Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
erstmal sorry, dass ich mich seit Wochen so wenig rühre, aber meine Übelkeit ist erst seit ein paar Tagen weg und seit Do. kämpft meine Tochter mit einem Infekt, der sie immer mal wieder so um 40° fiebern lässt...
Hatte heute also den Termin zur Nackenfaltenmessung. Im Nachhinein ärgere ich mich über mich selbst, dass ich das überhaupt habe machen lassen (bin ja erst 32 und auch sonst nicht "Risikoschwanger"). Bei meiner Tochter vor 2 Jahren wäre ich nie auf die Idee gekommen, und prompt habe ich den Salat.
Die Nackenfalte liegt bei 2,5 mm. Grenzwertig wäre ein Wert ab 3 mm lt. meinem FA. Jetzt muss das Ergebnis der Blutuntersuchung abgewartet werden, das ich leider erst in 10 Tagen (!!!) bekomme.
Ärgern tue ich mich vor allem deswegen, weil, wie ich erst im Nachhinein erfahren habe, mein FA diese DEGUM-Zertifikationen gar nicht hat. Ausserdem hat er die Messung mit demselben Ultraschallgerät gemacht, mit dem er auch sonst die US-Untersuchungen vornimmt. Ist das normal? Ich dachte immer, für die NT-Messung braucht ein FA ein spezielles Gerät...
Jetzt hab ich so ne Angst, dass ich zur FU geschickt werde.
Für den Fall der Fälle: würdet Ihr direkt die FU machen lassen oder erst mal zu einem zertifizierten Spezialisten gehen?
Wie waren Eure Erfahrungen mit der NT-Messung?
Danke für Eure Antworten!
Ganz liebe Grüße und alles Gute von
Michie
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
ich würde ganz klar keine FU machen lassen und werde auch die Nackenfalte nicht messen lassen.
hast Du eine Hebi?
Sprich mit ihr darüber, bestimmt kann sie Dir viel darüber sagen und Dich beruhigen.
LG Imke
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
nein, habe leider noch keine Hebi (zu meiner "alten" Hebi mag ich nicht mehr gehen.) Wollte mich aber demnächst eh drum kümmern, werde das also gleich die nächsten Tage angehen.
Habe da auch ein gutes Buch daheim "Schwanger - aus der Hebammensprechstunde." Die stehen der NT-Messung ja sehr kritisch gegenüber und für mich ist die Entscheidung gegen eine FU eigentlich sowieso schon gefallen.
Danke für Deine Antwort und viele Grüße
Michie
Keiner wird zur FU geschickt.
viele "ganz normalen" Frauenärzte machen mit ihrem Standard-US-Gerät die NT-Messung, und ich wundere mich, denn bei einem Spezialisten ist das eine recht langwierige Sache, die Nackenfalte wird immer wieder gemessen, der Messwinkel muss stimmen, ebenso die Streckung des Kindes. Daher würde ich bei einer solchen Messung immer davon ausgehen, dass es einen Messfehler geben kann. Wenn Du unbedingt ein genaues NT-Ergebnis haben willst, dann könntest Du Dir noch schnell einen Termin bei einem Spezialisten ausmachen.
Doch mal was ganz anderes: Was heißt denn "zur FU geschickt"? Das ist doch ganz alleine Deine/Eure Entscheidung. Die entscheidenden Fragen für Dich wären doch zum einen, ob Du Dein Kind diesem Risiko (immerhin von 1:330 für Fehlgeburt durch Infektion oder Blasensprung) aussetzen möchtest und was im Falle der Fälle ein Ergebnis z.B.. "Trisomie 21" für Euch bedeuten würde. Würdest Du das Kind dann abtreiben? Wenn nein, dann würde ich niemals (auch nur "zur Beruhigung") eine FU machen lassen.
Man liest hier immer wieder, dass die FU "harmlos" sei. Wie stressig oder schmerzhaft der Eingriff für die Frau ist (was er ja offenbar nicht ist), ist doch gar nicht die Kernfrage. Von was wollt Ihr es abhängig machen, ob Euer Kind bei Euch willkommen ist? Durch was wäre das FU-Risiko zu rechtfertigen?
Egal, was die Blutwerte nun aussagen: Ihr seid es, die über Untersuchungsmethoden entscheidet und Ihr wäret es, die einen Baby, das den Weg in Eure Familie angetreten ist, den Laufpass geben würdet.
