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Mal eine politische Umfrage

Hallo,
heute wage ich es das erste Mal, mal eine etwas "heiklere" Frage zu stellen. Einfach nur so, weil mich gerade Eure Meinungen dazu interessieren - es sind sicher viele verschiedene.
Und zwar habe ich gerade gelesen, dass unsere neue Familienministerin von der Leyen Städte und Gemeinden aufgefordert hat, auf Kita-Gebühren zu verzichten. Was haltet Ihr davon? Sinnvoller Beitrag zu mehr Kinderfreundlichkeit oder doch die falsche Maßnahme? Was wäre denn ggf. die bessere Maßnahme?
Jaja, Laura ist heute beim Papa und ich habe wohl etwas Langeweile bzw. Schreibtisch aufräumen oder Hausputz schiebe ich einfach so lange wie möglich vor mir her, deswegen komme ich jetzt mit sowas. Bin halt einfach mal neugierig!
Ciao, Elisabeth
Bisherige Antworten

Und das sage ich:

Meiner Meinung nach sind die Gebühren für Kinderkrippen etc. garnicht das Problem, sondern vielmehr die viel zu geringe Anzahl der Plätze. Zumindest hier, wo ich wohne. Ich wäre ja bereit, Gebühren zu zahlen, sogar mehr als momentan verlangt wird, wenn ich nur einen Platz für Laura hätte! Ich befürchte, dass fehlende Kita-Einnahmen die ohnehin klammen Gemeinden eher noch klammer machen werden, was im Endeffekt dazu führen wird, dass das Platzangebot eingeschränkt wird (oder zumindest nicht weiter ausgebaut wird), weil einfach nicht genug Geld da ist. Lieber sollten Gebühren verlangt werden und das Angebot ausgebaut werden, denn was nützen kostenlose Kita-Plätze, wenn man eh keinen bekommt?
Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in Deutschland einfach nur schwer möglich, leider. Wenn ich mir da die Situation in anderen Ländern wie z. B. Frankreich anschaue, werde ich richtig neidisch... Kosten find ich zweitrangig, wichtiger fände ich, dass jede Frau die Chance hat, wieder berufstätig zu sein, wenn sie dies will/muss. Und dafür ist Kinderbetreuung eben notwendig.
Über die Einstellung in manchen Teilen der Gesellschaft will ich hier lieber garnicht reden... Da liegt meiner Meinung nach manches noch im Argen, insbesondere auch bei vielen Arbeitgebern.
So, jetzt bin ich mal gespannt, was Ihr noch so schreibt!
einen schönen Sonntag noch,
Elisabeth

Re: Mal eine politische Umfrage

im großen ganzen stimme ich mit dir überein. bei uns scheitert die betreuung sicher nicht an den gebühren, sondern daran, dass es keine gibt. in unserer stadt mit immerhin gut 15000 einwohnern gibt es keinen einzigen ganztages-betreuungsplatz. es gibt 2 kiga-betreuungsmodelle:
07:30 - 13:30 täglich, dafür keine nachmittagsbetreuung
07:30 - 12:30 mo - fr + 14:00 - 16:00 di - do
für das 2. modell zahlen wir dafür recht wenig... ca. 42 euro pro kind (unsere gebühren sind von der anzahl der kinder in der familie abhängig).
wenn die kiga-gebühren sinnvoll dafür eingesetzt werden, die ganztagesbetreuung auszubauen, dann zahl ich die auch gerne.
lg
urmely

Re: Mal eine politische Umfrage

Ich hab weder ein Platzproblem, noch ein Gebührenproblem, dafür einen tollen Kindergarten, der flexibel ist und Elternwünsche oder Bedürfnisse ernst nimmt. Denn wir sind der Träger.
Und ich kann nur immer wieder sagen, liebe Eltern, wenn Euch etwas nicht passt, oder ihr Probleme habt und öffentliche Stellen Euch nicht weiterhelfen, dann gibt es genau zwei Möglichkeiten:
1. entweder ihr nehmt es so hin, und hört auf zu quaken, oder
2. ihr schafft was ihr braucht. Sucht Euch noch mehr Betroffene und findet alleine eine Lösung. So schwer ist es nicht. Die Elternini in die meine Kinder kommen wird dieses Jahr 20 Jahre alt!
Die Elternini die ich mit Eltern gegründet habe wird dieses Jahr 6 Jahre alt! Beide laufen verlässlich!
Und nicht immer waren die finaziellen Mittel da! Aber da die Beiträge ja nicht das Problem sind dürfte es damit wohl keine Probleme geben. Warum darauf hoffen das der Staat alles löst???? Aufstehen und selber was schaffen! LG Nicole

