Essen soll doch auch Spaß machen!
jetzt hat auch mich der beikost frust gepackt, obwohl ich anfangs immer ganz locker mit umgegangen bin. jake (9monate) hat so schön seine paar gramm zucchini gegessen, bis ich kartoffel untergemischt habe. bei mir bleiben immer klumpen im brei (hatte sogar mal zu gepostet), die ich noch nicht mal mit dem mixer wegbekomme (anfangs dachte ich, es wäre nur bei den aufgetauten kartoffeln so, also koche ich immer frisch, hat sich aber nichts dran geändert) jedenfalls würgt er bei jedem klumpen und das meiste landet im müll weil es nach paar happen nur geschrei gibt. eben koche ich ihm zum ersten mal getreide obst brei, also apfel gedünstet, püriert, hirseflocken gekocht - das arme kind fand es scheußlich, essen muss doch auch spaß machen! am liebsten würde ich alles hinschmeißen,8 wochen beikostpause, meine zeit nicht mit kochen verschwenden - mag ja eh keiner - und weiter vollstillen, aber dann überkommt mich wieder die panik, dass mein kind nicht satt wird und irgendwelche mangelerscheinungen bekommt. er mag noch nciht einmal den fff, äpfel, melonen, alles will er anknabbern, dabei verschluckt er sich natürlich, aber tue ich es ihm in den feeder rein, findet er alles bäh.
danke fürs zulesen!
Re: Essen soll doch auch Spaß machen!
Viele Grüße,
christine
Re: Essen soll doch auch Spaß machen!
Re: Essen soll doch auch Spaß machen!
Lies das Buch, es lohnt sich, LG Maren
ja, ich stimme Fetzi voll zu!
War auch am verzweifeln, weil Elena nicht essen wollte.
Jetzt hab ich das Buch gelesen und alles ist einfacher und lockerer! Außerdem, isst Elena jetzt wieder besser.
LG, Karin
PS: Hätte ich das Buch schon nach Elenas Geburt gelesen, hätte ich mir die Stillberaterin sparen können (die ich aber nicht missen möchte...)
Re: ja, ich stimme Fetzi voll zu!
LG Maren
Re: ja, ich stimme Fetzi voll zu!
ja, ich bin durch. jetzt seh ich alles ganz anders und bin viel lockerer, was Elena's Essverhalten betrifft.
LG, Karin
Re: Essen soll doch auch Spaß machen!
Nimmst du Hirseflocken und kochst die weich? Hab ich zuerst auch gemacht, jetzt nicht mehr. Die fand mein Kleiner nämlich scheußlich. Nehme jetzt Hirsebrei von Holle (aus dem Reformhaus), den rührt man mit Wasser an und der ist richtig schön breiig. Seitdem mag mein Kleiner immerhin Obst-Getreide-Brei.
Ich hab auch schon mal einen oder zwei Tage Breipause eingelegt. Mein Sohn hat da nix vermisst :-)
Eigentlich ist er immer froh, wenn er endlich wieder an die Brust darf. Ist wahrscheinlich gemütlicher.
LG, Bondgirl
Re: Essen soll doch auch Spaß machen!
Zum Apfel/hirsebrei würd ich ein Stück fein zerdrückte Banane geben. Voller im Geschmack ;o)
Kartoffel koch ich kleingeschnitten weich, Karottenstückchen oder versch, Gemüse hinzu. Mal noch Getreide.
Dann wird püriert. Je nach Gefühl noch Flüssigkeit (Wasser..)dazu. Dürft eigentlich keine Klumpen geben.
Oder ganz fein mit Gabel zerdrücken.So hab ich's halt früher gemacht.
alles Liebe, uli
Zusammenfassung
Mein Kind will nicht essen
Vortrag von Dr. Carlos Gonzales auf der LLL Europa Konferenz 2000 in Nottingham
zusammengefasst von Denise Both, IBCLC
Dr. Carlos Gonzales ist Kinderarzt in Barcelona. In den letzten zwölf Jahren hat er Vorträge bei zahlreichen La Leche Liga Konferenzen gehalten. Er gründete ACPAM (eine katalanische Stillorganisation), organisiert Stillkurse für medizinisches Fachpersonal in ganz Spanien, übersetzte Veröffentlichungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins spanische und ist Mitglied des Medizinischen Beirates von LLLInternational. Dr. Gonzales ist Vater von drei gestillten Kindern.
