Stillen oder Flasche???
eigentlich möcht ich ja unser Tochter voll stillen aber ich hab mal gehört das Stillkinder nicht so schnell durchschlafen bzw öfter zum trinken kommen!! Stimmt das denn?? Fabian war bzw ist ein Flaschenkind und er hat nach 6 Wochen durchgeschlafen, zum trinken kam er regelmässig alle 4 Std. so würd ich mir das bei unserer Tochter, die sich hoffentlich bald auf den WEg mach auch haben....
Weiss nicht ob ich den Nerv dazu hab, dass sie evtl alle Std oder sogar noch weniger gestillt werden möchte.. wüsst garnicht wo ich die Zeit hernehmen soll, weil Fabian ist ja auch noch soo klein :( oh man sie ist noch nicht mal auf der Welt und ich bin jetz schon fix und alle mit den Nerven.. Vielleicht hat jemand ein paat aufbauende Worte für mich.. Danke
Liebe Grüße
Manuela (39.SSW)
Re: Stillen oder Flasche???
Ich glaube, dass man so nicht sagen kann - vor allem was ist mit durchschlafen gemeint? Wenn ich das Kind um 12 ins Bett bringe und es dann um 6 Uhr wieder trinken möchte? - Das ist eine ziemlich relative Sache.
Aber zu meiner Erfahrung: Meine Tochter war ein absolutes Musterbaby. Musste sie anfangs in der Nacht zum Essen sogar aufwecken! - sie war ein Frühchen. Am Tag kam sie bestimmt alle 4 Stunden aber um 21 Uhr in etwa ging sie ins Bett und kam dann meistens erst wieder so um 3 oder 4. Sie hat in meinen Augen "durchgeschlafen". Nur bin ich halt zu spät ins Bett ;)
Gaaanz selten kam sie nochmal um 1 - da war aber dann schlafen bis 6 drinnen. - Ist doch durchaus auch O.K. Vor allem kann man beim Stillen ja sowieso weiterdösen und irgendwann schläft dann das Baby neben einem ein. Habe in der Nacht immer auf der Seite liegend im Bett gestillt.
LG
Julia
Re: Stillen oder Flasche???
- Antikörper (Stillende Babies sind viel länger vor Krankheiten geschützt)
- Keine Kosten
- Die Brust hat man immer dabei
- Der Körperkontakt festigt die Bindung zwischen Mutter und Kind
- Stillende Kinder können nicht überfüttert werden, Flaschenkinder schon
Du brauchst ja fürs Fläschchen herrichten noch mehr Zeitaufwand als fürs auspacken der Brust. klar ist es deine Entscheidung, aber versuchen würd ich es auf jeden Fall. Es ist ja kein großer Aufwand, den BH aufzumachen und das Baby anzulegen denk ich. Ich muss leider abends abpumpen, da ich in die Schule geh, aber Muttermilch soll der Kleine trotzdem 6 Monate lang bekommen.
Lg Julia (37.SSW)
Re: Stillen oder Flasche???
hhm, also es stimmt schon, daß die meisten flaschenkinder schneller durchschlafen (also länger am stück schlafen), als stillkinder. dafür ist natürlich nicht von der hand zu weisen, daß stillen nach wie vor das beste für's kind ist. es ist günstiger, gesünder und "schneller zubereitet", als flaschennahrung! trotzdem würde ich das stillen nicht in den himmel loben! werde es auch diesmal wieder versuchen, eben weil es von der sache als sich als das beste für das kind gilt. aber, sollte es aus irgendeinem grund nicht klappen, dann wird das auch okay sein! sobald nämlich mutter und/oder kinder unter der situation leiden, ist es nämlich nicht mehr das "non-plus-ultra"! ich hab im bekanntenkreis einige fälle erlebt, wo sich mutter und kind mit dem stillen gequält haben und dann aufgegeben haben und endlich ruhe eingekehrt ist, nachdem sie zur flasche gewechselt sind. es gibt frauen, die einfach nicht genug milch produzieren (meine schwägerin hatte bei keinem ihrer drei kinder genug milch.. auch die stillberatung konnte daran nichts ändern!!). eine andere hatte dauernd eine brustentzündung, so daß sie sich wirklich bei jedem stillen gequält hat. die kinder wurden nie satt, waren dauernd unzufrieden und quengelig, es kam keiner mehr zur ruhe und kaum wurde die flasche gegeben, wurden diese kinder auf einmal super pflegeleichte kinder und es kehrte ruhe in die familien ein... mal ganz ehrlich, ich finde das ist mehr wert als das stillen!