Re: Mal eine politische Umfrage

vielleicht gibt es menschen, die keine zeit haben, eine elternini auf die beine zu stellen, da sie 3 kinder, einen behinderten mann und 2 jobs haben :-(
sorry, aber ich fühl mich grade angepisst!
lg
urmely

Re: Mal eine politische Umfrage

Tut mir leid Urmely, ich will Dich natürlich nicht angreifen damit!
Die Eltern die mit mir zusammen das gemacht haben. haben im Schnitt drei Kinder und sind beide Vollzeit berufstätig gewesen, da es viele Neuzugezogene waren, meist auch ohne Familie.
Letztlich von der Idee, bis zum ersten Tag hat es ein WE gebraucht!
Klar, nicht rechtens, aber die Leute mußten ja arbeiten. Dann gab es ein paar Abende an denen wir Sitzungen abhalten mußten, auch öffentlich ausgeschriebene, jemand mußte zum Amtsgericht, aber die ganze Zeit lief der Laden. Angestellte kann man ja auch ein bißchen später anmelden. Und es gab natürlich welche die engagierter waren und welche die es nicht konnten. Am Anfang waren es "nur" sechs Elternpaare! Mittlerweile beschäftigen sie zwei pädagogische Kräfte! Die Gemeinde hat versucht sich in den Weg zu stellen wo es nur ging! Denn Plätze wären vorhanden gewesen, aber unter einem Konzept was "unter aller Sau" war/ist!
Die Auflagen der Heimaufsicht sind wenn man erstaml mit Kindergartenähnlich anfängt nicht so streng.
Wichtig und das größte Problem sind ein Raum! Wir mußten von Anfang an mieten, und mein Gehalt sollte ja auch noch bezahlt werden.
Um alles durchzuboxen braucht man nur zwei redegewandte Leute, aber gerne welche die im Hintergrund sind und als Rückendeckung da sind.
Im Übrigen ist die Trägerschaft des eigentlichen Kigas abgegeben worden und jetzt gibt es dort nur noch eine große Elternini! LG Nicole

Re: Mal eine politische Umfrage

hmm...ich kann einerseits sehr gut verstehen was du meinst und es auch nachvollziehen.
aber ich denke, dass dies auch nur eine möglichkeit ist für mütter die zwar eine gute betreuuung für ihre kinder suchen, aber andererseits auch zeit haben sich hierfür zu engagieren.
ich muss aber sommer vollzeitarbeiten und brauche dafür eine vernünftige betreuung für lukas. es ist noch nicht klar ob wir überhaupt nen kitaplatz bekommen und wenn nicht stehe ich echt blöd da. dann kann ich meine ausbildung vergessen, da sie bis sommer 2007 beendet sein MUSS, ansonsten gelten die bisher gemachten prüfungen nicht mehr :o(
insofern brauche ich für dieses eine Jahr einfach die betreuuung und habe eben leider nicht grossartig viel zeit mich noch so viel zu engagieren und selber etwas auf die beine zu stellen. insofern kann ich urmely´s antwort schon sehr gut verstehen.
und für mich zählt leider nicht, dass ich ruhig viel mehr dafür bezahlen könnte hauptsache ich hab nen platz :o(
LG Anna

Re: Mal eine politische Umfrage

schau malmeine Antwort an Urmely. LG Nicole

Hmmm ....