1999 hat Dr. Gonzales sein Buch "Mi nino no me come" (Mein Kind will nicht essen) veröffentlicht und mit diesem Thema beschäftigte sich auch sein Vortrag in Nottingham.
"Mein Kind isst nicht(s)" das ist einer der Sätze, mit denen Kinderärzte fast täglich in ihrer Praxis konfrontiert werden. Besorgte Mütter berichten entsetzt, wie wenig ihre Kinder essen und schildern mit welchen Tricks sie versuchen, Nahrung in ihr Baby oder Kleinkind hineinzuzwingen. Der Kampf ums Essen spielt sich täglich ab und letztlich gibt es nur Verlierer.
Dr. Gonzales erklärte in seinem Vortrag, dass er nun nicht ein Patentrezept liefern mag, mit dem erreicht wird, dass das Kind isst, sondern er will erklären, warum das Kind nicht isst.
Zunächst einmal gibt es drei Gründe, warum ein Kind nicht isst: es gibt nichts zu essen, das Kind hat keinen Hunger oder das Kind ist krank. Der erste Grund ist in unserer Gesellschaft meist auszuschliessen. Ein gesundes Kind isst in der Regel wenn es hungrig ist, allerdings nicht immer das, was die Mutter möchte und schon gar nicht so viel wie es nach den Vorstellungen der Mutter essen müsste. Verwunderlich ist dabei, dass die Kinder noch nicht verhungert sind, obwohl sie laut Aussage der Mütter "nichts" essen.
Gestillte Babys lehnen oft feste Nahrung über einen langen Zeitraum ab, nicht selten bis zum Alter von acht Monaten oder gar einem Jahr. Die Mutter verzweifelt und das Kind leidet, weil ständig versucht wird, es zum Essen zu überreden oder gar zu zwingen. Wie kommt es nun dazu, dass (anscheinend) immer mehr Kinder die Nahrungsaufnahme verweigern? Und ist es notwendig ein Kind zum Essen zu zwingen?
Dr. Gonzales vergleicht, wie sich die Empfehlungen, wann das Baby feste Nahrung erhalten beziehungsweise wie lange es ausschliesslich gestillt werden sollte, im Verlaufe der letzten 100 Jahre verändert haben. Dann hat er das "Phänomen" der nicht essenden Kinder sowie die Sorge der Mütter, dass Ihre Kinder nicht essen, anhand der diesbezüglich in Kinderpflegebüchern auftretenden Ratschläge beleuchtet und einen erstaunlichen (oder vielleicht doch nicht erstaunlichen) Zusammenhang gefunden:
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in spanischen Büchern zur Säuglingspflege eine Zeit von zwölf Monaten mit ausschliesslicher Muttermilchernährung empfohlen. Gleichzeitig findet sich nirgends ein Hinweis in diesen Büchern, wie mit einem Kind zu verfahren sei, das nicht essen will. Je weiter das Jahrhundert fortschreitet, um so jünger sollen die Kinder laut den Empfehlungen der diesbezüglichen Bücher sein und: um so mehr Ratschlage gibt es, was mit einem Kind zu tun sei, das nicht essen will. Wird zu Beginn der dreissiger Jahre noch nur ganz kurz auf dieses Thema eingegangen, so sind 30 Jahre später schon seitenweise Abhandlungen zu finden, was mit einem die Beikost (im Alter von drei bis sechs Monaten) verweigernden Kind zu tun sei und die Seitenzahlen zu diesem Thema werden von Jahr zu Jahr mehr.
Wie viel Nahrung braucht ein Kind?
Der Nahrungsbedarf eines Kindes hängt ab von seiner Körpergrösse, seiner Aktivität und vom Wachstum des Kindes. Allerdings ist es nicht so, dass das Kind wächst, wenn es isst, sondern umgekehrt, das Kind isst, wenn es wächst. Der Nahrungsbedarf des Kindes lässt sich daher nicht pauschal bestimmen. Am ehesten gelingt dies, wenn das Kind sich in einer Wachstumsphase befindet, dann lässt sich eine Relation zwischen Gewicht des Kindes und erforderlicher Nahrungsmenge herstellen.