Ich wünsche Dir ein Blutergebnis, dass Deine Sorge wieder beruhigt und vor allem Optimismus und das Vertrauen, dass in Eurem Leben das Richtige geschieht.
Liebe Grüße
Tini
Re: Keiner wird zur FU geschickt.
natürlich kann mich der FA nicht zur FU schicken. Ich war nur nach dem US sowieso schon total aufgewühlt und er drückte sich auch noch ungeschickt aus ("wenn die Blutwerte nicht o.k. sind, sollten Sie unbedingt ins KH zur FU"). Da fühlte ich mich wie mit dem Holzhammer bearbeitet und mich meiner freien Wahl irgendwie beraubt.
Ich möchte mein Kind nicht dem Risiko einer FU aussetzen, zumal eine Abtreibung bei Behinderung für mich nicht in Frage käme. Ich habe nicht zu entscheiden, dass ein behindertes ein nicht lebenswertes Leben ist. Einer meiner Schwager hat das Down-Syndrom und er ist einer der lebenslustigsten Menschen, die ich kenne.
Dieses Kind will zu uns, und deshalb soll es kommen, egal ob behindert oder nicht.
Danke für Deine Antwort, hat mich sehr zum (positiven) Nachdenken angeregt.
Liebe Grüße und alles Gute wünscht Dir
Michie
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
wenn Du noch Zeit hast, dann lass bei einem Spezialisten noch eine 2. Messung machen. Damit bist Du dann vom Kopf her auf der sicheren Seite. FU würde nicht nur anhand eines begründeten Verdachts machen.
Mein Gyn hat sich in der 1. Schwangerschaft bei einem Routine-US die Nackenfalte angesehen und mir dann gesagt, daß wir keine weitere Diagnostik brauchen. Jetzt bin ich über 35 und würde gerne ein Screening bei einem Spezialisten machen lassen.
LG
Claudia
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
danke für Deine Antwort.
Sollte der Befund nächste Woche schlecht sein, werde ich auf jeden Fall noch bei einem Spezialisten messen lassen (habe mich auch schon schlau gemacht, wer in meinem Wohnort die nötige Zertifizierung hat).
Dann werde ich weiter entscheiden, ob ich noch eine FU machen lasse, aber nach dem jetzigen Stand der Dinge wohl eher nicht.
Ich wünsche Dir einen erfahrenen Arzt und toi toi toi für Deine Untersuchung!
Liebe Grüße
Michie
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
ich bin viel älter als Du, habe mit 34 und 40 jeweils ein gesundes Kind zur Welt gebracht, und hoffe, daß es diesmal wieder ein gesunder Krümel wird. Ich werde, und habe auch bei den vorigen Schwangerschaften weder eine Nackenfaltenmessung noch eine FU machen lassen. Kommt natürlich darauf an, ob Du in einem Fall einer vielleicht auch nur evtl. Behinderung eine Abtreibung machen würdest. Dann würde ich zur Sicherheit zu einem Spezialisten gehen und nicht auf den FA allein vertrauen. Außerdem kannst Du doch nicht zu einer FU gezwungen werden? Ist allein Deine Entscheidung ob Du sie machst oder nicht.
Viel Glück und LG CarmenR 12+1
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
ja klar, eine FU ist meine Entscheidung. Mein FA hatte heute nur gemeint, "falls die Blutuntersuchung einen Verdacht ergibt, sollten Sie ins KH zur FU."
Eigentlich steht für mich schon fest, dass ich auch ein behindertes Kind bekommen möchte. Aber das Thema muss ich natürlich bei gegebenem Verdacht auch mit meinem Mann erörtern, er hat ja auch ein Mitspracherecht.
Danke für Deine Antwort und viele Grüße von
Michie
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
ich wuerde mal Deine Krankenkasse anrufen und mich bei denen erkundigen ob Dein FA das ueberhaupt abrechnen darf wenn er die Zertifizierung nicht hat. Die wissen das bestimmt auch wenn sie es nicht bezahlen.
Im uebrigen finde ich das ziemlich unverschaemt von Deinem FA Dir das nicht im Vorfeld zu sagen!
Ansonsten schliesse ich mich dem bereits geschriebenen an - wenn eine Behinderung fuer Dich "Konsequenzen" haette wuerde ich die NF bei einem zertifizierten Arzt nachholen lassen, ansonsten mach das meines Erachtens nach wenig Sinn.
