beobachtet worden, allein in den USA über 1000 Erkrankungen, in 15% dieser Krankheitsfälle kam Honig als Infektionsquelle in Frage. In Deutschland sind dagegen in den letzten 3 Jahren nur 3 Fälle von Säuglings-Botulismus beschrieben worden, die nachweislich durch Honigfütterung entstanden sind, glücklicherweise hatten sie keinen tödlichen Verlauf.
In Deutschland wurden nach Bekanntwerden des Risikos über 300 Honigproben auf Botulismussporen untersucht, alle Proben waren negativ, d.h. es konnten Botulismussporen nicht nachgewiesen werden.
Trotzdem hat das deutsche Robert-Koch-Institut die Empfehlung ausgesprochen,
Honig an Säuglinge im ersten Lebensjahr nicht zu verfüttern!
LG
Diana

Re: Botulismussporen

Hallo Diana,
vielen Dank für die ANtwort. Das ist ja endlich mal eine ANtwort, die mich beruhigt und die sehr plausibel ist. Hatte auch schon gegoogelt, aber keine beruhigende Antwort gefunden.
LG Simone
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