Hallo,
habe heute meinen philosophischen Tag und offenbar nix zu tun :-).
Daher mache ich mir gerade Gedanken darüber, was genau das berühmte "Verwöhnen" eigentlich ist.
Ich würde mal folgende Merkmale definieren:
1. Beim "Verwöhnen" geht es NICHT um die Befriedigung der Bedürfnisse eines Kindes.
2. Vielmehr geht es bei "Verwöhnen" oftmals um die Befriedigung von Ersatzforderungen bzw. um das Verschleiern der Tatsache, dass die Eltern bzw. die "Verwöhner" nicht bereit sind, die echten Bedürfnisse des Kindes zu erfüllen.
Beispiel: Kind hat Bedürfnis nach Zuwendung. Bezugsperson hat aber keine Zeit/keine Lust darauf einzugehen. Stattdessen darf Kind z. B. was Süsses/Fernsehen oder bekommt eine Leistung in Aussicht gestellt, die mit dem eigentlichen Bedürfnis nix zu tun hat, z. B. wenn du mich jetzt in Ruhe lässt, kaufe ich dir später was schönes (sowas wird meist eher indirekt gesagt, damit es nicht so auffällt).
Oder Kind bekommt Wutanfall im Supermarkt, aufgrund eines Neins. Eltern ertragen die Situation nicht, da peinlich. Der Forderung des Kindes wird doch nachgegeben. Hier wäre das vorrangige Bedürfnis aber Sicherheit, das man sich auf die Eltern verlassen kann bzw. das was sie in Aussicht stellen. Das Verwöhnen entsteht dadurch, das die Eltern wollen, das das Kind die Klappe hält, um sich der peinlichen Situation zu entziehen.
Das wäre für mich Verwöhnen.
In diesem Sinne hat Verwöhnen dann auch viel mit Respektlosigkeit dem Kind gegenüber zu tun, denn damit werden die eigentlichen Bedürfnisse des Kindes ignoriert.
Würde mich freuen, wenn ihr auch eure Gedanken dazu aufschreiben würdet.
LG
Susanne