Ich habe das 'Problem noch nicht, aber ich denke, es nicht der richtige Ansatz! Ich denke, die Gemeinden brauchen das Geld und immerhin wird ja auch eine Leitsung dafür erbracht. Hier gibt es auch genug Plätze (wenn ich da richtig informiert bin), denn ein Kindergarten in der Gemeinde (wir haben 4) wird vermutlich wegen mangelnder Auslastung geschlossen.
Aber mal ne Andere Frage .... Warum tun sich nicht ein paar zusammen und versuchen was auf die Beine zu stellen?? Wenn ich das richtig verstanden habe, ist die Situation bei Euch ja wirklich die, dass nicht nur ein paar Leute das Problem haben .... Ich meine, kann da nicht sowas wie einer 'Betreuung von Eltern' auf die Beine gestellt werden oder so, wo man versucht 1 2 oder 3 Stunden in der WOche eine Aufgabe zu übernhemen???
Alles Liebe,
julia

@julia

hallo julia,
ist es nicht so, dass die leute, die mehr kinderbetreuung bräuchten, diejenigen sind, die arbeiten gehen?
ich z.b. könnte die paar stunden pro woche eine aufgabe übernehmen... nämlich abends zwischen 22 uhr und mitternacht. vorher bin ich nämlich damit beschäftigt, meine 2 jobs und meine familie irgendwie auf die reihe zu bekommen.
wenn ich die zeit hätte, mich in einer elterninitiative zu engagieren, bräuchte ich auch keine vollzeitbetreuung.
sorry, aber irgendwie nehm ich das heute persönlich.
lg
urmely

brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr

Hallo Urmely,
brrrrrrr ... *lach*, ja, ich merke, dass Du das persönlich nimmst ;o)
Ist schon richtig, bei Vollzeitanstellung geht das sicher nicht, aber ich denke, vielen ginge es wie mir. will NICHT vollzeit arbeiten und wenn man eine Teilzeitanstellung hätte, dann ginge sowas ja wieder ;)
Also War nicht böse gemeint und Hut ab!! 2 Jobs sind sicher hart neben der Familie ....
Alles Liebe,
Julia

Re: Mal eine politische Umfrage

hi elisabeth,
also große gedanken habe ich mir bisher nicht dazu gemacht, aber was mir da auf die schnelle einfällt, wenn es keine gebühren mehr gibt, geben ALLE ihre kinder in die kita und die die wirklich einen platz brauchen (berufstätig) kriegen dann noch schwerer einen.
also eher mehr plätze und/oder nachweis dass mutter nicht zu hause sitzt und wartet, dass sie ihr kind wieder abholen darf???!!! ist vielleicht böse und ich tue damit sicher der einen oder anderen hausfrau unrecht, aber wie heißt es so schön: schwund ist immer?!
lg katrin

Re: Mal eine politische Umfrage

He du Gurke! ;o))
Ja, mir tust du damit unrecht, denn warum hab ich keine Möglichkeit/Recht, mein Kind -wenn auch nur kurzfristig- in eine gute Betreuung geben zu können, um Arzt,- Behörden oder sonst welche Termine wahrnehmen zu können??
Wenn ich dann dafür 5 ? zahlen muss, verkrafte ich das auch. Schwieriger ist es, wenn mein Mann dann dafür frei nehmen muss und somit weniger Geld verdient, auch für den Staat! ;o))
Kämpferische Grüße,
Marion,
die für morgen schon mal den Ring aufbaut.... *ggg*

Re: Mal eine politische Umfrage

oh die hausfrauenfront schlägt zurück :-)
stimmt, an sowas habe ich nicht gedacht! mir ist nur eingefallen frau liegt auf dem sofa und beide kinder sind im ganztagskiga ...und im gegenzug kriegt hier z. b. elisabeth (alleinerziehend) keinen platz.
ich glaube fish hat das erzählt, da kann man seine kinder std. weise in den kita bringen und zahlt nur bei inanspruchnahme, sowas fehlt in dtl. tatsächlich.
bring meine box(er)short's mit *ggg*
lg katrin