LG, Ute
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
bezahlt die NT-Messung normalerweise die Kasse? Mein FA hat das nämlich privat abgerechnet - 65 Euro für seine Arbeit und noch ca. 30 Euro Laborkosten.
Von einer Zertifizierung war von seiner Seite aus nie die Rede, und, wie gesagt, habe mich leider zu spät genauer mit der Sache befasst. Habe mich aber bei der DEGUM erkundigt - er ist NICHT zertifiziert.
Ich denke nicht, dass eine Behinderung für mich Konsequenzen hätte (zumal man ja mit diesen Untersuchungen nur ganz wenige diagnostizieren kann). Aber mein Mann hat ja auch ein Mitspracherecht.
Vielleicht stellen sich ja nächste Woche meine Sorgen als unbegründet heraus...
Danke auf jeden Fall für Deine Antwort und liebe Grüße von
Michie
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
nein, das zahlen die nicht - ich hatte ja auch geschrieben "auch wenn sie es nicht selbst zahlen". Trotzdem werden die sich damit auskennen.
Für mich persoenlich war das Mitspracherecht meines Mannes in dieser speziellen Frage nicht relevant, auch wenn ich sonst natuerlich alle Entscheidungen mit ihm gemeinsam abwaege. Hier ist es aber einfach so essentiell, dass ich das nur fuer mich ganz persoenlich entscheiden konnte, selbst mit der Konsequenz, dass er sich von mir trennen wuerde wenn ich ein behindertes Kind austragen wuerde. Ich koennte eine Entscheidung zur Abtreibung einfach nicht mit meinem Gewissen vereinbaren und das ist und bleibt mein Gewissen - egal was jemand anderes dazu sagt.
Ich bin natuerlich froh, dass er zu mir halten wuerde - sagt er jetzt jedenfalls - aber das Thema hat ihn sehr verunsichert.
Dir alles Gute :-) Ute
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
ja, wenn ich mein Hirn etwas früher eingeschaltet hätte, hätte ich diese Untersuchung echt nie machen lassen. Zumal ich auch ein behindertes Kind bekommen würde und man mit diesen ganzen Untersuchungen nur einige wenige Behinderungen diagnostizieren kann. Passieren kann dann immer noch was.
Ich will mir einfach nicht anmaßen zu entscheiden, was ein lebenswertes Leben ist und was nicht. Einer meiner Schwager hat das Down-Syndrom und er ist mit einer der lebenslustigsten Menschen, die ich kenne.
Hoffe, es geht Dir gut und Deine Übelkeit hat sich gelegt!
Ganz lieben Gruß von
Michie
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
die Nackenfalte ist nur ein sehr begrenzt aussagefähiges Instrument. Nur während einer geringen Zeit ist sie überhaupt messbar und ein ergebnis kann alles bedeuten. Eine auffällige Nackenfalte kann, muß aber nicht auf eine Behinderung hinweisen. Eine unauffällige bedeutet aber auch nicht das alles ok ist. Ich werde diese Messung (die ja leider routinemäßig gemacht wird) nicht machen lassen, dies hab ich schon mit meinem FA besprochen und er gibt mir recht. Mir wäre es eh egal was wir bekommen. Es wird auf jeden Fall mir willkommen sein. Bei meiner ersten SS hatte ich eine NAckenfalte von 4,4mm. Eine Abtreibung wäre für mich nie in Frage gekommen. Aber da ich aus diesem Arbeitsbereich (habe als Heilerziehungspflegerin mit schwer und mehrfachbehinderten Kindern gearbeitet) komme, wollte ich wissen worauf ich mich einstellen muß. Ich hätte das Kind aber auf jeden Fall bekommen und auch angenommen. Mein Mann hat diese Entscheidung akzeptiert, aber auch gesagt das er mit einem behinderten Kind nicht umgehen könnte. Trotzdem hätte ich mit nie dagegen entschieden. Die FU ergab dann das mein Kind gesund (das heißt nur spinale Schäden und Chromosomenschäden sind ausgeschlossen) wäre.
Man darf und sollte sich diese Entscheidung FU ja oder nein nicht zu einfach machen. Ein Restrisiko besteht für beide. Und man muß sich auch bewußt machen das man eine Diagnose erhalten könnte die man nicht erwartet. Man muß mit der Diagnose umgehen können.
Habe jetzt vieleicht etwas viel geschrieben, aber ich hoffe du hast meine Meinung verstanden.
