niemand hat das Recht jemanden mit dieser Meinung abzustempeln und regelrecht in die Ecke zu treiben. Ich finde das ganz schön schlimm das es soweit kommt, das Leute aus diesem Grund das Forum verlassen wollen. Man muss die Meinung anderer nicht verstehen, aber jedenfalls akzeptieren sonst spricht das nicht gerade für sehr viel Toleranz! Natürlich ist das Leben eines Behinderten nicht verpfuscht! Das hat auch niemand behauptet, aber nicht jeder Mensch hat die Kraft oder fühlt sich in der Lage für einen schwerstbehinderten Menschen zu sorgen. Ich muss euch sagen, das ich nicht weiß ob ich das könnte. Ich weiß es einfach nicht. Und ich hoffe auch nie das ich das herrausfinden muss. Man eh, ich habe nur eine Frage zur NT -Messung gestellt und dann sowas. Schon traurig!
GLG mirela

Tja
also es gibt vieleicht doch Gründe eine Abtreibung als Tötung zu sehen. Etwas das lebt ist hinterher tod, das kann man nicht wegdiskutieren. Ausserdem finde ich es auch nicht gerade sehr "Tolerant" wenn Eisbär gehen möchte weil ein paar Frauen anderer Meinung waren. Hier wird niemand jemand von seiner Meinung überzeugen. Aber ide Leute die dagegen sind solltn das auch sagen dürfen. Genau wie Eisbär auch schreiben darf/soll wie sie ihre Untersuchungen erlebt

Entschuldige bitte, hast du mein Posting nicht richtig gelesen? Wenn du Gründe hast eine Abtreibung als Tötung zu sehen, dann ist das für dich auch so okay! Das muss aber nicht für andere genauso sein. Wann Leben beginnt ist eine Glaubens- und Lebensauffassung! Da kann man seine eigene einstellung nicht auf andere übertragen. Im übrigen haben weder Eisbär noch ich etwas dagegen gesagt, das Leute hier ihre Meinung sagen dürfen! Ich habe von Toleranz untereinander gesprochen und nicht den Leuten den Mund verboten!
GLG mirela

Hi
nein, nein. Das sollte dann auch nicht sein. Und es ist ja auch Schade wenn diese ganzen Untersuchungen immer mit Abtreibung in Verbindung gebracht werden. Man kann ja durchaus auch anders damit umgehen , ausserdem muss man es ja nicht machen nur weil man weiss was es ist, oder weil man sich dafür interessiert
LG

Hallo Mirela!
Ich klink mich hier auch noch mal ein, schliesslich hab ich Eisbär auch geantwortet und fühl mich hier von Deinem Posting mitangesprochen!
Zuerst mal, es gibt einen himmelweiten Unterschied zwischen Töten und Morden. Tötung ist ein wertneutraler Begriff, und töten tu man auch ne Kakerlake, die man beim ihrem Versuch in den Babybrei zu krabbeln erschlägt, wenn Du mir das Beispiel gestattest. Mord ist eine Tötung aus niedrigen Beweggründen, und DAS ist hier niemanden von irgendwem vorgeworfen worden!!!
Ich hab mir früher auch nie grossartig Gedanken über Sinn und Unsinn dieser Untersuchungen gemacht. Mittlerweile ist das für mich aber alles andere als eine theoretische Diskussion. Erstmal gibt es in meinem Umfeld 3 behinderte Menschen, einer davon ist ein Sandkastenfreund meines Mannes, der eine sehr schwere genetische Muskelerkrankung hat. Die anderen beiden, sind mittlerweile Erwachsene mit Downsydrom und alle 3 führen ein äussert normales Leben. muss ich mal anführen.
Dann ist der Beginn des Lebens nicht nur eine Glaubens- und Lebensauffassung, sondern für mich in einem freiheitlichen Land geborene auch eine rechtliche. In Deutschland ist Abtreibung nicht erlaubt, sie ist generell verboten, wird nur in einem gewissen, sehr enggesteckten Rahmen nicht unter Strafe gestellt. Ich finde diese Regelung sehr vernünftig und eigentlich die einzig zu erträgliche.
Sich daran zu orientieren ist bestimmt kein Fehler.

Du hast Recht, wenn Du sagst, sich gegen Untersuchung oder Abtreibung zu entscheiden, auch eine Entscheidung sein.
Mein Mann und ich haben uns dafür entschieden, diese Entscheidung dem Lebenswillen unserer Kinder zu überlassen. Als ganz persönlich Entscheidung, ohne Richtigkeitsanspruch.
Nur viele Frauen machen sich vorher überhaupt keine Gedanken und lassen diese Untersuchungen machen, weil sie sich irgendwie dazu verpflichtet fühlen.
Und zum Thema "Toleranz": Ich hab in 2 Fällen in meinem Umfeld erlebt, was für ein Spiessrutenlauf es ist, eine Schwangerschaft trotz schlechtem Ergebnis einer FU nicht abzubrechen. 3 der 4 werdenden Grosselternpaaren haben den Kontakt zu ihren Kinder völlig abgebrochen. Mit einem Paar waren wir nur sehr weitläufig bekannt, heute sind wir sehr eng befreundet, weil wir fast die einzigen waren zu denen sie sich noch hingetraut haben.
Mich hat das so entsetzt, dass es für mich als völlig als Grund reicht, nix machen zu lassen, geheimhalten lässt sich so ein Ergebnis nämlich nicht.
Ganz nebenbei: die Kinder sind jetzt 3 und 5, beide kerngesund und völlig "normal", das Ergebnis einer FU ist nämlich auch alles andere als unfehlbar, erschreckenderweise...
Vielleicht verstehst Du jetzt, warum man ich mich auch mal unbeliebt macht, wenn es um das Thema geht.
LG,
Darla