ich selber habe meine beiden die ersten drei monate gestillt... allerdings nie voll, da sie frühchen waren und erst spezielle frühchennahrung bekommen haben und dann später prenahrung und muttermilch. da ich erst nur abpumpen durfte, kam der milchfluß nur schleppend in gang... aber am ende waren es gute mengen, so daß sie davon satt wurden... allerdings haben sie völlig verlernt an der brust zu trinken (sie wurden ihre ersten wochen im krankenhaus sondiert) und sind somit beim stillen immer eingeschlafen, so daß ich ihnen die abgepumpte milch in flaschen geben mußte (sie waren schon wieder dabei an gewicht zu verlieren). die beiden haben aber pro mahlzeit etwa 1-1,5 stunden gebraucht, dazu kam, daß ich eben dauernd abpumpen mußte und nach drei monaten wirklich richtige blutergüsse hatte und wahnsinnige schmerzen, so daß ich dann aufgegeben habe und wir völlig auf prenahrung umgestiegen sind. unsere beiden haben nicht eine allergie, sind nie krank (selbst schnupfen haben sie so gut wie nie!!) und auch die beziehung zu mir ist nicht gestört, da wir beim flasche füttern eben auch viel hautkontakt hatten und viel gekuschelt haben! ich würde mir an deiner stelle keinen zu großen kopf machen! ich würde es in aller ruhe versuchen und das handtuch nicht direkt schmeißen, wenn es am anfang nicht klappt wie man es sich vorstellt... aber wird es nicht besser und muß am ende jeder drunter leiden, dann hätte ich auch kein problem damit, wieder auf die flasche umzusteigen!
liebe grüße!
/inka et-17, die zwar für's stillen ist, aber eben der meinung ist, daß alles zwei seiten hat ;o)
Stillkinder schlafen auch!
Man sagt halt, dass Stillmütter eher bereit sind, die Kinder beim kleinsten gemecker an die Brust zu nehmen, als Flaschenmütter, die ja erst die Flasche machen müssten. Egal warum solche Dinge verbreitet werden: Sie stimmen nicht! Jessi ist der beste Beweis, und ich kenne weitere Stillmütter, die das bestätigen können.
Ich werde auf jeden Fall wieder stillen und hoffe, es klapt genau so problemlos wie bei meiner älteren Tochter.
Grüsse, Bida (39. Woche - und Nase voll ;-)
Re: Stillen oder Flasche???
also ehrlich gesagt würde ich das tillen nicht davon abhängig machen. wenns dir um die nachtruhe geht ist stillen ja auch viel praktischer. da brauchst du dir dein kleines bloss fix anzulegen und schon sind die augen wieder zu. die flasche musst du erst frisch zubereiten und das dauert ja und während du die flasche gibst ist auch nichts mit augen zu. ;-)
meine beiden kinder haben übrigens beide mit 2-3 wochen nachts durchgeschlafen, trotz stillen. früh hatte ich immer eine riesen pralle brust.
lg silke (et-20)
Re: Stillen oder Flasche???
also ich habe im Krh. richtig gestillt, aber jetzt hier daheim pumpe ich ab, das klappt super gut und ist auch nicht so zeitaufwendig!
