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Zum Thema stillen, hab ich grad innem NL bekommen

Mütter stillen nicht lange genug - Norwegen als Vorbild
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"Es gibt keine bessere Investition als Milch in ein Baby zu füllen". Diese Aussage von Winston Churchill hat bis heute nichts von ihrem Wahrheitsgehalt verloren, so der aid Infodient - Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e.V.
In Berlin feierte Anfang Oktober die Nationale Stillkommission im Bundesinstitut für Risikobewertung ihr 10-jähriges Bestehen. Auf dem Internationalen Symposium zogen Experten aus allen angrenzenden Fachgebieten eine Zwischenbilanz und blickten mit klaren Zielvorgaben in die Zukunft. Wissenschaftlich unbestritten sind die großen Vorteile des Stillens für das Neugeborene. " Muttermilch ist individuell auf das Kind zugeschnitten und über 100 Inhaltsstoffe sind bereits identifiziert", erläuterte die Kommissionsvorsitzende Professor Hildegard Przyrembel. Die Kinderärztin führt weiterhin aus, dass die Zunahme von fettleibigen Kindern auch eine Ursache in der Überfütterung mit Flaschennahrung im Säuglingsalter haben kann. "Wer stillt, muss sich keine Sorgen machen. Das Baby nimmt sich, was es braucht und die Mutterbrust produziert die Menge, die nötig ist", so Przyrembel. Zudem sei nachgewiesen, dass sich das Gehirn gestillter Kinder um bis zu 10 IQ-Punkte schneller entwickelt.
Stillen sollte also für Mütter selbstverständlich sein. Ist es aber nicht, wie ein Blick auf aktuelle Daten zeigt. Zwar werden inzwischen in Deutschland über 90 Prozent der in Krankenhäusern geborenen Säuglinge an die Brust gelegt. Im Alter von 6 Monaten kommen aber nur noch 48 Prozent der Kleinen in den Genuss der allumsorgenden Muttermilch. Zu wenig, wie die Nationale Stillkommission meint, und gibt ein konkretes Ziel vor: norwegische Still-Verhältnisse. In Norwegen werden 90 Prozent der Kinder im dritten Monat und noch 80 Prozent im sechsten Lebensmonat gestillt. Norwegische Mütter sind damit Europameister im Stillen. "Im Gegensatz zu seinen Nachbarländern steht Deutschland noch gut da", lobte Professor Gro Nylander vom Risikohospitalet, Oslo. Holländerinnen mit 33 Prozent Stillquote im sechsten Lebensmonat der Säuglinge und Belgierinnen mit gerade mal 10 Prozent seien Beispiele für eine mangelhafte nationale Aufklärung.
Die Ursachen, warum gerade Norwegen so erfolgreich ist, was die Stillrate angeht, sind vielfältig. "Im Prinzip sind wir denselben Weg gegangen, wie hier in Deutschland. Wir haben nur früher damit angefangen aufzuklären und in Norwegen sind die Wege zu Politikern und in die Krankenhäuser kürzer", so Nylander. Ein weiterer Erfolgsgarant sei der Einsatz von Prominenten. Kronprinzessin Mette-Marit zum Beispiel stillt ihre Tochter. Vor allem ihr Mann tritt öffentlich dafür ein, dass seine Tochter gestillt wird und ist somit eine wichtige Motivationsfigur für andere Männer, ihre Frauen zum Stillen zu bewegen. Auch die Nationale Stillkommission in Deutschland denkt über prominente Werber für das Stillen nach. Auf dem Weg zu norwegischen Verhältnissen wird die Kommission weiterhin überwiegend beratend und koordinierend tätig sein. Kontinuierlich sollen Empfehlungen an Eltern, Ärzte, Hebammen und alle anderen Fachgruppen formuliert und Angebote ausgebaut werden. Einen großen Erfolg hatte die Kommission bereits im Juli dieses Jahres: Die Hersteller von Säuglingsnahrung verteilen über die Krankenhäuser keine kostenlosen Probepackungen mehr. Professor Przyrembel resümierte: "Das Beste für das Kind ist und bleibt die Muttermilch; eine Mischung, die kein Hersteller kopieren kann".
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