Re: Mal eine politische Umfrage

Das wäre auch schwierig, denn wir haben ja einen echten pädagogischen Auftrag, zumindest eine Kernzeit sollten die Kinder da sein, nach oben und unten lockern ginge bestimmt Problemlos, aber eine Kernzeit wäre mir wichtig. Sont kann ich auch im Ftnessstudio die Kindebetreuung machen :-(
Integrationsgedanken spielen da auch noch ne Rolle genauso wie Förderbedarf. Also ganz so einfach ist es nicht. Für stundenweise gibt es hier doch aber Tamus. LG Nicole

Re: Mal eine politische Umfrage

Hallo Nicole,
ne, ich glaub, du hast mich falsch verstanden...
Zum einen soll es die Kita-Betreuung für die Kids geben, die einen Platz benötigen.
Zudem sollte es eine Art Spielgruppe geben, die meinetwegen an 2 Vor- und 2 Nachmittagen für ca. 2-4 Stunden die Kids betreut, damit Muttern auch mal einen Termin wahr nehmen kann.
Ich krieg nämlich regelmässig Schweißausbrüche, wenn ich mal -wie jetzt- zu einem, bzw. mehreren Ärzten muss.
Mitnehmen kannste mit Yannic vergessen, denn der stellt während der Behandlung die Bude auf den Kopf, mein Mann ist tageweise bei einem Kundentermin, die meistens weiter entfernt sind und meine Familie arbeitet.
LG Marion

Re: Mal eine politische Umfrage

Bei uns gibt es soetwas. Eine gruppe an zwei Vormittagen, und eine an drei. Susserdem eine zweimal die Woche Nachmittagsgruppe. Zwar nicht in unserem Kiga, aber in anderen hier. Scheint doch sehr unterschiedlich zu sein :-( LG Nicole

Re: Mal eine politische Umfrage

Hallo
also ich finde die Gebühren auch nicht als das Wichtigste. Meistens gibt es von den Gemeinden ja eh Zuschüsse für Familien mit wenig Geld.
Was aber daneben ist, wenn die Betreuungskosten für zwei Kinder (incl. Hortplatz für ein Schulkind) so hoch werden, dass es sich für ein Beamtenpaar nicht wirklich rechnet, dass die Frau wieder arbeiten geht - so gewesen bei Freunden in Hannover.
Wichtiger find ich eine ausreichende Zahl von Plätzen (auch für unter 3-jährige)- vor allem von Ganztagsplätzen bei denen man sich nicht schon Jahre vorher anmelden muss.
LG Sandra
achja - Elterninitiative ist auch nicht mein Fall - aus ähnlichen Gründen wie urmely

Re: Mal eine politische Umfrage

Hallo Elisabeth,
meine politische Meinung ist etwas radikal, weil ich es einfach satt habe, für alles 5-fach (o.k., etwas übertrieben) Steuern zu zahlen.
Aber denk doch nur an das Beispiel Auto:
Ich verdiene Geld, zahle dafür Steurn, (o.k. der Staat muss ja mit was wirtschaften)
vom Rest kaufe ich mir ein Auto, zahle MwSt
jährlich zahle ich für meinen Besitz (!) Kfz-Steuer (o.k, dafür darf ich Straßen umsonst nutzen)
und zahle auch noch jede Menge Steuern wenn ich tanke
wenn ich dann noch einen Stellplatz kaufe, zahle ich auch noch Grunderwerbssteuer (o.k.)n sowie jährlich Grundsteuer
Und wenn ich dann noch Kinder in die Welt setze, also dem Staat eine Zukunft ermögliche, dafür auf 1.000 ? im Monat verzichte (sowie Einschnitte bei der Rente in Kauf nehme, mich dafür privat noch absichere) und mein Kind im Notfall nirgendwo "parken" kann, krieg ich den Hass.
Es geht nicht darum, eine -meinetwegen einkommensabhängige- Unkostenpauschale zu zahlen.
Aber dieser Staat ist eine einzige Misswirtschaft und wenn ich höre, was ein Bürgermeister nach einer einmaligen Amtszeit für eine Rente kriegt, wundere ich mich nicht, dass kein Geld für die Kinderbetreuung übrig ist. So was macht mich wütend und traurig....
Sorry, aber kürzer konnte und wollte ich mich hier nicht fassen!!
VG Marion