Ich pumpe ab, weil ich ja schon zwei Mädels habe, dazu dann noch zwei Tageskinder, die alle einem keine Ruhe lassen um sich viel Zeit fürs Stillen zu nehmen (die unser Adrian aber unbedingt bräuchte, da er mindestens 30-45 min. an der Brust braucht).
Er schläft übrigens, wenn er um 22.00 Uhr die abgepumpte Milch bekommt bis ca. 5.30 Uhr, dass ist mir aber etwas unheimlich ;o)!
Also, ich denke, es kommt auf das Temperament des Kindes an, ab wann es durchschläft und nicht unbedingt nur (!) auf die Nahrung!
Die Mädels habe ich nur 2 bzw. 4 Wochen gestillt, die erste hat nach 6 Wochen durchgeschlafen, die zweite nach schon drei Wochen (auch trotz Stillen)!
Also, einfach erstmal auf sich zukommen lassen, bekanntlich wächst man ja mit seinen Aufgaben ;o)
LG und alles Gute Axi mit Adrian (12 Tage)
:-)
es ist ein Gespräch zwischen Mutter und Kind.
Stillen ist ein Fest für alle Sinne.
***********************************
Was ist, wenn ich mein Baby abstillen möchte?
Wenn du dein Baby nur für ein paar Tage stillst, wird es dein Kolostrum
erhalten haben, oder noch deine Vormilch. Mit dem Bereitstellen von
Antikörpern und der Nahrung, die für seinen frisch geborenen Körper gemacht
wurde, gibt Stillen deinem Baby seine erste und vor allem die einfachste
Immunisation und hilft seinem
Verdauungssystem leichter zu arbeiten. Stillen ist die Erfüllung dessen, wie
sich das Baby seinen Start ins Leben vorstellt, und darüber hinaus hilft es
deinem eigenen Körper sich nach der Geburt schneller zu regenerieren. Warum
nicht die Zeit im Krankenhaus
nutzen, um dein Baby mit dem Geschenk des Stillens für das Leben
vorzubereiten?
Wenn du dein Baby vier bis sechs Wochen stillst, wirst du ihm die
kritischste Phase seiner frühen Kindheit erleichtert haben. Nicht gestillte
Neugeborene werden viel häufiger krank oder müssen ins Krankenhaus, und
haben oft mehr Verdauungsprobleme als gestillte Babies. Nach 4 - 6 Wochen,
wirst du vermutlich auch mögliche Anfangsprobleme des Stillens überwunden
haben. Mache es dir zum ernsthaften Ziel für einen Monat zu stillen, rufe
eine LLL-Beraterin oder eine andere Laktationsberaterin an, falls
irgendwelche Fragen auftauchen, denn dann wirst du eine bessere Ausgangslage
haben, um zu entscheiden, ob Stillen für dich weiterhin das Richtige ist.
Wenn du dein Baby drei oder vier Monate stillst, wird sein Verdauungssystem
bereits ein ganzes Stück gereift sein, und es wird schon viel eher fähig
sein, Fremdsubstanzen in kommerziellen Babymilchpulvern zu tolerieren. Falls
in deiner Familiengeschichte Allergien vorkommen, wirst du sein Risiko
erheblich verringern, wenn du noch ein paar Monate wartest, bis du
irgendetwas zu der Ernährung durch Muttermilch hinzufügst. Dadurch, dass du
deinem Baby in den ersten vier Monaten nichts außer Muttermilch gibst, hat
es einen starken Schutz gegen Mittelohrentzündungen für ein ganzes Jahr.