Ein Kind im Alter zwischen einem und vier Jahren benötigt etwa 1000 bis 1100 kcal pro Tag (das entspricht etwa 102 kcal pro Tag und kg Körpergewicht). Nun gibt Dr. Gonzales an, was ein "nicht essendes Kind" täglich nebenbei zu sich nimmt:
1/2 l Milch (335 kcal), einen Becher Joghurt mit Früchten (141 kcal), einen Schokoriegel (275 kcal) und 150 ml Apfelsaft (85 kcal). Zusammen ergibt das bereits eine Kalorienaufnahme von 836 kcal. Wie soll das Kind dann noch zwei komplette weitere Mahlzeiten essen können, wenn es seinen Kalorienbedarf bereits zu gut 80 Prozent quasi "nebenbei" gedeckt hat?
Wie lange kann ein Baby ausschliesslich mit Muttermilch ernährt werden?
Die derzeit verbreiteste Empfehlung lautet, dass ein Baby mit sechs Monaten zusätzliche Beikost ergänzend zur Muttermilch benötigt. Nun gibt es aber bekanntermassen viele gestillte Kinder, die zu diesem Zeitpunkt noch keine Beikost akzeptieren. Dr. Gonzales hat deshalb eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken:
Energie: 830 kcal = 1185 ml MM
Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM
Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM
Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM
Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM
Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Ohnehin sind die Empfehlungen dazu, wie viel ein Baby benötigt meist zu hoch. Die Empfehlungen beruhen beispielsweise darauf, dass untersucht wird, welche Mengen gesunde, reif geborene Babys im Durchschnitt essen. Daraus werden Richtwerte berechnet, die sich immer an den Höchstmengen orientieren und zusätzlich noch Sicherheitszuschläge enthalten.
Babys benötigen auch weniger Eisen, als meist angegeben wird. Dabei lässt sich beobachten, dass die meisten Kinder instinktiv das essen, was bei einem Mehrbedarf an Eisen sinnvoll ist.
Babys sind Skeptiker, wenn sie neue Lebensmittel essen sollen. Dieses Misstrauen ist ein Schutzmechanismus, der das Kind davor bewahren soll, etwas zu essen, was ihm nicht bekommt. Bevorzugt isst ein Baby das, was auch seine Mutter isst, denn dieser Geschmack ist ihm durch die Muttermilch vertraut. Es ist deshalb nicht erstaunlich, dass ein Baby gekochte Karotten ablehnt, wenn die Mutter nie gekochte Karotten isst.
Die meisten Babys mögen kein Gemüse, aber sie essen gerne Bananen, Nudeln und Süssigkeiten. Ein Vergleich der Kaloriendichte ergibt, dass Babys Nahrungsmittel mit einer grösseren Kaloriendichte bevorzugen und Muttermilch liefert mehr Kalorien als Gemüse und die meisten Nahrungsmittel, aus denen Mahlzeiten für Babys hergestellt werden. Um die gleiche Menge an Kalorien, wie sie in 100 ml Muttermilch enthalten sind, durch den Verzehr von Karotten aufzunehmen, müsste das Kind fast 400 g gekochte Karotten essen!
Daraus lässt sich ein Zusammenhang zwischen Unterernährung und Nicht Stillen erklären: da der Magen des Babys klein ist, benötigt es hochkalorische Kost. Gemüse kann nicht in so grossen Mengen gegessen werden, wie es notwendig wäre, um das Kind mit genügend Kalorien zu versorgen.
Laut Dr. Gonzales weiss das Kind ganz genau, was und wann es essen muss. Deshalb lautete sein Schlusssatz, den er den Zuhörern mit nach Hause gab:
Zwingen Sie ein Kind niemals zum Essen. NIEMALS!
LG Maren
Re: Zusammenfassung
danke für den post. das ist wirklich interssant. und bestärkt mich darin, dass meine kinder essen was sie wollen soviel sie wollen. gut, ich stelle eine auswahl zusammen, aus denen sie auswählen dürfen. aber wenn sie etwas nicht wollen, dann eben nicht.
und das möhrenbrei nicht wirklich sattmacht, dass ist ja wohl klar.
lg
anja, mit lena (geb. 10/2002, die anscheinend von einer tasse milch zum frühstück und luft und liebe lebt) und paula (*04.10.2004), die schon mal wirklich gut gegessen hat und inzwischen mal wieder quasi voll gestillt wird
super, auch wenn...
Hoffentlich bis bald
Birgitt
Re: super, auch wenn...
LG Maren
Re: super, auch wenn...
Später mehr. Wir fahren jetzt nach Dorsten - Kinderanhänger anschauen
LG Birgitt
Re: Essen soll doch auch Spaß machen!
werde jetzt ersteinmal nicht mehr füttern und hoffen, dass er in ein paar wochen mehr freude am essen hat. lg juba
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