Re: Mal eine politische Umfrage

danke marion! du sprichst mir aus der seele.
lg
urmely

Re: Mal eine politische Umfrage

hallo elisabeth,
die gebühren ganz abzuschaffen finde ich auch nicht wirklich sinnvoll... wobei ich die beiträge nicht sooo zweitrangig finde! denn da wir den höchstsatz zahlen, lohnt es sich für mich nicht arbeiten zu gehen.... um alle drei kinder von 8-13 uhr betreuen zu lassen, wären wir 450 euro los, dazu kämen die fahrtkosten von etwa 100 euro... naja, dann muß man mal eine stelle finden, bei der man nur von 8.30-12.30 uhr auf der matte stehen muß... selbst wenn man das findet, muß ich ja nicht erwähnen, was man brutto verdienen muß, damit netto zumindest 600 euro übrig bleiben.... wir hatten glück und haben für noah und zoe direkt einen platz bei uns in der straße gefunden... finn würde dort als geschwisterkind bevorzugt behandelt werden... aber zur zeit mit dem noch immer nicht fertigen haus dazu, haben wir gesagt, daß wir erstmal noch was warten. entweder ich suche mir einen job für abends/nachts, wo mein mann eben einigermaßen zu hause ist, oder mache mich doch noch selbstständig... die idee, die kosten steuerlich geltend machen zu können, finde ich dagegen sehr reizvoll! wer weiß, vielleicht wandern wir ja doch noch nach schweden aus.... da gibt es das problem auch nicht ;o)
liebe grüße!
/inka mit den kindergartenkindern noah und zoe und zu hause bleib kind finn ;o)

Re: Mal eine politische Umfrage

Hm, habe ich bis jetzt noch nie drüber nachgedacht...
Ich finde Kita-Gebühren okay, bei uns sind sie einkommensgestaffelt, wie wohl überall. Ich bin in der allerhöchsten Klasse eingestuft, obwohl ich alleinerziehend bin, da habe ich doch etwas geschluckt. Anscheinend verdiene ich tatsächlich zu viel. Aber die Gebühren sind immer noch bedeutend niedriger als die für dien Tamu und die bezahle ich noch zusätzlich... Plätze gibt es bei uns mehr als genug, sogar Ole wurde ein Platz "hinterhergetragen", den ich aber freundlich abgelehnt habe, da er zur Tamu geht und dort bleiben soll, bis er mit 3 in den Kindergarten kommt.
Wir haben verschiedene Träger bei uns (Kirche, Stadt, Elternini.), die verschiedene Preise haben. Ich kenne alle Preise und finde sie gerecht.
Bei der Vergabe der Plätze sollte Berufstätige den Hausmamis vorgezogen werden.
Liebe Grüße, Anke mit Ole & Co

Re: Mal eine politische Umfrage

hallo anke,
nur als kleine anmerkung - sie sind nicht überall einkommensabhängig. in sachsen sind die gebühren festgelegt von der kommune und dürfen sich nicht nach dem einkommen der eltern richten.
allerdings bekommt man sie unter einer gewissen grenze erlassen - das heißst, dass in dresden z.b. 37% der eltern keine gebühren zahlen.
lg
anja

Re: Mal eine politische Umfrage

Ist ja interessant - wußte ich nicht. Wie findest Du das? Eigentlich ist es doch gerecht, daß wer ordentlich verdient auch ordentlich zahlt... (würg, auch, wenn es mich voll trifft...). LG Anke mit Ole & Co