Wenn du dein Baby sechs Monate stillst, wird es vermutlich viel seltener von
allergischen Reaktionen durch Flaschennahrung oder anderer Nahrung
betroffen sein. Nun ist sein Körper vermutlich bereit, mit anderen
Nahrungsmitteln klarzukommen, ob du nun abstillst oder nicht. Mindestens
sechs Monate Stillen hilft durch das gesamte erste Lebensjahr hindurch,
einen besseren Gesundheitszustand zu sichern und vermindert dein eigenes
Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Wenn du sechs Monate oder länger
stillst, sinkt das Risiko deines Kleinen enorm, an Ohrenentzündungen oder an
Krebs zu erkranken. Und darüber hinaus ist es eine 98 %- ig sichere Methode
der Schwangerschaftsverhütung, wenn deine Periode bislang nicht
zurückgekommen ist.
Wenn du dein Baby neun Monate stillst, wirst du es durch die schnellste und
wichtigste Gehirn- und Körperentwicklung seines Lebens begleitet haben mit
der Ernährung, die eigens für es entwickelt wurde deiner Milch. Du stellst
vielleicht fest, dass es aufgeweckter und insgesamt aktiver ist als Babies,
die nicht die Vorteile der Muttermilch genießen durften. Abstillen dürfte in
diesem Alter ziemlich einfach sein....andererseits: Stillen ist nun auch
einfach. Wenn du es vermeiden willst, schon so früh abzustillen, dann kannst
du natürlich sowohl zur Gemütlichkeit als auch für die Ernährung stillen.
Wenn du dein Baby ein Jahr stillst, kannst du die Ausgaben und Mühen der
Flaschenmilchfütterung vermeiden. Sein einjähriger Körper verträgt nun
vermutlich das meiste Essen vom Familientisch. Viele
gesundheitlichen Vorteile, die du deinem Baby dieses Jahr durch Stillen
gegeben hast, werden sein ganzes Leben lang anhalten. Zum Beispiel wird es
ein stärkeres Immunsystem besitzen und es ist viel unwahrscheinlicher dass
es einen Kieferorthopäden oder Sprachtherapeuten benötigen wird. Die
Amerikanische Akademie der Kinderärzte empfiehlt mindestens ein Jahr lang zu
stillen, um eine natürliche Ernährung und Gesundheit für dein Baby
sicherzustellen.
Wenn du dein Baby 18 Monate stillst, wirst du dein Baby weiterhin mit
natürlicher Ernährung und dem Schutz gegen Krankheiten gleichzeitig
versorgen, während es in diesem Alter Krankheiten für andere Babies die Norm
sind. Dein Baby hatte vermutlich auch einen guten Start mit dem Essen vom
Familientisch. Es hatte Zeit eine enge Bindung zu dir aufzubauen ein
gesunder Ausgangspunkt für seine wachsende Unabhängigkeit. Und es ist alt
genug, mit dir zusammen am Abstillprozess zu arbeiten, in genau dem Tempo,
das es verarbeiten kann. Ein früherer Oberarzt der Frauenheilkunde in den
USA sagte: Das ist das glückliche Baby....das bis zum Alter von zwei Jahren
stillen kann.
Wenn dein Kind sich abstillt, wenn es selbst dazu bereit ist, kannst du dich
darauf verlassen, dass du die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse
deines Babies auf eine sehr natürliche und gesunde Art und Weise befriedigt
hast. In Kulturen, in denen kein Druck besteht, sein Baby frühzeitig
abzustillen, neigen Kinder dazu, mindestens zwei Jahre an der Brust zu
trinken. WHO und UNICEF unterstützen sehr das Stillen von Kleinkindern:
Muttermilch ist eine wichtige Energie- und Eiweißquelle. Es hilft auch im
zweiten Lebensjahr, das Kind vor Krankheiten zu schützen. Unser biologisches
Abstillalter scheint zwischen 2,5 und 7 Jahren zu liegen, und es macht Sinn,
die Knochen unserer Kinder mit der Milch, die für sie entwickelt wurde,
aufzubauen. Deine Milch stellt Antikörper und andere schützende
Substanzen bereit, so lange du weiter stillst. Familien mit
gestillten Kleinkindern stellen sehr oft fest, dass ihre
Arztrechnungen sehr viel niedriger ausfallen als die ihrer Nachbarn und das
über Jahre hinweg. Mütter, die langzeitstillen haben ein noch geringeres
Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Kinder, die lange gestillt wurden, neigen
dazu sehr sicher zu sein, und sie lutschen seltener am Daumen oder tragen
eine Kuscheldecke. Stillen kann euch beiden über Tränen hinweg helfen,
Wutanfälle und die Verwirrungen, die mit der frühen Kindheit kommen,
erleichtern. Und es hilft, dass Krankheiten einen milderen Verlauf nehmen
und leichter zu bewältigen sind. Es ist ein Mittel für alle Fälle, ohne das
du nicht mehr sein möchtest! Sorge dich nicht, dass dein Kind endlos stillen
wird. Alle Kinder hören irgendwann auf, egal, was du machst, und es sind
bestimmt viel mehr gestillte Kleinkinder um dich herum als du meinst.
