Hallo liebe Mitkugeln,
Ich habe die Diskussion gestern nicht ganz mitverfolgt, absichtlich nicht, und habe mich auch nicht zu Wort gemeldet. Das Thema "Pränatale Diagnostik" ist einfach ein ganz heißes Eisen, welches immer schnell zu heftigsten Diskussioen führt. Gerade, wenn man beginnt, sich damit auseinanderzusetzen. Es ist echt immer eine Frage der Perspektive, und des in andere Personen hineinversetzen-könnens. Ich hoffe, nicht zu Oberlehrerhaft zu klingen, das ist nicht meine Absicht, aber ich möchte Euch etwas erzählen, meine eigene Entwicklung seit meiner Berufstätigkeit. (zuerst habe ich ein paar Jahre in einem Pflegeheim für Menschen mit Mehrfachschwerstbehinderungen gearbeitet, danach als Hebamme) Damals hatte ich eine sehr festgefahrene Meinung, die vor allem auch religiös geprägt war. Für mich war das Leben von Beginn an uneingeschränkt zu schützen, Abtreibung, Diagnostik, alles tabu. Fertig, aus, und das sollte nicht nur für mich, sondern für alle gelten. Meine Arbeit in dem Heim unterstützte meine Position insoweit, als dass ich niemandem der Bewohner ein "sinnloses, völlig freudloses Leben" bescheinigt hätte. Aber heute, ein paar Jahre später, habe ich mich sehr weiterentwickelt. Nun gilt meine Einstellung nur noch für MICH. In der Zwischenzeit habe ich einfach hautnah soviel an Leid, Verzweiflung, Abtreibungen mitbekommen, die einzelnen Schicksale dahinter verstehen und zuhören gelernt, dass ich über niemanden mehr ein Urteil fällen möchte, der...