Re: Mal eine politische Umfrage

hallo anke,
hmm, alle kinder verursachen die gleichen kosten. auf der anderen seite sind die sätze bei uns wirklich recht hoch (9 stunden krippe 180 euro plus 50 euro essengeld nur für mittag, 9 stunden kiga 120 euro plus 50 euro essengeld) - zumindest im vergleich zu anderen sätzen, die ich aus ostdeutschland kenne. aber ich weiß, dass sie vergleichsweise niedrig sind für westdeutsche verhältnisse. aber da hier im normalfall immer beide eltern arbeiten (mütter, die freiwillig zu hause bleiben sind hier noch immer absolute exoten) lohnt es sich auch bei eher niedrigen einkommen, weil mama so ja mitverdienen kann.
bei der vergabe sind frauen in ausbildung und alleinerziehende übrigens bevorzugt. dann kommen die verheirateten mit arbeit, dann die ohne arbeit. das finde ich aber auch irgendwo gerechtfertigt so. ab 2 jahren hat man in dresden übrigens anspruch auf einen betreuungsplatz. allerdings wird das auch über von jugendamt gestützte tagesmütter gewährleistet. diese kosten dann den gleichen satz wie die krippen. ab drei jahren stehen ausreichend kiga-plätze zur verfügung. das wird sich aber in naher zukunft ändern - dresden erlebt einen wahren babyboom.
prinzipiell hätte ich aber auch nichts gegen einkommensabhängige beiträge. wer mehr verdient kann auch mehr zahlen. ich finde es aber auch in ordnung, dass leute, die nur sehr wenig geld haben, nur das essengeld bezahlen müssen. - die freundin meiner schwester hat beispielsweise während des studiums ein kind bekommen und konnte nur deshalb weiterstudieren. anderenfalls hätte sie sich das nicht leisten können. insofern ist es schon okay. wo die grenzen liegen weiß ich aber nicht.
und uns würde es mit den höchstsätzen definitiv auch voll treffen. wäre aber schon okay.
lg
anja

Re: Mal eine politische Umfrage

hallo elisabeth,
zu diese diskussion fallen mir spotan gleich mal die studiengebühren ein. aktuell ist es so, dass man ein super-teures studium vom staat geschenkt bekommt, einen kindergartenplatz aber teuer bezahlen muss.
stellt euch mal vor, was passieren würde, dann alle studenten auf einmal 300 euro im monat für ihr studium zahlen müssten. was wäre das für ein aufschrei. aber für kleine kinder müssen wir den beitrag klaglos zahlen. dabei sollte in dem alter für alle kinder die grundlage zu einer vernünftigen bildung gelegt werden - unabhängig vom einkommen der eltern. das studium ist aber nur für "auserwählte". irgendwo liegt in diesem umstand ein gewisses missverhältnis.
versteht mich da jemand?
lg
anja, die auch ein kostenloses studium genossen hat, diesen umstand aber trotzdem in gewisser weise sehr unfair findet.

Re: Mal eine politische Umfrage

da muß ich mal protestieren! jede sch... ausbildung wird vergütet, aber beim studium muß man semestergebühren bezahlen. und inzwischen ist das auch nicht wenig! und wenn man es bekommt, darf man nach dem studium auch noch das bafög zurückzahlen, ist viel länger ohne geld unterwegs, hat während der studienjahre immer noch keinen abschluß, ist viel älter als leute mit ausbildung, fängt also viel später mit dem geldverdienen an und bekommt ja logischerweise auch nicht gesichert einen arbeitsplatz. und sooo viel verdient man danach auch nicht zwangsläufig - also den vergleich finde ich nicht so passend!
daß man für kita allerdings bezahlen muß, finde ich auch traurig. andererseits ist es natürlich eine leistung, die man in anspruch nehmen kann. dann lieber für gute leistung bezahlen als diese gar nicht erst zur verfügung zu haben. es muß jedoch bezahlbar bleiben! das mit den steuern zu verrechnen finde ich aber auch nicht toll. ich bin also auch in erster linie für mehr kita plätze und dann erst für rabatte bei mehrfacheltern und kleine geldbeutel, damit diese eltern die möglichkeit haben, arbeiten zu gehen.
lg, manuela