Egal, ob du dein Kind einen Tag oder mehrere Jahre stillst, die Entscheidung
dein Kind zu stillen, wirst du niemals bereuen müssen. Und wann auch immer
das Entwöhnen stattfindet, denke daran, dass es für euch beide ein großer
Schritt ist. Wenn du dich dazu entschließt, dein Kind abzustillen, bevor es
dazu bereit ist, vergewissere dich, es allmählich zu tun und mit Liebe.
(Heike Moll-Breunig, frei übersetzt nach Diane Wiesssinger 1997)
***************************
Zusammensetzung und Abwehrstoffe der Muttermilch
1) Zusammensetzung
Muttermilch (MM) besteht aus Tausenden von Stoffen. Für jeden Stoff ist die Konzentration fein abgestimmt. Jede Säugetiermilch hat eine andere Zusammensetzung. Wolfsmilch hätte Romulus und Remus umgebracht. Rohe Kuhmilch in größeren Mengen macht Kinder bis zu zwei Jahren krank. Der Mensch ist zwei Jahre lang ein ?Säugling?!
MM ist leicht saurer (pH 6,8-7,1) als Blut (7,4). Die Brustdrüsen sind ein Filter, das Fett und kleine Moleküle (
Die Konzentrationen der einzelnen Stoffe sind nicht konstant, sondern werden ständig angepasst, vom Kolostrum zur reifen Milch, von wässriger im Sommer zu energiereicher im Winter, nach der Entwicklungsphase des Kindes, von Tag zu Tag, von Mahlzeit zu Mahlzeit, zur Sättigung während einer Mahlzeit, bei Krankheit. Jedes Kind bekommt seine eigene, nur für es selbst bestimmte Milch.
(Die Mengenangaben in diesem Text können wegen der Schwankungen immer nur sehr ungefähr sein. Die Höhe der Werte ist in jeder Untersuchung anders. Als Vergleich wurde Kuhmilch herangezogen, weil es eine Menge verschiedener Flaschenmilchen gibt.)
Hauptbestandteile
(g/100g)
Eiweiß
(=Protein)
Kohlehydrate
(z.B. Zucker)
Fett
Muttermilch
1,2
7,0
4,0
Kuhmilch
3,3
4,6
3,6
Wenn Kuhmilch (KM) in Flaschennahrung umgewandelt wird, ist der Proteingehalt viel zu hoch. Deshalb wird verdünnt, aber nicht auf den MM-Wert, weil die Eiweißsorten auch falsch sind. Bei diesem Verdünnen wird der eigentlich richtige Fettwert zu niedrig; andere Sorten von Fett müssen zugefügt werden. Die Kohlehydrate reichen sowieso nicht und müssen aus anderen Quellen zugefügt werden.
