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Fertige Lungen des Ungeborenen lösen Wehen aus
Washington (ddp). Bei Schwangeren setzen die Wehen durch einen Trick der Natur offenbar erst dann ein, wenn das Ungeborene selbstständig atmen kann. Ein für den Atemprozess wichtiges Eiweiß, das erst in einem späten Entwicklungsstadium der Lungen produziert wird, löst über eine Reihe von Reaktionen die Wehen aus. Das entdeckten amerikanische Wissenschaftler bei der Untersuchung von Mäusen. Sie stellen ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift «PNAS» vor (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1073/pnas.0401124101).
Schon länger war vermutet worden, dass der Fötus selbst den Startschuss zum Beginn der Wehen gibt und somit seine eigene Geburt einleitet. Nur so könne gewährleistet werden, dass das Ungeborene erst dann auf die Welt kommt, wenn es weit genug entwickelt ist, um außerhalb des Mutterleibes zu überleben. Jennifer Condon und ihre Kollegen von der Universität von Texas in Dallas haben jetzt bei Mäusen sowohl das Schlüsselsignal als auch seinen Wirkmechanismus gefunden.
Nach etwa vier Fünfteln der Schwangerschaft beginnt die Lunge des Fötus ein Protein namens SP-A zu bilden, das wichtig für die Sauerstoffaufnahme in den Lungenbläschen ist. Dieses Eiweiß gelangt aus der Lunge des Ungeborenen ins Fruchtwasser und lagert sich dort an bestimmte Zellen des Immunsystems, die so genannten Makrophagen, an. Diese Zellen wiederum heften sich an die Wand der Gebärmutter, wo sie eine Art Entzündungsreaktion auslösen. Die Entzündung stimuliert das Zusammenziehen der Gebärmutter - die Wehen setzen ein.
Die Mediziner konnten diesen Zusammenhang in mehreren Experimenten belegen. Gaben sie Mäusen in einem früheren Stadium der Schwangerschaft SP-A, lösten sie damit eine verfrühte Geburt aus. Genauso konnten sie durch eine Blockierung der SP-A-Funktion das Einsetzen der Wehen hinauszögern.
Die Forscher vermuten, ein ähnlicher Mechanismus könne auch beim Menschen eine Rolle beim Einleiten der Geburt spielen, da SP-A auch beim Menschen bekannt ist. Ein weiterer Hinweis auf einen ähnlichen Mechanismus sei, dass bakterielle Infektionen ebenfalls zu vorzeitigen Wehen führen könnten - und die lösen die gleichen Entzündungsreaktionen aus wie die Makrophagen in den Mäusen.
Bisherige Antworten

wow das ist wirklich interessant GLG aber o.T

Re: Das fand ich interessant ...

Hallo,
das erinnert mich an die alte Bauernweisheit (die vor allem für Tiere gilt): das Kind bestimmt den Tag und die Mutter die Stunde (vor allem bei Fluchttieren). Es scheint wirklich etwas dran zu sein.
Gruß
Lisa
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