...dieses Statement
.."in Deutschland ist Abtreibung nicht erlaubt, sie ist generell verboten, wird nur in einem gewissen, sehr enggesteckten Rahmen nicht unter Strafe gestellt....."
nicht annähernd so in anderen Ländern ist!
zB in Österreich: hier ist dies generell erlaubt, und weit weg von gar "unter Strafe gestellt"...
Und in diesem Forum sind viele Frauen aus anderen deutsch- und anderssprachigen Ländern, Ö ist nicht das einzige Land, wo dieses Thema völlig ent-tabuisiert wurde und es generell bis zu einer gewissen Zeit völlig frei und ohne jedweden vorherigen "Beratungszwang" erlaubt ist, einen Abbruch durchzuführen.
Und ganz besonders auf Grund einer (insbesondere geistigen!!) Behinderung...
(
LG
Lina (Ö)

Liebe Lina!
Ich lebe auch nicht in Deutschland, das tun aber die meisten anderen Frauen hier! Mir ist durchaus bewusst, dass andere Länder das ganz anders regeln, trotzdem find ich die deutsche Regelung mit Abstand die eleganteste.
Es gibt übrigens auch europäische Länder, in denen Pränataldiagnostik überhaupt nicht durchgeführt wird, oder nur sehr stark eingeschränkt, mit der Begründung, das überhaupt keine therapierbaren Krankheiten festgestellt werden können und die Untersuchungen deshalb keine Diagnoseverfahren sind, sondern nur Selektierungsverfahren (ganz besonders im Bezug auf geistige Behinderungen). In Skandinavien ist das wohl sehr verbreitet und die sind nun weit davon entfernt besonders frauenunterdrückend zu sein.
Gerade in Bezug auf kindliche Behinderungen würd ich es eigentlich sehr schön finden, wenn auch in Deutschland eine Pflichtberatung eingeführt würde, mit entsprechender Bedenkzeit. Wieviel Prozent der schwangeren Paare (und auch Ärtze) haben überhaupt keine Ahnung, von der Ausprägung der unterschiedlichen Behinderungen.
Und auch in Ö ist Abtreibung sehr streng reglementiert, auch wenn mit der Beratung anders umgegangen wird.
Nebenbei die Gefahr einer Fehlgeburt oder Schädiung durch ne FU ist nicht geringer als die der Schädigung bei einer Geburt. Und beides ist wohl ein relativer Klacks, im Vergleich zum Risiko für ein Kind im Strassenverkehr zu verunglücken.
Das Leben ist eins der härtesten und endet immer tödlich!
Net bös sein...
Darla

Hallo,
ich finde ganz toll, was du geschrieben hast und würde jedes Wort so unterschreiben!
LG Claudia

Huhu Mirela,
habe mich mal eingeschlichen (bin aus dem Mai-Juni-Forum 03). Habe auf der vorigen Seite bereits geschrieben, dass ich meine erste SS habe abbrechen lassen, weil mein Sohn Down-Syndrom hatte.
Ich glaube, dass diese Diskussionen, die hier geführt werden, ausgesprochen theoretisch sind und dass viele Frauen, die vor die Entscheidung gestellt würden, ob sie die SS abbrechen oder nicht, weil bei ihrem Kind eine Behinderung festgestellt wurde, sich schließlich doch für einen Abbruch entscheiden würden, auch wenn sie das vorher vielleicht ausgeschlossen haben. Dennoch meine Bitte (weil es auch schrecklich schwer ist, mit dem Abbruch einer erwünschten SS umzugehen, auch wenn das vielleicht einige jetzt nicht verstehen): Bitte überlegt es sehr, sehr gut, ob ihr wirklich die Pränataldiagnostik in Anspruch nehmt. Wenn ja, empfehle ich, lieber gleich eine FU zu machen als die anderen, doch nicht aussagekräftigen Tests (ich hatte einen Triple-Test machen lassen, der mir ein Risiko von 1:30 für die Geburt eines Kindes mit DS anzeigte und musste, um sicherzugehen, dann doch eine FU vornehmen lassen). Doch überlegt es euch wirklich gut, denn wenn sich eine Behinderung herausstellt, müsst ihr eine Entscheidung treffen - in die eine oder andere Richtung. Und ganz egal, welche Entscheidung ihr trefft: Es ist nicht leicht, mit ihr zu leben.
Ich wünsche euch allen eine schöne SS und dass eure Kinder gesund zur Welt kommen.
LG Simone mit Christopher (5 J) und Paul (knapp 9 M)

Liebe Mirela!
Bitte laß Dich nicht verunsichern von den vielen "anderen" Meinungen - ich glaube fast, viele meinen es garnicht so.
Ich bin jedenfalls absolut Deiner Meinung - ich würde es meinem (theoretisch u.U. schwerst geschädigten(?)) ungeborenen Kind auch niemals zumuten, sein Schicksal auf dieser Welt ertragen zu müssen - und dies nochdazu ohne mich (wenn ich zwangsläufig vor meinem Kind in den Himmel (??) komme....)
Und zum "Beginn des Lebens" habe ich auch eine ganz andere Ansicht als den "Zeugungszeitpunkt" (mich interessiert viel mehr der "Eintritt der Seele"?).... aber bitte; das ist Anschauungssache.
Es gibt jedenfalls auch zahlreiche Frauen, die Dich nicht nur gut verstehen, sondern diese Haltung auch sehr wohl befürworten.
Und - abgesehen davon - sollten wir nicht alle in der Lage sein, über ein Thema möglichst objektiv und weitmöglichst "emotionsneutral" zu diskutieren?
gglg!
Lina

Yes, bin absolut deiner Meinung und habe dem auch nichts mehr hinzuzufügen! Danke!
GLG mirela