Eiweiß
Eiweißzusammensetzung
MM (% des Eiweißes)
KM (%)
Kasein
40
82
Molkenprotein
60
18
Molkeneiweiß - Haupteiweiß der MM - ist leicht verdaulich, in 2-3 Stunden. Es macht den Stuhl weich bis flüssig. Kasein - Hauptbestandteil der KM - fällt wie ein Kloß im Magen aus. Der Stuhl wird hart. Allergien gegen das falsch Eiweiß der Kuhmilch sind siebenmal häufiger als andere Allergien. Deshalb sollte im ersten Lebensjahr keine Kuhmilch gegeben werden (auch keine Flaschenmilch). Eine einzige Flasche reicht für die Auslösung einer Allergie. Auch ?hypoallergene? Nahrung kann Allergien auslösen.
Eiweiße (Proteine) bestehen aus einer Kette von Aminosäuren, die wie Perlen aneinandergereiht sind. Die meisten Aminosäuren (Perlensorten) kann der Mensch selbst herstellen, einige ?essentielle? nicht. Diese müssen gegessen werden. Die Werte in MM sind bei Spiller nachzulesen. In KM sind alle essentiellen Aminosäuren in so hoher Konzentration vorhanden, dass es auch nach dem Verdünnen noch immer zu große Mengen von jeder Sorte sind. Dagegen ist die Konzentration einer anderen Aminosäure, Taurin, zu niedrig. Taurin fördert das Gehirnwachstum.
Kohlenhydrate
Das Hauptkohlehydrat ist Laktose (Milchzucker), in MM (7g/100g) und in KM (4,7g/100g). Laktose wird der Flaschennahrung zugefügt. Milchzucker fördert die Aufnahme von Aminosäuren und Mineralien. Laktose ist ein Doppelzucker. Ein Teil des Doppelzuckers wird im oberen Teil des Darmes gespalten. Die dabei entstehende Galaktose sorgt für ein schnelles Gehirnwachstum. Der Rest der Laktose ernährt die nützlichen Bakterien im unteren Teil des Darmes. Der Darm bekommt durch diese Bakterien einen sauren pH-Wert von Fette
Wichtige Fette (mg/100g)
MM
KM
Linolsäure
22
25
Cholesterin
25
12
% insgesamt
4
3,6
Fettarten
mehr langkettige, ungesättigte
mehr kurzkettige
Nach der für die Proteinmenge notwendigen Verdünnung der KM ist das Defizit der wichtigen Fette in KM noch verstärkt. Durch Zugabe von Ölen wird es zum Teil ausgeglichen.
Der Cholesteringehalt ist besonders wichtig für die rapide Gehirnentwicklung in den ersten drei Monaten. Jede Gehirnzelle wird durch Zellen eingewickelt, die voller Cholesterin sind. Nur durch diese Isolierung können die Gehirnströme so hüpfen, wie es das Denken erfordert. Sind die richtigen Fette nicht vorhanden, werden falsche eingebaut.
In MM wird das Enzym zum Verdauen des Fettes, Lipase gleich mitgeliefert.
Die Fettartenaufnahme der Mutter spiegelt sich in der MM wider.
Vitamine
Das Sortenmuster der Vitamine ist sehr verschieden in MM und KM. MM enthält B1, B2, Nicotinamid, Pantothensäure, Folsäure, B6, B12, C, H, sowie A, D, E, K und mehr.
Von den wasserlöslichen Vitaminen sind B1, B2, Pantothensäure, B6, B12 und H in viel zu hoher Konzentration in KM, Nicotinamid und Vitamin C viel zu niedrig.
KM hat einen Mangel an Vitamin A, D und E für den Säugling, während K viel zu hoch in KM ist. Der Vitamin D - Bedarf wird auch durch Selbstsynthese des Säuglings gedeckt, wenn er etwas Sonnenlicht bekommt. Es wurde jetzt zusätzlich eine wasserlösliche Form in MM gefunden.
