Habe gerade wieder einen kleinen Durchhänger. Wir sind ja noch für ein paar Monate in den USA, aber langsam zähle ich hier jeden Tag. Einerseits ist mir, seit Jan sich besser selbst beschäftigen kann, etwas langweilig, andererseits: immer wenn wir Besuch haben oder ich auf andere Leute treffe, fühle ich mich in die Ecke gedrängt: Vom 4. Monat an werde ich gefragt, ob ich endlich zufüttere oder mit dem Stillen aufgehört habe. Stillen ist hier sowieso eher exotisch: hab noch nie ne Mutter öffentlich stillen gesehen, außerdem bezahlt der State Säuglingsmilch für bedürftige Familien und Alleinerziehende. "Spazierengehen" tut man hier auch nicht. Werde dauernd auf unseren "fancy" Kinderwagen (normales Teutonia-Modell) angesprochen, und als wir mit dem Tragetuch unterwegs waren, haben schon mal Autos angehalten und gefragt, ob sie uns mitnehmen könnten....Unserer Nachbarn, manche in unserem Alter aber schon mit fast erwachsenen Kindern, fragen immer, wann ich denn wieder arbeiten gehe. Sie erzählen, wie wichtig daycare für die Sozialisierung der Kleinen ist. Und zu allen Überfluss sind ihre Kinder wirklich total wohlerzogen und nett. Außerdem verwöhnen wir Jan ja, weil wir ihn so viel rumschleppen und hochnehmen, wenn er weint. Fencheltee für Babies: HILFE, Kräuter sind Gift! Hier wird Tylenol mit Himbeergeschmack (= Paracetamol) den Kleinen schon gegeben, BEVOR sie überhaupt Beschwerden haben (beim Zahnen, Flugreisen usw...). Ich bin es leid, mich immer verteidigen zu müssen. Aber wenn ich Eure Beträge hier im Forum nicht hätte, würde ich wahrscheinlich mittlerweile an unserem "Erziehungsstil" zweifeln, also sag ich mal ein pauschales "Danke" an alle! Und danke für's Zuhören bzw. Lesen, jetzt geht's schon wieder....trotzdem werde ich froh sein, ab Juli wieder mit den in meinen Augen NORMALEREN Müttern in Deutschland zutun zu haben.
Grüße übern Teich,
Silke.