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Entscheidungshilfe für Beleghebamme

Hallo!
Gestern hatten wir einen Termin mit einer Beleghebamme. Wir sind uns immer noch unsicher, ob wir uns dafür entscheiden sollten. Ich wollte eigentlich eine Beleghebamme haben, weil ich dachte, dass es mich vielleicht beruhigt, wenn ich sie schon vorher kenne. Nun war der Termin gestern ok, sie ist auch nett, nur so richtig sind uns die Vorteile gegenüber den Krankenhaushebammen nicht klar. Und wie kann ich beurteilen, ob die Beleghebamme genug Erfahrung hat und gut ist? Also, ob sie auch unter der Geburt Komplikationen rechtzeitig erkennt? Die Hebamme hat ein knappes Jahr Erfahrung, und sie war die Einzige, die im September noch nicht ausgebucht war. Kann uns jemand Tipps geben?
LG Stephie
Bisherige Antworten

ein Aspekt

Hallo Stephie,
einer von vielen Aspekten ist der: wenn Du, mal angenommen,
12h in Deinen Wehen im KH liegst, dann machst Du mindestens
einen Schichtwechsel mit. Die Hebammen werden sich zwar
unterhalten, aber jede ist anders - und hast Du Dich auf eine
eingestellt, mag die andere ganz anders sein.
Außerdem ist Deine Hebamme nur für Dich da. Meine hat mir
die Zeit im KH extrem abgekürzt, indem sie mich beruhigt und
aus den gyn. Praxis wieder nach Hause geschickt hat
( Muttermund ist noch nicht weit genug geöffnet - gönnen Sie
sich noch Ruhe zu Hause, baden Sie, rufen Sie mich, wenn der
Schmerz nicht mehr auszuhalten ist u.s.w.). Ich war dann nur
anderthalb Stunden im KH bis ich mein Baby im Arm hielt.
Außerdem wurde meine Hebi nicht durch andere Patientinnen
"gestört" sondern gehörte nur mir allein.
LG, Manuela.

Re: Entscheidungshilfe für Beleghebamme

Hallo Stephie,
bei Annas Geburt hatte ich auch eine Beleghebamme, die ich jetzt auch wieder "nehme".
Für mich war es wahnsinnig wichtig, jemanden vertrautes bei der Geburt dabei zu haben, jemanden, den ich nicht erst seit 5 min kenne.
Da mein Mann kein Blut sehen kann, war eh fraglich, ob er die Zeit im Kreißsaal mit mir übersteht (hat er, tapferer Kerl *g*).
Ich habe bei ihr auch den GVK und die Akupunktur gemacht und viele Dinge im Vorfeld in aller Ruhe bei einer Tasse Tee bei uns zu Hause besprochen:
Rasur ja/nein
Einlauf ja/nein
Mann schneidet Nabelschnur durch ja/nein
Medikamente, PDA
welche Geburtsposition soll probiert werden, welche auf keinen Fall
und und und........
Der Vorteil für die Hebamme ist natürlich auch, dass sie die Frau gut kennenlernt: ist sie hysterisch oder total ruhig und introvertiert, sehr ängstlich oder gelassen, eher der Homöopathietyp oder eher Schulmedizin, ...
Das macht es ihr natürlich auch leichter, sich voll und ganz auf dich einzustellen.
Außerdem ist sie in der kritischen Phase (2 Wochen vor bis 2 Wochen nach Termin) rund um die Uhr für dich erreichbar. Sie kommt sofort!!! zu dir nach Hause, egal zu welcher Zeit.
Sie fährt mit dir ins Krankenhaus, regelt alles und weicht nicht mehr von deiner Seite, bis das Kind da ist.
Meine hat dann natürlich auch die Nachsorge bei mir gemacht.
Also quasi ein rumd-um-sorglos-Paket! *g*
Ob eine Hebamme Erfahrung hat, weißt du auch bei den angestellten Hebammen ...