Mineralstoffe und Spurenelemente
Auch Mineralstoffe und Spurenelemente sind in MM vorhanden: K, Cl, Ca, Na, P, Mg, Zn, Fe, Cu, F, J, Mn und Co, der Reihenfolge nach in absteigender Konzentration. Grade die höher konzentrierten sind in KM in viel zu hoher Konzentration, während bei den niedrigkonzentrierten ein Mangel in der KM vorhanden ist; deshalb werden Zink, Eisen und Kupfer der Flaschennahrung zugesetzt.
Entscheidend ist aber auch, wie ein Stoff gebunden ist. So wird Eisen aus MM zu 50-75% aufgenommen, aus KM nur zu 7-10%, aus Flaschennahrung nur zu 5-7%.
2) Abwehrstoffe
Pulvermilch ist tot. Würde man aber MM unter dem Mikroskop betrachten, so stellte man fest, daß sich da etwas bewegt und schwimmt. Das sind lebendige Zellen, die weißen Blutkörperchen (Leukozyten).
Es wimmelt nur so! MM ist lebendig!!! Da stülpen Zellen Arme aus, umfließen Gifte und Reste, machen Jagd auf fremde Stoffe, die nicht in die MM gehören.
MM darf nicht erhitzt werden, sonst sterben all diese fleißigen Aufräumer. Füllt man MM in Glas, dann setzen sich die Zellen so auf dem Glas fest, dass sie nicht wieder ausgegossen werden und verloren gehen. Deshalb gehört MM in Plastikgefäße.
Unspezifische Abwehr durch ganze Zellen
Makrophagen (?große Fresser?) in MM sind weiße Blutkörperchen, die wirklich jeden unspezifischen Dreck fressen. 75% aller MM-Zellen sind Makrophagen. Sie eliminieren Bakterien, Pilze und Viren.
Spezifische Abwehr durch ganze Zellen
Andere Zellen gehen gezielter vor. Die Lymphozyten (Lymphezellen) sind in den Lymphgefäßen, wo die roten Blutkörperchen fehlen, zur Schule gegangen und haben gelernt, zwischen Freunden und Feinden zu unterscheiden.
Einige von ihnen sind zu Killerzellen (Mördern) ausgebildet worden. Sie legen sich neben kranke oder infizierte Zellen und bringen sie um. So wirken sie z.B. gegen Krebs und Viren.
Andere wurden Helferzellen. Sie regulieren den überaus komplizierten Einsatz der verschiedenen Immunzellen.
5% MM töteten in einem Versuch die Hälfte aller Parasiten in dreißig Minuten. So etwas kann KM nicht! Deshalb hilft MM auch bei vielen Infektionen, wenn man sie äußerlich als Medikament aufträgt.
Spezifische Abwehr durch Moleküle (?humoral?)
Wieder eine andere Gruppe von weißen Blutkörperchen ist ausgebildet worden, Eiweißketten (Antikörper) zu bilden. Aus je zwei kurzen und zwei langen Ketten werden gabelförmige Moleküle gebildet, wie eine Vorlegegabel mit zwei Zinken nur. Aber diese zwei Zinken sind etwas ganz Besonderes. Jeder der beiden gleichen Zinken kann nämlich nur einen ganz bestimmten Feind aufspießen. Am Anfang einer Infektion passt der Feind noch recht schlecht auf die Gabel, aber die Zellen lernen und machen immer besser passende Zinken. Sie lernen und passen sich an. Haben sie einmal einen Erreger bewältigt, so werden immer ein paar Zellen mit passenden Antikörpern aufgehoben, falls der Feind wiederkommt. Hieraus resultiert z.T. lebenslange Immunität.
Bekommt eine stillende Mutter einen Schnupfen, so steckt sich der Säugling häufig nicht an, weil ihm die MM die passenden Antikörper schon mitliefert. - Bekommt der Säugling zuerst den Schupfen, so muss sich erst die Mutter bei ihm anstecken. Nach etwa zwei Tagen ist die Infektion angewachsen und die Mutter bildet genug Antikörper, um dem Kind schnell zu helfen. Die Erkältung des Säuglings ist dadurch sehr kurz.