Gruß Diana
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
danke für Deine Antwort.
Mein FA hat sich ähnlich ausgedrückt wie DU: die Nackenfalte kann 5 mm sein und trotzdem alles o.k. Er habe aber auch schon Patientinnen mit Nackenfalten von 1,5 mm gehabt und nichts war o.k.!
Ich sehe das genauso wie Du: Abtreibung bei Behinderung kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, ich kann doch nicht entscheiden, was ein lebenswertes Leben ist und was nicht! Ich habe auch schon ehrenamtlich mit Behinderten gearbeitet und habe auch im familiären Umfeld jemand mit Down-Syndrom und er ist einer der lebenslustigsten Menschen, die ich kenne.
Habe aber den Verdacht, dass mein Mann das Thema etwas anders sieht... na ja, das müssen wir da ggf. diskutieren.
Viele Grüße
Michie
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
diverser u-geräte sagen: also bei meiner ärztin kam
auch heraus- 1,9mm und beim richtigen combind-test
(u-schall+ blut) waren´s auf einmal nur noch 1,3 (1,1?)-
entschuldige, ist schon länger her...-
also traue dem normalo-gerät deines arztes nur
bedingt und wenn du dich unsicher fühlst, dann lass
dich noch zu einem spezialisten überweisen.
und die FU vergiß nun mal schoen- das kannst du
immer noch machen, wenn ein combined-test schlecht
ausfallen würde.....
lg nana
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
LG gonshci
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
ich habe bei meiner ersten Tochter eine FU machen lassen (da war ich 28 Jahre) und werde es aller Wahrscheinlichkeit auch bei Baby Nr. 2 machen lassen. Ob ich diese Nackenfaltenmessung zusätzlich mache, weiß ich noch nicht. Ich bin und war keine Risikoschwangere, aber die FU war schmerzfrei und ich würde es, wie gesagt, wieder machen lassen. Ich weiß, dass ein Risiko dabei bleibt, aber ehrlich gesagt, finde ich es in Ordnung, sich dafür zu entscheiden. Ich verstehe nicht, warum im Forum alle so Angst vor einer FU haben.
LG
Alexa
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
warum die anderen Forumsmamis Angst (oder keine Angst) vor der FU haben, kann ich natürlich nicht beantworten. Bei mir ist es einfach so, dass ich von der Art her eher ein Angsthase bin und mir das Risiko zu groß ist. Liegt ja glaub ich bei 1:100 - das bedeutet, bei einer von 100 Untersuchungen gehts schief. Okay, das ist nicht viel - aber mir ist es zu viel. Ich würde ja mein Kind auch nicht mit 99 anderen ins Ferienlager fahren lassen, wenn bekannt ist, dass bei der Abschlussfeier eins der Kinder gegrillt wird ;-)
Schön, dass Du nicht von der ängstlichen Sorte bist - dann bleiben Dir vielleicht auch später die Ängste vor plötzlichem Kindstod oder anderen Unfällen erspart. Sowas ist ja noch unwahrscheinlicher als ein Problem bei der FU. Ich bin da leider etwas pessimistischer veranlagt.
LG,
Claudia
Re: Ärger über Nackenfaltenmessung - Eure Meinung?
Wir haben für uns gerade über Untersuchungen entschieden: wir sind beide schon nah an den 40 und wir haben so überlegt: würden wir jedes Kind von uns annehmen und lieben können?
Das ist die zentrale Frage gewesen und die Antwort für uns war und ist klar: ja, wir würden unser Kind so nehmen wie es kommt. Darum wollen wir die SS auch nicht durch weitere Untersuchungen und weiteres warten auf Ergebnisse belasten.
Unser Kind ist wie es ist, bleibt wie es bleibt und wenn es zu uns kommen will, dann freuen wir uns.
Das ist unsere Entscheidung, nicht einfach übertragbar auf andere! Aber ich glaube, gerade da Du noch unter den 35 bist, lasst es Euch durch den Kopf gehen, ob ihr überhaupt wissen müsst, oder ob ihr vertrauen könnt. Was wären die Konsequenzen aus dem Wissen, und was würde sich dann ändern?
Versuch Dich nicht verrückt zu machen, wenn Du es brauchst, dann hol eine zweite Meinung ein, tu nichts, wogegen Dein Bauchgefühl rebelliert.
Lasst es Euch gut gehen! Das ist das wichtigste!!!!!
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