Re: Entscheidungshilfe für Beleghebamme

...nicht. Da kannst du auch an eine "blutjunge" Kollegin geraten. Und die kannst du dann ja schlecht ablehnen.
Aber ich denke, eine Hebamme hat in der Ausbildung gelernt, rechtzeitig Bescheid zu geben, falls es Komplikationen gibt. Ich glaube nicht, daß übertriebener Ehrgeiz hier am Werk ist.
Und eine Hebamme, die als Beleghebamme arbeitet, wird sicherlich schon eine Reihe von Geburten begleitet haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Dame direkt frisch von der Schule kommt.
Frag sie einfach, wie lange sie schon arbeitet, bzw. wieviele Geburten sie schon gemacht hat.
Ich finde, gegenseitiges Vertrauen und eine gewisse Symathie ist in diesem Fall am wichtigsten. Schließlich wird sie dich in einem der spannendsten Momente deines Lebens begleiten. Laß dein Herz entscheiden.
LG AnnaL

Re: Entscheidungshilfe für Beleghebamme

Hallo Stephie,
Ich kann eine Beleghebi nur empfehlen. hatte es auch zum ersten Mal,
nachdem ich meine Zwillis damals als Kliniksgeburt mit
Hebammenwechsel wegen Schichtende bekam. Eine Hebi nur für Dich
alleine ist purer Luxus;-) Die Hebi mag zwar erst 1 Jahr im Beruf sein,
aber sie hat ja trotzdem 3 Jahre Ausbildung. Wenn Du mit Beleghebi ins
KH gehst kannst Du trotzdem Arztbetreuung haben wenn es benötigt
wird. Ich habe mich unter den Wehen gegen meinen eigentlichen Plan ins
KH ambulant eine Wannegeburt zu machen entschieden und bin mit
meiner Hebi dann zu Hause geblieben. Sie ist allerdings sehr erfahren.
Ich glaube wer in dem Beruf, speziell als Beleghebi arbeitet, ist sehr
verantwortungsvoll. Ich kann diese Art Betreuung nur empfehlen.
glg, Malati und hannah 8w

Re: Entscheidungshilfe für Beleghebamme

Der Unterschied ist halt wirklich, daß Du sie schon vorher kennst, und sie Dir auch schon während der SS beraten kann, und daß Du sie Dir aussuchen kannst. Wichtig finde ich, daß Du Vertrauen zu ihr hast. 'Irgendeine' Hebamme kannst Du auch im KH bekommen.
Viele Grüße,
Christine

Re: Entscheidungshilfe für Beleghebamme

Hallo Stephie,
ich bin selbst auch Hebamme und habe ein gutes Jahr Berufserfahrung. Deshalb kann ich Dir zu dem zweiten Teil Deiner Fragen Folgendes sagen: Hebammen machen bereits ab dem ersten Ausbildungsjahr "ihre" Geburten, zunächst sehr unter Kontrolle der Lehrhebammen und gegen Ende fast alleine. Am Ende muss man eine bestimmte Mindestanzahl an Geburten nachweisen; auch an pathologischen. Eine examierte Hebamme kann auf jeden Fall Komplikationen rechtzeitig erkennen und eine junge arbeitet mit Sicherheit sehr gewissenhaft. Die Ausbildung ist hart und uns wurde so einiges "eingebläut"...
Trotzdem hat eine erfahrene Kollegin natürlich ein wesentlich erweitertes Potenzial an Maßnahmen parat, wenn es unter der Geburt "mal hakt" , also nicht so gut voran geht. Das ist halt so. Aber wie schon jemand schrieb, kannst Du im KH auch auf eine Hebamme treffen, die gerade ihre erste Geburt in Freiheit macht.
Das wichtigste ist aber der persönliche Draht zueinander, wenn ihr Euch sympathisch seid, wird auch die Wahrscheinlichkeit etwas geringer sein, dass es überhaupt hakt. Ich schlage vor, dass Du das Thema ganz offen noch mal ansprichst. Wenn sie einfühlsam ist, wird sie Dir ganz neutral die freie Wahl lassen und Dir Bedenkzeit einräumen; wenn sie Dich irgendwie überreden will, lass` es sein.
LG, Maren (30.SSW)
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