Eine Untergruppe der Antikörper (sIgA) besteht aus je zwei an den Griffen zusammengebundenen Gabeln. Diese Moleküle werden bevorzugt in Körpersäfte ausgeschieden. In MM erreichen sie unglaublich hohe Konzentrationen. Am ersten Tag sind 20-50mg in einem ml Kolostrum (in einem Liter wäre das ein Esslöffel voll). Die Menge nimmt danach ab, steigt aber auch wieder an, wenn weniger Milch gebildet wird.
SIgA bildet im Darm und in anderen Körperöffnungen eine Schutzschicht gegen Bakterien und Gifte. Außerdem fördert MMsIgA die sIgA-Bildung des Säuglings selbst.
Einige Zellen haben auf ihrer Oberfläche Moleküle, mit denen die Griffe der Antikörpergabeln festgehalten werden können. So halten Mastzellen IgE-Antikörper fest. Kommt dann ein Feind der zu dem IgE passt, so setzt die Mastzelle eine große Menge Histamin frei. Der Feind wird festgehalten und bekämpft.
Wenn das Abwehrsystem des Körpers nicht richtig trainiert ist, werden auch falsche Dinge von Antikörpern als Feind erkannt. Das führt zu Atopien (Allergien, Asthma und Neurodermatitis) und Autoimmunerkrankungen.
Unspezifische Abwehr durch Moleküle
Es gibt eine Menge solcher Faktoren, drei seinen hier vorgestellt.
Laktoferrin : Etwa 20% des MM-Eiweißes bindet Eisen. Da Bakterien Eisen zum Wachsen brauchen, können sie sich in roher MM nicht entwickeln. Ein Liter MM enthält zu Anfang 6 g Laktoferrin, im 5. Monat immer noch 1,8g.
Lysozym: Dieses Eiweiß, das auch in Schweiß, Speichel und Tränen vorkommt, zerstört Bakterienwände. MM enthält 3000 mal soviel Lysozym wie KM. Frühgeborenenmilch hat noch ein Drittel mehr. Nach einem Jahr Stillen ist die Konzentration wieder so hoch wie im Kolostrum, aber die höchst Menge wird erst nach 25 Monaten erreicht!
Bifidusfaktor: Dieser Kohlenwasserstoff begünstigt das Wachstum von Lactobacillus bifidus. Diese Bakterien bilden zu über 95% die ?Bifidoflora?, den gesunden Bewuchs des Säuglingsdarmes. (Leider wird dieser durch Antibiotika dauerhaft gestört.)
Kolostrum ist sehr reich an bioaktiven und immunologischen Faktoren, deshalb ist ein paar Tage Stillen besser als gar nicht. Schon die gelbliche Färbung im Unterschied zur bläulichen reifen MM verrät die Unterschiede. Manchmal beginnt die Laktation erst 2-4 Tage nach der Geburt. Das ist normal!
Aus diesem Text sollte eigentlich zu erkennen sein, dass es keine wirkliche Alternative zur Muttermilch gibt und geben wird. Nichts ist schöner als gesunde und intelligente Kinder, und das schafft die Natur gratis ganz von alleine.
***************************
LG Uta ;-)
Re: Stillen oder Flasche???
Es gibt so etwas wie ein angeborenes Schlafverhalten. Manche Stillkinder schlafen früh durch, manche Flaschenkinder spät (oder brauchen nachts ständig den Schnuller wieder...). Stell dir nur mal vor, du bekommst einen Schlechtschläfer und musst nachts dann 3x die Flasche zubereiten *graus*.
Probier es doch mit dem Stillen, Abstillen kannst du immer noch ;-).
LG Janet mit Nico (2 3/4 Jahre, der auch nicht durchschläft obwohl nicht mehr gestillt und keine Flasche) und Jule (3,5 Monate, die nachts irgendwann stillt, aber ohne großen Aufwand, da sie direkt neben mir schläft).
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