Re: Mal eine politische Umfrage

gehen die semestergebühren nicht an die asta? war jedenfalls als ich studiert habe so. das waren im semester immer 60 euro. ich weiß, in dresden kommt noch das semesterticket dazu und so wird es einiges teurer.
klar kommt der verdienstausfall und all das dazu. aber tatsache ist, dass der staat dir ein sehr teures studium bezahlt. das du dein leben ohne einkommen bestreiten musst um zu studieren ist natürlich richtig. aber die bildung an sich bekommst du schon kostenlos.
und den vergleich habe ich angeführt, weil beide einrichtungen zum bildungssystem gehören (sollten). und ich finde es einfach ungerecht, dass für die bildung von kleinen kindern bezahlt werden muss, dass studium für einige jedes jahrganges aber schon bezahlt wird. - auf der anderen seite zahle ich lieber was und kann dann auch einen anpruch auf leistung erheben. - was ich bei vernünftigen rahmenbedingungen (stipendien, kreditmodelle) übrigens auch für ein studium gut finden würde. aber das ist eine ganze andere geschichte ;).
lg
anja

Re: Mal eine politische Umfrage

sorry, wenn ich hier noch mal reischieß...
"jede sch... ausbildung wird vergütet"
ich hab während meiner ausbildung täglich 13-16 std. geschuftet... in teilschichten, d.h. 2 x am tag jeweils so viel, wie andere an 1 tag insgesamt. dafür hab ich damals glorreiche 600 euro im ersten lehrjahr und 820 im dritten bekommen.... davon musste aber der sprit für 4 fahrten am tag (schließlich kannst du bei so nem dienst nicht auch noch 1-2 std. mit öffentlichen verkehrsmitteln rumgurken), die kfz-steuer, die wohnung etc. bezahlt werden.
... man kann das, find ich, nicht über einen kamm scheren. die meisten leute, die vergütet werden, arbeiten doch auch für ihr geld, in viele berufen sogar voll wie andere mitarbeiter.
nichts desto trotz sollte kinderbetreuung in D anders geregelt sein.
lg
urmely

Re: Mal eine politische Umfrage

Hallo Manuela,
ich muss leider auch mitmischen... *gg*
Natürlich wird eine Ausbildung vergütet, denn der Betrieb profitiert von der billigen Arbeitskraft. Auch wenn das viele Unternehmen bestreiten.
VG Marion

Auch nochmal zu Wort melde!

In meiner Ausbildung habe ich keinen Cent gesehen. Und so richtig verdienen kann man hier anschließend auch nicht. Fahrtkosten, Wohnung usw will ja auch während der Ausbildung finanziert werden..
LG Nicole

Re: Mal eine politische Umfrage

Hallo Anja,
jaja, die Studiengebühren. Da könnten wir gleich die nächste politische Diskussion anstoßen! Ich finde es auch nicht gerecht, dass Kita-Plätze kosten, Studium aber umsonst ist. Ich habe selber auch studiert und schon immer, selbst als Studentin, war ich nicht gegen Studiengebühren. Warum soll der Staat bzw. der Steuerzahlen, einigen ein teures Studium ermöglichen? Klar profitiert der Staat / die Gesellschaft im allgemeinen davon, wenn wir hier ein hohes Bildungsniveau haben, aber andererseis profitiert doch in erster Linie jeder Student selber von seiner guten Ausbildung. Und warum nicht dann auch einen kleinen finanziellen Beitrag dazu leisten?
Hihi, wenn man das so liest, merkt man auch gleich, was ich studiert habe: Volkswirtschaftslehre. Mit solchen Themen habe ich mich damals beschäftigt!
Ciao, Elisabeth und laura

Re: Mal eine politische Umfrage

hallo elisabeth,
ich finde, es spricht noch mehr für studiengebühren: die studenten hätten endlich mal den ergeiz schnell fertig zu werden (merkt man, dass ich jetzt in einer hochschule auf der "anderen seite" arbeite? ;) ) und man hätte als student auch das recht leistung von der hochschule einzufordern. man zahlt schließlich dafür. die leistung der hochschulen müsste somit steigen, wenn sie sich behaupten wollten. - voraussetzung hier wäre allerdings natürlich, dass das geld den hochschulen (zustätzlich) zur verfügung gestellt würde.
aber du hast schon recht - das ist eine andere diskussion.
lg
anja
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